Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT INIÄMÜ Donherstag, 28. März 2002 
3 Im Schaaner Rathaussaal fand gestern der erste Informationsabend zum Thema Raumplanung statt Die erste Informationsveran­ staltung «Raumplanung. Die Chance Liechtensteins» in Schaan war schlecht besucht. Im Anschluss an die Referate von Regierungsrat Alois Ospelt, Landesplaner Walter Walch und Vorsteher Hansjakob Falk mel­ deten sich aber viele der Gäste zu Wort. Es entstand eine inte­ ressante Diskussion. Doris Meie r Auf dem Podium nahmen neben den drei oben genannten Referenten auch noch Pierre Strittmatter, Projektleiter Landesrichtplan, und Florin Frick, Ortsplaner aus Schaan, Platz. Die fünf Herren mussten sich vielen interessan­ ten Fragen aus dem Publikum stellen. Bauzonen Das Thema Bauen war in der gestri­ gen Diskussion ein heisses Eisen. Wel­ che Grundeigentümer können wann und wie noch bauen? Was passiert, wenn ein Bauplatz noch nicht er­ schlossen ist? Werden die Bodenpreise damit noch teurer? So in etwa tönten die Fragen aus dem Publikum. Regic- rungsrat Ospelt betonte diesbezüglich, dass die Zonenpläne auch neben dem Raumplanungsgesetz noch'voll in den Händen der Gemeinden lügen. Die Bauzonen in unserem Land böten Eschen: 4. April, Gemeindesaal Schellenberg: 8. April, Zentrum Triesenberg: 12. April, Bärensaal Bendern: 24 April, Kapitelsaal Ruggell: 29. April, Gemeindesaal Mauren: 2. Mai, Gemeindesaal Balzers: 6. Mai, Gemeindesaal Planken: 8. Mai, Aula der Schule Triesen: 22. Mai, Gemeindesaal Vaduz: 29. Mai, Kellertheater 
Wohn- und Arbeitsraum für 70 000 bis 100 000 Menschen. Das neue Raum- planungsgesetz ziele darauf ab, dieses Baugebiet nicht mehr ohne Not zu er­ weitern. Vielmehr solle die künftige Entwicklung der Ortschaften nach in­ nen erfolgen. Das heisst, dass beste­ hende Baulücken gefüllt und vorhan­ dene Infrastrukturen genutzt werden müssen. Unerschlossene und noch nicht überbaute Gebiete einer Bauzone können also nicht ohne der Angabe eines wirklichen Bedürfnisses umge­ legt und erschlossen werden. Bodentausch Allerdings wird bei Härteßllen die Möglichkeit eines Bodentausches in Betracht gezogen. Dies wurde an ei­ nem Beispiel der Gemeinde Schaan veranschaulicht. Um den zwar als Bauzone deklarierten, aber noch nicht erschlossenen Ortsteil Gamander zu schützen, bot die Gemeinde Schaan einfach Boden im Duxer zum Tausch an. Es habe zwar einiges an Überzeu­ gungsarbeit gebraucht, bis die Grund­ eigentümerinnen und Eigentümer dem Tausch zugestimmt hätten, aber schlussendlich habe es funktioniert, betonte Hansjakob Falk. Allerdings müsse die Gemeinde dafür über genü­ gend eigenen Boden verfügen und das sei wiederum nicht so einfach. Gemeindeautonomie Regierungsrat Alois Ospelt stellte diesbezüglich also klar, dass man von den Gemeinden keine Rückzonung er­ warte. Das Raumplanungsgesetz setze aber künftigen Erweiterungen präzise Schranken. Wenn die Gemeinden die Bauzone erweitern wollen, dann müssten sie, um dem Raumplanungs­ gesetz gerecht zu werden, ihre Orts­ planung analysieren und den aktuel­ len Sachverhalt an Wohn- und Ar­ beitsplätzen nachweisen. Auch die be­ absichtigte Entwicklung müssten die Gemeinden klar definieren und in ei­ nem Richtplan darlegen. Wenn sich also eine Gemeinde für eine nachhal­ tige Entwicklung entscheidet, dann 
muss sie ihre gesamte Planung in Zu­ kunft auch darauf ausrichten. Auch die Konsequenzen in Bezug auf Ver­ kehr, Natur, öffentliche Bauten und Anlagen müssten in diesem Zusam­ menhang aufgezeigt wenjen. Dies wiederum bedeutet für Alois Ospelt; dass die Gemeinden-eine grosse Ver­ antwortung übernehmen jnilssenund selbst entscheiden können, in welche Richtung sie gehen wollen. DäsRaümplanungs- Die kompetenten Herren in Sachen Raumplanungsgesetz auf unserm Bild v.l.: Pierre Strittmarter, Projektleiter Landesrichtplan, Walter Walch, Landesplaner, Regierungsrat Alois Ospelt, Vorsteher Hansjakob Falk und Floritt Frick, Ortspla­ ner von Schaan. (Bilder: J. J. Wucherer) Während sich Regierungsrat Alois Ospelt die spärliche Besucherzahl durch das Fussballspiel erklärte, strich Vorsteher Hansjakob Falk die Frömmigkeit der Schaaner heraus und wies darauf hin;dass sich alle bei der Beichte befänden. 
