Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

36 Samstag, 20. April 2002 
BAUREPORTAGE SP0ERRY-FABR1K Liechtensteiner VOLKSBLATT Ein Campus für die Hochschule Von Klaus Näseher, Rektor Faehhochschule Ein grosser Wunsch ist für die Fachhochschule Liechtenstein in Erfüllung gegangen: Zum ersten Mal in der über vierzigjährigen Geschichte sind alle Studieren­ den, Lehrenden und Forschen­ den auf einem eigenen Campus vereint. Aus einer Spinnerei aus (lern l 
1). Jahr­ hundert ist ein Hochsc)iulc;uii|uis ent- sianden. der Inr unsere Hochschule den Aufbruch ms neue Jahrtausend versinnbildet. Die Spinnerei hai sieh /um modernen Hochschul-Campus gewandelt, der für Studierende wie für lehrende eine Atmosphäre ausstrahlt, die wissenschaftliche lehre und (or- schung begünstigt. Nach aussen sym­ bolisiert ein moderner, dem Hauptge­ bäude vorgelagerter Glasbau die Ver­ bindung vom ursprünglichen (iebnude /ur neuen Nut/ung. Der ursprüngliche Werkplat/ wurde zum Denkplat/. /ur «Denkfabrik». Denkfahrik war denn auch die Metapher, mit der wir l')')S die Idee eines Hochschulcampus in der alten Spoerry-l-abrik der Regierung und der üemeinde Vaduz vorstellten. Uis zur heutigen Fertigstellung war ein langer Weg: es hat sich aber ge­lohnt. 
Die Fachhochschule, 1961 als Abcndtcchnikum Vaduz gegründet, genoss bis 1985 Gastrecht an der Oberschule Vaduz und anschliessend am Schulzcntrum Mühleholz. Die sprunghafte Entwicklung der Schule von rund 50 Studenten im Jahre 1984 zu derzeit rund 500 Studierenden, 800 Seminarteilnehmern und rund 3500 Besucher von Symposien und Vor- tragsveranstaltungeri zwang die Fach- ' hochschule im Laufe der letzten Jahre, verschiedene Räumlichkeiten in Trie- sen, Schaan und Vaduz anzumieten. Mit dem Bezug des Campus hat die faehhochschule erstmals die Möglich­ keit. alle Bereiche und Aussenstellen an einem Ort zusammenzuführen. Aus dieser Perspektive hat der Hochsehul­ la mpus eine grosse Bedeutung für un­ sere Identität und auch für das Bild nach aussen. Die Hochschul-Studi- engänge. die Weiterbildungsveranstal­ tung sowie die wissenschaftlichen Beitrage werden in diesem Sinne we­ sentliche Inipulse gehen für die ge­ deihliche F.ntwicklung unseres Landes und der Region. Aus der neuen «Denk­ fahrik» werden wichtige Impulse für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ausgehen. Der Hochschul-Campus soll ein Ort sein, wo ein freier Geist Man schreibt das Jahr 1882 Es herrscht emsiges Treiben auf der Vaduzer Allmeind. Ein für Liech­ tenstein riesiger Aushub ist in Arbeit, um eine Baumwollspinnerei zu bau­ en. Gross soll sie werden, um vielen Liechtensteinern und Liechtensteine­ rinnen Arbeitsplatze anbieten zu können. Eine Schweizer Textilfirma hat nach langen Verhandlungen IS'000 Klafter Land mit dem Wasser- recht des Tobelbaches gekauft, nach­ dem die Gemeinden Vaduz und Schaan die Einwilligung gegeben haben. 1884 werden die ersten Kilo Garn produziert. Man schreibt das Jahr 1992 Nach fast 110 Jahren Produktion und vielen guten und öfters auch verzweifelten Jahren, mussten wir. in der vierten Generation, dem wirt­ schaftlichen Druck nachgehen und 
die Spinnerei schliessen. Die Produk­ tion wurde eingestellt, die Mitarbei­ terinnen und Mitarbeiter entlassen, nicht ohne fairen Sozialplan und nicht ohne neue Arbeitsstelle für je­ de und jeden. Die Parzelle wurde dem Land verkauft und nach ver­ schiedenen Austauschmanövem der Gemeinde Vaduz zurückgegeben. Man schreibt das Jahr 2002 Die lange Suche nach Verwen­ dungsmöglichkeiten für dieses Ge­ bäude hat in der Fachhochschule Liechtenstein eine glückliche Lösung gefunden. Dank der Zusammenarbeit von 
Architekten und Spezialisten ist es gelungen, einen grossartigen Um­ bau mit Rücksicht auf das bestehen­ de Gebäude zu realisieren. Herzliche Gratulation den Gestaltern, viel Gluck und Gottes Segen den Nutz- niessern der Denkfabrik. 
