Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

l"d 30 Donnerstag, 14. März 2002 
KULTUR Liechtensteiner VOLKSBLATT die MS-Gesellschaft Multiple Sklerose-Benefizkonzert mit Starbesetzung in Vaduz Unter dem Patronat der Lahdes­ fürstin veranstaltet die MS- Regiorialgruppe Liechtenstein/ Oberrheintal zusammen mit der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft am Sonn­ tag, 17. März um 17 Uhr ein Be­ nefiz-Konzert im Vaduzersaal. Das Zürcher Kammerorchester (Dirigent Roland Zollman) be­ gleitet die Pianistinnen Güher und Süher Pekinel. -  Gerolf Hause r Multiple Sklerose ist eine bis-heute un­ heilbare neurologische Erkrankung. In 
Liechtenstein und in der Schweiz gibt es ca. 10 000 Erkrankte. Der Erlös dieses Benefizkonzertes fliesst der medizinischen Forschung und der direkten Unterstützung der MS-Be- troffenen in der Region zu. Bei einem Besuch des Konzerts können Sie also nicht nur erstklassige Musik geniessen, sondern helfen mit Ihrem Eintrittsgeld unmittelbar den Betroffenen. Festliches Konzert Das festliche Nachmittagskonzert ist Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet. Zu hören sind das Konzert für zwei Klaviere KV 365, das für zwei Klaviere umgearbeitete Konzert für drei Klavie­ re KV 242 und die Sinfonie in A-Dur Die in der Türkei geborenen Zwillingsschwestern Güher und Süher Pekinel gelten weltweit als Klavierduo von ausserge- wöhnlicher Meisterschaß> Der belgische Dirigent Ronald Zollmann dirigiert im Vaduzer Saal das Zürcher Kammerorchester. 
KV 201. Sicherlich wird auch dieses zweite Benefizkonzert zugunsten MS- Erkrankter ein so grosser Erfolg wer­ den wie das erste, bei dem das Jerusa­ lem Symphony Orchestra einen Rein­ erlös von gut 100 000 Franken ein­ spielen konnte. Vor dem Konzert wird Prof. Dr. med. Jürg Kesselring, Chef­ arzt Neurologie der Klinik Valens, ein Grusswort sprechen. Der MS-Spezialist ist letztes Jahr zum Präsidenten des weltweiten ärztlichen MS-Experten- gremiums gewählt worden; er beklei­ det auch das Amt des Vizepräsidenten der Schweizerischen MS-Gesellschaft. Grosse Künstler Die in der Türkei geborenen Zwil- lingsschwestcrn gelten weltweit als Klavierduo von aussergewöhnlicher Meisterschaft und Ausdruckskraft. Nach Hochschulstudien in Paris, Frankfurt und Philadelphia, bei Clau­dio 
Arrau und Leon Fleishcr, schlössen sie ihre Ausbildung 1978 an der Juilli- ard School. of Music ab. 1984 wurden sie von Herbert von Karajan entdeckt und zu den Salzburger Festspielen ein­ geladen, an denen sie seither regel­ mässig konzertieren. Ihre ausserge- wöhnliche Karriere führte das Zwil­ lingspaar in die Musikzentren Europas, der USA und nach Japan, wo sie mit allen führenden Orchestern spielten. Sowohl als Klavierduo wie auch als Solistinnen gewannen sie zahlreiche Wettbewerbe in den USA, in Deutsch­ land, Frankreich und Italien. Das Zür­ cher Kammerorchester ist auch über fünfzig Jahre nach seiner Gründung ein kreativer, flexibler Klangkörper. Geleitet wird es seit 1996 von Howard Griffiths, der den Stab vom Gründer und langjährigen Leiter Edmond de Stoutz übernommen hatte. Seit fünf Jahren spielt das Orchester Benefiz-Konzerte 
zugunsten der Schweizerischen MS Gesellschaft. Das hat seinen Grund auch darin, dass die Mutter von Ho­ ward Griffiths an einer besonders heimtückischen Verlaufsform der Krankheit gestorben ist. Der Gastdiri­ gent Ronald Zollman wurde 1950 in Antwerpen geboren. Nachdem er Kur­ se des Königlichen Konservatoriums von Antwerpen und Brüssel besucht hatte, wurde er 1967 Schüler von Igor Markevitch und Nadia Boulanger in Paris. Im Laufe seiner steilen Karriere trat er als Gastdirigent grosser Orches­ ter auf. Von 
1989 bis 1993 war Ronald Zollman Chefdirigent des Orchestre National de Belgique, seit 1993 hat er dieselbe Position beim Philharmoni­ schen Orchester von Mexico City. Benefizkonzert zugunsten der MS- Forschung: Sonntag, 17. März, 17 Uhr im Vaduzer Saal. Vorverkauf beim TaK, Telefon 237 59 69. TAKINO «Vacas» - Mederns brillanter Erstling erstmals bei uns «Vacas» erzählt vom Konflikt zwi­ schen den baskischen Familien Mendi- luze und Iriguibel, der über drei Gene­ rationen hinweg anhält, um in zyk­ lisch wiederkehrenden Eruptionen von Gewalt und Leidenschaft zu eska­ lieren. Das kleine Tal, in dem die bei­ den Familien leben, wird zum Brenn­ punkt menschlicher Emotionen, die von den Pupillen der immer anwesen­ den Kühe gelassen und unbestechlich aufgezeichnet werden. Endlich ist der vielgelobte und an zahlreichen Festivals ausgezeichnete Erstling von JulioMedem auch bei uns im Kino zu sehen. 
