Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Dienstag 15. Januar 2002 Fr. 1.20 Amtliches Publika'tionsorgan . 1 24. Jahrgang, Nr. 11 
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% c •DIENSTAG Interessantes Rahmenprogramm Zuerst holte er sich die Un­ terstützung Österreichs in Sachen FATF, dann folgte das Rahmenprogramm. Im Zuge seines Arbcitsbesuchs beim österreichischen Bun­ deskanzler Wolfgang Schüs­ sel nützte Regierungschef Otmar Hasler die spärliche «Freizeit», um das Mahnmal am Judenplatz sowie das Museumsquartier (Bild) zu besichtigen. Seite 3 Special Olympics im Aufwind BEHINDERTENSPORT: Nicht alle Athleten sind gleich. Für einige Sportler sind Dinge, die für die meisten von uns selbstver­ ständlich pind, 
tägliche He­ rausförderungen. Brigitte Marxer (Bild), der nationa­ len Leiterin unserer Behin­ dertensportler, ist das be­ sonders bewusst und es ist ihr ein grosses Anliegen, ei­ ne Organisation zu unter­ stützen, die ihr sehr am Herzen liegt: die «Special Olympics». , Seite .15 Der «Crossover» ist geboren MOBIL: «Crossover» heisst das Schlagwort für eine neue Fahrzeugkategorie, in der Elemente eines Vans, 
. Kombis und Geländewagens in einem Fahrzeugkonzept vereint sind. Mit dem Con- cept Gar «Magellan» zeigt Volkswagen gegenwärtig an der Detroit Motorshow eine solche Segment übergrei­ fende Studie. Seite 21 
Diskussions- und Informationsabend der FBP zum Thema Verfassung gestern Abend in Schaan An der ersten Informati­ onsveranstaltung der FBP zur Verfassung gab es gestern Abend in Schaan zahlreiche engagierte und teils emotionale Wortmel­ dungen. Ihnen war vor al­ lem 
eines gemeinsam: die Sorge um die Zukunft des Landes. Martin Frömmelt Hanno Konrad, Obmann der FBP'-Ortsgruppe Schaan, konn­ te im vollbesetzten Rössle-Saal gegen 70 Interessierte begrüs- sen. Einleitend informierte FBP-Gcschäftsführer Marcus Vogt über die Chronologie der Lösungssuche, angefangen mit dem ersten Verfassungsentwurf des Fürstenhauses vom Februar 2000 über die Regierungsvorla­ ge und die erste Lesung im Landtag bis zur nunmehrigen Informationsrunde. Anschlies­ send stand vor allem Regie­ rungsrat Alois Ospelt - er ver­ trat den durch den FATF-Be- such verhinderten Regierungs­ chef - Rede und Antwort. Monarchie ja, aber... Es gab - wie nicht anders zu erwarten - sowohl zustimmen­ de als auch ablehnende Wort­ meldungen zur Regierungsvor­ lage. Auf den Punkt brachte FBP-Präsident Johannes Matt die Diskussion: «Alle hier sind für die Monarchie, nur im Weg 
Vertraten gestern Abend in Schaan die Regierungsvorlage zur Verfassungsänderung: Die beiden Re gierungsräte Alois Ospelt (stehend) und Hansjörg Frick. (Bild:J.J. Wucherer) . sind wir uns uneinig.» Damit der Weg zum Ziel fuhren kann, ist in einer dualen Staatsform jedoch - und das wurde ges­ tern auch betont - Vertrauen zwischen den beiden Trägern der Staatsgewalt unabdingbar. Wie einige Voten erkennen Hessen, scheint dieses Vertrau­en 
jedoch da und dort zu feh­ len. Durch Vorlage gewonnen Regierungsrat Alois Ospeit verwies darauf, dass die Staats­ gewalt im Fürst und im Volk verankert ist: «Unsere Verfas­ sung ist ein äusserst anspruchs­volles 
Konstrukt, das zum Zu­ sammenwirken verpflichtet. Wenn die Regierung nicht mit dieser Vorlage gekommen wäre, dann wäre es auf dem Initia­ tivweg zur Abstimmung über den Vorschlag des Fürstenhau­ ses («grünes Büchlein») gekom­ men. Dadurch, dasS die Regie­rung 
mit einer eigenen Vorlage ins Parlament gegangen ist, hat die ganze 
Verfassungsdiskussi­ on gewonnen. In diesem Pro- zess liegt die Chance, jetzt we­ sentlich vorwärts zu kommen.» Der bessere Weg Auch Regierungsrat Hansjörg Frick stellte sich hinter die Re­ gierungsvorlage: «Die ganze Regierung hat sich 
für diesen Weg ausgesprochen. Es ging um die Frage, wie wir dem Land und dem Volk am besten dienen können. Es wäre einfacher ge-. wesen, einer Volksiriitiative über das grüne Büchlein den freien Lauf zu lassen. Durch diesen Weg ist Bewegung in die Diskussion gekommen. Ich per­ sönlich hoffe und wünsche, dass sich noch das eine oder andere verändern lässt». Nicht Angst, sondern . Abwägen Zu Kritik _Anlass :' 
