Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

30 Donnerstag, 2. Mai 2002 
REGION Liechtensteiner VOLKSBLATT Sonne «besucht» die Zwillinge Der Sternenhimmel im Mai - Von Dr. Emma Hahn vom Astronomischen Arbeitskreis Im Mai gibt es am Nachthimmel viel Interessantes zu beobach­ ten. Lesen Sie dazu nachstehen­ den Beitrag, verfasst von Emma Hahn vom Astronomi­ schen Arbeitskreis Fürstentum Liechtenstein, der Einblick in Geschehnisse am Himmel in diesem Monat gibt. Emma Hah n Der Sonnenlauf: Die Pracht des Blü­ tenmonats Mai wird jetzt gefördert durch die für uns stetig höher steigen­ de Lehensspenderin Sonne. Während der ersten drei Wochen dieses Monats «zieht» sie noch durch das Tierkreiszei­ chen Stier und beginnt am 21. Mai um 7 Uhr ihre Wanderung durch das Tier­ kreiszeichen Zwillinge. Könnten wir aher die Sternbilder wahrnehmen, durch deren Bereiche sich die Sonne im Mai «bewegt», würden wir sie bis /um 14. Mai mittags im Areal des Widders sehen und ab dann im Areal des Stiers. Hier noch ein kurzes Wort zu dem Namen des Tierkreissternbildes Stier: Die altägyptischen Sternkundigen be­ zeichneten diese Konstellation, welche wir Stier nennen, als «Hund» und die altchinesischen Weisen sahen dort ei­ nen «Hahn». Auf dem griechischen Kulturkreis fussend verwenden wir die Bezeichnung «Stier», denn nach der griechischen Mythologie soll sich Zeus, der höchste der griechischen Göt­ ter, einmal in einen blendend weissen und zahmen Stier verwandelt haben, um sich der schönen Königstochter Europe, deren Vater über die phöniki- sche Stadt Sidon herrschte, nähern und sie dann entführen zu können. Er fand sie auf der Wiese, wo die Rinder­ herden des Königs weideten und legte sich ihr zu Füssen. Sie kraulte sein sei­ diges Fell und setzte sich sogar auf sei­ nen Rücken. Rasch erhob sich der Stier und rannte mit der erschrockenen Eu­ rope ans Ufer, durchschwamm das Meer und brachte sie auf die Insel Kreta. Erst jetzt liess er sie absteigen und während die schöne Europe ihr vom Wind zerzaustes Haar ordnete, verschwand der Stier und Zeus in sei­ ner ganzen göttlichen Erhabenheit Hl kl \MI fWir bringen Sie zur Sprache! 
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stand vor ihr. Seither erinnert das Sternbild Stier an jene kühne Tat des Zeus und an die schöne Europe, die ihm drei Söhne gebar, aber auch die Menschen liebte und ihnen half, wo sie nur konnte. Aus Dank und Vereh­ rung für Europe gaben die Menschen dann einem ganzen Kontinent ihren Namen. Der Mondlauf Diesmal müssen romantische Gemü­ ter auf den Spaziergang im Monden­ schein im Wonnemonat Mai noch et­ was warten. Es müssen erst gut zwei Wochen vergehen, ehe es so weit ist, denn die Phase «Letztes Viertel» am Monatsanfang ist dafür nicht so gut geeignet. Am 12. gerät der Mond schliesslich in die Phase «Neumond» zieht also mit der Sonne über den Tag­ himmel und ist erst an den nun fol­ genden Abenden über dem Westnord-west-Horizont 
als schmale Sichel zu finden. Am 14. wird es einen netten Anblick geben, wenn er sich mitten in der Planetenparade befindet, die ei­ gentlich schon seil der letzten April- woche dort stattfindet: Merkur, Venus, Mars und Saturn zeigen sich in der liegend um Aldeharan, (lern llaupt- stern des Stiers und etwas hoher, in den Zwillingen steht Riesenplanet Ju­ piter. In der zweiten Monatshälfte ver­ längert sich die abendliche Mond­ scheindauer, am 19. kommt der Mond in die Phase «Erstes Viertel» und ab 2(>. leuchtet die glänzende Mondscheibe erst als Vollmond und dann langsam abnehmend während der letzten Mainächte. Periodische Sternschnuppenströme Die Mai-Aquariden, mit Ausstrah­ lungspunkt im Wassermann sind zwar 
