Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Donnerstag, 2. Mai 2002 
29 Musikalische Leckerbissen Der Triesenberger Frühling, das Mini-Festival der Klassischen Musik Die Jazzgroup, die beim Triesenberger Frühling »Jazz meets Classic bietet. gespannt sein. Das gilt aber auch für die Suite für Flöte, Jazz-Piano, Schlagzeug und Bass von Claude Böl­ ling. Martin Schilling ist als freischaf­ fender Pianist an verschiedenen Thea­ tern tätig, u.a. am Opernhaus Zürich, dem Schauspielhaus Zürich, den Mu­sical 
Theatern Zürich und Basel - und trotzdem, so sagt er, hegt er immer noch eine nie erlahmende Liebe zur Klassik als Solist und Liedbegleiter. Thomas Reinecke studierte Elektrobass und Kontrabass an der Swiss Jazz School Bern und kann ebenfalls auf 
(Bild: Gerotf Hauserj eine Vielzahl von Engagements ver­ weisen, z.B. auf die Europa-Tournee mit dem Musical «Cats» der Scala- Theater AG Basel. Schlagzeuger Robert Mark hatte seine Ausbildung am Berklee College of Music in Boston und am Drummers Collective, New Kunst verbindet Kulturen Das Feldkirch Festival verbindet verschiedene Genres, Menschen und Länder 
Es ist wieder so weit. Der Trie­ senberger Frühling, das Mini- Festival der klassischen Musik, findet wieder statt - zum sieb­ ten Mal bereits! Während drei Tage, von Freitag, 3. Mai bis Sonntag, 5. Mai, kann man im Bärensaal in Triesenberg mit dem Duo Armoniac, dem Trio Atros, einem Jazztrio und Jazz­ quartett Musik vom Feinsten erleben. (ieri)lf Haine r Hoch hinaus auf dem Triesenberg, nicht quantitativ gross, dafür aber qualitativ um so besser, will das Mini- lestival mit seinen musikalischen I eckerbissen der besonderen Art beim sonntäglichen musikalischen Brunch sogar noch mit tiaumenfreuden ver­ bunden. «Classic meets Jazz» Grellen wir zuerst einmal den Sams­ tag heraus, um /u fragen, ob der Be­ griff «Mini-lestivaI der Klassischen Musik» eigentlich noch stimmt. Da heisst es: «Classic meets Jazz». Hieronymus Schädler (flöte). Martin Schilling (Klavier], Thomas Reinecke (Kontrabass) und Roben Mark (Sehlagzeug) spielen in verschiedenen Kombinationen z.B. «Blues lointains» lur Mole und Klavier von (Juincy Por­ ler (das klingt doch sehr nach Classic- Ja/.z meets Classic), oder Jazz-Stücke lur 1 rio nach Ansage; dann aber die Uraufführung von Marco Schädlers «Route 44» für Flöte, Klavier, Kontra­ bass und Schlagzeug. Nicht nur, weil es einmal nicht Route 66 ist, darf man Das Feldkirch Festival präsentiert im zweiten Jahr seines Bestehens inte­ ressante Musikdarbietungen und Be­ gleitveranstaltungen. Das Festival wurde am Dienstag eröffnet und en­ det am 9. 6. mit einem Klassik-Jazz- Konzert. Gerolf Hauser Nach dem grossen Erfolg des ersten Festivals vergangenes Jahr, wird auch dieses Jahr Thomas Hengelbrock in seiner künstlerischen Leitung eine konsequente Fortführung und Weiter­ entwicklung 
