Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Montag, 25. Februar 2002 
9 Gedenkjahr geht zu Ende Apero im Foyer des Vaduzersaales «Mit dem heutigen Apero be­ danken wir uns bei allen, die ei­ nen 
Beitrag zum grossartigen Programm zum 100. Todestag von Josef Gabriel Rheinberger geleistet haben.» Unter diesem Motto trafen sich am Sonntag im Foyer des Vaduzersaales Po­ litiker, Kunstmäzene, Mitglieder der Familie Rheinberger und zahlreiche Musikfreunde, um das Wirken und Werk des gros­ sen liechtensteinischen Kompo­ nisten und Musikpädagogen Jo­ sef Gabriel von Rheinberger an­ lässlich seines 100. Todesjahrs ein weiteres Mal zu würdigen. Eva Bau m Durch die Veranstaltung führte Toni Büchel. Vorsitzender der Arbeitsgrup­ pe und Leiter der Stabsstelle für Kul­ turfragen. Er sprach seinen Dank für die gute Zusammenarbeit zwischen 
Arbeitsgruppe, Förderer und Stiftun­ gen aus sowie an alle, die das Gelingen der mehr als 100 Veranstaltungen er­ möglicht haben. Er stellte fest, dass das Gedenkjahr von einer Welle der Begeisterung überrollt wurde, so dass Ziel. Leben und Werk umfassend dar­ gestellt werden konnten. Anschliessend begrüsste Regie­ rungsrat Dr. Alois Ospejt im Namen der Regierung die Anwesenden. Auch er liess es sich nicht nehmen, allen zu danken, die zum guten Erfolg beige­ tragen haben. Dass ein so reiches und bereicherndes Programm überhaupt zustande kam. ist nur durch Einsatz, Zusammenwirken und Unterstütz­ ung aller Beteiligten möglich gewe­ sen. Am 17. März, dem Geburtstag von Josef Gabriel Rheinberger, wurde das Gedenkjahr offiziell eröffnet. Das Hauptziel. Wirken und Werk des gros­ sen Komponisten weit über die Lan­ desgrenzen hinaus in Erinnerung zu rufen, wurde erfüllt, sogar in vieler Hinsicht übertroffen. Die Gäste würdigten das Können der jungen Künstler mit Applaus. Von links: Regierungsrat Emst Walch, Bürgermeister Karlheinz Ospelt, Kulturminister Alois Ospelt, Rudolf und Brigitte Rheinberger. (Bilder: Paul Trümmer) Die junge Generation sorgte für die musikalische Umrahmung. Unser Bild zeigt von links: Benedikt Hassler (Schellenberg), Daniela Korody (Vaduz) und Sarah Frommelt (Eschen). 
Wie geht es weiter? Die Veranstaltung wurde von Preisträgerinnen und Preisträgern der Liechtensteinischen Landesmusikwett- bewerbe 2001 mit Klavierwerken von Josef Gabriel Rheinberger musikalisch umrahmt. Den Auftakt machte der dreizehnjährige Benedikt Hasler aus Schellenberg mit dem 3. Menuetto, op. Nr. 3. Es folgte Sarah Frommelt, 15, aus Eschen mit dem Präludium in Etü­ denform, op. 14 Nr. 2. Die letzte Dar­ bietung brachte die vierzehnjährige Daniela Korody aus Vaduz mit dem 
Stück «Die Jagd, op 5 Nr. 1, zu Gehör. Angesichts solcher Leistungen muss man um die Zukunft des Nachwuchses nicht bangen, meinte Tom Büchel. Rückblick Zum Schluss Hess man auf einer Leinwand <die vielen Veranstaltungen Revue passieren. Das Rheinberger-Ge­ denkjahr geht zu Ende, aber er lebt fort in seiner Musik, die er als grosses Ge­ schenk hinterlassen hat. Josef Gabriel Rheinberger starb am 25. November 1901 in München und hinterliess na­ hezu 200 gedruckte Werke. 
