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Freitag b März-2Q02 Fr. UO Amtliches Publikationsorgan • 1 24. Jahrgang, Nr.4? 
VERBUND 
iSüDosrsawEiz FREITAG 30 Tonnen Poulets futsch BENDERN: Der sofortige •lmportstopp für Poulet aus China hat auch Auswirkun­ gen auf die Herbert-Ospelt- Gruppe in Bendern, die pro Jahr 4500 Tonnen Poulet verarbeitet. Bis zu 30 Ton­ nen Pouletfleisch müssen jetzt vernichtet werden, so Firmcnchef Alex 
Ospelt. Seite 2 Polizeistatistik 2001 Ein leichter Anstieg in der Kriminalität im Lande Liechtenstein war im Jahre 2001 zu erkennen, vor allem was Vandalismus, Körper­ verletzung und Vergehen gegen das Aufenthalts- und Niederlassungsrecht angeht. Wichtige Punkte im letzten Jahr waren aber auch inter­ ne Veränderungen in der Landespölizei, die für ein bewegtes Jahr sorgten. Seite 5 2500 Lehrer auf einem Haufen VADUZ: Rund 2500 Lehre­ rinnen und Lehrer aus Liechtenstein, der Schweiz, Vorarlberg und Süddeutsch­ land werden 
vom 8. bis 26. Juli 2002 die III. Schweize­ rischen Lehrerweiterbil­ dungskurse «Liecht-Bild > 2002 r Bildung ohne Gren-. zen» in Vaduz besuchen. Seite 7 REKLAME . 
Rücktritt des Verwaltungsrats-Präsidiums - Neue Geschäftsleitung und neuer Verwaltungsrat Lange brodelte es, jetzt kam es bei der LKW- Tochterfirma Lie-Comtel AG zum grossen Knall: Verwkltungsratspräsident Heinz Büchel und Vize­ präsident Hanno Konrad erklärten ihren Rücktritt. Neuer VR-Präsident ist Hubert Müssner, neuer Lie-Comtel-Geschäftsfüh- rer LKW-Direktor Ar­ mand Jehle. Martin Frommelt Auch wenn es niemand offen aussprechen .wollte: Schwere Differenzen zwischen der LKW- •und der Lie-Comtel-Führung über die künftige Ausrichtung der Lie-Comtel AG führten jetzt zum grossen »Bruch. «Zur Zeit definieren die Liechtensteini­ schen Kraftwerke in Zusam­ menarbeit mit der Regierung die zukünftige Ausrichtung der Tochtergesellschaft, die sich wieder auf Dienstleistungen in den Bereichen Radio, Kabel- fernseheri und Internet konzentrieren wird», heisst es dazu in einer knappen Medien­ mitteilung. Fokus auf Kerngeschäft LKW-Generaldirektor Hagen Pöhnert auf Anfrage des Volks­ blatts: «Die Telefonie ist nicht mehr das .Ziel. Die Lie-Comtel AG wird sich wieder ganz auf ihr Kemgeschäft konzentrieren und den. Fokus auf die GA-Mutter 
nimmt Tochter wieder voll an die Brust: Die LKW-Tochterfirma Lie-Comtel AG (Bildmontage) ist nun sowohl auf Verivaltungsrats- wie Geschäftsführungsebene wieder ganz unter LKW-Kontrolle. Netze richten». Die Situation spitzte sich am 1. Februar zu, als Hagen Pöh­ nert, der seit Anfang 2001 ope­ rativer Chef der LKW ist, aus dem Lie-Comtel-VR zurücktrat. Damit wurde der Bruch zwi­ schen Mutter und Tochter of­ fensichtlich, der Machtkampf spitzte sich in der Folge zu - und führte nun zur Eskalation. Rücktritt der VR-Spitze 'Heinz Büchel, der die Lie-Comtel 
AG aufbaute, sowie Hanno Konrad haben gemäss Medienmitteilung nun «aus persönlichen Gründen» Ihren Rücktritt aus dem Lie-Comtel- Verwaltungsrat erklärt. Konrad legte ausserdem auch sein Mandat als LKW-Vizepräsident nieder. Heinz Büchel war für eine Stellungnahme nicht zu errei­ chen - er soll-sich aufgrund der jüngsten Geschehnisse in Kran­ kenhaus-Pflege befinden. Zitat 
aus der Medienmitteilung: «Die Liechtensteinischen Kraftwerke, und die Belegschaft der Lie- Comtel AG danken den beiden scheidenden Verwaltungsräten für ihren tatkräftigen und ver­ dienstvollen Einsätz beim Auf­ bau der Firma». Das war's. Neuer Verwaltungsrat Nach den Rücktritten von Heinz Büchel und Hanno Kon­ rad hat der Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Kraftwerke 
