Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Samstag, 2. März 2002 1 9 Streit um den Namen «swiss» SAirGroup klagt gegen Crossair - Villiger bedauert Unruhe ZÜRICH: Die SAirGroup zieht die Crossair im Streit um die Namen «swiss» und «Swiss Air Lines Ltd.» vor Gericht. Mit ihrem neuen Marktauftritt ver­ letze die Crossair die Rechte, so die SAirGroup. Die Crossair weist die Vorwürfe vehement zurück. Die SAirGroup wolle der Crossair im Interesse ihrer Gläubiger verbieten las-. sen, die Namen «swiss» und «Swiss Air Lines Ltd.» zu benutzen, sagte SAir- Sprecher Rainer Meier am Freitag. Die Klage ist am Donnerstag beim Zürcher Handelsgericht eingereicht worden. Image hat seinen Preis Die Bereitschaft der Crossair für eine einvemehmliche Lösung sei bisher gleich Null gewesen, sagte Meier. Of­ fensichtlich wolle die neue Airline vom Image der Marke «Swissair» profi­ tieren, ohne etwas dafür zu bezahlen. Dagegen wehre sich die SAirGroup. Sie sei Inhaberin der Marke «Swissair» sowie der Marke «Rhomboid mit Schweizerkreuz». Es gehe nicht darum, die neue Airline zu gefährden, sondern gegensätzliche Interessen unter einen Hut zu bringen, sagte der Sprecher der SAirGroup weiter. Preis auf 660 Mio. Fr. geschätzt Drei von Crossair und der SAirGroup gemeinsam ernannte Experten hätten Ende November 2001 den Wert der Marke «Swissair» auf 660 Mio. Fr. ge­ schätzt. Die Crossair habe von ihrer Option zum Kauf der Marke innerhalb der vereinbarten Frist keinen Ge­ brauch gemacht. Da die Crossair bis Donnerstagabend kein ernsthaftes In­ teresse am Erwerb der Rechte geäus­ sert und kein Zeichen von Kompro­ missbereitschaft gezeigt habe, sei der Gang zum Richter unausweichlich ge­ worden. Die SAirGroup bedaure dies. Der Sachwalter unterstützt die Klage der SAirGroup. Die Gläubiger der SAirGroup hätten ein Interesse an der 
svers' /!• f . < 
h* • ' ^''' ,-f' % Der Srreir 
zwischen der neuen und der alren Schweizer Airline dreht steh um die Ähnlichkeit ihrer Namen. bestmöglichen Verwertung der Akti­ ven. Ein Entscheid des Gerichtes werde rasch erwartet, sagte Peter Sahli vom Advokaturbüro Wenger Plattner. Crossair wehrt sich Die Crossair weist die Vorwürfe der SAirGroup scharf zurück. Die Behaup­ tung, der Markenname «swiss» und der neue Firmenname «Swiss Air Lines Ltd.» verletzten die Rechte der SAir­ Group, sei völlig haltlos und aus der Luft gegriffen. Die Crossair werde sich mit allen Mitteln dagegen wehren, dass der Marktauftritt von swiss ge­ richtlich verboten werde. Sie sehe kei­ nen Grund, der SAirGroup für die Benützung von «swiss» oder «Swiss Air Lines Ltd.» eine Entschädigung zu zahlen. Die Crossair stütze sich dabei auf rechtliche Abklärungen im Vorfeld 
der Eintragung der Marke swiss. Sollte der Crossair durch die Klage Schaden entstehen, so werde sie gegen die Ver­ antwortlichen der SAirGroup rechtli­ che Schritte einleiten.. EFD bedauert Streit Das Eidg. Finanzdepartement (EFD) von Bundesrat Villiger bedauerte, dass es kurz vor dem Start der neuen Airli­ ne zu Streitereien komme. Der Bund habe keinen Anlass, am korrekten Vor­ gehen der Crossair und an der Serio­ sität der Abklärungen zu zweifeln. Der Kanton Zürich, mit 300 Mio. Fr. einer der grössten Einzelaktionäre der neuen Fluggesellschaft, hat am Freitag Swiss­ air und Crossair aufgefordert, sich be­ züglich des Markennamens swiss aus- sergerichtlich zu einigen. In dieser Situation besteht aber laut 
