Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

pp/Journal AZ FL-9494-Schaan Rtdaktlon und Verlag: Fcldklrrhrr Strasse S, Fl-9494 Schaan Telefon +423 237 51 51 Fax Redaktion »423 M7 51 55 Mail Redaktion:  rrdaktlon@volksblatt.il Fax Inserate »423 237 51 66 ' Mail Inserate:  lnserate@volksblatt.li Internet:  http://www.volksblatt.li 
Mojitäg 18: Februar 2002 •Fn 1.20. Amtliches Publikationsorgan • 1 24. Jährgaiig, Nr.'39-;^ 
VERBUND I SÜDOST SCHWEIZ Abschluss der Solidaritätsaktion BALZERS: Noch vor Beginn der Fasrenzeit konnte die . Realschule Balzers dem Hilfswerk Liechtenstein ei­ nen Scheck von 8000 Fran­ ken überreichen. Der Erlös aus verschiedenen Aktionen kommt Kindern und Ju­ gendlichen der Gemeinde Zall-Herr im Norden Tiranas (Albanien) zugute. Seite 4. Mit 16 Jahren aufs 125er Motorrad? REGION: Ab 2003 dürfen in der Schweiz wohl bereits 16-Jährige ein 125er Mo­ torrad lenken - wie in der EU schon länger. Der Plan des Bundesrates hat in der Vernehmlassung mehrheitli­ che Zustimmung gefunden. Zudem sollen 
14-Jährige •jO-Kubikzentimeter-Mo- lorräder fahren dürfen. Seite 9 Kleine schaffen Grosses IN#' % r * r 
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»*• ' r. J.. , UMWELT: Wie wir bereits berichteten, hat Pro Natura mit der Vyaldgpieise erst­ mals ein Insekt zum Tier des Jahres 2002-erklärt. Die Botschaft, die von den Tie­ ren ausgehe, stehe stellver­ tretend für das aktuelle Pro­ jekt von Pro Natura, einen neuen Nationalpark zu ' schaffen. Seite 12 Täter gefasst und geständig ST. GALLEN: Der am Sams­ tag in Nesslau als Tatver­ dächtiger im Tötungsdelikt von Abtwil verhaftete 33- jährige Informatiker ist ge­ ständig. Er hat zugegeben, am Mittwoch die Filialleite­ rin der Migrdsbänk im Ein­ kaufszentrum Säntispark er­ stochen zu haben. Die ge­ nauen Umstände zum Tat- hergahg werden noch er­ mittelt. Letzte Seite 
Landauf, landab brannten am Wochenende über 20 mächtige Funken Der Funkenbrauch wird in Liechtenstein nach wie vor mit grosser Hingabe gepflegt. Landauf, landatr wurde am Wochenende mit dem Abbrennen von über 20 Funken symbo­ lisch der Winter vertrie­ ben. Die Wetterprognosen für die komirfenden Tage stehen allerdings im Wi­ derspruch .zu diesem An­ sinnen. Die Fun|<cnzünfte ünd -ge- meinschaftcn haben sich beim Bau der mächtigen Funken wieder viel Mühe gegeben, wie man am Wochenende in allen Gemeinden feststellen konnte. Das Volksblatt war heuer bei der Triesenbergcr Funkenzunft Lattawald zu Besuch; die ihren Funken bereits am Samstag­ abend entzündete. Ein kultisches Ereignis In Mauren feierten ditf Funk­ ner vom Werth Ihr 20-Jahr- Jubiläum. In ihrer Jubiläums­ schrift, die am Samstag präsen­ tiert wurde, findet sich auch ein interessanter Beitrag über die Geschichte und Bedeutung des Funkenbrauchs. Autor Georg Kieber hält darin unter ande­ rem fest: Da der Funkenbrauch auf die bei uns ansässigen kel­ tischen und alemannischen Stämme, und damit in die vor­ christliche Zeit, zurückgeht, kann die faszinierende Feststel­ lung getroffen werden, dass diese Funken feuer somit wohl seit 2000 Jahren oder mehr in unserem Alpenraum abge­ brannt werden. Wenn dieser 
i 1 v;;» "--'MV ifiMiin Mario Bühler, ein Mitglied der Triesenberger Funkenzunft Lattawald; beim Atizünden des Funkenrmit der Fackel. , (Bild: Paul Trümmer) Brauch über diese unvorstellbar lange. Zeit in seiner Art erhalt " ten blieb, ist damit auch auf eindrückliche Weise belegt, welch grosse und tiefe «religiö­ se» Bedeutung er offenbar ge­ habt haben mus$. Der Funken wird in einer rituellen Hand­ lung entzündet, und wenn . dann das Feuer in die kalte Nacht hineinlodert, wird es auf: dem Funkenplatz still, und das Geschehen wird gespannt Ver­ folgt. Während sich das Feuer mit rücksichtsloser Gier auf sei­nen 
Holz-Frass stürzt, ist die uralte, kultische • Bedeutung. dieses Ereignisses für kurze Zeit wieder in die Gesichter der Zu­ schauer geschrieben.. Heidnischer Ursprung^ Den Nachweis über den heid­ nischen Ursprung des Funkens geben uri's kirchliche Aufzeich­ nungen.^ Beim deutschen Natio- nalkönzH im Jahre 742 wurde ein Verzeichnis mit-30 Kapiteln über die. verbotenen «heidni­ schen Gebräuche» angelegt. 