«Vacas» ist heute Donnerstag um 20 Uhr und kommenden Sonntag um 18 Uhr im TaKino zu sehen. «The Others» - Gänsehaut vom Feinsten mit Nicole Kidman 1945. Die schöne Witwe Grace er­ wacht aus einem Alptraum, braucht einen Moment, sich zu fassen. Wenn wir ihr Haus sehen, können wir viel­ leicht ahnen, warum sie schwer träumt. Im dichten Nebel tauchen plötzlich drei unheimliche Gestalten auf, die neue Haushälterin, der neue Gärtner und ein stummes Dienst­ mädchen ... Das Haus sieht nicht verflucht aus, sondern geheimnisvoll. Die Nebel wal­ len nicht in unrealistischen Schwaden, sondern sind eine 
dicke Suppe. Es wird 
nicht übertrieben, trotzdem ist sie ständig da, diese Beklemmung, diese unterschwellige Spannung, welches Geheimnis sich wohl hinter dem Haus verbergen könnte. «The Others» ist bei­ leibe kein gewöhnlicher Horrorfilm. Ganz ohne Blut und phantastische Er­ scheinungen, ohne Effekte und Zom- bies im Garten baut dieser Film ganz auf klassische Gänsehaut-Effekte. Die Farbgebung, das Design, das Ambien­ te - zeitweise glaubt man, sich einen Klassiker aus den 60er-Jahren anzuse­ hen, wenn sich das Grauen zwischen den Dialogzeilen einnistet. Denn im Grund ist es nichts weiter als ein er­ zählerisch, psychologisch und visuell perfekt ausgetüfteltes Kammerspiel. Damit das funktiohiert, braucht man eine Diva. Nicole Kidman spielt Grace 
und erinnert dabei fatal an Grace Kel­ ly und andere Kinogöttinnen längst vergangener Zeiten. Ein weiterer Schritt für sie, sich in die Reihe der grossen Damen der Leinwand einzu­ reihen. Um das Grauen zu transportie­ ren, hilft ein alter Trick: In unheimli­ cher Atmosphäre wird eben nicht ge­ zeigt, was da spukt. Sondern darüber gesprochen. Und man sieht die Angst nur in den Augen der Darsteller. Aber noch ein ein weiteres Element hinzu: Graces Kinder. Ein Junge und ein Mädchen, die heimlich und angst­ voll unter der Bettdecke über die Ge­ stalten tuscheln, die sie sehen. Zu ih­ nen kriechen wir unter die Decke und erinnern uns an die Angst, die wir sel­ ber mal im Dunkeln hatten. ... «The Others» lebt von seinen wun­derbaren 
Dialogen. Die Kinder sind keine altklugen Mini-Erwachsenen sondern echte Kinder, was sie sagen ist oft herrlich komisch, aber ihr Kinder­ mund tut Wahrheit kund - sie spre­ chen aus, was ihre Mutter lieber nicht wahrnehmen möchte. Und sei es heim­ lich. So funktioniert es: Die unheimli­ che Stimmung ist perfekt, wahre Gän­ sehaut stellt sich ein, die Spannung steigert sich bisweilen ins Unerträgli­ che, wird natürlich in erschreckenden, aber kleinen und unblutigen Schock­ momenten entladen. Genuss pur. Das Ende ist ganz besonders überraschend - und der ganze Film ein Gänsehaut- grusel vom Feinsten. «The Others» ist von Freitag bis Dienstag jeweils um 20 Uhr im TaKino zu sehen. Filmclub Frohsinn dem Motto W,rWi än < hhj _y 
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