Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 2 Mittwoch, 20. Februar 2002 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT ABB-Angestellte fühlen sich verschaukelt SMUV fordert Rücktritt aller Verwaltungsräte - Häsler ist besorgt ZÜRICH: Die Gewerkschaft SMUV und die Angestelltenver­ bände sind schockiert über die Geldgier der ehemaligen ABB- Konzernehefs Percy Barnevik und Göran Lindahl. Der SMUV fordert den Rücktritt aller ABB- Verwaltungsräte 
und die Rück­ zahlung der Pensionsbezüge. Die rücksichtslose und unmoralische Abzockerci der Top-Manager seien ein Schlag ins Gesicht der ABB-Angestell- ten, teilte der SMUV gestern mit. Die­ ses Gebahren werfe ein schiefes Licht auf die Leistungen und die Kompetenz der ABB-Konzernspitze. Rückzahlung gefordert Ins gleiche Horn stösst der Ange­ stelltenverband ABB und der Verband Schweizerischer Angestelltenvereine der Maschinen- und Elektroindustrie (VSAM). Bamevik und Lindahl müss- ten die völlig überrissenen Pensions­ bezüge von total 233 Mio. Fr. zurück­ zahlen. Sämtliche Bezüge und Pen- sionkassenregeluiigen des Manage­ ments und des ABB-Verwaltungsrates seien offen 
zu legen. Der SMUV geht noch einen Schritt weiter und' fordert den Rücktritt sämtlicher amtierender Mitglieder des ABB-Verwaltungsrates. Den ABB-Beschäftigten der Elektro­ motorfabrik in Birr seien 60 Gratis­ stunden Arbeit inklusive Überzeitzu- schlag von 25 Prozent abzugelten. ABB hatte zunächst versucht, die Lage mit Hilfe der Arbeiter zu verbessern, wird das Werk aber Mitte 2002 schliessen. Schamlose Bereicherung Die Angestellten fühlen sich ihrer­ seits verschaukelt. Sie hätten in den 
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h" •)-* > J •uvtr*4i . ... , Der EX-ABB-Konzernchef Percy Barnevik rechtfertigt sich bei einem TV-Interview. letzten Jahren Restrukturierungen und Entlassungswellen über sich ergehen lassen müssen. Nun müssten sie erfah­ ren, dass sich zwei ehemalige Spit­ zenmanager schamlos bereichert hät­ ten. Die Angestelltenverbände begrüs-sen 
die vom Wintcrthurcr Rechtsan­ walt Hans-Jakob Heitz eingereichte Strafanzeige gegen Bamevik und Lin­ dahl. Sie trage mit dazu bei, Licht in die Affäre um die Bezüge der zwei Manager zu bringen. 
Angeschlagenes Vertrauen Die Affäre beeinträchtige das seit längerem angeschlagene Vertrauens­ verhältnis zwischen der Führungsebe­ ne und den ABB-Angcstellten stark. 
