Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Donnerstag, 21. März 2002 
27 «Vom Singen in der Unterwelt» Das Feldkirch Festival verbindet verschiedene Genres, Menschen und Länder Das Feldkirch-Festival präsen­ tiert im zweiten Jahr seines Be­ stehens eine Vielzahl interes­ santer Musikdarbietungen und Begleitveranstaltungen, begin­ nend am 30. 5. mit der Festival- Eröffnung und dem ersten Kon­ zert, endend am 9. 6. mit einem Klassik-Jazz-Konzert. Das Mot­ to, das sich durch das elftägige Festivalprogramm zieht, heisst: «Vom Singen in der Unterwelt». Gerolf Hause r Nach dem grossen Erfolg des ersten Festivals vergangenes Jahr, wird auch dieses Jahr Thomas Hengelbrock in seiner künstlerischen Leitung eine konsequente Fortführung und Weiter­ entwicklung garantieren. Das elftägige Programm verbindet Musik mit dem gesprochenen Wort, schafft Brücken zwischen verschiedenen Genres, von Klassik über Jazz bis hin zur Klang- Raum-Performance, aber auch Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen, indem über 250 Künstlerin­ nen aus 18 verschiedenen Ländern das Programm gestalten werden. Die Ab- rundung zu den insgesamt 17 Konzer­ te bieten diverse Rahmenveranstaltun­ gen. Dazu zählen Vorträge und Aus­ stellungen, die in engem themati­ schem Zusammenhang stehen. 
Das Feldkirch-Festival bietet in Begleitveranstaltungen u.a. die Begegnung west­ licher Kultur mit der Kultur der Mongolen. Wie schon im vergangenen Jahr ist es auch dieses Jahr wieder gelungen, grossartige Musikerinnen zu engagie­ ren. Das zeigen Namen wie z.B. Tabea Zimmermann, Tanja Tetzlaff, Walter Schmidinger, Johannes Weigand, Tho­ mas Hengelbrock, Balthasar-Neu­ mann-Chor und Ensemble, Daniel Se- pec, Kenny Werner, Klaus Maria Bran­ dauer oder Elisabeth Zawadke - um nur einige zu nennen. Alle Festivalgäs­ te und Künstlerinnen sind herzlich ein­ geladen zur Eröffnung des Festivals am 30. Mai im Montforthaus, bei der es er­ ste Kostproben geben wird von Feld­ kirchs erster Opernproduktion, Monte-verdis 
«L'Orfeo», die am 2. Juni Premie­ re haben wird. Alle Oper sei Orpheus, meinte Theodor W. Adorno einmal. Die mythologische Gestalt des thrakischen Sängers ist unlösbar mit Musik, ver­ bunden. Orpheus erhält Musik höchste Weihen, da sie eine wunderbare Macht selbst über Tiere und die verstockten Götter der Unterwelt auszuüben ver­ mag. Dass beim Feldkirch Festival «höchste musikalische Weihen» erlebt werden dürfen, zeigen die Überschrif­ ten der einzelnen Veranstaltungen, z.B. Die Viola im Musikleben, von Bach bis Benjamin, Francesco Cavalli zum 400. Geburtstag, Klang-Raum-Performance, 
«Drei Mal Sterben» - Variationen über den Tod, Vivaldi meets Jazz, Romanti­ sche Chor- und 
Orgelnacht u.v.a.m. Das Feldkirch Festival wird von ei­ ner Reihe von Ausstellungen, Vorträ­ gen und weiteren Veranstaltungen er­ gänzt. Eigens zum Festivalmotto «Vom Singen in der Unterwelt» werden vom Kuratorium Palais Liechtenstein Künstler aus Vorarlberg, Liechtenstein, der Ostschweiz und Baden-Württem­ berg eingeladen, Arbeiten zu erstellen, die im Palais Liechtenstein zu sehen sind. Im Montforthaus wird eine Aus­ stellung mit Graphiken zum Thema «Orpheus und die Griechische Mytho­ logie» gezeigt, mit ausgesuchten Wer­ ken u_ a. von Dali, Rembrandt, Roland. Adlassnig und Stögerin Heliogravure- Überarbeitungen von Armant-Durand. In der Villa Claudia werden u.a. Aqua­ rellminiaturen und Fotografien zum Thema «Mongolische Landschaften» gezeigt, die eine Begegnung westlicher Kultur mit der Kultur der Mongolen verdeutlichen. Die Ausstellung steht in engem Konnex.zu den Konzertereig­ nissen des Festivals am 4. Juni, bei de­ nen mongolische Musik und zeit­ genössische Musik des Westens sich begegnen. Informationen und Kartenbestellun­ gen: Tel. 0043 5522 82943, Fax: 0043 55228316, Mail:  festival@feldkirch.at und im Internet: www.feldkirchfesti- val.at. KONZERT Musik aus Süditalien MELS: Zeitgemäss und mitreissend gehen die sechs Musiker von Tam- morra mit der traditionellen Folklore Süditaliens um. Am Freitag, 22. März, gastiert die Gruppe im Alten Kino in Mels. Die Gruppe Tammorra wurde 1992 in Palermo (Sizilien) von sechs Jun­ gen Musikern gegründet mit dem Ziel, der traditionellen Folklore Süd­ italiens zu einer grösseren Verbrei­tung 
zu verhelfen - zeitgemäss, frisch und mitreissend. Tammorra will dem Publikum die Kultur der dort lebenden Menschen näher brin­ gen, ihre Art und Weise, Liebe und Tod, Freude und Rebeilion auszu­ drücken. Tammorra, so heisst übri­ gens auch die grosse Trommel, die bei den süditalienischen Festen und Tänzen eine zentrale, treibende Kraft darstellt. Das traditionelle Repertoire von Tammorra wird ergänzt durch Eigen­ kompositionen, 
die stark geprägt sind von den Kulturen der zahlrei­chen 
Herrscher, die in Sizilien und Süditalien über viele Jahrhunderte hinweg ihren Einfluss geltend ge­ macht haben (Griechen, Araber, Nor­ mannen). Den Tammorras gelingt es auf sympathische Art, die Ausgelas­ senheit und Lebendigkeit aufleben zu lassen, die so typisch ist für die süd­ italienische Folklore. Nach ausgedehnten Konzertreisen durch ganz Europa sind Tammorra nun wieder einmal in der Schweiz auf Tour. Mit im Gepäck hat das Sex­ tett die CD «Sali» (Salz). Mit Jazz-, Pop, Latin- und Rap-Elementen ha­ben 
die Musiker von Tammorra da­ rauf ihre Vorstellung von moderner sizilianischer Folkmusik weiter ver­ feinert, quasi eine mediterrane Worldmusic ohne kulturelle Scheu­ klappen geschaffen. Das Konzert vom kommenden Freitag, 22. März, im Alten Kino Mels beginnt um 20.15 Uhr. Tickets im Vorverkauf gibt es im Kinder- und Jugendbuchladen Paprika in Mels (jeweils nachmittags geöffnet). Platzreservation ist über Telefon 081-723 73 30 oder über die Homepage  www.alteskino.ch mög­ lich. (Bing.) Er erkannte die Welt und nannte sie Plemplem Der österreichische Kabarettist Alf Poier gastiert am Sämstag im Alten Kino in Mels Für «Zen» hat Alf Poier vor zwei Jah­ ren den Deutschen Kleinkunstpreis eingeheimst. «Mitsubischi» ist nun so etwas wie die Steigerungsform da­ von. Der österreichische Kabarettist zeigt sein neues Programm am Samstag, den 23. März um 20.15 Uhr im Alten Kino in Mels. Keine Angst, es geht nicht um Autos in Alf Poiers neuem Programm. Der Titel «Mitsubischi» mag zwar an die japanische Vorherrschaft auf dem Technologiesektor erinnern, es ist aber vielmehr die Philosophie, wegen der der Ferne Osten eine Rolle spielt. Denn Gott ist tot («... und ich habe nichts geerbtl»), Kant, Nietzsche und Wittgenstein helfen auch nicht mehr weiter. Findet Poier also im Tao Trost, oder bei Buddha? Zum Schluss je­ denfalls ist er in Plemplem angekom­ men und erkennt den Sinne des Lebens: es ist eine versalzene Eier­ speise ... Der Wiener Kabarettist wird als die steirische Antwort auf deutsche Hu­ mor-Extremisten wie Helge Schnei­ der oder Ringsgwandl bezeichnet: Für die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) trifft dies die Sache nur halb. «Alf Poier ist anarchistischer, aktionisti- scher - und ambitionsloser. Er weiss, dass alles keinen Sinn hat und ver­ schönert uns den Weg zu dieser Er­ leuchtung liebevoll mit Zeichnungen, selbstgebastelten Objekten und 
Dem Sinn des Lebens auf der Spur: Alf Poier tritt am 23. März mit *Mitsubischi» im Alten Kino in Mels auf. 
