Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

TAGESSPIEGEL Liechtensteiner VOLKSBLATT PERSÖNLICH Herzliche Glückwünsche unserem Jubilaren Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum Geburtstag und wünscht weiter­ hin alles Gute und Gottes Segen. Heute Mittwoch Julius HAAS, Dammweg 4, Vaduz, zum 79. Geburtstag Viel Glück Im Ehestand Heute Mittwoch vermählen sich vor dem Zivilstandesamt in Vaduz: Marco Norbert BÜCHEL von Balzers in Triesenberg und Doris ROHRER von und in der Schweiz Ziver ERINCIK von der Türkei in Schaffhausen und Hatice DURAN yon der Türkei in Schaan Wir gratulieren recht herzlich zur Vermählung und wünschen den Braut­ paaren alles Gute und viel Glück auf dem gemeinsamen Lebensweg. Erfolgreiche Ausbildung Dipl. Ing. ETH Norman BOSS, Im Krüz 50, Schaan, hat das Intensivstudium für Führungskräfte in Klein- und Mit- telunterhehmen berufsbegleitend währerid "1 1/2 Jahren an der Univer­ sität St. Gallen besucht. Er absolvierte die Prüfungen und die Projektarbeit mit grossem Erfolg. Letzten Samstag erhielt er anlässlich der Abschlussfeier «Das Dipjom für Führungskräfte in Klein- und Mittelunternehmen» oder kurz «KMU-Diplom HSG». Die Redakti­ on des Liechtensteiner Volksblattes gratuliert zu dieser Leistung recht herzlich. WIR NEHMEN ABSCHIED Engelbert Gassner, Triesen t Im Alter von 71 Jah­ ren wurde gestern un­ ser lieber Mitbürger Engelbert Gassner aus Triesen in die Ewigkeit abberufen. Den trau­ ernden Kindern mit Familien, der Lebensgefährtin sowie allen weiteren Anverwandten gilt in den schweren Stunden des Abschieds und der Trauer unsere Anteilnahme. Der liebe Verstorbene wird übermor­ gen Freitag in Triesen zu Grabe getra­ gen. Ein Nachruf folgt. NACHRICHTEN BZG: Schönheften der Natur VADUZ: Am kommenden Donnerstag, den 21. März findet um 20 Uhr im Bio­ logiesaal des Liechtensteinischen Gymnasiums die letzte öffentliche Veranstaltung im Rahmen des Winter­ programms der Botanisch-Zoologi­ schen Gesellschaft LiecHtenstein-Sar- gans-Werdenberg statt. In einem ers­ ten Teil wird Markus Nescher eine Tohbildschau über die Naturschönhei­ ten im Naturschutzgebiet Schwab­ brünnen zeigen. Während Jiahren hat Markus Nescher in Schwabbrünnen fotografiert und erst kürzlich hat er ei­ ne Auswahl dieser Fotografien ganz besonderer Art in einer Ausstellung öffentlich präsentiert. Im zweiten Teil wird Wilfried Kauf­ mann in Wort und Bild Reiseeindrücke von der griechischen Insel Astypaläa schildern. Diese fast 100 km 
2 grosse Insel liegt im Dodekanes in der Nähe von Rhodos. Sie weist einen H-förmi- gen Umriss 
auf - poetische Gemüter sehen dies als riesenhaften Schmetter­ ling - gebildet aus zwei von Nord nach Süd streichenden Bergzügen. Das Al­ tertum pries die Insel wegen ihrer Blü- men- und Früchtepracht als «Tafel der Götter». Was. heute davon übrig geblie­ ben ist, wird uns Wilfried Kaufmann in Wort und Bild vorstellen. Die Veran­ staltung findet im Anschluss an die Vereinsversammlung statt, die um 19 Uhr beginnt. BZG 