EFD wenig Spielraum für einvernehm­ liche Lösungen. Entweder gebe es tatsächlich einen Rechtsanspruch, was Crossair allerdings glaubwürdig be­ streite. Oder dann würde einer einver­ nehmlich vereinbarten Lösung die nötige .Grundlage fehlen. Knifflige Rechtsfragen Die Aussichten für die SAirGroup, mit ihrer Klage vor Gericht durchzu­ kommen, werden unterschiedlich be­ urteilt. Es gelte zwischen dem Marken­ namen swiss und der Firmenbezeich­ nung Swiss Airlines zu unterscheiden, sagte der Berner Rechtsprofessor Ro­ land von Büren. Der Bestandteil «swiss» sei als Kennzeichen schwach. Im Markenrecht genüge bereits eine kleine Abweichung, um bestehende Rechte nicht zu verletzen. Es sei auch 
nicht sicher, ob die Marke «swiss» als Wort überhaupt schützbar sei. Möglich wäre allenfalls ein Schutz als Bild­ marke. Davon zu unterscheiden sei der Firmenname. Die Bezeichnung «Swiss Air Lines Ltd.» sei in der Tat der Be­ zeichnung Swissair sehr ähnlich. Die­ ser Fall 
müsste näher unter die Lupe genommen werden, . um eindeutige Aussagen machen zu können, sagte von Büren. „• Aktie unter Druck Die Namenaktie der Crossair geriet am Freitag an der Schweizer Börse un­ ter Diiick. Rund eine Stunde vor Han 7 delssschluss notierte der Titel in einem knapp gehaltenen Gesamtmarkt mit 39,30 Fr. um 5,2-Prozent schwächer. Verwechslungsge- ^hriistiSchuldfciiii ZÜRICH/BERN: Der Streit zwischen der neuen und der alten Schweizer Airline dreht sich um die Ähnlich­ keit, ihrer Namen. Ob Name und Marktauftritt der «swiss» verwendet werden dürfen, hängt von einer all- falligen. Verwechslungsgefahr mit den Marken- und Firmenrechten der Swissair-Gruppe ab. Was das Verbot des 
Markenauftritts «swiss» angeht, räumte Reto Hilty, Professor für Technologie- und Informationsrecht an 
der ETH Zürich, der Swissair ges­ tern auf Anfrage der AP keine gros­ sen Chancen ein. Denn der Name «swiss» sei im Prinzip ein Freibegriff. Laut dem Wappenschutzgesetz sei er in Kombination mit anderen Begrif­ fen frei verwendbar, wie unzählige Beispiele zeigten. Im Fall der neuen Airline, wo der Name swiss ja im Verbund mit der grafischen Darstel­ lung geschützt werden soll, sieht-er daher wenig Probleme. Ob im Fall des Firmennamens «Swiss Air Lines Ltd.» eine Kollusionsgefahr mit der Swissair bestehe, sei schwieriger ab­ zuschätzen. Über 23 000 Forderungen eingereicht ZÜRICH: Swissair-Gläubiger haben bei Sachwalter Karl Wüthrich über 23 000 Forderungen eingereicht. Davon wurden bereits über 13 000 erfasst. Bis Mitie April dürfte die Erfassung acr Forderungsanmeldungen abge­ schlossen sein. Mehr als 50 Prozent des von der SAirGroup ausgegebenen Franken-Anleihenkapitals sei in­ zwischen angemeldet worden, teilte Sachwalter Karl Wüthrich am Freitag in seinem wöchentlichen Lagebericht mit. Diese Fortschritte ermöglichten eine rasche Abwicklung des Nachlass­ verfahrens. Die Gläubigerversamm­ lungen für die SAirGroup und die Swissair werden am 26. Juni 2002 stattfinden. Jene für die SAirLines und die Flightlease AG einen Tag später am 27. Juni. Haupttranktan- den werden die Wahlen der Liquida­ tionsorgane (Liquidator und Mitglie­ der 
des Gläubigerausschusses) und die Berichterstattung des Sachwalters sein. Die Akten würden den Gläubi­ gern ab dem 3. Juni zur Einsichtnah­ me beim Sachwalter aufliegen, teilte Wüthrich weiter mit. Nach den Gläu­ bigerversammlungen werde eine schriftliche Abstimmung über die Nachlassverträge durchgeführt. Er werde zudem seine Berichte ausar­ beiten und voraussichtlich bis Ende Juli 2002 an die. Nachlassrichter ein­ reichen. Mit diesem Zeitplan sollte es möglich sein, mit dem Nachlassliqui- dationsverfahren oder der Konkursli­ quidation - wenn bei einer Gesell­ schaft kein Nachlassvertrag zusam­ menkommt - im kommenden Früh­ herbst zu beginnen. 