fgesetz soll: © die siedlungsmässige Entwick­ lung nach innen im bereits (teilwei­ se) bebauten Gebiet fordern und da­ durch Nachteile der heutigen Streu­ siedlung sukzessive abbauen. © noch nicht erschlossene Bauzo­ nen dann zur Überbauung freige­ ben, wenn tatsächlicher Bedarf ge­ geben ist © dank haushälterischem Umgang mit dem unvermehrbaren Boden zu einer wirtschaftlichen Besiedlung führen. © 
die Siedlungs-, Lebens- und Raumqualität verstärken, um auch in verdichterter Bauweise wohnlich und attraktiv leben und arbeiten zu können. Kernbotschaften sind: Die Kompetenzen und Pflichten werden präzise zugeordnet Dadurch erhalten Gemeinden mehr Verantwor­ tung und das stärkt die Autonomie. Der Staat wird zur Landesplanung verpflichtet. Das Gesetz legt die Ziele der künf­ tigen räumlichen Entwicklung fest, so dass das Land in seiner Eigenart als vielfaltiger und vertrauter Le­ bensraum gepflegt und erhalten bleibt, die Entwicklung nach den Bedürfnissen der Bevölkerung und Wirtschaft verläuft und auch die künftigen Generationen grösstmög- lichen Freiraum haben. Erwin Vogt vorgeschlagen Neubestellung des Verwaltungsrats der Liechtensteinischen Landesbank Das FBP-Präsidium schlägt dem Lan­ desvorstand der Bürgerpartei Erwin Vogt, Direktor und Ressortleiter Pri­ vate Banking Gruppe bei der Liech­ tensteinischen Landesbank AG, als Kandidaten für das Amt des neuen Verwaltungsratspräsidenten der Lan­ desbank vor. Martin Frommel t Der FBP-Landesvorstand wird sich in seiner Sitzung vom 8. April mit dem Vorschlag befassen und die entspre­ chende Nomination zu Händen des Landtages vornehmen. An der nächs­ ten LLB-Generalversammlung vom 3. Mai 2002 wird es dann zur Wachablö­ sung kommen: Nach über 25 Jahren im Dienste der Landesbank tritt Ver­ waltungsratspräsident Karlheinz Heeb zurück. Sein Nachfolger soll eine Per­ sönlichkeit werden, welche die Lan­ desbank in den letzten 30 Jahren we­ sentlich mitgeprägt hat: Erwin Vogt. Seit 1971 bei der LLB Erwin Vogt trat 1971 in die Börsen- und Wertschriftenabteilung der Lan­ desbank ein. Zuvor hatte er nach einer kaufmännischen Ausbildung seine Sprachkenntnisse im Ausland vertieft und Erfahrungen im Wertschriftenbe­ reich an internationalen Bankplätzen wie Genf und Zürich gesammelt. Nach verschiedenen internen und externen Ausbildungen wurden ihm 1977 Auf­ gaben als Anlageberater übertragen, 1979 wurde erzürn Leiter der Anlage­ beratung und Vermögensverwaltung befördert. 
Ertvin Vogt (links) soll bei der Ländesbank neuer VR-Präsident und damit Nachfolger des zurücktretenden Karlheinz Heeb werden. ' - Seit 1987 gehört Erwin Vogt der Ge- ment, Börsenhandel und Wertschrif- Gruppe in der Geschäftsleitung zu- schäftsleitung der Landesbank an. Als tenadministration verantwortlich. Seit ständig für die Töchtergesellschaften Ressortleiter Finanz war er für die Be- ; dem 1. April 2000 Ist Erwin Vogt als und die Beteiligungen, wozu auch reiche Kapitalanlagen, Asset Manage- Leiter des Ressorts Private Banking zahlreiche VR-Mandate gehören. 
Neuer Stiftungsrat der Kunstschule VADUZ: Die Regierung hat den Stif­ tungsrat der Kunstschule Liechtenstein für die Mandatsperiode 2002 bis 2006 bestellt. Als Direktor der Kunstschule Liechtenstein wurde Bruno Kaufmann ernannt. Mitglieder 
sind: Peter Goop, Vaduz, Vorsitz, Ewald Frick, Vaduz, Florin Frick, Schaan, Elisabeth Kauf­ mann-Büchel, Mauren, Jakob Büchel, Gemeindevorsteher, Ruggell,- Jürg Dinkelmann, • beratendes Mitglied, Schulamt. Der Stiftungsrat der Liech­ tensteinischen Kunstschule besteht aus fünf Mitgliedern, welche von der Re­ gierung auf.vier Jahre bestellt werden. Die Regierung bestimmt den Direktor und den Vorsitzenden des Stiftungsra­ tes. Die Gemeinden schlagen ein Mit­ glied vor. Die Regierung achtet bei der Bestellung auf eine angemessene Ver­ tretung der bildendeh Künste und der visuellen Beiufe (z.B. grafisches Ge­ werbe). Im übrigen konstituiert sich der Stiftungsrat selbst. (paß) Zweite Nachtrags­ kredit-Vorlage VADUZ: Die Regierung hat die zweite summarische Nachtragskredit-Sam- melvorlage für das laufende Jahr zu- handeh des Landtags verabschiedet. Die Vorlage umfasst zwei Nachtrags­ kredite und eine Kreditüberschreitung von 280 000 Franken. Hauptposition der zusätzlich beantragten Mittel ist ein Mehraufwand von 200000 Fran­ ken für das Abmieten von zusätzlich benötigtem Büroraum, das durch die personelle Entwicklung der Landesver­ waltung notwendig wurde. (pqfl)
	        

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