isie «Aktion wir Teilen» und LED organisierten öffentlichen Vortrag von Richard Gerster Der selbstständige Berater und Publizist Richard Gerster folgte schon in den 80er-Jahren einer Einladung des Liechtensteini­ schen Entwicklungsdienstes (LED). Das Spannungsfeld zwi­ schen Globalisierung und Ge­ rechtigkeit auszuleuchten, war Anliegen seines Vortrages vom vergangenen Sonntag in der Aula des Klosters St. Elisabeth in Schaan. Er begab sich auf die Spuren der Gewinner und Ver­ lierer der weltweiten Entwick­ lungen und bemühte sich, geis­ tige Brücken zu schlagen. Reto Öliri Zu Beginn umriss er das Bedeutungs­ feld des Begriffes «Globalisierung». Er versuchte, die Veränderung anhand der Sprachen greifbar zu machen. In der Schweiz spricht man von vier Lan­ dessprachen, wobei Rätoromanisch faktisch weit nach Türkisch, Spanisch und slawischen Sprachen folgen wür­ de, wenn man die Anzahl der spre­ chenden Personen berücksichtigt, die in der Schweiz leben. Anhand der Migration kann jeder die Internationa- lisierung der Lebenswelt nachvollzie- hen. Geschichtlich gesehen ist dies je­ doch kein neues Phänomen. Neu ist die dramatische Verringerung der Transport- und Kommunikationskos­ ten, was ein Blick auf den Preiszerfall von transatlantischen Telefonverbin­ dungen verdeutlicht: Kostete ein dreiminütiges Gespräch zwischen Lon­ don und New York 1950 noch 53,2 Dollar, so musste für dieselbe Dienst­ leistung im Jahre 2000 mit 0.24 Dollar nur noch ein Bruchteil davon entrich­ tet werden. Die Märkte werden ver­ mehrt integriert, wobei die Preise für die Transporte nicht die Wahrheit sprechen, da sie die Kosten für die ver­ ursachte Umweltverschmutzung nicht mit einschliessen. Die Schweiz war ei­ nes der Länder, die von diesen wirt­ schaftlichen Entwicklungen profitier­ ten. Der Wohlstand konnte sich aber nicht auf alle Länder gleich verteilen. Die Einkommensschere zwischen Ar­ men und Reichen weitet sich vieler­ orts. Vorstellbare andere Entwicklung? In den 90er-Jahren wurden im Zuge der WTO-Verhandlungen den ärmeren Ländern mehr Exportmöglichkeiten versprochen. Dies sollte über die Integration der Landwirtschaft in den 
Globalisierung war das Thema eines Vortrages am Sonntag in Schaan. Welthandel geschehen. Das Resultat war ein anderes: Die Verhandlungen brachten einen Umbau des Agrar- schutzes mit sich, was für Indien als dem grössten Zuckerproduzenten eine Einfuhr von 1000 Tonnen verarbeite­ ten Zuckers aus Europa bedeutete. Durch eine Klausel wurde Indien ver­ pflichtet, einen minimalen Marktzu­ gang zu gewähren. Die Subventions­ politik ermöglichte in den Ländern wie der Schweiz den Anbau von Zuckerrü­ ben, 
welche im Vergleich zu Zucker­ rohr weniger effizient angebaut wer­ den können, da letzteres mehrfach ge­ schnitten werden kann. Die 
Länder des Nordens verschufen sich neue Markt­ zugänge in den Süden, aber schottetcn gleichzeitig die Zugänge für landwirt­ schaftliche und Textil-Produkte aus dem Süden ab. Die Forderungen der Länder des Südens für den Zugang zu Technologien werden unterlaufen, was ein Blick auf die Medikamentenfor­ schung zeigen kann. Indien schwächte das Patentgesetz ab, was ihnen die Nachahmung von Medikamenten er­ möglichte. Dies schuf einen Arbeitsbe­ reich mit grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung, und zudem war es mög­ lich, die Medikamente zu tiefsten Prei­ sen abzugeben. Durch die WTO-Ver- handlungen werden diese Nachah­ mungspraktiken wegen Verletzung des Patentrechts unter Strafe gestellt. Indi­ en belieferte'auch Afrika mit billigen Medikamenten'für den Kampf gegen HIV. 