garantieren. Das elftägige Programm verbindet Musik mit dem gesprochenen Wort, schafft Brücken zwischen verschiedenen Genres, von Klassik über Jazz bis hin zur Klang- Raum-Performance, aber auch Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen. Das Motto, das sich durch das elftägige Festivalprogramm zieht, heisst: «Vom Singen in der Unterwelt». Künstlerische Leitung Mit Strawinskys «The Rake's Pro- gress» startete Thomas Hengelbrock im Oktober 2000 erfolgreich seine ers­ te Saison als neuer Musikdirektor der Volksoper Wien. Neben dieser Tätig­ keit wird der Dirigent die Arbeit mit seinen beiden eigenen Ensembles fort­ setzen: dem aus jungen Solisten beste­ henden Balthasar-Neumann-Chor und dem gleichnamigen Ensemble. Mit 
ih­ nen realisiert Hengelbrock viele seiner aussergewöhnlichen Konzert- und Musiktheaterprojekte, auch beim Feld­ kirch Festival. Thomas Hengelbrock begann seine Karriere als Geiger. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er durch seine Assistenztätigkeit bei Lutosllawski, Kagel und Dorati sowie durch seine Mitwirkung in Harnon- courts Concentus musicus. Als Diri­ gent folgt Thomas Hengelbrock den Einladungen zahlreicher renommierter Orchester und Opernhäuser. Seit sei­ nem Operndebut bei den Wiener Fest­wochen 
1993 mit Glucks Alceste» lei­ tet Thomas Hengelbrock zahlreiche Opernaufführungen und macht sich als Entdecker in Vergessenheit gerate­ ner 
Werke einen Namen. Neben der Interpretation Alter Musik widmet sich der Dirigent besonders auch der Aufführung zeitgenössischer Werke. Ein grosser Musiker Ein weiterer grosser Musiker beim Feldkirch Festival ist der Geiger Daniel Hope. Er wird am 6. Juni zu hören sein bei «Drei Mal Sterben» - Variationen über den Tod, bei dem er, gemeinsam mit dem Pianisten Uri Caine und wei­ teren Musikern, Werke von Gustav Mahler, Maurice Ravel und Ravi Shan- kar zu Gehör bringen wird. Ein weite­ res Konzert mit seiner Teilnahme findet am 9. Juni statt unter dem Thema «Vi- valdi meets Jazz». Die beiden Geiger Daniel Hope und Daniel Sepec werden dabei dem Kehny Werner Jazztrio, dem Tscho Theissing Quartett und dem Balthasar-Neumann-Ensemble begegr 
nen. Zwei deutsche Fachzeitschriften, Fonoform und Rondo, haben den 26- jährigen Daniel Hope zum Nachwuchs­ künstler des Jahres 1999 gewählt. Er wurde auch für den 2000 Classical Brit Awards nominiert. Im Juli 2000 ist er für Nigel Kennedy eingesprungen, um ein Konzert vor 20 000 Menschen auf dem Münchener Königsplatz zu spie­ len und zu dirigieren. Mit elf Jahren wurde er von Yehudi Menuhin eingela­ den, Bartok Duos für das deutsche Fernsehen zu spielen. So begann eine Bekanntschaft mit über 60 gemeinsa­ men Konzerten, auch bei Menuhins letztem Auftritt am 7. März 1999 in Düsseldorf. Inzwischen hat er mit vie­ len 
namhaften Dirigenten zusammen gearbeitet und seine Konzertreisen führten ihn durch die ganze Welt. Informationen und Karten: Feld­ kirch Festival, Villa Claudia, Bahnhof- str. 6, A-G800 Feldkirch, Tel. +43/ 5522/ 82 9 43, Fax +43/ 5522/ 83 I 66;  festival@feldkirch.at ,  www.feld- kirchfestival.at 
Dia-Vortrag: Gladiatoren im Alten Rom SCHAAN: Die grosse Gladiatoren- Ausstellung im Kolosseum Roms im Sommer 2001 hat dem Thema neue Aktualität geschenkt. So wird der Dia- Vortrag am Freitag, 3. Mai um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan diese Thematik aufnehmen. Zu dem schillerndsten, gleichzeitig aber auch traurigsten Kapitel des alten Rom zählt zweifellos die Einrichtung der Gladiatorenspiele. Ursprünglich aus etruskischen Bestattungsriten her­ vorgegangen, bildeten solche Spiele später im römischen Grossreich einen 
