Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

40 Donnerstag, 28. März 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT NfCHRICHTEN! Fussballtrikot für Rekordpreis LONDON: Das Londoner Auktionshaus Christie's hat ein Fussballtrikot des brasi­ lianischen Spielers Pelö zum Rekordpreis von rund 375 000 Franken verstei­ gert. Pete hatte das Trikot zum Finale der Weltmeister­ schaft 1970 getragen, als Brasilien mit 4:1 gegen Ita­ lien gewann, teilte Christie's am Mittwoch mit. Das Hemd von Peld mit der Nummer 10 auf dem Rücken habe ein anonymer Käufer telefonisch erstei­ gert, sagte ein Sprecher von Christie's. Es habe zuvor dem italienischen National­ spieler Roberto Rosato gehört, der nach 
dem Schlusspfiff mit Peltf die Trikots getauscht hatte. Busunglück in Wisconsin IX0N1A: Fünf Menschen sind bei einem Busunglück im US-Staat Wisconsin ums Leben gekommen. 20 Fahr­ gäste wurden nach Polizei­ angaben verletzt. Der mit Einwohnern eines Altershei­ mes besetzte Bus sei am Dienstag auf 
einer Auto­ bahn in der Nähe von Mil- waukee frontal mit einem Lieferwagen zusammenge- stossen, berichtete die Poli­ zei. 
Der Transporter ging daraufhin in Flammen auf. Bei dem Unglück, aus dem niemand unverletzt hervor­ ging, kamen nach offiziel­ len Angaben beide Fahrer sowie zwei etwa 80-jährige Frauen ums Leben. 
Sic wur­ den aus dem Fahrzeug ge­ schleudert. Sex-Diakon HANNOVER: Gegen einen 39-jährigen Diakon und evangelischen Religionsleh­ rer aus Nordholz bei Cuxha­ ven ist 
Haftfehl wegen des Verdachtes des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern erlassen worden. Wie die Staatsanwaltschaft in Hannover 
am Mittwoch mitteilte, hat der 39rJährige bei seiner Vernehmung fünf­ zig Missbrauchstaten einge­ standen. Der Beschuldigte habe bei Jugendfreizeiten Kontakt zu Jungen im Alter von 13 
bis 16 Jahren aufge­ nommen ünd seine Vertrau­ ensstellung zu sexuellen Übergriffen ausgenutzt. 
«Er tötete schweigend» Fassungslosigkeit nach Amoklauf in Nanterre - acht Tote NANTERRE: Es ist kurz nach ein Uhr in der Nacht, als Bürgermeisterin Jac­ queline Fraysse die Rats­ sitzung schliesst. Sechs Stunden lang hat sich ein Mann im Zuschauerraum geduldig die Beratungen über den Haushalt der Pa­ riser Vorstadt Nanterre angehört. Dann zieht der 33-jährige Richard Dum eine Maschinenpistole und beginnt zu schiessen. Uwe Gep p «Er stand schweigend auf und tötete schweigend», berichtet Jacqueline Fraysse fassungslos. «Entschlossen und methodisch» bringt Dum acht Menschen um und verletzt 19 weitere, wie Staatsanwalt Yves Bot sagt. «Ich vcrsteckte mich unter ei­ nem Tisch, und eine Kugel traf meine Jacke», erzählt Ratsherr Samuel Rijik. Ein stellvertreten­ der Bürgermeister wirft einen Stuhl nach Dum und stürzt sich auf ihn. Der kann sich noch einmal freimachen, greift nach einem Revolver und schiesst weiter. «Tötet mich, tötet mich», ruft der Amokläufer, als einige Männer ihn endgültig ausser Gefecht setzen. Ohne deren grossen Mut «wären wir jetzt alle tot», glaubt die Bürgermeis­ terin. «Er hat systematisch ge­ schossen.» Einige seiner Opfer habe er offenbar gezielt ausge­klärte 
Dum der Polizei, er habe ein letztes Mal existieren wol­ len, indem er viele Menschen töte. Trikolore auf Halbmast Am Eingang des Rathauses werden Blumen niedergelegt, die französische Fahne auf dem Gebäude aus den 70er-Jähren weht auf Halbmast. «Ich hätte nie gedacht, dass so etwas bei uns möglich ist», sagt Marie- Claude Fontaine. Die Ange­ stellte im öffentlichen Dienst lebt seit 1959 in der kommunis-' tischen Hochburg im Westen von Paris. Nanterre sei keine der «heissen Vorstädte», in de­ nen Gewalt an der Tagesord­ nung ist. Diese acht Menschen sind dem Amokläufer von Nanterre zum Opfer gefallen. Sie alle haben an der Ratssitzung teilgenommen. Unter den Todesopfern sind sowohl Abgeordnete der Linken wie des bür­ gerlichen Lagers. (Bilder: Keystone) sucht. Mehrmals lädt der Todes- schütze nach, insgesamt gibt er mehr als 40 Schüsse ab. «Ich dachte, ich sei in einem Horror­ film», sagt Stadtrat Christian Brunet der Zeitung «Le Monde». Premierminister Lionel Jos­ pin und Präsident Jacques Chirac eilen an den Tatort, es ist Wahlkampf. Die Tat eines Wahnsinnigen, sagt Jospin; ein unvorstellbarer Gewaltakt, meint Chirac. Dum führte ein 