Die patentrechtlichen Entwicklun­ gen sind umso stossender, wenn man bedenkt, wie die Schweiz selbst ihre wirtschaftliche Stellung durch Nach­ ahmerprodukte begründet habe. Tobin-Steuer Liechtenstein ist im Bereich des Ka- pitalverkehrs direkt von den Fragen der Machtverteilung tangiert. Gerster sprach von 1,5 Billionen Dollar, die täglich weltweit auf den Kapitalmärk­ ten umgesetzt werden. Die Tobin- Steuer hat zum Ziel, die grenzüber­ schreitenden Kapitaltransaktionen mi­ nimal zu besteuern, was beim betrach­ teten 
Gesamtvolumen der jährlichen Transaktionen zu einem stattlichen Milliardenbetrag führen würde. Dieser könnte zur Umverteilung eingesetzt werden. Sie ist auch im Interesse von «Attac», einer Bewegung, die sich 1998 in Frankreich formierte und gegen Auswüchse der wirtschaftlichen Glo­ balisierung kämpft. Den Ausgleichsgc- danken erörterte Gerster anhand der Schweizer Gemeinde Vrin, die sich nicht ohne die Hilfe von aussen auf­ recht erhalten könnte. Wie ist aber dieser als selbstverständlich akzeptier­ te Gedanke des Ausgleichs im Kleinen auf die globale Ebene zu heben? Geistige Globalisierung Gerster sprach im Folgenden die we­ nig entwickelte geistige Globalisierung an, welche bei der Lösung von Proble­ men Hilfestellung böte. Für den Be­reich 
Verkehr verwies er auf Singapur, wo man seit Jahren einen Strassenzoll kennt. Der einzelne Nutzer bezahlt je nach Verkehrsaufkommen mehr für die Benutzung der Strasse in die Stadt. Der Vorschlag eines Strassenzolls von Couchepin wurde in der Schweiz schnell wieder vom Tisch gefegt. Sin­ gapur betreibt weiterhin eine systema­ tische Weiterbildung im interkulturel­ len Bereich, indem es bemüht ist, als positiv erachtete Erfahrungen in ihr System einzubeziehen. Ihr Vorbild für die Ausgestaltung des Verkehrs sei der öffentliche Verkehr in Zürich. In dieser geistigen Globalisierung sieht Gerster Chancen einer zukünftigen Entwick­ lung. Diskussion Die Möglichkeiten der Veränderung brachten die Sprache auf die Macht des Konsumenten, der vermehrt die Möglichkeit habe, auch bei Grossver­ teilern Produkte aus fairem Handel einzukaufen und sich im Allgemeinen über Produktionsbedingungen zu er­ kundigen. Mehr Gewicht kann der ein­ zelnen Stimme auch in der Unterstüt­ zung von Organisationen wie der «Er­ klärung von Bern» gegeben werden, welche versucht, die Mächtigen über den Verstand zu erreichen. Gerade mächtige Personen könnten auch eine wichtige Vorbildfunktion wahrneh­ men. Für Gerster reiht sich die Basma- ti-Reis-Patentierung einer Firma unse­ res Landesfürsten zu den anderen Fäl­ len, in denen genetisches Material aus dem Süden durch Unternehmungen des Nordens patentiert wurden. Gerade auch das Engagement des LED kann beim Verstehen weiterhelfen. Er bietet Menschen die Möglichkeit, in konkre­ ten Projekten die Zusammenhänge emotional eingebunden zu erfahren. Der LED und «Aktion wir Teilen» verfolgen die Gedanken der Umset­ zung am kommenden Sonntag, den 24. März um 17 Uhr in der Hauskapel- le des Klosters St. Elisabeth in Schaan weiter, wenn Pfarrer Christoph Möhl zum Thema «Theologie der Befreiung: unserer Befreiung» spricht. 0 Liechtensteiner > VOLKSBLATT Probleme mit der Frühzustellung?, ,; Konfaktieren Sie bitte unsere • Hotline Tel.+4181/255 50 50 V vi Auch für Tagesanzeiger und NZZ Gemütlicher Nachmittag Gut besuchter Seniorennachmittag der FBP-Ortsgruppe Schaan Trotz schönes Wetters waren am Sonntag zahlreiche Seniorinnen und Senioren der Einladung zum Seni- Orennachmittag der FBP-Ortsgruppe Schaan in den Schaaner Rathaussaal gefolgt. 
Die Besucherinnen und Besucher erwar­ tete dann auch ein abwechslungsreiches Programm. Beim interessanten Quiz galt es beispielsweise, Fragen, welche irp Zu­ sammenhang mit einer Diaschau gestellt wurden, zu beantworten, wobei die Lö­sungen 
gar nicht so einfach waren. Da­ bei half man sich grosszügigerweise ge­ genseitig, und über gewisse Bilder ent­ standen Diskussionen quer über die Ti­ sche hinweg. Die fünf Gewinner/-innen dieses Fragespiels erhielten als Anerken­nung 
ein kleines Präsent überreicht. Natürlich war an diesem Nachmittag auch für das leibliche Wohl bestens ge­ sorgt, und mit den Erinnerungen an ein schönes Treffen freut man sich bereits auf das nächste Jahr. • Trotz,schönen Wetters folgten zahlreiche Seniorinnen und Senioren der Einla­ dung zuin FBP-Seniorennachmittag in den Schaaner Rathaussaal. Vorsteher Hansjakob Falkßlhrte durch das Fotoquiz. (Bilder: Paul Trümmer)
	        

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