Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Dienstag, 9. April 2002 
5 Thema Bürgergenossenschaft: Einigung auf Vorgehensweise bei Vermögenszuteilung in Triesen Im Zusammenhang mit der möglichen Bildung einer Bür­ gergenossenschaft • in der Ge­ meinde Triesen haben sich die Verhandlungsparteien jetzt in einem Zwischenschritt zumin­ dest auf die Vorgehensweise bei der Vermögenszuteilung ver­ ständigt. Die Detailberatungen, vor allem zur Frage der Ent­ schädigung von Bürgervermö­ gen, stehen aber noch bevor. Mint [red Oltr i Bis /um I 1. Juni <!()()1. so wollte es ur­ sprünglich (Ins (leset/ liber die Biirger- gennssenscliaften. sollten sielt die elf (lememden eigentlich darüber im Mil­ ien sein, wie sie ihr Uurgerverinogen inskunltin handhaben wollen. Im M;ii .'(KU gewahrte der I andtag dann eine I rsiieekung dieser VerlalIsl'rist um weitere drei Jahre (IIIS 
1 !. 
Juni ^()0<T), weil d.mi.ils ii) InnI (iemeinden (BaI- /eis, Iriesen. Vaduz. Si'liaa n und Ganipnnl das Verfahren aufgrund vielfältiger l'rolileme noeli nicht abge­ schlossen werden konnte. Dies ist .mch heule noch der I all. I ünf Grundsätze in Triesen In Iriesen lialien sich der gewählte Kcgchitigsaiisschuss und die Delegier­ ten des (lemeinderales m/wischen /u- inindesi auI das weitere Vorgehen ge­ einigt. Was die schwierige frage der Vcrtiingens/uteilung betrifft, so stehen einem Protokoll zufolge für die weite­ ren Verhandlungen l'unl Grundsätze im Vordergrund: I. Sämtliche Eigentuniskafegorien verbleiben im Besitz der Burger hzw. einer allfalligen Uenossenschaft: Der Kegelungsvnrschlag sieht vor. d;iss samtliche I ignitumskategorien (Wald. Alpen, landwirtschaftlich genutzte lliichen im Ialräum. Bau/rme) ent­ sprechend den heutigen Besit/verhalt- nissen generell im Eigentum der Bur­ ger verbleiben. Selbstverständlich werden leile einer Verniogenskatego- ne im Zuge der Vermogenszuteilung der polnischen Gemeinde abgetreten. I. I ntsc hadigungslose Abtretung von Inlrastrukiuranlagcn: Infrastruk- turanlagen bzw. das damit gebundene Grundeigentum, die für die Erschlies­ sung b/w. 
Versorgung der Gemeinde von Bedeutung sind, werden 
entschä-In 
der Gemeinde Triesen treten die Verhandlungen des gewählten Regelungsausschusses mit dem Gemeinderat über die mögliche Bildung einer Biirgergcnossenscliaft langsam in die entscheidende Phase. • (Archii'bild) digungslos abgetreten. Die politische Gemeinde anerkennt und berücksich­ tig! diesen «pragmatischen Ansatz» hei den weiteren Diskussionen im Rühmen der Vcrmögcnszutcilung. ). Mitgliedschaft der politischen Ge­ meinde in der Genossenschaft: Der Kegelungsaussehuss strebt eine Mit­ gliedschaft der politischen Gemeinde in einer anfälligen Bürgergcnossen- schaft nicht an. Sollte eine Mitglied­ schaft jedoch dem ausdrucklichen Wunsch des Gemeinderates entspre­ chen, wird der Kegelungsaussehuss diese I nischeidung akzeptieren. 4. Gelderlös aus Bodenverkäufen: Generell verzichtet der Regelungsaus- schuss auf fordernngen betreffend Gelderlösc aus Bodenverkäufen. Bean­sprucht 
werden jedoch in diesem Zusammenhang die Erträge aus den Verkäufen an die Swarovski (Ver­ kaufserlös, Baurechtszinsen) und dem Bodentausch mit der Gemeinde Trie­ sen he rg. 5. Entschädigung von ßürgerver- mogen, das der politischen Gemeinde abgetreten wird: Ein Teil des abzutre­ tenden Bürgervermögens wird bewer­ tet (/ins) und mit den von der Bürger- genossenschaft beanspruchten Dienst­ leistungen verrechnet. Ein Teil der zur Diskussion stehenden Vermögensab­ gaben wird pauschal mit entsprechen­ dem Realersatz abgegolten. Gemeinderat einverstanden In der vergangenen Woche hat der 
Gemeinderat von Triesen nun diese fünf Punkte der vorliegenden Vorgc- henslisre 
einstimmig akzeptiert und beschlossen, den Regelungsausschuss auf dieser Basis weiterarbeiten zu las­ sen. Es sei aber allen bewusst, heisst es im diesbezüglichen Protokoll, dass weitere (Detail-)Verhandlungen folgen müssten. Ein Entscheid über die Mit­ gliedschaft der politischen Gemeinde in einer allfalligen Genossenschaft solle erst gefällt werden, wenn die Thematik der Entschädigung von Bür­ gervermögen (Punkt 5) genauer defi­ niert und formuliert sei. Im vergange­ nen Oktober hatte der Gemeinderat das Jahr 1950 als Zeitpunkt für die Feststellung der Vermögenswerte fest­ gelegt. 