herrscht, wo Lehre und Forschung Ge­ sellschaft, Wirtschaft und Technik kri­ tisch beleuchten. Als «Denklahrik" soll die Hochschule sowohl Sand im Ge­ triebe der Gesellschaft sein, gleichzei­ tig aber auch das Ol. das Fortschritt er­ möglicht. International anerkannte Ba­ chelor- und Master-Abschlüsse Die Fachhochschule Liechtenstein hat sich 1998 strategisch neu ausge­ richtet. In Koordination mit den Kan­ tonen St. Gallen. Graubunden und dem Bundesland Vorarlberg hat der Fachhochschulrat beschlossen, die Studiengange Maschinenbau und Bauingenieurwesen auslaufen zu las­ sen und die Fachbereiche Architektur und Wirtschaftswissenschaften auszu­ bauen. Bei der Umsetzung der «Sor­ bonne-Erklärung» der EU-Bildungsmi­ nister, die zur besseren Vergleichbar- keit im internationalen Rahmen die Einführung von Bachelor- und Mas- ter-Gradierungen von allen europäi­ schen Staaten fordert, spielte die Fach­ hochschule im Vier-l.ander-Eck Liech­ tenstein. Schweiz. Österreich und Deutschland eine Vorreiterrolle. Der 
internationale Aspekt, der in der Hochschul-Ausbildung immer mehr an Bedeutung gewinnt, beschränkt sich nicht auf die Kenntnisse von Fremdsprachen, sondern bezieht auch inierkulturelle Kenntnisse und Fähig­ keiten mit ein. Deshalb baute die Fach­ hochschule Liechtenstein seit Anfang der 90er Jahre ein internationales Netz von Partnerschaften mit Universitäten in der ganzen Welt auf. Heuie veran­ kern die Durchführung von EU-Pro­ jekten. der Austausch von Studieren­ den und Lehrenden, die gemeinsame Entwicklung von Bildungsmodulen mit ausländischen Hochschulen und Universitäten, die europaweile Aner­ kennung der Hochschul-Diplome so­ wie die Mitgliedschaft in internationa­ len Organisationen die Fachhochschu­ le in einem internationalen Umfeld. Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft Mit der strukturellen Stärkung und Ausrichtung auf nurmehr zwei Studi­ enrichtungen. mit dem Aufbau eines hochqualifizierten und international zusammen gesetzten Lehrkörpers so­ wie durch die Kooperation mit auslän­dischen 
Universitäten sind die Voraus­ setzungen geschaffen, dass sich die Fachhochschule Liechtenstein als uni­ versitäre Institution in 1 uropa etablie­ ren kann. Mit dem Ausbau der wirt­ schaftswissenschaftlichen Studien gan­ ge. deren Schwerpunkte im Bereich der f inan/dienstleistungen und der Win- schaftsinformatik liegen, setzt die Fachhochschule entscheidende Impul­ se für die Entwicklung- des mittleren und oberen Kaders. Uber das llildungs- angehot leistet die Fachhochschule da­ mit einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung und positiven Imagebil­ dung des I inanzdienstleistungs|)lat/es wie auch des Landes. Das Modell einer engen Kooperation /wischen Wissen­ schaft und Wirtschalt bietet der Faeh­ hochschule Liechtenstein eine hervor­ ragende Möglichkeit. Aus- und Wei­ terbildungsprojekte sowie Forschungs­ und Entwicklungsprojekte praxisnah und flexibel durchzufuhren. Nicht nur ulier den lechnologie- und Wis­ senstransfer steht die Hochschule in enger Verbindung mit der Wirtschaft und Verwaltung, auch ein bedeutender Ieil der Hochschullehrer stammt un­ mittelbar aus der Wirtschalt. Die neue Spocrry-Fabrik heizt jetzt mit natürlich nachwachsendem Rohstoff Holz. Gesamtplanung der Heizungsanlage mit Hackschnitzelfeuerung BATLINER & HASLER AG Ingenieurbüro 9492 Eschen 
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Tel. 00423 232 77 33 Fax. 00423 230 15 85 e-mail  enoec@enoec.li Wir bedanken uns bei der Bauherrschaft für das in uns gesetate Vertrauen.
	        

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