Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Liechtensteiner 
Samstag 30. März 2002 Fr. 1.20 0-BLAT Amtliches Publikationsorgan • 1 24. Jahrgang, «Nr.72 
VERBUNDI SQDOSTSCHWEIZ 2,4 Millionen für Deutschland-Klage : . " M Die Regierung unterbreitet dem Landtag einen Kredit­ antrag über 2,4 Millionen Franken für die Aufwen­ dungen im Verfahren gegen Deutschland vor dem Inter­ nationalen Gerichtshof in Den 
Haag. Die Klage-Be­ gründung wurde am Don­ nerstag eingereicht. Seite 4 Endlich kommt die Sommerzeit 
Das Wort «uns» beachten! In der Nacht auf Ostcrsonn- lag werden die Uhren in Huropa von 2.00 Uhr um eine Stunde auf 3.00 Uhr vorgestellt: Die Sommerzeit beginnt. Sic dauert bis zum letzten Oktober- Wochenende. Seite 5 Emil Hoch verlässt den LSV SKI NORDISCH: Nun ist es definitiv: Langlauf-Chef­ trainer Emil Hoch (Bild) wird den Liechtensteiner Skiverband (LSV) per Ab­ lauf seines Vertrages verlas­ sen. Als Hauptgrund wird seitens des LSV die finanzi­ elle Forderung des Cheftrai­ ners angeführt. Seite 21 REKLAME 
Gedanken zum Osterfest - Von Annemarie Fleck Frohe 
Ostern - unzählige Male springt uns ' dieses Wort an, begleitet von Eiern, Osterhasen, Blumen des Früh­ lings oder irgendwelchen Ge­ genständen, die sich fiir ein Ge­ schenk eignen könnten. «Frohe Ostern», ein Wort, ein Wunsch, hinter dem noch etwas steht, oder eine leere Floskel? Was würden wir ganz persönlich antworten, wenn wir plötzlich auf der Strasse gefragt würden, was Ostern bedeutet, was es für uns bedeutet? Ob da nicht viele Menschen, die sich auf Ostern «freuen», einfach sehr verlegen würden? Dabei gehört Ostern zu den grossen und bedeu­ tungsschwersten Festen der christlichen Religion. Der Tannenbaum konnte die Krippe nicht ganz verdrängen, Weihnachten ist ein Fest geblieben, dessen Be­ deutung, weil sie romantisch und einschmeichelnd darge­ stellt werden kann, den Men­ schen noch einigermassen be- wusst blieb. Das Kreuz aber wurde vom Osterhasen viel leichter verdrängt, weil es, auch würde man es verzieren, ein Instrument des Leidens und des Sterbens bedeutet. Weih­ nachten ist Lächeln, Ostern ist, da es ohne Karfreitag nicht wä­ re, Forderung, Nachdenken und Strenge vor dem, was man dann als «Frohe Botschaft» er­ fahren kann. Auf der anderen Seite ist Ostern das wohl äl­teste, 
bewusste Gedenkfest der christlichen Religion, denn den ersten Christen war das Lehren, Leiden und Sterben Jesu viel wichtiger als seine Geburt. Die Kirche hat sich auch alle Mühe gegeben, dieses Fest und sein Geschehen tief in dem mensch­ lichen Geist und im menschli­ chen Herz zu verankern. Die Vorbereitung auf Weihnachten, die Adventszeit ist fröhlich, 
•heimelig, wie wir es gern haben und trotzdem eigentlich unver­ pflichtend. Die Zeit vor Ostern fordert nicht nur Nachdenken, sondern auch, wenn man sich kirchlichen Geboten verpflich­ tet fühlt, Verzicht auf Gewohn­ tes, Strenge gegen sich selbst, Mitleben und Mitleiden mit an­ deren Menschen, um ihnen, die Bilder Gottes sind, gleich uns, 
zu helfen, eben gerade um des Glaubens willen. Das Schwieri­ ge 
dabei ist, dass man sich auch mit einem noch so grossen Fastenopfer nicht freikaufen kann, wenn man sein eigenes Leben nicht danach ausrichtet, v/as als Dauerforderung an uns gestellt wird: Du sollst Gott lie­ ben über alle Dinge und deinen Nächsten wie dich selbst, denn nur dann können wir am Ende 
unseres Lebens sagen: «Tpd, wo ist dein Stachel, Hölle, /wo ist dein Sieg?». Ostern verheisst uns etwas, was wir bei jedem Gottesdienst hören und viel­ leicht manchmal gedankenlos nachgesprochen im Glaubens­ bekenntnis: «Diese Gewissheit des Glaubens aber ist die Bot­ schaft der Osterzeit, ein leeres Grab, vom Licht erfüllt, nach Verzweiflung, Schmerz und To­ desnot die Auferstehung.» Doch diese Botschaft wird so sehr verdeckt von den heutigen Osterbräuchen des Schenkens, den Reisen und den sonstigen Freizeitgestaltungen. Natürlich ist gegen diese Dinge wie Fröhlichkeit, Reisen und Erholung nichts einzuwenden. Sie gehören für uns zum Leben, wenn es nicht nur ein Vegetieren sein soll. Doch wir sollten das Wort «uns» beachten. Dem grösseren Teil der Menschen geht es schlecht. Doch auch fiir sie gilt die Oster­ botschaft der Freude und des Lichts. Wenn wir ein wenig mehr als nur ein Almosen ge­ ben als Dank fiir das, was uns das Leben nicht nur an Ostern, sondern das ganze Jahr über bringt, dann haben wir etwas von der Osterbotschaft verstan­ den: Erlösung aus Leid und Schmerz. Wenn wir unseren Glauben leben, dann können auch die, die heute noch nur Hunger, Krankheit und .Krieg kennen, einmal durch unsere Hilfe sagen: «Frohe Ostern.» Mauren senkt Steuern Steuerfiiss wird um 20 Prozent reduziert +4232399090 www.selcpersonal.li 