Der von Lindahl erarbeitete Ethik-Ko­ dex gelte für alle ABB-Beschäftigten - auch für ehemalige Konzernchefs. Bar­ nevik sei für kritische Fragen an ABB- Mitarbeitende bekannt gewesen. Die Beschäftigten hätten jeweils in fünf Minuten ihre Aufgabe beschreiben und ihren Job rechtfertigen müssen. Jetzt sei es an Barnevik, seine masslose Be­ reicherung zu rechtfertigen. SMUV fordert Mitbestimmung Die ABB-Führung könne ihre Glaubwürdigkeit nur wieder herstel­ len, wenn jetzt auf allen Ebenen die Beschäftigten aktiv einbezogen wür­ den, fordert der SMUV. Dem Personal seien umfassende Mitbestimmungs­ rechte bei der Umstrukturierung der ABB einzuräumen. Der SMUV plant schliesslich weitergehende Massnah­ men und Aktionen. Darin-einbezogen werden sollen der Internationale Me­ tallgewerkschaftsbund, der Europäi­ sche Metallgewerkschaftsbund sowie der Europäische Betriebsrat des ABB- Konzerns. Hasler mahnt Ehtik an In den Chor der Kritiker stimmt auch Peter Hasler, Direktor des Schweizeri­ schen Arbeitgeberverbandes, ein: «Bar­ nevik und Lindahl scheinen das richti­ ge Mass verloren zu haben. Diese Her­ ren haben vergessen, dass in einer Pub­ likumsgesellschaft die Aktionäre und nicht die Manager Eigentümer des Un­ ternehmens sind». Ethik sei für unter­ nehmerisches Tun Bedingung, sagte Hasler in einem Interview mit der «Schweizer Illustrierten». Dazu gehör­ ten auch die Löhne. Er plädiere dafür, Gesamtbczüge der Top-Manager und Verwaltungsräte zu veröffentlichen. So sehe man die Proportionen im Ver­ hältnis zu Gewinn und Umsatz der Firma. PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 19. Februar 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 49.40 Rücknahmepreis: € 48.40 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 48.60 Rücknahmepreis: € 47.59 Zahlstelle In Liechtenstein: Swisslirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz TheFund Inventarwert vom ! 9. Febrvor 2002 Rhein Investor» Global Mix Euro 49,62 * Valoronnummcr 1.329.490 * Honmtlulonrn TheFund AMIcnßcscIlschan llcrrrn|t>M< 
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Fortuna PTtt W Investment AG Vaduz Inventarwert vom 15; Februar 2002 FORTUNA Europe Balanced Fund Euro EUR 102.36' ' FORTUNA Europe Balanced Fund ; . Schweizer Franken CHF 93.16* FORTUNA Short Term Bond f und ' Schweizer Franken CHF 507.76* . ••Au*gab«kommlttion _ : CILNritÜMIUNK 
Kampf um Telekomkunden Sunrise tritt aggressiver auf - Orange überrundet ZÜRICH: Im Kampf um Marktanteile im Schweizer Telekommunikations­ markt bietet Sunrise mit einer ag­ gressiveren Strategie der Swisscom die Stirn. Swisscom nimmt es gelas­ sen. Konkurrentin Orange hat Sunri­ se im Mobilbereich überrundet. Der dänisch-schweizerische Telekom­ konzern Sunrise lanciert ein neues Produkt, mit dem via Mobiltelefon zuhause oder aus dem Büro zu Fest­ netzpreisen telefoniert werden kann. Dieser neue Schritt ist gemäss Sunri­ se keine Reaktion auf den jüngsten Entscheid der Eidgenössischen Kom­ munikationskommission (Comcom), der der ehemaligen Monopolistin Swisscom weiterhin den alleinigen Zugang in die Haushaltungen ge­ währt («letzte Meile»). Das Produkt sei schon länger geplant gewesen, sagte Sunrise-Chef Kim Frimer an ei­ ner Medienkonferenz vom Dienstag in Zürich. Dennoch: Mit dem Mobilfunk zu Festnetzpreisen wird der Swisscom- Festnetzanschluss für die Sprachkom­ munikation theoretisch unnötig. Swisscom: Beweis für Wettbewerb Swisscom nimmt diese Offensive ge­ lassen entgegen. Das Angebot intensi­ viere den Wettbewerb auf der letzten Meile, sagte Swisscom-Sprecher Sepp Huber. Es zeige, dass die Swisscom kein Monopol halte, sondern dass es mehrere Angebote gebe. «Deshalb ist die Swisscom gegen eine t-nibünde- lung der letzten Meile», sagte Huber. Im Festnetz hat Sunrise den Marktan­ teil gemäss eigenen Angaben von 26 auf 29 Prozent gesteigert und zählt über 1 Mio. Kunden. 
