Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA Mittwoch, 20. März 2002 
23 Partydrogen im Visier Frag Patricia Buchtipp: «Hart auf Hart» Neues von den Promis o sier Zauberpilze und Liquid Ecstasy stehen jetzt im Betäubungsmittelgesetz Seit kurzem geht es den Zauberpilzen und der Par­ tydroge GHB - auch be­ kannt als «Liquid Ecstasy» oder 
«Original G» - an den Kragen. In St. Gallen unterliegen beide seit An­ fang Jahr dem Betäu­ bungsmittelgesetz. Das Verbot von Psilocybin-Pil- zen und GHB werde im Kanton St. Gallen konsequent durchge­ setzt, erklärt der für Drogen zu­ ständige kantonale Untersu­ chungsrichter Thomas Hansja­ kob. Im Visier seien nicht in erster Linie die Konsumenten, sondern die Händler. Das Ver­ bot gelte auch für Liechten­ stein, so Landesphysikus Oskar Ospelt. Das Betäubungsmittel­ gesetz der Schweiz sei mit dem Betäubungsmittelgesetz Liech­ tensteins gekoppelt. Schluss mit dem Handel Vor allem Hanfläden und Smart-Shops bieten Zauberpil­ ze (auch «Magic Mushrooms», «Mexican Mushrooms» oder «Psilos» genannt) und GHB an. GHB wird aber auch an Tech-no-Partys 
und in Discos ver­ kauft. Mit diesem Handel soll jetzt Schluss sein. Ob die Poli­ zei koordinierte Razzien durch­ führt oder von Fall zu Fall ein­ schreitet, ist jedoch noch offen. Gefährliche Wirkung Die Einnahme von Psilocy- bin-Pilzen führt zu Halluzina­ tionen und Farbvisionen. Bei höheren Dosen werden häufig Stimmen wahrgenommen, wie Karl Sutter vom Institut für Rechtsmcdizin am Kantonsspi­ tal St. Gallen ausführt. Zauber­ pilze können aber auch Angst­ gefühle und Panik auslösen. GHB (Gamma-Hydroxybutter- säure) wird als Flüssigkeit in Ampullen in knalligen Farben angeboten. Das Narkosemittel GHB wirkt entspannend und leicht berauschend. Die Party- droge tauchte 1998 in Europa auf. In stärkeren Dosen bewirkt GHB gemäss Karl Sutter Schwindel, Übelkeit und Erbre­ chen, Krämpfe, Zuckungen, Herzrhythmusstörungen und Halluzinationen. Im schlimms­ ten Fall kann die Einnahme zu Bewusstlosigkeit und Koma führen. GHB sei vor allem in 
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 M * •Ä. <Y , - y Die Einnahme der Partydroge GHB odtr Liquid Ecstasy kann im schlimmsten Fall zu Bewusstlosig­ keit und Koma führen. Die Droge wird als Flüssigkeit in Ampullen in knalligen Farben angeboten. vm :A' * • Wie Zauberpilze wirken, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Das macht sie aber nicht weniger gefährlich. Zauberpilze können Angst und Panik auslösen. 
Kombination mit Alkohol ge­ fährlich. Harte Strafen Der Handel mit GHB wird mit Gefängnis oder Busse bestraft. Zauberpilze gelten nach Auf­ fassung der St. Galler Justiz als harte Drogen. Die Pilze wirken nämlich ähnlich wie die Droge LSD. In schweren Fällen wer­ den Händler mit - Zuchthaus oder Gefängnis nicht unter ei­ nem Jahr bestraft, wie die Ex­ perten mitteilen. Obwohl die Gefahren beim Konsum von Zauberpilzen seit Jahren bekannt sind, ist die Rechtslage bis Ende 2001 un­ klar gewesen. Gerichtsentschei­ de und juristische Weisungen haben sich widersprochen. Seit Anfang 2002 sind die Bestim­ mungen klar festgehalten, was die Arbeit der Polizei erleich­ tert, wie Eugen Rentsch, Leiter der Dienststelle Betäubungs­ mittel der Kantonspolizei St. Gallen, sagt. 