in seiner Sitzung vom 27. Feb­ ruar den Verwaltungsrat der Tochtergesellschaft Lie-Comtel AG neu besetzt. Neuer VR-Prä­ sident ist der bisherige LKW-, Ersatzverwaltungsrat Hubert Müssner (Gamprin), weitere Verwaltuhgsratsmitglieder sind LKW-VR-Präsidentin Violanda Lanter-Koller (Ruggell), Rein­ hard Marxer (Mauren) und Heribert Vogt (Balzers). Neuer Geschäftsführer Laut VOLKSBLATT-Recher- chen liegt nun auch die opera­ tive Pührüng ganz bei den LKW. Der bisherige Geschäfts­ führer Herbert Stieger musste gestern Armand Jehle, Techni­ scher Direktör der LKW, Platz machen. «Stieger wird die Ge- . Schäfte ordnungsgemäss über­ geben und das Unternehmen verlassen», bestätigte Hagen Pöhnert gestern Abend uns ge­ genüber. Stieger wollte sich da­ zu auf Anfrage nicht äussern. Finanzielle Probleme? • Gerüchte; wonach die heute 23 Mitarbeiter zählende Lie- Comtel ÄG. finanzielle Schwie­ rigkeiten habe, haben sich ges­ tern nicht erhärtet. Hagen Pöhnert: «Ich kann und will da­ zu im: Moment nichts sagen.» Gemäss unseren Recherchen soll das Telekommunikations- üntem&imen aber finanziell gut dastehen. Dass Pöhnert vom alten VR kein Einblick in die Zahlen gewährt worden sei, wollte der .LKW-Generaldirek­ tor nicht bestätigen. Ein gutes Ergebnis LLB trotzt schwierigem Ümfeld Schwache. Finanzmärkte, Kon­ junkturkrisen und die Finanz­ platzdiskussion prägten das Jahr. 2001. Umso erstaunli­ cher, dass eines der grossen «Banken-Flaggschiffe» des Landes, die LLB, gestern ein erstaunlich gutes Jahresergeb­ nis im heimatlichen «Hafen» Vaduz präsentieren konnte. .  Wolfgang Zechner Die Liechtensteinische Ländes­ bank hat im Geschäftsjahr 2001 unter den schwachen Finanz­ märkten, den weltweiten Kon­ junkturproblemen, der Finanz­ platzdiskussion und Unter Son­ derfaktoren gelitten. Dennoch legte der Verwaltungsrat der liechtensteinischen Traditions- . bank - sie feierte erst vor weni­ gen Wochen ihren 140. Ge­ burtstag - ein Ergebnis Vor, das sich • angesichts der Um­ stände stlien lassen kann. Zwar nahm der konsolidierte Reinge­ winn 
um 29,6 Prozent auf 152,8 Mio. Fr. ab, dafür konnte das betreute Veraiögen gehal­ ten werden. Eine einmalige 
Verwaltungsratspräsident Karl­ heinz Heeb nimmt seinen Ab­ schied. (Bild:BrigittRisch) Wertberichtigung eines Kon­ sortialkredites in Höhe von 17,5 Mio. Fr. an die SAir-Group sowie eine Wertkorrektur der OZ-Beteiligung in Höhe von 9,1 Mio. Fr. haben das Ergebnis beiästet. Der langjährige Ver­ waltungsratspräsident, Karl­ heinz Heeb, nimmt nach 25 Jahren im Mai Abschied von der LLB. Sein Nachfolger steht noch rticht fest. Seite 5 
Wegen Interview gekündigt Y LBA-Buschauffeur müss wegen Radio-Interview gehen Der 61-jährige Triesenberger ' Ludwig Schädler sass gestern zum letzten Mal hinter -dem Steuerrad .eines LBA-Busses. Ab heute ist er von der Post­ auto Schweiz AG freigestellt. Der Grund: ein Interview bei Radio L am 17. Januar 2002. Ludwig Schädler kritisierte in diesem Interview die Geldpo­ litik rund um die Gasbusse. Vorwurf 1: Da es nur in Vaduz eine Gastankstelle gibt, kommt es zu Leerfahrten von Schaan­ wald 
nach Vaduz und retour: Kostenpunkt rund 600 000 Franken pro Jahr. Vorwurf 2: in den beiden Bus­ depots Vaduz und Mauren mussten wegen den Gasbussen Abgasanlagen eingebaut wer­ ben: Kostenpunkt rund 700 000 Franken. Vorwurf 3: Der Unterhalt eines Gasbusses ist doppelt so teuer wie zuvor bei den Dieselwagea, Dazu 
kommt noch, dass die Anschaffung pro Gasauto im Schnitt 40 000 Franken über 
dem eines Dieselautos liegt.. Diese Kosten tragen die Steu­ erzahler, in Liechtenstein. Da­ gegen hat sich Ludwig Schädler gewehrt und nun djp Rechnung erhalten. Er ist ab heute freige­ stellt. Thomas Eisenlohr, Geschäfts-' führer Pbstauto Schweiz, meint: «Wir haben Herrn Schädler mehrere Male . klar und deutlich darauf hingewie­ sen, dass er sich nicht laufend negativ äussern soll. In einem Mail hat er mir auf die Kündi­ gung mit dem Anwalt gedroht. Das bestätigt mir, dass wir rich­ tig gehandelt haben.i Zu den Ausgaben im Zusammenhang mit den Gflsbussen sagte Eisen­ lohr: «Das war ein politischer Entscheid, wir setzen ihn-nur um.» . '. ' Verständnis für Chauffeur Hilfe erhält Ludwig Schädler' von seinen . Arbeitskollegen.. Raymond Jehli, Obmann der Chauffeure, gegenüber dem Volksblatt: «Wir .versuchen in­ nerhalb unserer Möglichkeiten zu helfen.» Auch andere 
Hart: LBA-BuschauJJieur muss­ te wegen einem Radio-Inter­ view seinen Job räumen. Buschauffeure äusserten ge­ genüber dem Volksblatt., viel Verständnis für die- Anliegen des 61-jährigen Triesenbergers: .«Endlich hat mal einer den Mund aufgemacht.» Auch Ludwig Schädler ver­ sucht sich gegen die Kündi­ gung zu wehren. Er sitzt heute Morgen um 10 lihr mit seinem Anwalt zusammen. (ds)