scheinbar unauffälliges Leben in seiner Heimatstadt, interes­ sierte sich für Umweltthcmen, engagierte sich in einer Men- schcnrechtsorganisation und war des öfteren Gast bei Rats­ sitzungen. Doch nach und nach werden beunruhigende Einzel­ heiten über ihn bekannt. Die Polizei bestätigt, dass Dum in psychiatrischer Be­ handlung gewesen sei und 1998 Mitarbeiter einer Einrich­tung 
für psychologische Hilfe mit einer Waffe bedroht habe. Die Sozialbehörde verzichtete auf eine Anzeige. Tatsächlich war der Arbeitslose der Polizei nicht bekannt. Er wurde Mitglied in einem Schicssclub und konnte die Pistolen legal erwerben. Der Amokläufer lebte bei seiner Mutter, früher arbeitete er als Aufseher in einer Schule von Nanterre. Nach der Bluttat er-PARIS: 
Was in den Köpfen von Amokläufern vorgeht, gibt immer wieder Rätsel auf. Zu den häufigsten Moti­ ven zählen familiäre Span­ nungen, berufliche Probleme oder Überzeugungen, die den Täter in Widerspruch zur ganzen Welt setzen. Das Massaker von Nanterre weckt Erinnerungen vor al­ lem an die Schiesserei im Kantonsparlament von Zug vom September 2001. Frust über die Behörden stand of­ fenbar hinter dem Amoklauf des 
psychisch gestörten Schützen. Saubere Klos Schweizer Bahnhöfe erhalten Note gut Der Zürcher Bahnhof rangiert auf Platz 8 von 23 getesteten Bahn­ höfen in ganz Europa. BERN: Sauberere Bahnhofklos als in der Schweiz finden sieh nirgendwo in ganz Europa. Dies ist das Ergebnis eines erstmals durchgeführten Eu­ ro-Bahnhofs-Tests, Die ADAC-Testleitung kritisiert aber das mangelnde Park-and- Ride-Angebot Genfs und Zürichs. 23 Bahnhöfe in ganz Europa nahm das auf interna­ tionale Tourismusfragen spezia­ lisierte Europäische Tourismus Institut ETI in Trier unter die- Lupe. In der Schweiz prüfte es 
den Zürcher und den Genfer Bahnhof. Die Federführung des Euro-Bahnhof-Tests lag beim deutschen Automobilclub AD­ AC. Insgesamt waren daran 14 Automobilclubsaus 13 Ländern beteiligt - darunter auch der TCS. Fazit der am Mittwoch veröffentlichten Studie: Der Zürcher Bahnhof rangiert mit der Note «gut» auf Platz 8, der Genfer mit seinem «ausrei­ chend» noch auf Platz 11. Die sieben getesteten deutschen Bahnhöfe belegen allesamt die sieben vordersten Plätze. 
Erdrutsche be­ hindern Hilfe AFGHANISTAN: Starke Nach­ beben haben am Mittwoch im afghanischen Katastrophcngc- biet mehrere Erdrutsche aus­ gelöst und den Zugang für Hilfslieferungen in die Krisen­ region erschwert. Der afghani­ sche Ministerpräsident Hamid Karsai machte sich ein Bild von der Lage im Erdbebcngcbict. Seinen Angaben zufolge ka­ men bei dem Erdstoss der Stär­ ke 5,9 vom Montag rund 1000 Menschen ums Leben, 1500 bis 3000 wurden verletzt. Rund 20 000 Menschen seien ob­ dachlos geworden. Freiwillige setzten die Suche nach Ver­ schütteten unterdessen fort. Karsai rief vor mehreren hun­ dert Menschen in der provisori­ schen Zentrale 
des Hilfseinsat­ zes in Nahrin die internationale Gemeinschaft zur Unterstüt­ zung der betroffenen Region auf. Auch er werde alles ihm Mögliche tun, sicherte er den Überlebenden zu, die er für ihre Tapferkeit lobte. Bewohner un­ terbrachen seine Rede mit der Forderung nach Wasser und Strom. Die Zahl der Toten liege vermutlich nicht über 800, wie Hilfsorganisationen mitteilten. 
Noch so winzig Seltene Vierlings-Geburt in den USA <1 . ' 
1v v SACRAMENTO: Gleich vier Mädchen auf einmal hat eine Kalifor- nierin in Sacramento zur Welt gebracht - ein Fall, wie er nur ein­ mal bei elf Millionen Geburten vorkommt. Die glückliche Mutter Ornsee Khamsa 
hatte sich zudem keiner besonderen Honnonbe­ handlung unterzogen, was bei solchen Mehrlingsgeburten nur äus­ serst selten vorkommt, wie die Ärzte am Sutter Memorial Hospital nach der Geburt am Montag vermerkten. Preana, Audreana, Nata­ lie und Melody hielten es nur etwa 30 Wochen im Mutterleib aus, dann drängten sie ins Freie. Das kleinste Baby wiegt nur 1,040 Gramm, das grösste brachte 1,120 Gramm auf die Waage. Die Mediensite Nummer 1 für Liechtenstein www. vo I ksblatt.li 
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