Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT LAND l)ND LEUTE Dienstag, 28. Mai 2002 
7 Zügiger Ausbau der ARA Abwasserzweckverband der Gemeinden veröffentlichte Geschäftsbericht für das Jähr 2001 Trotz ständig zunehmender Be­ lastung und. zusätzlicher Er­ schwernisse durch laufende Umbauarbeiten hat die Kläran­ lage Bendern auch im letzten Jahr «ihren Zweck gut erfüllt», stellte das Amt für 
1 Umwelt­ schutz im Kontrollbericht fest., Der Abwasseranfall stieg auf 9̂6 Mio. Kubikmeter an, die In­ vestitionen in Neuanlagen be- liifen sich im Berichtsjahr auf fast 8 Mio. Franken. i Manfred 
öhri Stit dem 1. Januar 2000 sind alle elf Gemeinden im «Abwasserzweckver- bind der Gemeinden Liechtensteins» (AZV) zusammengeschlossen. Das Or- (anisationsreglement wurde von der Regierung im November genehmigt und gewährleistet, dass künftig die Siedlungsentwässerung, die zentrale Abwasserreinigung und die Klär­ schlammbehandlung ökologisch und ökonomisch optimal gestaltet werden können. Zügiger Ausbau der ARA Zu diesem Zweck wird auch die |Cläranlage des Verbandes bis zum Jahr fc005 mit einem Kostenaufwand von insgesamt 40 Mio. Franken sukzessive amgebaut und erweitert. Im Betriebs­ jahr 2001 wurden insgesamt 7,763 Mio. Franken in Neuanlagen investiert. Riesen Aufwendungen stehen Subven- ;ionen in Höhe von 4 Mio. Franken ge­ genüber. Für das laufende Jahr 2002 wurden wieder bauliche Investitionen l'on 8 Mio. Franken budgetlert. Der Ausbau der ARA Bendern, der Sich 
vorderhand auf die mechanische Und biologische Reinigung konzen­ triert; schreite zügig voran, hält AZV- Präsident Herbert Beck im soeben ver­ öffentlichten Geschäftsbericht 2001 fest. Bis Ende 2002 ist in enger Zu­ sammenarbeit mit den Landesbehör­ den ausserdem festzulegen, wie die Klärschlämme zukünftig behandelt, verwertet oder entsorgt werden. Die tntsprechenden Projektgrundlagen für äiesen dritten Ausbauteil werden ge­ genwärtig erarbeitet. Abwasseranfall gestiegen ; Die ARA Bendern wurde auch im Jahr 2001 mit grosser Sachkenntnis 
Die bauliche Erweiterung der Kläranlage Bendern zum heutigen Zeitpunkt. und Sorgfalt gewartet, betrieben und überwacht, heisst es Im Bericht. Gemäss den detaillierten Angaben von Betriebsleiter Egon Oehri lag der Ab­ wasseranfall |m Berichtsjahr bei 9,6 Mio. Kubikmetern, das sind 0,3 Mio. Kubikmeter mehr als im Jahr zuvor. Dazu beigetragen hat auch das Ab­ wasser aus dem früheren Einzugsge­ biet der Kläranlage Vaduz, das seit Ju­ ni 2000 vollumfänglich der ARA Ben­ dern zugeführt wird. Der Anteil des Abwassers aus Vaduz, Triesen und Triesenberg stieg im Vorjahresver­ gleich von 33 auf 41,7 Prozent an. Der Sammelkanal Balzers-Triesen soll spä­ testens 2003 in Betrieb genommen werden. Vom anfallenden Rohabwasser wur­ den 90 Prozent biologisch gereinigt;' der Rest wurde bei Regenwetter nach der mechanischen Reinigung entlastet. Dem 
Abwasser wurden unter anderem 43 403 Kubikmeter Frischschlamm (bzw. 1756 Tonnen Trockensubstanz) entzogen. Laut Kontrollbericht des Amtes für Umweltschutz entsprach das von der Kläranlage in den Alpen­ rhein eingeleitete gereinigte Abwasser. im Jahresmittel den gesetzlichen An­ forderungen. 
Problem mit Klärschlamm . Im Berichtsjahr fielen Insgesamt 23 352 Kubikmeter Klärschlamm mit 929 Tonnen Trockensubstanz an. Da­ mit war das Volumen um 3 Prozent und die Trockenmasse um 16 Prozent geringer als im Voijahr. Gemäss den Erläuterungen des Umweltschutzam­ tes war der ausgefaulte Klärschlamm chemisch von guter. Qualität, der Schwermetallgehalt betrug im Mittel 33 Prozent der Grenzwerte. Seine Ak­ zeptanz in der Landwirtschaft ging al­ lerdings auch im letzten Jahr erneut deutlich zurück, weshalb bereits 89,1 Prozent des Klärschlamms thermisch verwertet oder kompostiert werden mussten. AZV-Präsident Herbert Beck dazu: «Die Umstellung in der Landwirtschaft auf IP und Biobetriebe bringt unter anderem auch neue Düngevorschrif­ ten mit sich. Untersuchungen haben, aufgezeigt, dass zum Beispiel im Klär­ schlamm befindliche Antibiotika oder Hormone nach dem Austrag auf den Boden ausgewaschen werden und über den Wasserkreislauf wieder in die Nahrungskette zurück gelangen. Diese und weitere Gründe sind wohl aus­ schlaggebend, dass ab dem Jahr 2005 
(Bild: Paul Trümmer) gesamtschweizerisch kein Klär-' schlämm mehr an die Landwirtschaft abgegeben werden darf. Dieses Aus­ tragungsverbot hat dann auch für un­ ser Land Gültigkeit.» Der AZV sei nun gefordert, so Her­ bert Beck im Geschäftsbericht, Ver­ wertungswege für den anfallenden Klärschlamm zu finden, und zu reali­ sieren. Für eine gute und dauerhafte Lösung sei eine Bündelung aller betei­ ligten Kräfte notwendig. Erfolgsrechnung 2001 Die Erfolgsrechnung des AZV für das Jahr 2001 schliesst bei Aufwen­ dungen von 3,317 Mio. und Erträgen in Höhe von 0,350 Mio. mit einem Mehraufwand von 2,967 Mio. Fran­ ken, der auf die Verbandsgemeinden umgelegt wird. Die Betriebskosten pro Einwohnergleichwert stiegen im Vor­ jahresvergleich von 39,39 auf 42,29 Franken an. Der Gesamtenergieverbrauch der ARA Bendern ging gegenüber dem Voijahr um 4 Prozent zurück, der Ge­ samtstromverbrauch erhöhte sich üm 2,8 Prozent. Der Wirkungsgrad der EI- genstromproduktlon erreichte 24,9 Prozent. 
