Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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0 Liechtensteiner 
Mittwoch 22. Mai 2002 Fr. 1.20 Redaktion und Verlag: Fddkirchcr Strasse 5. FL-9494 Schaan Telefon +423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mail Redaktion:  redaktion@volkshlatt.li Fax Inserate +423 237 51 66 Mail Inserate:   inscrate@volksblatt.li Internet:   http://www.volksblatt.li Amtliches Publikationsorgan • 1 24. Jahrgang, Nr. 113 
VERBUND I SÜDOSTSCHWEIZ Kinder, die UNO und Liechtenstein • Nv\,l '~^l t K ! Gemeinsam mit Regierungs­ chef Otmar Hasler und ihrem Kollegen Hugo Qua­ derer vertrat die Stellvertr. FBP-Abgeordnete Monica Bereiter-Amann 
Liechten­ steins Position am UN-Kin- dergipfel in New York. Im Volksblatt-Gcspräch Hess Bereiter-Amann jene drei Tage noch einmal Revue passieren. Seite 3 Stephanie Vogt trumpfte auf TENNIS: So strahlend wie das Wetter am Finaltage, so hochstehend waren auch die Leistungen der jungen Tenniscracks, welche sich in Horgen zu den traditionel­ len Ostschweizer Meister­ schaften trafen. Die Balzne- rin Stephanie 
Vogt (Bild) durfte sich dabei zum drit­ ten Male in Serie als Ost­ schweizer Meisterin feiern lassen. 
Seite 13 Schumi bleibt am Genfersee WOLFHALDEN: Die Familie des Formel-1-Stars Michael Schumacher wird definitiv nicht nach Wolfhalden zie­ hen. Nach all den Aufre­ gungen um ihr Umzugsvor­ haben hat sie sich entschie­ den, an ihrem 
jetzigen Wohnort am Genfersee zu bleiben. Letzte Seite REKLAME 
Immer mehr Sozialhilfeempfänger Die Anzahl der Klienten ist mit 1146 auf einem historischen Höchststand Die Zahl der Klienten beim Amt für Soziale Dienste hat im Jahr 2001 im Vergleich 
zum Vorjahr um elf Prozent auf 1146 zugenommen. Besonders stark ist die Zunahme bei Kindern und Jugendli­ chen. Auf wirtschaftliche Sozialhilfe waren im ver­ gangenen Jahr 474 Haus­ halte angewiesen, dies sind sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Doris Meier Immer mehr Menschen in Liechtenstein nehmen die Hilfe des Amtes für Soziale Dienste in Anspruch. Dies geht aus dem Rechenschaftsbericht 2001 her­ vor. Während im Jahr 2000 das Amt für Soziale Dienste 1036 Klienten betreute, waren es im Jahr 2001 schon 1146. Amtslei- tcr Marcus Büchel bezeichnet diesen Anstieg als signifikant. Auffallend ist beispielsweise, dass die Anzahl an Arbeitslo­ sen und «working poors» ge­ stiegen ist. Zugenommen ha­ ben auch die'Haushalte, die auf wirtschaftliche Sozialhilfe an­ gewiesen sind. Aber auch im Kinder- und Jugendbereich wurde eine Häufung von schwierigen Fällen festgestellt. Hier sind von sexuellem Miss­brauch 
über die familiäre Ge­ walt bis zu schweren psychi­ schen Auffälligkeiten zahlrei­ che Härtefalle aufgetreten. Im­ mer wieder waren Kriseninter­ ventionen und notfallmässige Einsätze nötig. Die Zunahme von körperlichem Missbrauch und Misshandlung fallt auf, auch wenn die absoluten Zah­ len .mit 12 bekannten Fällen nicht sehr hoch sind. Die Ursa­ che dafür liegt aber nicht darin, dass mehr vorgefallen wäre, vielmehr ist laut Amtsbericht die erhöhte Aufmerksamkeit und Aufdeckungsarbeit für die­ se höhere. Zahl verantwortlich. Besser sieht es im Bereich der Alleinerziehenden aus. Im Jahr 2001 waren 25 Prozent weniger Alleinerziehende auf wirt­ schaftliche Sozialhilfe ange­ wiesen. Dies bedeutet eine Ab­ nahme von 172 auf 129 Fälle. Die Alleinerziehenden scheinen von Mietbeihilfen und Allein- erziehendenzulagen recht stark zu profitieren. Mehr Ausgaben für wirt­ schaftliche Sozialhilfe Die Ausgaben der wirtschaft­ lichen Sozialhilfe betrugen nach Abzug der Rückerstattun­ gen im Jahr 2001 rund 3,8 Mil­ lionen Franken, dies entspricht einer Zunahme von rund einer viertel Million Franken. 