in der 1. Maiwoche aktiv, können aber nur von südlicheren Breiten aus gut beobachtet werden. Die Scorpius-Sa- gittarius-Meteore hingegen, deren Ma­ ximum für den 20. Mai erwartet wird, können nach Mitternacht und bis in die frühesten Morgenstunden beob­ achtet werden. Sie scheinen aus dem 1 ierkreissiernbild Skorpion zu kom­ men. Die Planetensichtbarkeit Hier nur kurz nochmals der Hinweis <iuf die «Planetenparade» am westli­ chen Abendhimmel und dann ganz besonders auf die Begegnung dieser Planeten mit der noch schmalen Mondsichel am 14. Mai gegen 22 Uhr, wie ja bereits im Kapitel «Mondlauf» beschrieben. Der Fixsternhimmel Derzeit durch den hellen Jupiter gut 
markiert sind tief in westnordwestli- cher Richtung noch die beiden Stern­ ketten, welche die Zwillinge darstel­ len, zu erkennen. Das ihnen im Tier­ kreis folgende Sternbild Krebs besteht nur aus schwächeren Sternen und ist weniger gut zu erkennen als das mächtige Bild des Löwen, hoch im Südwesten. Dieses auffallende Irüh- li.ngsstembild hat zu unserer abendli­ chen Beobachtungszeil nämlich auch schon den Meridian uberschritten. Am Südhimmel aber funkeln zwei Sterne, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der «untere» von beiden ist ein bläulichweisser Stern erster (irössen- klasse und heisst Spica. zu deutsch Kornähre. Es ist der Hauptstern des Tierkreissternbildes Jungfrau. Der Na­ me wird verständlich, wenn man die Sterne der Umgebung in die Betrach­ tung mit einbezieht, denn wie die Sternkundigen aus alter Zeit kann man sich dann hier eine liegende Erau vorstellen. Die alten Babvlonier sahen hier Ishiar, die Konigin der Sterne. Die Ägypter sahen dort die (iotlheit Isis und die Inder gar Kanya, die Muller des grossen (ioties Krishna. Noch mehrere Deutungen der (iriechen und Romer Hessen sich anfuhren, sicher aber ist. dass im Bereich dieses Stern­ bildes der Herbstpunkt liegt, also der Kreu/ungspunkt der scheinbaren Son­ nenbahn (Ekliptik) mit dem llimmels- ä(|uator. Diesen Punkt, der freilich durch keinen Stern markiert wird, wird unsere Sonne an unserem Herbstanfang passieren. Hoch am Südhimmel sieht der auffallend oran­ gerote Arcturus, der Hauptstern im Bild des Bootes, der auch als Bärenhü­ ter bezeichnet wird, weil er hinler dem Grossen Bären herzieht, dessen best- bekanntes Hinterteil, der Grosse Wa­ gen, jetzt hoch im Zenit zu linden ist. (istlich von Bootes aber lallt der zarte Halbkreis auf, die Nördliche Krone, mit dem leuchtenden Edelstem, der Gemma. Dieser 78 Lichtjahre entfern­ te Stern leuchtet eigentlich 44-mal heller als unsere Sonne. Etwas weiter gegen Ostnordost den Blick richtend, erkennen wir Wega in der Leier und damit die Spitze des Sommerdreiecks, nördlich von ihr Dcneh im Schwan und östlich Atair im Adler, scheinbar noch etwas zögernd, den nahenden Sommer kündend. Die Einladung zum nächsten öffent­ lichen Beobachtungsabend auf der Sternwarte im Resch/Schaan ist an al­ le Interessierten gerichtet: Am 16. Mai werden Sie von Mitgliedern unseres Arbeitskreises ab 21 Uhr erwartet. TU CP 
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