York City. Seine Vielseitigkeit brachte ihm Engagements in den verschiede­ nen Musikrichtungen. Muss man über Hieronymus Schädler 
noch etwas sa­ gen? Exquisite Rezepte Dasfestival beginnt aber bereits am Freitag um 20 Uhr im Bärensaal mit dem Trio Artos (Hieronymus Schädler, Flöten; Markus Hochuli, Zupfinstru­ mente und Martin Lorenz, Schlagin­ strumente). Sie spielen Musik unserer Zeit, Kompositionen von Toru Take- mitsu (•Sacrifice» für Flöte, 8-sartige Gitarre und Vibraphon), Giacinto Scelsi («Hyxos» für Flöte in G Et Per­ kussion), Martin Wchrli («Pieces» für Theorbe solo), Hieronymus Schädler («Einhorn I» für Flöte, Theorbe Et Schlagzeug - Uraufführung) und Mauricio Kagel («Serenade für 3 Spie­ ler»), Der Samstag steht ab 19.30 Uhr im Zeichen von «Classic meets Jazz» und der Sonntag, das ist schon Tradi­ tion, bietet ab 10.30 Uhr im Bärensaal Musik- und Gaumenfreuden. Hieronymus Schädler und Christina Reburg werden als Duo Armoniac mu­ sizieren mit Flöte und Klavier, singen und erzählen.-Dabei handelt es sich um ein Menu der besonderen Art mit dem Programm «Rundum Rossini». Ob Rossini tatsächlich mit 37 Jahren auf­ gehört hat zu komponieren, um sich nur noch der Kochkunst zu widmen, erfahren Sie beim sonntäglichen Brunch, der eine vergnügliche Stunde mit Instrumentalwerken und Opern­ arien von Rossini und seinen «Wider­ sachern», garniert mit Kostproben sei­ nes Witzes, Anekdoten, wahren Bege­ benheiten und exquisiten Rezepten bietet. wichtigen Teil der Volksunterhaltung: In gewaltigen Arenen, es sei hier nur das sogenannte Kolosseum in Rom er­ wähnt, lieferten sich Kämpfersklaven mit unterschiedlichen Kampfausriis- tungen blutige Gefechte; der Unterle­ gene war der Gnäde oder Ungnade des Spiel-Sponsors ausgeliefert. Diese rohen Spiele - fiir den moder­ nen Menschen kaum verständlich - waren im ganzen römischen Weltreich beliebt; glanzvolle Kämpfer waren in aller Munde, und oft wurde erfolgrei­ chen Gladiatoren die Freiheit ge­ schenkt. Referent ist Dr. Viktor . Ver­ anstaltet von der Erwachsenenbildung Stein-Egerta. Ohne Voranmeldung. Der Geiger Daniel Hope wird beim Feldkirch Festival bei zwei Konzerteil mitwir­ ken. 
Letzte Tage der Ausstellung von Arno Oehri Videoinstallationen und Fotoarbeiten in der Villa Claudia FELDKIRCH: Noch bis zum Sonntag, den 5. Mal ist die Ausstellung «6 
Räume» des Liechtensteiner Künstlers Arno Oehri in der Villa Claudia (Rote Villa)-an der Bahnhofstr. 6 
in Feldkirch zu sehen. Gezeigt werden Videoinstallationen und Fo­ toarbeiten aus Oehris Langzeitprojekt   www.DerPrinz.li sowie Malereieti aus den letzten drei Jahren. Die besondere architektonische Beschqffenheit der Ausstel­ lungsräume erlaubt eine besondere Begegnung mit diesen, 
teilweiseßlr die Aus­ stellung neu geschaffenen Arbeiten. Die Ausstellung ist täglich von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet.
	        

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