474 Haushalte in Liechtenstein sind auf diese Hilfe angewiesen, das 
Immer mehr Menschen in Liechtenstein müssen sich angesichts of­ fener Rechnungen den Kopf zerbrechen. Die Zahl der Sozialhilfe­ empfänger stieg signifikant an. (Bild: Wodicka) sind 31 Haushalte oder sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Davon benötigen 236 regel­ mässige finanzielle Hilfe, 172 sporadische oder kurzfristige 
Unterstützung, bei den restli­ chen Haushalten handelt es sich um eine einmalige Hilfe oder um die Übernahme der Krankenkassenprämien. Perverser «Fotograf» schlug wieder zu Offenbar ein Serientäter - Liechtensteiner Kripöchef rät Eltern zur Besonnenheit Tel. 0901 57 59 96 p Vi '<' 1" , f.' . » 
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Jener Perverse, der am Freitag in Schaan ein neunjähriges Mädchen in einen Keller gelockt hat, um es zu fotogra­ fieren, dürfte bereits vor knapp einem Jähr ein Mädchen in Feldkirch beläs­ tigt haben. Am Pfingstmontag schlug der Unbekannte schliesslich erneut zu. Wolfqanq Zechne r Viele liechtensteinische Famili­ en sind zu Recht sehr besorgt. Am vergangenen Freitag hatte ein Unbekannter ein neunjähri­ ges Mädchen in einen Schaancr Keller gelockt und das Kind dort zu unsittlichen Fotos genötigt. Ein unheimlicher Vorfall, der auch bei öster­ reichischen Kriminalisten alle Alarmglocken schrillen liess: Kein Wunder, hatte doch vor knapp einem Jahr ein beinahe identischer Vorfall in Feldkirch für Aufsehen gesorgt. Ein Vor­ fall, der bis zum heutigen Tag Rätsel aufgibt. Auch damals lockte der Sextäter ein Mädchen in einen Keller und verlangte von ihm, dass es sich ausziehe, um Fotos zu machen. Damals hatte die Schwester des 
Der unheimliche Täter vergeht sich offenbar ausschliesslich an jungen Mädchen. Mädchens eingegriffen, worauf der Unbekannte die Flucht er­ griff. Und die Abstände, in denen der offensichtlich kranke Mann zur Kamera greift, werden im­ mer kürzer. Am Pfingstmontag 
schlug er erneut zu - diesmal in Altstätten im Kanton St. Gal­ len. Die Vorgehensweise ist deckungsgleich mit den Über­ griffen in Schaan und Feld­ kirch: Der «Fotograf» lockte ein 5-jähriges Mädchen um 18 Uhr in den Keller eines Mehrfamili­ enhauses, zog es nackt aus und fotografierte es. Danach ergriff er die Flucht und liess das ge­ schockte Kind zurück. Verdächtige überprüft «Wir haben uns mit den aus­ ländischen Kollegen aus Deutschland und der Schweiz kurzgeschlossen, überprüfen verschiedene Leute und haben auch einige Verdächtige im Vi­ sier», so Kripo-Amtsleiter Jules Hoch gestern zum Volkblatt. Auf die. Frage, ob die berühmte «heisse Spur» schon gefunden sei, wollte Hoch frei­ lich keine Antwort geben. Der Kriminalpolizist rief aber zur Besonnenheit auf: «Es gibt kei­ ne Anzeichen, dass der Täter körperliche Gewalt anwendet», so Hoch. Der oberste Kriminal­ polizist räumte, aber im Ge­ spräch mit dem Volksblatt ein, dass der Vorfall in Schaan. «schwer zu bewerten» sei: «Wir wissen nicht, was sein Motiv 