(sda) 
Die Partydroge GHB ist in den 80er-Jahren erstmals in den USA als Dopingmittel aufge­ taucht. In Europa wird die Droge seit 1998 an Parties an­ geboten. Im Gegensatz dazu ist die Wirkung der Drogenpil­ ze schon seit Jahrhunderten bekannt. GHB kam in den USA zuerst in Bodybuilder- kreisen als Dopingmittel auf. Bis 1990 war der Stoff frei verkäuflich. Danach wurde GHB in den USA verboten und später den harten Drogen wie Heroin gleichgestellt. Als Par- tydroge wurde GHB in den 90- er-Jahren zuerst in den USA und in Grossbritannien in der Techno-Szene populär. Die Geschichte der Drogen­ pilze (Psilocyben) ist hingegen sehr alt. Erste schriftliche Er­ wähnungen von halluzinoge-nen 
Pilzen und entsprechenden Ritualen stammen von spani­ schen Chronisten aus dem 16. Jahrhundert. 1938 wurde erst­ mals die pharmakologische Wirkung der mexikanischen Rauschpilze beschrieben. 1955 wurde der Wirkstoff Psilocybin identifiziert, bald danach auch synthetisch hergestellt und mit zahlreichen ' Versuchen er-, forscht. Pharmakologen sahen im Psilocybin ein grosses Po­ tenzial für die Psychiatrie. Die Gattung der Psilocyben umfasst über 140 Pilze, von denen rund die Hälfte als Halluzinogene wirken. «Zauberpilze» als Dro­ ge werden heute laut-der St, Galler Kantonspolizei, häufig aus Holland in die Schweiz eingeführt. Ein Säckchen Pilze kostet zwischen 10 und 50 Franken. • fl.y l.tr.Mfc.hh fhiffltilftVt&i I i i i Ti fl Liebe Patricia Am liebsten würde ich über­ haupt nicht mehr nach Hause gehen. Egal was es ist, ich bin immer der Sündenbock. Meine Mutter will, dass ich immer korrekt und nett bin, mein Zimmer aufräume, im Haushalt helfe und meine Hausaufgaben perfekt erledige. Und das Schlimmste: Mein • Bruder, der ein Jahr jünger ist als ich! Er darf alles, wird nie ausge­ schimpft und geht mir tierisch auf den Geist,' weil er mich dauernd blöd anmacht. Wenn ich mich aber gegen ihn wehre, dann habe ich sofort Stress mit meiner Mutter,, die dem ver­ wöhnten Bengel natürlich hilft. Soll ich in ein Internat? Liebe Grüsse Bea (14) Hallo Bea, kleine Geschwister können in deinem Alter echt eine Plage sein. Es wird dich kaum trös- - ten, dass ich mich heute mit meinem Bruder-beätens verste­he, 
obwohl ich ihn mit 14 auch auf den Mond hätte schiessen können. Genau so typisch wie eure Streitereien ist auch die Tatsache, dass deine Mutter natürlich ihrem Söhnchen hilft. Erstens weil er jünger ist und zweitens weil er halt wahr- . scheinlich weiss, . wie er die Mama "um den Finger wickelt. Was du dagegen tun kannst? Dagegen eigentlich gar nichts... Aber dafür, dass deine Situati­ on erträglicher wird, bis dein Bruder aus den Kinderschuhen schlüpft. Versuche eine Strate­ gie zu entwickeln,-die dir Kon­ fliktsituationen erspart. Einige Tipps dazu: Versuche zuhause möglichst wenig Angriffs­ fläche zu bieten, das heisst, er­ ledige einige Häushaltsarbeiten ohne 
dass du aufgefordert wirst. Am besten stehst du ein­ fach eine Viertelstunde früher auf und machst ein paar. Sa­ chen. Du kannst ja auch mit deiner Mutter sprechen und ihr sagen, dass du fixe Aufgaben ~ 