Häkeldeckchen.» Die Bühne als Spiel­ zimmer des mit dem Salzburgs Stier (1998) und dem Deutschen Klein­ kunstpreis (2000) ausgezeichneten Österreichers. Hinter dem vermeintli­ chen Nonsens 
verstecken sich indes zahllose hintergründige und berührende Wahr- und Weisheiten. Seltenes Schweizer Gastspiel «Mitsubischi» ist quasi die Steige­ rungsform von «Zen», seinem letzten Programm. Die Bühne ist auch dies­ mal ein Chaos, das Staunen Polers so kindlich-naiv wie sein Witz deftig. Die Pointen prasseln Im Sekunden­ takt, zum Verschnaufen gibts zwi­ schendurch Musik; etwa, ein Medley, das «Lola» von den Kinks, «Bück dich» von Rammstein, die Bayern- Hymne «Patrona Bavariae» und das Kirchenlied «Heilig ist der Herr» ver­ eint. Zu sehen ist Alf Poler mit «Mit­ subischi» im Rahmen eines seiner sel­ tenen Schweizer Gastspiele am kom­ menden Samstag, den 23. März um 20.15 Uhr im Alten Kino in Mels. Rechtzeitige Platzreservation emp­ fiehlt sich .(Telefon 081-723 73 30 oder per E-Mail . via www.alteskino.ch ).  Billette im Vor­ verkauf gibt es im Kinder- und Ju­ gendbuchladen Paprika in Mels. (je­ weils nachmittags geöffnet) sowie bei sämtlichen Voryerkaufsstellen des TicketCorners (Telefon 0848 800 800). . 
Scli.mil/   Liechtenstein ;; HEUTE & Fr, 22.3., 20.09 h, TaK: Wer den Löwen k««« Mit Claus Blederetaedt Sa, 23.3., 20.09 h, TaK Llnard Bardill & Plppo Pollfna ~^Dl;2ör3.720WVaduzer-Saal 
i: Herman van Veen «Was Ich dir singen wollte» . www.tak.li ...immer aktuell! 'Vorverkauf Mo-Fr, 10-18 Uhr Telefon (00423) 237.59 69 •' . Fax (00423) 237 59 61. «exotic fruits»: CD-Präsentation ESCHEN: Der in Buchs lebende und in­ ternational tätige klassische Gitarrist Leon Koudelak stellt am kommenden Sonntag, den 24. März in der Tangen­ te in Eschen seih neue, fünfte CD vor. Auf dem Programm stehen Werke von C. Domeniconi, E. Martin, J. Turina so­ wie D. Coverdale und G. Hughes. Kon­ zertbeginn ist um 17 Uhr. Seit über 20 Jahren spielt Leon Koudelak schon auf den internationalen Konzertbühnen. In diesem Jahr begeisterte er bereits in Asien Hunderte Konzertbesucher, wo er in Nepal und Thailand gespielt hat. Zurück in seiner Heimat verwirklichte er dann seine aktuelle, fünfte CD, 
wel- mim Leon Koudelak stellt seine neue CD vor. che mit dem Titel «exotic fruits» bei Tyrolis Music in Eschen erschienen ist. Die vorliegende CD ist live in einem Studio in Bangkok (Thailand) aufge­ nommen worden und trägt den Titel nicht nur wegen des Aufnahraeorts: Die Musik kommt aus verschiedenen Ländern und ergibt die exotische Mi­ schung. Seien es Melodien aus Kuba oder ein anatolisches Märchen, spani­ sche Volksmusik oder - man lese und staune - Werke aus der Feder von Deep Purple oder Whitesnake! Eine äusserst gelungene CD, deren Cover übrigens eine Druckgrafik von Step­ han Sude schmückt, gelangt zur kon­ zertanten Präsentation. Klassische Gi­ tarre in Konzert, gespielt von einem der besten Gitarristen der Welt: Leon Koudelak freut sich, seine neue CD am Sonntag in der Tangente vorstellen zu können. Das Konzert wird gemeinsam von 
der Tangente und dem Verein Gi­ tarrenzirkel veranstaltet. Da das Platz­ angebot 
in der Tangente beschränkt ist, empfiehlt sich eine Kartenreserva­ tion unter Fax +423 / 373 62 33 oder e-mail  office@ligita.li . (Eing.) REKLAME ORIGINALE althof KUNST 'RAHMEN RÖSSLEPARK 2, FELDKIRCH
	        

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