Der Gemeinderat von Mauren hat am Donnerstagabend ein­ stimmig beschlossen, den Steuerfuss für das Jahr 2001 auf 180 Prozent zu senken. Martin Frommel t Die vom Landtag Mitte März verabschiedete und von der VU wie aqch der FL vehement bekämpfte (!) FBP-lnitiative zur Abänderung des Finanzaus­ gleichsgesetzes macht es mög­ lich: Durch die Gesetzesände­ rung können die Gemeinden den Steuerfuss autonom festle­ gen, ohne beim Finanzaus­ gleich des Landes ausser Rang 
und Traktanden zu fallen. Als erste Gemeinde macht nun also Mauren-Schaanwald von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die Steuerfuss-Reduktion gilt fiir das Rechnungsjahr 2001 und kommt somit bei den aktuellen Steuererklärungen zur Anwen­ dung. Nachdem sich die Vorste­ her nicht mehr wie in den letz­ ten Jahren auf die «Fessel Fi­ nanzausgleich» berufen müs­ sen, wird interessant zu verfol­ gen sein, ob weitere Gemeinden dem Beispiel von Mauren fol­ gen werden. Einen tieferen Gemeindesteu­ erfuss als Mauren haben nur Vaduz (160 ' Prozent) und Schaan (170 Prozent),. Seite 2 Als erste Unterländer Gemeinde senkt Mauren den Gemeinde- steuerfuss von 200 auf 180 Prozent. 
Luftfahrtgesetz für Liechtenstein Kein April-Scherz: Liechten­ stein bekommt ein Luftfahrt­ gesetz! Grund: Umsetzung von EWR-Vorgaben. Die Re­ gierung hat dem Landtag eine entsprechende Vorlage unter­ breitet. Grosse Änderungen wird dieses Gesetz nicht mit sich bringen, zumal in diesem Bereich wei­ terhin eng mit der Schweiz zu­ sammengearbeitet 
wird. In Liechtenstein wird aber neu ei­ ne Dienststelle für Zivilluft­ fahrt geschaffen. Zivilluftfahrt-Dienststelle Die neue Dienststelle wird beim Amt für Zollwesen errich­ tet. Es wird mit einem Arbeits­ aufwand von 10-15 Arbeitsta­ gen pro Jahr gerechnet (4-7 Prozent einer Planstelle). Der einmalige Aufwand für techni­ sche Mittel wird auf maximal 2000 Franken veranschlagt. Der Dienststelle obliegt die Un­ tersuchung 
von Flugunfällen und schweren Störungen sowie die Ausstellung von Fluglizen­ zen. Die Luftfahrtaktivitäten in Liechtenstein beschränken sich mehr oder weniger auf den Heliport in Balzers. (mß l 
Orange in Liechtenstein Viag Interkom: Rückzug aus Liechtenstein Was das VOLKSBLATT be­ reits am 19. Februar 2002 angekündigt hat, ist nun of­ fiziell: Im Liechtensteiner Mobilfunkbereich kommt es zu einer wichtigen Verände­ rung bei der Viag EuroPlatt- form: Die 100-prozentige Tochter der deutschen Viag Interkom wird von der Schweizer Orange Commu­ nications SA übernommen. Martin Frommelt Die einstige Goldgräberstim­ mung der früheren Regie­ rung im Telekommunikati­ onsbereich ist um ein Kapitel reicher: Nach nur knapp zwei Jahren operativer Tätigkeit in Liechtenstein wirft die Viag Interkom im Fürsten­ tum bereits das Handtuch. Immerhin: Mit dem Schwei-, zer Anbieter Orange Hess sich ein Käufer für die Viag EuroPIattform findend «Ein kleiner Markt muss nicht heissen, dass er uninteres­ sant ist. Im Gegenteil: Liech­ tenstein ist 
auch in der Grup­ penstrategie interessant»; so Orange-Sprecherin Therese 
Wenger gegenüber VOLKSBLATT. 
dem Keine Änderungen fiir Kunden und Mitarbeiter Wie Alois Widmann, Ge­ schäftsführer der Viag Euro- Plattform auf Anfrage des VOLKSBLATTS erklärte, gibt es fiir die laut Orange 800 Kunden keinerlei Änderun­ gen. Gleiches gilt für die der­ zeit 15 Mitarbeiter, die alle von Orange übernommen werden. Die Übernahme respektive Konzessionsübertragung muss noch von der liechtensteini­ schen Regulierungsbehörde abgesegnet werden, was bei Erfüllung aller Vorgaben auch erfolgen dürfte. Am .8. April wird es diesbezüglich zu einer Sitzung in Vaduz kom­ men, wie Regierungsmitar- beiter Peter Kindle auf Anfra- , ge erklärte. Erst im November. 1999 hatte die Viag; EuroPIattform die Mobilfiink-Lizenz erhal­ ten, Sie teilt sich den äusserst bescheidenen Markt mit drei weiteren Anbietern: der Tele­ com FL, der Tele2 und der Mobilkom. Seite 3
	        

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