Orange auf Platz drei verwiesen Auch im Mobilbereich fahrt Sunrise ei­ nen aggressiven Kurs. Der Konzern hat im Schweizer Mobilfunkmarkt Konkur­ rentin Orange vom zweiten Platz ver­ drängt. Sunrise hat die Anzahl Mobil­ kunden seit Ende 2000 um 70 Prozent auf 1 Mio. Kunden gesteigert. Die Anzahl Mobilkunden bei Orange beträgt derzeit 925 000, wie es bei Orange hiess. Der Mobilfunkmarkt wachse weiterhin, wenn auch das Tempo nachgelassen habe, sag­ te am Dienstag Sunrise-Mobile-Chef Gert Rieder. Weiteres Wachstum soll zu einem grossen Teil durch 
«Wechsel will ige Kun­ den» anderer Gesellschaften erfolgen. Gemeint ist vor allem die Swisscom, wel­ che mit 3,5 Mio. Abonnenten mit Ab­ stand die Nummer eins im Schweizeri­ schen Mobilmarkt ist. Im Intemetbereich habe der Konzern mit 525 000 Kunden zum dritten Quartal 2001 einen Marktan­ teil von 35 Prozent erreicht. Zudem seien 1254 Grosskunden direkt mit dem Sunri- se-Netzwerk verbunden. Börsengang vor Verschiebung Sunrise arbeite erfolgreich, hiess es. Ende Jahr habe der Konzern'den Ebita (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Ab­ schreibungen) in den positiven Bereich gelenkt, sagte Sunrise-Chef Kim Frimer. Konkrete • Zahlen wollte Frimer am Dienstag nicht nennpn. Gemäss frühe­ ren Angaben soll die Gewinnschwelle zwischen 2004 und 2005 erreicht sein. Der auf 2002 geplante Börsengang steht vor einer Verschiebung. Es komme auf die Märkte an, sagte Frimer. Hauptak- tionärin Tele Danmark will ihren Anteil von 78,6 Prozent auf 51 Prozent redu­ zieren, um in andere Geschäftsfelder in­ vestieren zu können. 
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'iM£M BERLIN: Die Schweiz ist Weltmeiste­ rin bei den Pro-Kopf-Ausgaben für Informationstechnik und Telekom­ munikation (ITK). Jeder Schweizer gab 2001 im Schnitt 3242 Euro (4800 Fr.) für Hardware, Software, IT-Servi- ces und Telekommunikationsdienste aus. Auf Platz zwei der Rangliste fol­ gen die USA mit ITK-Ausgaben von 2822 Euro pro Einwohnerin und Ein­ wohner vor Schweden, Norwegen, Dänemark, Japan und Grossbritanni­ en, 
wie einer Studie des deutschen Branchenverbandes Bitkom zu ent­ nehmen ist. Innerhalb Europas zeigt sich laut 
Bitkom bei der informations- und kommunikationstechnischen Aus­ stattung ein starkes Nord-Süd-Gefäl- le. So liegen die entsprechenden Auf­ wendungen in Griechenland, Portu­ gal und Spanien jeweils unter 1000 Euro. Was die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche betrifft, so liegt die Schweiz mit einem ITK-An- teil von knapp 9,4 Prozent am Brut- toinlandprodukt (BIP) an vierter Stel­ le des Ländervergleichs. Grössere BIP-Anteile weisen nur die USA (9,5 Prozent), Grossbritannien (9,7 Pro­ zent) und Schweden (10,2 Prozent) auf. V- (S> ^ . Anlagefonds Inventarwert vom 19. Februar 2002 In'come Global Portfolio merica Growth Europe Equitv Growth Far East Equitv Growth Alternative & Equitv Fund-of-Funds 
! 'plus Ausgabekommission 
' '107.2V' 105.59- 82.29* 72.78* 7'607.10' 98.70' ' <s > SERICA FONDSLEITUNG AKTIENGESELLSCHAFT POSTFACH 725 • PFLUGSTRASSE 16 FL-9490 VADUZ TELEFON +423 • 236 54 99 :  WWW.SERI-VALUE.LI
	        

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