Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

24 Samstag, 23. Februar 2002 
SALT LAKE CITY 2002 Q&P Liechtensteiner VOLKSBLATT OLYMPIA-NEWS Südkorea drohte mit Rückzug SHORTRACK: Der Eislauf-Weltver- bahd (ISU) hat einen Protest der südkoreanischen Olympia-Delegati­ on gegen die Disqualifikation des Südkoreaners Dong-Sung Kim im Shorttrack abgewiesen. Kurz zuvor drohten die Südkoreaner wie Russ­ land mit der Abreise. Vier Sportstars ins IOC gewählt ALLEGEMEIN: Die mehrfache Welt­ meisterin und Olympiasiegerin Per- nilla Wiberg (Sd/Ski alpin), die frühere Championne Manuela Di Centa (It/Langlauf), Adne Söndral (No/Eisschnelllauf} und der fünffa­ che Stanley-Cup-Sieger Jari Kurri (Fi) sind in Salt Lake City als weite­ re Athleten-Vertreter ins IOC ge­ wählt worden. 640 Stimmen der 2500 wahlberechtigten Olympier entfielen auf Wiberg, womit der 31- jährigen Schwedin der mit Abstand grösste Zuspruch zuteil wurde. Zu­ sammen mit Di Centa (39) wird Wi­ berg für acht Jahre Einsitz nehmen, Kurris 
und Söndrals Amtsdauer en­ det 2006. . Die Wahl Di Centas, die bis zu ihrem Rücktritt vor vier Jahren an Olympischen Spielen zweimal ge­ wonnen hatte und siebenmal auf dem Podest stand, gilt in IOC-Krei­ sen als umstritten; um Italiens Langlauf-Ikone rankten sich lange Zeit Dopinggerüchte. Britten im Aufwind ALLGEMEIN: So stark wie seit 66 Jahren nicht mehr ist das Vereinigte Königreich. Dank der Goldmedaille der Curierinnen gegen die Schweiz und Skeleton-Bronze bei den Frauen hat Grossbritannien die beste Bilanz seit Berlin, als Ejshockey-Gold, Eis­ kunstlauf-Silber und Viererbob- Bronze eingefahren wurden. Die letzte Goldmedaille hatten 1984 in Sarajevo die legendären Eistänzer Jayne Torvill/Christopher Dean ge­ wonnen. Zum Schweizer Gold­ stein fehlten Millimeter CURLING: Die meistgenannten Fa­ voriten Kanada und Schweden ha­ ben die Schweizer Curierinnen am Olympiaturnier hinter sich gelassen. Dennoch reichte es «nur» zu Silber. Die Schottinnen waren beim 4:3 im Final noch eine Spur stärker. Und vor allem: Ihr Skip Rhona Martin bewahrte bei ihrem letzten Stein kühlen Kopf und eine ruhige Hand. Ihr Gegenüber Luzia Ebnöther, Skip des Schweizer Silberteams Bern AAM, hatte ihr in diesem hochklas- sigen, 
faszinierenden 10. End eine enorm schwierige Aufgabe hinge­ legt, die nur wahre Champions in Finals dieser Bedeutung bewältigen. 
Hughes sensationell Eiskunstlauf: Topfavoritin Michelle Kwan nur Dritte Die Kür der Eiskunstläuferinnen in Salt Lake City endete niit ei­ ner Sensation. Weder die ame­ rikanische Weltmeisterin und Topfavoritin Michelle Kwan (3.) noch die Russin Irina Slutskaja (2.) gewannen die Goldmedaille, sondern die erst 16-jährige Sa­ rah Hughes (USA). Die Entscheidung fiel mit einer 5:4- Mehrheit äusserst knapp zugunsten von Hughes aus, die nach dem Kurz­ programm noch im vierten Rang gele­ gen hatte. Die punktgleiche Slutskaja musste sich wegen der schlechter ge­ werteten Kür wie bereits an den ver­ gangenen zwei' Weltmeisterschaften mit Rang 2 begnügen. Wieder eine der knappen Entscheidungen zu Unguns­ ten russischer Wettkämpfer in Salt Lake City, gegen welche die Teamlei­ tung inzwischen allergisch ist. Die Russen deponierten einen formellen Protest und forderten wie bei der Paar- lauf-Entscheidung für Slutskaja eine zweite Goldmedaille. Praktisch fehlerlos Doch der Sieg von Hughes geht ab­ solut in Ordnung. Die WM-Dritte zeig­ te ein technisch hochstehendes Pro­ gramm und erntete bereits vor dessen Ende tosenden Applaus von den 16 500 Zuschauern im ausverkauften 
Michelle Kwan (links) stürzte beim Dreifach-Flip und konnte ihre Hoffnungen auf Gold begraben. Die 16-jährige Sarah Hughes (rechts) zeigte ein hochstehendes Programm und konnte am Ende das begehrte Edelmetall in Empfang nehmen. Salt Lake City Ice Center. Hughes stand sieben Dreifachsprünge, vier davon - Dreifach-Salchow/Dreifach-Rittberger sowie Dreifach-Toeloop/Dreifach-Ritt- berger 
- in selten gesehenen Kombina­ tionen vorgeführt. Dabei blieb sie praktisch fehlerlos. Auch Slutskaja, die als Letzte an der Reihe war, bot mit sechs Dreifach-sprüngen 
eine starke Leistung. Den Dreifach-Flip stand-sie allerdings nur mit grösster Mühe. Die vor kurzem 23 Jahre alt gewordene Russin erhielt wie bereits im Kurzprogramm die höchsten A- 
Noten, einmal mehr wurde ihr al­ lerdings die Ausstrahlung zum Ver­ hängnis. Bei der Kombination Dreifach-Toe-loop/Zweifach-Toeloop 
landete die Fa­ voritin Michelle Kwan beim ersten Sprung auf beiden Füssen und beim Dreifach-Flip stürzte sie. Da half ihr auch die einzigartige Ausstrahlung und die wunderbare Arabeske nichts mehr. «Ich habe einige Fehler gemacht, bin aber stark weitergelaufen. Es sollte nicht sein», sagte Kwan. wiecfeiEishockeypold 
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Ein feuriges «Good-bye» mit Spektakel Kanadas 50-jährige Durststrecke im Eishockey an Olympischen Spielen ist vorbei - beendet nicht durch die Männer, sondern die Frauen. Die Kanadierinnen ge­ wannen das Goldmedaillenspiel gegen die USA 3:2 (1:0, 2:1, 0:1). 