Verkehrskontrollen Freitagnacht und Samstagnacht führte die Landespolizei in verschiedenen Gemeinden insgesamt fünf Geschwin­ digkeitsmessungen durch. Dio Mes­ sungen erfolgten durchgehend innerorts bei signalisierter Geschwin­ digkeit von 50 km/h. Insgesamt wurden 361 Fahrzeuge gemessen, wovon 94 zu schnell unter­ wegs waren. Mehrere Autolenkcr ha­ ben. aufgrund der Kontrollergebnisse mit administrativen Massnahmen be­ ziehungsweise Führerscheinentzügen zu rechnen. 
(Ipß) Nach Unfall davongefahren TRIESEN: Ein Personenwagenlenker fuhr nach einem Unfall mit einem Motorroller am Samstagnachmittag in Triesen weiter, ohne sich darum zu kümmern oder nachzusehen, ob sich der Lenker des Rollers verletzt hat. Zum Unfall kam es nach einem Fussballspiel auf der Blumenau in Triesen. Der vom Clubhaus weg­ fahrende Lenker des Rollers wurde durch einen rückwärts fahrenden Per­ sonenwagen touchiert. Der Lenker des Rollers wurde nicht verletzt, sein Fahr­ zeug wurde leicht beschädigt. Der Len­ ker des Personenwagens konnte durch die avisierte Kantonspolizei St. Gallen angehalten werden. 
(Ipß) Vandalenakt in Kleinsteg STEG: Eine unbekannte Täterschaft warf in Kleinsteg bei einem Ferien­ haus mit Steinen sämtliche Fenster­ scheiben ein. Ebenfalls wurden die Fensterläden abgerissen. Der oder die Täter haben sich offensicht­ lich auch im Hausinnern aufge­ halten. Nach ersten Erkenntnissen wurde aus dem Haus nichts entwendet. Der Sachschaden beträgt mehrere Tau­ send Franken. Die Landespolizei er­ sucht um sachdienliche Hinweise. dpßl Geldtaschen­ diebstahl geklärt SCHAAN: Am Mittwoch wurde in Schaan in einem Gastgewerbebetrieb eine Servicegeldtasche gestohlen. Die Landespolizei konnte am Samstag eine tatverdächtige Person festnehmen und den Sachverhalt sowie die Hintergrün­ de klären. 
(Ipß) Wie bediene ich mein Natel? Forum: Eine Mitteilung des Vereins für gesundheitsverträglichen Mobilfunk Wir möchten einige Ausführungen etwas kritischer betrachten. Der VGM ist nicht gegen technischen Fort­ schritt. sondern für einen gesund­ heitsverträglichen Mobilfunk. Das gilt auch in Bezug auf die ältere Ge­ neration. Meistens kaufen sich ältere Menschen gar kein Handy - sie erhalten es geschenkt, von ihren Kindern oder Enkeln, die überzeugt sind, ihnen etwas Gutes zu tun. Dabei unterlassen sie oft, den Beschenkten die Technik zu erklären und auf Gefahren hinzu­ weisen. «Sicherheitsbedürfnis» Das heutige «Sicherheitsbedürfnis» von Jung und Alt nimmt allmählich bedenkliche Formen an: Eltern lassen ihre Jugendlichen nicht ohne Handy in den Ausgang, Berggänger, Biker oder Autofahrer wagen sich nicht ohne sicheren Draht in die gefährliche Umwelt und Kinder/Enkel glauben Omas/Opas nur unter ständiger Überwachung in Sicherheit. Heute kann man jeden und alles versi­ chern und glaubt sich in einer, leider oft trügerischen, Sicherheit. Versiche- rungs- und Handygeschäft blühen, es 
wird uns ja täglich die Hölle heiss ge­ macht. was alles passieren könnte, wenn wir nicht nonstop zu erreichen sind. Kaum jemand spricht von den Schattenseiten dieser Entwick­ lung. Es gibt einem doch zu denken, dass ältere Menschen, trotzdem sie 14 Stunden «auf Sendung» sind, noch nie so einsam waren wie heute. Der VGM hat vor allem gesundheitli­ che Bedenken, was die ständige Erreichbarkeit anbelangt, gehören doch gerade Ältere, Kranke, Kinder und Schwangere zu den Risikogrup­ pen. «Hausnotruf» für Notfälle Wir möchten daraufhinweisen, dass diverse Beschwerden/Krankheiten (z. B. Schlafstörungen, Herzbeschwer­ den, Alzheimer, etc.), an welchen diese Menschen leiden, eben gerade durch den ständigen Gebrauch und das Tragen eines eingeschalteten Handys auf dem Körper ausgelöst oder begünstigt werden können. Wir raten deshalb älteren Menschen zum Wohle ihrer Gesundheit das Handy zu Hause nicht in Betrieb zu nehmen und ausschliesslich mit dem Festnetz zu telefonieren. Für Notfälle ist der 