wie Blumengiessen, Abfall ent­ sorgen - übernehmen willst, damit du deine Zeit selbst ein­ teilen kannst. Um dann, den Rest der Zeit ohne deinen Ner­ vensäge-Bruder zu verbringen, würde ich dir raten, viel Freizelt ausser Haus zu verbringen. Du hast bestimmt Freundinnen, die mit dir zum Sport gehen. Wenn dein Bruder und du we­ niger beisammen seid und zankt, darin wird sich die Lau­ ne deiner Mutter auch beruhi­ gen. Die Lösung mit dem Inter-: nat ist night nur eine finanziel­ le Belastung für deine Eltern, sondern hat auch für dich Nachteile. Du scheinst ein Mensch zu sein, der nicht ger­ ne . herumkommandiert wird und glaube mir: Die Hausre­ geln in Internaten haben es in < sich! • • / Ich wünsch dir Glück und ei­ ne stressfreie Zeit •„ Deine Patricia. Schreib Patricia: E-Mail, fragpatricia@hotmail.com 
Jugend-Buchtipp Die Kaminski-Kids: Hart auf hart Ein neuer Fall für die Kamins­ ki-Kids: Im dritten Band der Kinderkrimi-Serie des Schwei­ zer Autors Carlo Meier gehts hart auf hart. Die drei Kamins­ ki-Kids erhalten einen Droh­ brief: «Ihr werdet euer Liebstes verlieren!» Da in der Gegend bereits mehrere Hunde auf rät­ selhafte Weise getötet wurden, fürchten die Kids natürlich um ihren geliebten Collie-Hund. Trotz aller Vorsichtsmassnah- men verschwindet der Collie ei­ nes Tages spurlos. Die Kinder suchen nach ihm, doch der Hund bleibt unauffindbar. Noch brenzliger wird die Sache, als ein Junge aus dem Erzie­ hungsheim türmt, um mit den Kids eine offene Rechnung zu begleichen, Carlo Meier: Die Kaminski- Kids: Hart ai{f hart. Brunnen Verlag, Basel 2001. ISBN 3- 7655-1695-3. 
Lust auf Filme Ei Kaminski-Kids geraten in ei­ ne geföhrliche Lage. 
Die irische Popsängerin Sa- mantha Mumba (19) ist von ihrer ersten Filmrolle so be­ geistert, dass sie bereits ihren Umzug nach Hol­ lywood plant. «Vielleicht werde ich dort Schauspiel­ unterricht nehmen», sagte Mumba in Los 
Angeles vor dem Filmstart ihres Debüt­ streifens «The 
Time Machi­ ne». Auf alle Fälje möchte sie mehr Filme drehen. In der Neuauflage des Science- Fiction-Klassikers «Die 
Zeit­ maschine» von 1960 spielt Mumba an der Seite der Hollywoodstars Guy Pearce und Jeremy Irons die exoti­ sche Erdenbewohnerin Ma- ra, die in der fernen Zukunft um das Jahr 800 000 lebt. Lieblingsbuch der Deutschen Der Roman «Harry Potter und der Feuerkelch» von Joanne K. Rowling (Carlsen Verlag) ist von den deut­ schen Lesern zum Lieb­ lingsbuch der Saison ge­ wählt worden. An zweiter Stelle in der Lesergunst folgt die Günter-Grass-No­ velle «Im Krebsgang» (Steidl- Verlag), den dritten Platz in der Abstimmung belegt Umberto Ecos «Baudolino» (Hanser Verlag). Das teilte der Börsenverein des Deut­ schen Bychhandels in Ber­ lin 
mit. Brad Pitt entwirft sein Träumhaus Das Star-Ehepaar Brad Pitt und Jennifer Aniston ist auch bei der Arbeit zu Hause vereint. Der 38-jährige Schauspieler sagte in einem Interview der Internet-Zeit­ schrift «Tomorrow», im ge­ meinsamen Studio male sei­ ne 
Frau, und er entwerfe Pläne für den Bau eines Hauses. Pitt erklärte, nach­ dem er 
einige Häuser von . Grund auf renoviert habe, wolle er jetzt zum ersten Mal bauen, möglichst mit alternativen Materialien. Mit Architektur beschäftige 
er sich, weil er sehr empfäng­ lich für seine Umgebung sei. «Deshajb will ich mir eine Umwelt schaffen, die mich nicht stört, sondern mit mir übereinstimmt.»
	        

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