Darunter befand sich auch der Funkenbrauch («Vpn dem aus Holz. geriebenem Feuer, dem Notfeuer», Kap. 15). Auf dieses Notfeuer sei, Wie Prof Franz. Jpsef Fischer schreibt, «auch nagh der begründeten Annah­ me gelehrter Fprscher das Fun­ kenfeuer zurückzuführen». . Besonders überraschend ist ' die Tatsache, dass aüch • die Furikaküechle und die Funkens hexe auf . diesen Ursprung zurückgehen urid nicht, wie öft­ vermutet Wir.d, als spätere 
Bei­ zwei Gold an Daniel^ Ceccarelli und Kjetil-Andre Aamodt - Marco Büchel auf Rang 13 Der alpine Rekordhalter Kjeiil-. Andre Aamodt (kleines Bild oben) hat beim Super-G in Snowbasin nach seinem Kom- binatiönssieg zum zweiten Mal ,. Gold,gewannen. Damit hat er • den Österreichern, Stephan Eberharter holte vor seinem Landsmann Andreas Schifferer . Silber, das ganz grosse Jubel- fest verdorben. Marco Büchel­ fkleines Bild unten) musste . sich nach einem, im unteren Teil missglückten Lauf, mit Rang 13 begnügen, Jürgen flasier und Olympia-Debütant Michael Rieglet schieden aus. Noch grösser war die Überra­ schung beim Damen-Super-G: . 'Die AussenseiterinDanieia Ceccarelli (grosses Bild) Hess alle Favoritinnen hinter sich: und errang Gold. Auch auf den Rängen zwei und drei fanden sich mitJanica Kostelic und Karen Putzer nicht die 
ge­ wohnten Namen wieder. Seiten 13. bis 17 
galfen dazu kamen. So handelt das 26. Kapitel des erwähnten Verzeichnisses «Vordem aus . Mehlteig gebackenen Götzen­ bilde» (Küechle) und das 27. Kapitel «Von den aus Zeug (Stoff, Lappen) gemachten Göt­ zenbildern» (Hexe); Als heidni­ scher Aberglaube urid 
"Götzen­ bilder waren sie also allesamt verboten und haben dennoch " 200Ö Jahre -durchlebt. Ausge­ hend von den aus Mehlteig ge­ backenen Götzenbildern^ die über "Heiden- und > Chris'ten- wecken zu Küechle wurden, er­ wähnt Prof. Fischer, diesesJGe- bäck. würde in Liechtenstein auch «Oehrli» genannt, weil die küechle hier, oft die Gestalt ei­ nes Ohres hätten, und selbst für Küechlesonntag gehe es bei uns . die Bezeichnung Oehriisonn- tag. . 
- Zum Frühlingsbeginn Ein weiterer schriftlicher'Be- Icg für das Alter des Brauches •wie auch dafür, dass es/ sich beim Funken nicht um "Ver-r. schobene (christliche) Oster- ; oder Johannisfeuer (24. Juni) handelt, es teils vermutet „, wird, findet Sich.in einer Kios- terchroniki «Am 21. März des Jahres 1090 Wurde...' die präch­ tige Kirche durch Fctier verr nichtet», heisst es dort, und die Braridursache wird auf ' eine brennende Holzscheibe bei ei-' nem am Ahend der Frühjahrs- tagundnachtgleldhe stattfin­ denden Festfeuer zurückge­ führt. Damit ergibt .sich der zweifelsfreie zeitliche. Bezug des Funkens zum Frühlingsbe- ginn bzw.-Winterende. -.Seite 2.+ 
3"- yfan^ami^ dem Euro Platz PARIS: Sieben Wochen nach der Einführung des Eurö-Bar- geldes wird der französische Franc aus dem Verkehr gezo­ gen. Die alte Währung verlor am Sonntag um Mitternacht ihre-Gültigkeit. Alte Münzen und Scheine können noch bis ,;züm 30. Juni in allen Banken umgetauscht werden, danach noch bei der Banque de Fran­ ce und den Finanzbehörden. Frankreich Ist nach- den Nie- derlandenund Irlandderdrit- ,teStaat,-indem die bisherige Landeswährung endgültig "aus detaT Vermehr gezogen •wird. -Deutschland und die übrigen Euro-Länder been­ den die Umstellung am. 28. Februar. In Umfragen, dieam Soniitag veröffentlicht wur­ den;-bedauerten vier von £chn Französen den Abschied •ypm "Franc. Abgesehen von einigem Äiger mit den Ban­ ken, die sich als 
Wechselstu­ ben zu fein 
Waren, ging der Übergang reibunglos über die Bühne. , ' '
	        

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