«Hausnotruf» bestimmt geeigneter. Ausser Haus hingegen kann das Han­ dy ein wertvoller Begleiter sein, der in Notfällen jederzeit benützt werden kann. Handys sollten aber ausgeschaltet sein: Wenn sie bewegt werden, senden sie auch im Standby alle 2-3 Sekun­ den einen vollen Strahlungsimpuls. Wer die gesundheitlichen Risiken möglichst einschränken möchte, schaltet sein Handy aus und benutzt es nur als Sender in dringenden Fällen. Nicht dass es schlussendlich heisst: «Dank Handy bei Herzattacke sofort Notarzt zur Stelle - wegen Handy Herzattacke oder Sekundentod.» VGM Verein ßir gesundheits­ verträglichen Mobilfunk i Unter der Rubrik «Forum» veröffent- ' liehen wir Zuschriften und Beiträge von Verbänden, Vereinen, Aktionen j und Institutionen. Das «Forum» • drückt aus, dass die in den Beiträgen  ; (geäusserten Meinungen nicht mit • der Haltung, der Zeitung überein­ stimmen müssen. 
LESERBRIEFE Ein Jahr FBP-Regierung Welch brillante und beeindruckende Zwischenbilanz nach einem Jahr, in welcher das Foto mehr Platz bean­ sprucht als die erbrachten Leistungen. M. Caduff, lradug 64, Balzers Gebt der Jugend eine Chance Wir haben für den 13. April 2002 ei­ ne durchorganisierte Veranstaltung für Jugendliche im Vaduzer Saal vorberei­ tet. Den Saal haben wir vor zehn Mo­ naten mündlich und vor zwei Monaten schriftlich reserviert und bekamen eine mündliche Zusage, was als gültiger Vertrag gilt. Nun findet aber am Vor­ abend eine grössere Veranstaltung der Regierung statt und unsere Reservati­ on wurde drei Wochen vorher abge­ sagt. Alle Versuche, andere Räumlich­ keiten zu benützen, scheiterten, ob­ wohl wir als ortsansässiger Verein ein­ mal im Jahr den Saal nutzen dürften. Es wird immer davon gesprochen, dass Jugendliche zu faul sind um etwas zu organisieren. Doch setzen wir uns för eine gute Sache ein, witd uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Und was ist mit den Unkosten und dem Aufwand? Plakate und Flyer sind gedruckt, 
die Bands sind gebucht und wir können die Kosten nicht mehr rückgängig machen. 
Trotzdem möchten wir all denen danken, die uns unterstützen wollten und es weiterhin tun. Jugendgruppe Vaduz Schlecht recherchiert Lieber Chefredaktor Frommelt, in der Ausgabe vom vergangenen Samstag liefern Sie Regierungschef-Stellvertre­ terin Rita Kieber-Beck die Stichworte für ihre Bilanz des ersten Jahres im Amt. In Ihrer Frage zur Medienkom­ mission sagen Sie, dass Frau Kieber- Beck «dem Treiben nicht lange zuge­ schaut» hat. Schlecht recherchiert, Herr Frommelt. Als Mitglied der alten wie auch der neuen Medienkommissi­ on muss ich dieser Aussage widerspre­ chen: Tatsache ist, dass Frau Kieber- Beck zwischen Amtsantritt im Früh­ jahr 2001 und^Ende Oktober 2001 kei­ nen Finger für die Medienkommission rührte. Erst deren Beschlussunfdhig- keit - herbeigeführt durch eine Viel­ zahl von Rücktritten von Mitgliedern - konnte die Regierungschef-Stellvertre- terin dazu bringen, sich emsthaß mit der Medienkommission auseinander zu setzen. Der Druck kam von unten und nicht von oben, wie Ihre Fragestellung zu suggerieren versucht. Sigvard Wohltuend, Ruggell www.kirchplatz-garage.li
	        

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