Swissair-Angestellte finden rasch neue Stellen In Verwaltung und Dienstleistungsbranche BERN: Die ehemaligen Angestellten der Swissair Group verschwinden nach und nach aus den Arbeitslosen­ statistiken. Als Trümpfe bei der Stel­ lensuche kann das Ex-Swissair-Per- sonal eine gute Ausbildung und Sprachkenntnisse in die Waagschale werfen. Isabelle Carrel / sd a Gemäss dem Arbeitsamt des Kantons Zürich waren von den 21 000 Schwei­ zer Angestellten der Swissair Group 4860 Personen entlassen worden. Vor Weihnachten hatten die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eine Rekordzahl von 1670 Stellensuchen­ den registriert, die Lieferanten der Swissair Group eingeschlossen. Ende Januar hatten 66B Personen eine neue Stelle gefunden, davon 81 Prozent dank den RAV. Knapp einen Monat später waren immer noch 1392 Perso­ nen bei den Arbeitsvermittlungen ein­ geschrieben. 
1162 bezogen Arbeitslo­ sengelder, davon 127 ehemalige Ange­ stellte der Zuliefer-Betriebe. Dominoeffekt «Mittlerweile haben mehr Personen eine neue Arbeit gefunden, als noch bei den RAV eingeschrieben sind», sagt Alvin Hösli, Direktor des Arbeitsamtes des Kantons Zürich. Das Debakel von letztem Herbst hat aber seine Spuren hinterlassen. «In der Zürcher Gemein­ de Embrach waren 1000 Familien von den Entlassungen betroffen», erklärt. 
Emil Giezendanner, Leiter des Berufs- beratungs- und Informationszentrums' (BIZ) in Kloten. In Genf haben die RAV 57 Swissair-Entlassene aufgenommen. Vier Personen konnten in der Stadt Genf weitervermittelt werden. Die übrigen haben selbst versucht, eine neue Stelle zu finden. «Drei Stewards sind nun zum Beispiel bei EasyJet an­ gestellt, die anderen haben sich nicht mfehr bei uns gemeldet», erklärt Josia­ ne Koehler, Leiterin des RAV in Genf- Rives. Gute Ausbildung «Die ehemaligen Angestellten der Swissair finden schnell eine neue Stel­ le, weil sie über gute Sprachkenntnisse verfügen und eine sehr gute Ausbilung 
haben», ist Alvin Hösli überzeugt. Die Kehrseite der Medaille: Sie machen anderen Arbeitslosen, die über eine weniger gute Ausbildung verfügen, Konkurrenz. «Einige Ex-Swissair-An- gestellte gehen in die Verwaltung, an­ dere finden in der Dienstleistungsbran­ che einen Platz», ergänzt Mario Truns- gnach, Direktor des Jobcenters am Flughafen Zürich, das Ende Oktober von der. Swissair Group in Zusammen­ arbeit mit Adecco auf die Beine ge­ stellt würde. Von den rund 700 Perso­ nen, hauptsächlich Kabinenpersonal, die sich beim Jobcenter eingeschrieben hatten, haben 200 eine neue Arbeit ge­ funden. 250 Personen sind immer. noch arbeitslos, und ein letztes Drittel versucht allein zurechtzukommen. 
PanAlpina Sicav Alplna V Preise vom 1. März 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 49.80 Rücknahmepreis: € 48.71 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 48.90 Rücknahmepreis: € 47,90 .Zahlstelle in Liechtenstein: . Swlsslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrassa 61,Postfach, FL-9490 Vaduz LGT PRECIOUS METALFUND Anlagefonds für Edelmetallwerte Abgabepreis* USD 4.53 Rücknalunepreis USD 4.S2 per 25. 02. 2002 Informationen Telefon +423/235 13 
96- *phu KoomiisioQ Die ehemaligen Angestellten der Swissair finden schnell eine neue Stelle, weil sie über gute Sprachkenntnisse verßgen und eine sehr gute Ausbildung haben. 
ü 
FORTUNA •Kali Investment AG Vfcduz Invehtarwert vom 28. Februar 2002 FORTUNA Europe Balanced Fund Euro EUR 102.71* FORTUNA Europe Balanced Fund Schweizer Franken CHF 92.81* FORTUNA Short Term Bond Fund Schweizer Franken i CHF 509.01* VAujgibtkommlolon . ö SSWMBAt«
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.