gaben von • verschiedenen Seiten die Rah­ menbedingungen dieser Ver­ fassungsdiskussion. Die Regie­ rung sei dem Diktat des Fürs­ tenhauses gefolgt und auch das Volk müsse sich diesem Diktat beugen, wurde etwa mo­ niert. Demgegenüber erklärte Regierungsrat Alois Ospelt, dass bei den Überlegungen der Regierung nicht Angst im Spiel gewesen sei, sondern ein Ab­ wägen, was in dieser Situation das Beste fiir das Land sei. :. - Seite 2 FATF-Delegation in Vaduz Erste Ergebnisse am Donnerstag erwartet Gestern Vormittag war es so weit. Eine sechsköpfige Dele­ gation der FATF traf in Vaduz ein. Regierungschef Otmar Basier,. Daniel Thelesklaf, Sonderbeauftragter der Stabs­ stelle für Sorgfaltspflicht so­ wie Vertreter der . Banken, Treuhänder und Wirt­ schaftsprüfer unterrichteten die Delegation über die liech­ tensteinischen Bemühungen. , Wolfqanq Zechner Die Zahlen können sich sehen lassen. 98 Prozent der wirt­ schaftlich Berechtigten sowie 97,2 Prozent der Kundenprofile waren am 31. Dezember, dem «FATF-Stichtag», den Banken bekannt. Bei den- restlichen Konten dürfen keine Geldab­ flüsse getätigt werden. Und der Optimismus in Liechtenstein ist ob dem Erreichten durchaus berechtigt. «Ich erwarte mir ei­ nen fairen Prozess und einen . Dialog mit der FATF, wo man gegenseitig profitieren kann. Die FATF kann Liechtenstein jetzt als gutes Beispiel, für an­ dere Staaten nehmen», so. zum 
Beispiel Daniel Thelesklaf im Gespräch mit dem Volksblatt am Freitag der Vorwoche. Trotz des Optimismus heisst es vor­ erst einmal «bitte warten». Erste Ergebnisse der Gespräche mit der FATF werden nicht vor. Donnerstag erwartet. Für Regierungschef Otmar Hasler steht morgen nach dem Arbeitsbesuch in Wien die nächste Auslandsreise im Ter­ minkalender. In Bern trifft er sich mit Bundespräsident Kas­par 
Villiger. Auch dieser Be­ such wird natürlich ganz im Zeichen der Finanzplatzfrage stehen. Zudem soll das Bank­ kundengeheimnis ein zentrales Thema der Gespräche sein. Erst am Freitag hatten so­ wohl Wolfgang Schüssel, der österreichische Bundeskanzler sowie Finanzminister Karl- Heinz Grasser die liechtenstei­ nischen Bemühungen bezüg­ lich der FATF-Forderungen ausdrücklich gelobt. Dichtgedrängtes Programm für Regierungschef Otmar Hasler (rechts). Am Freitag noch in Wien bei Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (links), gestern der Empfang der FATF-Delegation in Wien und heute schon bei Kaspar Villiger in Bern. ; 
Unfälle auf gefrorenen Seen häufen sich BERN: Die vereisten Seen in der Schweiz provozieren zahl­ reiche Leute zu Leichtsinnig­ keiten. Der Moossee im Kan­ ton Bern ist am Montag ge­ sperrt worden, nachdem ein 49-jähriger • Mann in der Nacht auf Sonntag im See er­ trunken war. Trotzdem seien die Absperrun­ gen an 'der Unfallstelle am Sonntag missachtet worden, sagte Urs Imhof, Bauinspektor der Gemeinde Moosseedorf, ge­ genüber der, Nachrichtenagen­ tur sda. Als Beispiel nannte er eine Familie mit Kleinkindern, die er direkt von einer offenen Stelle auf dem See habe weg­ weisen müssen. Die beiden Aristössergemein- den Moosseedorf und Urtenen beschlossen am Montag, das Betreten der Eisfläche zu ver­ bieten. Sie begründeten das Verbot.mit den unstabilen Wet­ terverhältnissen und der in den nächsten Tagen zu 
erwartenden Erwärmung. . Überlegungen der Sicherheit und der Verantwortlichkeit hät­ ten bei dem Entscheid ebenfalls eine Rolle gespielt, sägte Peter 
Der Massenansturm auf die zu­ gefrorenen Seen hält an. Bill, der Gemeindepräsident von Moosseedorf auf Anfrage. Das Verbot gelte ab Dienstag und werde mit Tafeln signali­ siert, sagte Bill. Absperrungen gebe es keine. Spezielle Mass­ nahmen zur Durchsetzung sei­ en 
wegen des zu. erwartenden Aufwands nicht mögiieh. Noch am Freitag hatten die Behörden per Kommunique ge- warnt, das Betreten des Sees geschehe auf eigene Gefahr. Ei­ ne offizielle Freigäbe sei wegen den besonderen Verhältnissen .am Moosssee nicht möglich.
	        

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