Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

LIECHTENSTEINISCHER 28 ENTWICKLUNG- , 0IENS T LED - Für eine solidarische Welt Solidarität ist zunächst einmal hel­ fen, jemandem beistehen. In der immer noch christlich geprägten westlichen Welt ist Solidarität ein hoher Wert, ja fast ein menschli­ ches Grundbedürfnis. Wer ande­ ren hilft, macht manchmal die Er­ fahrung, dass Helfen gar nicht so einfach ist. Man meint es gut aber die anderen wissen es nicht zu schätzen. In der Tat ist Helfen schwieriger als manche denken, wirksames Helfen in anderen Kul­ turen und Kontinenten erst recht. Wir betrachten es als eine Aufga­ be des LED, unsere Hilfswerke und privaten Gruppen in ihrer Arbeit in der Dritten Welt zu beraten und zu unterstützen. von Rudorf Batliner 
Solidarität ist mehr als «nur» hel­ fen. Solidarisch sein heisst mit­ denken, mitfühlen, mitleben, also sich in die anderen hineindenken und hineinfühlen. Solidarische Hilfe erfüllt nicht einfach Wün­ sche, sondern hinterfraßt diese und verlangt Eigeninitiative und Eigenleistung. Sonst ist 
sie nicht Hilfe zur Selbsthilfe, sondern führt schnurstracks in die Abhän­ gigkeit. Für den LED ist solidari­ sche Hilfe Ausdruck und Ergeb­ nis einer partnerschaftlichen Zu­ sammenarbeit. Entwicklungszu­ sammenarbeit eben. Entwicklungszusammenarbeit ist 
mittel- oder langfristig ange­ legt Es kann darum gehen, kurz­ fristig Not zu lindern, doch das 
Ziel ist immer eine tragfähige Verbesserung der Situation, so­ dass die Not erst gar nicht ent­ steht oder die Leute selbst in die Lage versetzt werden, sie zu bekämpfen. Biblisch gesprochen braucht es manchmal eine Ver­ mehrung der Fische, damit die Leute zu essen haben, langfristig müssen sie aber lernen, mit An­ gel, Rute und Netz umzugehen. Solidarität heisst persönliche Nähe. Die wirkliche Dritte Welt ist eine andere als die aus dem Fernsehen. Erst im direkten Kon­ takt entsteht die Betroffenheit, die einen manchmal anrührt, manchmal aber auch lähmt. Die gelbste Chinesin, der schwärze­ ste Schwarze, die röteste Rothaut 
sind Menschen wie wir mit ver­ gleichbaren Sehnsüchten, Wün­ schen und 
Nöten. Der Besuch vor Ort hilft, realistisch zu werden und den idealistischen Helfer­ glauben ebenso abzubauen wie die Da-kann-man-eh-nichts-ma- chen-Mentalität. Nähe ist wich­ tig, um unterscheiden zu lernen, wo Veränderung möglich ist und wo nicht. Denn wer nicht fischen (lernen) will, ist kein Partner für die Eni wickln ngszusanimenar- beit. Nähe kostet aber Geld für Besuche und Reisen. Wir sind der Überzeugung, dass der LED es sich gar nicht leisten kann, das Geld dafür zu sparen. Im und für den Süden arbeitet der LED mit vier verschiedenen Nicaclub Gründungsjahr 
5Jusatzlehrer für den Unterricht, Werkstatt­Empfängerland 1998 
lehrer, nötiges Zusatzpersonal und Materi­Nicaragua Kontaktperson 
al sind nötig, um einen einigermassen an­Ihr Beitrag 2001 4 Brigitte Gassner 
gemessenen Unterricht und Förderung ei­CHF 51746.45. Davon 20'000.- US$ für die -Adresse und Kontonummer 
ner Spezialschule zu gewährleisten. Durch Deckung der Jahreskosten. Der Rest aus Spenni 691,9497 Triesenberg, LLB 
unsere Mithilfe kann in vielen Fällen, vor verschiedenen Verdopplungsaktionen, i 
-523.571.05 allem aber bei den Sonderschülern, auf das z. B. Pfarrei Balzers, wurde von der Schule t 
Ziel und Zweck . 
Schulgeld verzichtet werden. zur Verbesserung der Infrastruktur-ver- •i / 
Die Sonderschule «Escuela Maureen Court­Aktivitäten für die 3.Welt oder Osthilfe wendet (ftollstuhlrampon, Tische, Stühle ney Wieckenand» weiterhin finanziell zu 
Weihnachtsmärkte, Ostermarkt u.a. etc.) :R, 
unterstützen und mitzuhelfen, einen Teil Unterstützte Projekte der laufenden Jahreskosten zu bestreiten. 
Escuela Maureen Courtney Stipendium
	        

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