Tom Büchel JUlirte durch das Pro­ gramm. Erfolgsgeschichte weiter schreiben David Pountney übernimmt die künstlerische Leitung der Bregenzer Festspiele «Ich empfinde es als grosse Ehre und grosse Verantwortung und möchte mich bei all jenen bedanken, die mir diese ganz besondere Einrichtung anvertrauen.» So der Beginn des Sta­ tements von David Pountney, der ab Herbst 2003 als Intendant der Bre­ genzer Festspiele die künstlerische Leitung von Alfred Wopmann über­ nimmt. Sein Vertrag läuft zunächst über fünf Jahre. Gerolf Hause r Festspielpräsident Günter Rhomberg leitete die lntendantenfindung an der Spitze eines Internationalen Berater­ gremiums. Diesem gehörten der Inten­ dant der Bayerischen Staatsoper, Sir Peter Jonas, der Intendant des Opern­ haus Stuttgart, Klaus Zehelein und der Künstlerische Leiter des Theater Basel, Michael Schindhelm an. Persönliche Erfolgsgeschichie Zum ersten Mal zu Gast bei den Bre­ genzer Festspielen war David Pount­ ney 1989 mit Wagners «Der Fliegende Holländer». Drei Jahre später folgte die spektakuläre Inszenierung von Verdis «Nabucco» auf der Seebühne. Im Jahr darauf avancierte sein «Fidelio» auf der Seebühne zum Publikumsrenner. Seine erste Arbeit im Festspielhaus, die Uraufführung der Londoner Fassung^ von Bohuslav Martinüs «Griechische Passion», wurde mit dem Laurence Oli- vier Award ausgezeichnet, filr seine Verdienste um den tschechischen Komponisten wurde Pountney' die Märtinu-Medaille verliehen. Zuletzt 
zeichnete er für die Inszenierung von Rimski-Korsakows «Der Goldene Hahn» im Festspielhaus 2000 verant­ wortlich. Als Regisseur feierte der 1947 in Oxford geborene David Pount­ ney Erfolge an den grossen Opernhäu­ sern rund um den Globus, von der 
New Yorker Met über Los Angeles, dem Royal Opera House Covent Gar­ den London, dem Opernhaus Zürich, der Bayerischen Staatsoper bis hin zur Niederländischen Oper in Amsterdam.' Zu seinen letzten Arbeiten zählt Gounods «Faust» an der Bayerischen 
Staatsoper in München. Derzeit.zeich­ net Pountney an der Wiener Staats­ oper für die Inszenierung von Janaceks «Jenufa.» verantwortlich. Kein Wunder, dasS Festspielpräsident Günter Rhom­ berg sagen kann: «Mit David Pountney haben wir unseren Idealkandidaten Präsident der Bregenzer Festspiele Günter Rhomberg, designierter Intendant David Pountney und Vizepräsident Siegfried Gasser (v.l.). (Bild: Gerolf Hauser) 
gefunden. Er wird die Bregenzer Er­ folgsgeschichte weiter schreiben.» Aufregend und inspirierend David Pountney: «Normalerweise ist es bequemer, einen Posten nach einer Zeit des Misserfolgs zu übernehmen... Unter Alfred Wopmann aber gab es keinerlei Misserfolg, sondern nur ei­ nen erstaunlichen, kontinuierlichen Aufwärtstrend. Ich werde also eine hochmotivierte Company, eine Ge­ meinschaft von besonders fähigen Leuten übernehmen. Eine Maschine in exzellentem Zustand. Es ist meine Pflicht, diese Dynamik zu erhalten...» Dieser Wechsel in seiner beruflichen Laufbahn ereigne sich in einem pas­ senden Augenblick seiner künstleri­ schen Entwicklung: nach 20 Jähren enger Verbundenheit mit zwei ver­ schiedenen Theatern in England und 10 Jahren als freiberuflich, internatio­ nal tätiger Regisseur. «Besonders auf­ regend und inspirierend ist für mich die Tatsache, dass die «Bregenzer Ästhetik» — von der . Seebühne be­ stimmt r alle grundlegenden Ideen, mit denen ich mich im Laufe meines Berufslebens auseinandergesetzt habe,. beinhaltet. Vor allem, dass seriöse und ambitionierte Arbeit auch einem grös­ seren Allgemein-Publikum zugänglich.. und verständlich gemacht werden kann. In einer Zeit der extremen Pola- risienung zwischen " ausgedünnter «Hochkultür» einerseits uftd einer un­ ablässigen Kommerzialisierung und geradezu Verdummung andererseits, repräsentieren die Bregenzer Festspiele eine viel kreativere, dritte Lösung.»
	        

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