ist, warum er die Fotos macht.» Besorgten Eltern rät Hoch zu einem eindringlichen Gespräch mit 
dem Nachwuchs. «Man' muss den Kindern klar machen, dass sie unter keinen Umstän­ den mit einer wildfremden Per­ son mitgehen sollen.» Zudem appellierte der «Chef-Fahnder» an die Zivilcourage der Bevöl­ kerung: «Wenn jemand eine Person beobachtet, die sich auffällig verhält - zum Beispiel wenn jemand versucht, Kinder anzusprechen - solle man nicht zögern und die Exekutive alar­ mieren.» Man müsse den Kin­ dern aber auch sagen, so Hoch, dass sie nicht immer und über­ all in Gefahr sind. Pfefferspray «übertrieben» Übertrieben hält der Kripo­ chef übrigens die Idee mancher Eltern, ihre Kinder mit Pfeffer­ sprays auszurüsten. Klar, diese «Waffen» können im Ernstfall auch gegen den Besitzer einge- , setzt werden. Den verunsicher­ ten Eltern bleibt zumindest die Gewissheit, dass die Ermittlun­ gen auf 
Hochtouren laufen. Er­ mittlungen, die hoffentlich bald zu einem Fahndungserfolg führen. 
Ausgaben mehr als verdoppelt Ein Blick auf die Ausgaben­ entwicklung der wirtschaftli­ chen Sozialhilfe zeigt, dass im Zeitraum von 1992 bis 2001 die Ausgaben und die Sozialhilfe­ empfänger sogar um mehr als däs Doppelte angestiegen sind. Während im Jahr 1992 erst 222 Haushalte wirtschaftliche So­ zialhilfe in Höhe von rund 1,5 Millionen Franken beanspruch­ ten, sind es jetzt 474 Haushalte, die 3,8 Millionen benötigen. Dies, obwohl die Zahl der Kli­ enten, die über einen längeren Zeitraum finanzielle Hilfe brauchen, in den letzten Jahren kontinuierlich sank. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Amt für Soziale Dienste darauf fokussiert ist, möglichst schnell die wirtschaftliche Ei­ genständigkeit der Klienten wiederherzustellen. 8,5 Millionen für soziale Dienste Der gesamte Aufwand gemäss Sozialhilfegesetz be­ trägt rund 8,5 Millionen Fran­ ken. Darin enthalten sind ne­ ben den. Ausgaben der wirt­ schaftlichen Sozialhilfe auch die Kosten für freiwillige Hel­ fer, Beratung, Therapie, Drö­ genprophylaxe, Selbsthilfe­ gruppen und verschiedene Pro­ jekte. Vorarlberg er- hebtEmspruch BREGENZ: Die Vorarlberger Landesregierung erhebt Ein­ spruch gegen eine allfällige unbefristete Betriebsbewilli­ gung für das Atomkraftwerk Beznau, wie Landeshaupt­ mann Herbert Sausgruber am Dienstag ankündigte. Die Nordostschweizeri­ schen Kraftwerke (NOK) hat-, ten. Anfang März filr das Kernkraftwerk Beznau II (KKB II) in Döttingen AG eine unbefristete Betriebsbewilli­ gung beantragt. Die vom Bundesrat 1994 erteilte Be­ willigung läuft Ende 2004 aus. Das AKW Beznau befin-; det sich rund 150 Kilometer vom Vorarlberger Rheintal entfernt. Nach den Terror- Anschlägen vom 11. Septem­ ber seien die Sicherheitsstan­ dards neu zu überdenken. Es bestünden gewisse Sicher­ heitsbedenken gegen eine unbefristete Bewilligung, be­ gründete der Vorarlberger Landeshauptmann den Ein­ spruch. Die . Vorarlberger Landesregierung fordert die Bundesregierung in Wien auf, den Einspruch Vorarl­ bergs zu unterstützen und im Verfahren auch zu vertreten. Für die Bevölkerung liegen Unterschriftenlisten auf.
	        

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