Mit Stars aus dem Show-Business und dem grössten Feuerwerk in der Ge­ schichte Utahs verabschiedet ein «ul­ traviolettes» Salt Lake City am Sonn­ tag (3 Uhr MEZ) die 19. Olympischen Winterspiele. Zuschauer aus über 160 Ländern werden am Spektakel via TV teilneh­ men können. Das Aufgebot zahlreicher Weltstars, unter ihnen Christina Agui- lera, Bon Jovi, Gloria Estefan und Harry Connick jr., dürften einen tollen Party-Rahmen garantieren. 4000 wei­ tere Teilnehmer und illustre Überra­ schungsgäste werden ein stimmungs­ volles Programm inszenieren.. Analog zur Eröffnungszeremonie sind verschiedene Eiskunstläufer für die Hauptrollen vorgesehen. Nach Kristi Yamaguchi soll nun die in den USA sehr populäre, frühere Doppel- Olympiasiegerin Katarina Witt die Ak­ zente setzen. Die neuerliche Sperrung des gesam­ten 
Flugraums über Salt Lake City und die strengen Sicherheitschecks an den Eingajigstoren dürften die Festivitäten im ausverkauften Stadion nur leicht tangieren. Wenn der Jubel verklungen ist, kommt die Zeit der Besinnung. Nach dem Erlöschen des olympischen Feuers wird Bürgermeister Rocky Anderson die weisse Flagge mit den fünf Rin­ gen an seinen Turiner Kollegen Sergio Chiamparino weiterreichcn. Anschliessend stimmt die italienische Schauspielerin Stefania Rocca die Welt mit einer Dia-Show unter dem Motto «Good bye Salt Lake, Ciao Torino» auf die Winterspiele 2006 ein. Im Anschluss an den offiziellen Teil ist ein gigantisches Feuerwerk geplant, das im Stadion beginnt und sich in den folgenden 15 Minuten über die gesamte Stadt ausbreitet. Zu diesem Zeitpunkt wird Salt Lake City komplett in ultraviolettes Licht gehüllt sein. Preise vergleichen lohnt Die olympische Neben-Disziplin heisst Shoppen Sportler kämpfen um Medaillen, Fans feuern sie an und Tausende Me- dienleüte halten die .Welt am Laufen­ den. Olympia .funktioniert wie ein Uhrwerk. Doch gibt es eine «Neben­ disziplin», die alle vereint: Shopping. Heinz Zöcltbauer aus Salt Lake City Egal ob in den berühmten Outlet- Stores in Park City oder in den grossen Shopping-Mails in Salt Lake City, jeder ist auf Einkaüfstour. Gleich neben dem Utah Olympic Park in Salt Lake City gibt es ein ganzes «Dorf» an Ge­ schäften, die Outlet-Stores. Bekannt 
fiir Waren, bei denen man kaum «No» sagen kann. Und egal, ob die Teams aus der Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich oder Russland, alle haben schon den einen oder anderen Spazier­ gang hinter sich. Auch Liechtensteins Sportler und Funktionäre wurden in ihrer spärli­ chen Freizeit in den Einkaufsstrassen entdeckt. Was und wieviel sie neben den klassischen Andenken gekauft ha­ ben, blieb allerdings ein Geheimnis. Die Shops haben ihrerseits einen ei­ genen Wettbewerb entwickelt: Gesam­ melt werden - ausser Pins natürlich, die überall das Nummcr-eins-Objekt der Begierde sind - vor allem Unterschrif­ten. 
Vorzugsweise von Sportlern, aber auch andere «Foreigners» sind herzlich willkommen. Überhaupt, wenn der Ein­ kauf gepasst hat. Und so schlendert die Kolonne vom Designer-Shop zum Sportgeschäft, vom nächsten Designer zum Schuhgeschärt, von der Parfumerie zum Souvenirladen. Für unsere Ver­ hältnisse ist dabei eines kaum vorstell­ bar: Teilweise stehen die Menschen über zwei Stunden an, um überhaupt in einen «Event-Shop» hineinzukommen und einkaufen zu dürfen! Riesen-Unterschiede Dabei lohnt es sich, wenn man die Preise der einzelnen Artikel vergleicht. 
So hat das Volksblatt zum Beispiel ei­ nen «offiziellen» Olympiapulli in ei­ nem Geschäft um 89 Dollar gesehen, in einem anderen kostete der gleiche gerade noch 59 Doilar. Pech für den, der vorher schon «zugeschlagen» hat. Preise teilweise verdoppelt Und billig sind die gekauften Waren hier in oder rund um Salt Lake City überhaupt nicht. Im Gegenteil: Man­ che Einheimische haben bestätigt, dass die Waren, besonders das Essen und Getränke, rechtzeitig auf Olympia bis ums Doppelte teurer geworden sind. Am Ende werden einige überrascht ih­ re Kreditkartenrechnung begutachten. Solarium Tropical Sun 
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