POUZEIMELDUNQEN Betrunkener verur­ sachte Autounfall BALZERS/TRIESEN: In der Nacht von Sonntag auf Montag'verursachte ein vorerst unbekannter Autolenker" zwi­ schen Balzers und Triesen einen Selbstunfall. Der vermutlich betrunke­ ne Lenker fuhr In die Baustellenab­ schrankung auf der Landstrasse Höhe «Säga». Ohne sich um den Schaden zu kümmern lenkte er seinen Pkw weiter bis dieser auf Höhe der Tennishalle seinen Geist.aufgab. Der Lenker konn­ te ermittelt werden, eine Blutprobe wurde durchgeführt und sein Führer­ schein eingezogen. (Ipß) Glastür im Städtle eingeschlagen , r L. VADUZ: In der Nacht von Freitag auf Samstag zertrümmerten nicht bekann­ te Täter im Städtle Vaduz eine Glastür eines Restaurants und einen Stehtisch vor dem Lokal. Die Landespolizei er­ sucht um Hinweise. (Ipß) Trinkwasserversorgung, Magerwie­ sen, Steinschlagverbauung, Natur- schutzprojekt und Waldspielgruppe sind Themen, die die Umwelt- und Forstkommission der Gemeinde Bai­ sers den Menschen am Umwelttag näher bringen will. Der Umwelttag startet am kommenden Donnerstag auf der Balzner Allmend. Manuela  Schädle r ^«Wir wollen die Leute vor allem auf ^den Erhalt der "Wasserqualität auf­ merksam machen», sagt David Frick, Vorsitzender der Umweltkommission. «Das Trinkwasser ist ein Problem». Vor allem die Quellen in den Alpen seien • durch Verschmutzung, wie zum Bei­ spiel durch Gülle, gefährdet. Der stell­ vertretende Wassermeister Johann Bürzle wird dieses Problem bei der Brunnenstube auf der Allmend er­ klären und einige Tipps für den Erhalt v.on sauberem Wasser geben. Von der Allmend beginnt die gemütliche Wanderung, durch den Oksaboda. Bei der Waldspielgruppe, die Ilona Foser betreut, können sich die Wanderer eine Pause gönnen. Die Naturliebhaber lernen die Waldspiel­ gruppe kennen, in der die Kinder das ganze Jahr hindurch in der Natur spie­ len können. «Kinder ab vier Jahren bas­ teln mit Holz und Steinen, eben mit 
Naturschutz den Menschen näher bringen Am Donnerstag findet der traditionelle Umwelttag in Balzers statt die Natur bietet», sagt Sachen, die David Frick. Steinschlagverbauung Nach dem Besuch der kleinen 
«Waldmenschen» geht die Wanderung weiter durch den Eggerswald bis zur geplanten Steinschlagverbauung. «Das ist 
auch ein sehr wichtiges Thema. Denn die Verbauung ist wegen den 
nahe liegenden Häusern notwendig. Dennoch dürfen die wertvollen Ma­ gerwiesen nicht zerstört werden», er­ klärt David Frick. Martin Bürzle von der Forstgruppe wird über den Stand 
der geplanten Steinschlagverbauung berichten. Ausserdem erklärt Herbert Moser, wie eine Magerwiese funktio­ niert und was sie gefährdet. Naturschutzprojekt Die Wanderung geht weiter, dem äusseren Schutzdamm bis zum Katha­ rinabrunnen entlang, Dort können die Teilnehmer ein Biotop anschauen, das unter einem Naturschutzprojekt auf­ geforstet wurde. «Wir wollen, dass der Teich mit den Tieren und Pflanzen er­ halten bleibt. Die Naturtchützzone ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Bevölkerung», sagt David Frick. Es gibt viel zu sehen und zu lernen am Umwelttag in Balzers. Interessierte sollten gutes Schuhwerk anziehen, da­ mit sie die lehrreiche Wanderung ge­ messen können. Umwelttag Wanu; Donnerstag, 30. Mai 02 Start: ^hltekturbüW^'rkus Vogt, j Die Organisationsmitglleder des Umwelttages der Gemeinde Balzers vor dem Wasserreservoir Balzers. V.l.n.r.: Martin Bürzle, Rony Kaufmann, Johann Bürzle, Albert Vogt, Ilona Foser, Hanspeter Frick und David Frick. (Bild: Brigltt Risch) 
.Roütei .faläülnstitt&e r- Allmend^ stall a Waldstrasse Oksaboda - Egr gerswald - St KathariÄafemnrt«^.
	        

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