Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Land und Leute 
Freitag, 11. Februar 2000 5 
Nachrichten 
Buch über Orchideen 
VADUZ: Im Jahre 1991 hat die Regierung des 
Fürstentums Liechtenstein in der Buchreihe 
«Naturkundliche Forschung im Fürstentum 
Liechtenstein» den Band 13 mit dem Thema 
Orchideen herausgegeben. Das Buch doku 
mentiert auf eindrUckliche Weise das Vorkom 
men der Orchideen in Liechtenstein und war 
sowohl für Laien als auch für Fachleute ein he 
rausragendes Werk. So verwundert es nicht, 
dass das Orchideen-Buch in kürzester Zeit ver 
griffen war. Der Band 13 der Naturkundlichen 
Forschung im Fürstentum Liechtenstein liegt 
nun in der 2. verbesserten und nachgeführten 
Auflage vor. Die Autoren Barbara, Hans-Jörg 
und Peter Rheinberger sowie der Fotograf Kurt 
Walser haben den fast 50 Orchideen-Arten un 
seres Landes mit der 2. Auflage des Buches den 
Stellenwert eingeräumt, den diese faszinierende 
Pflanzenfamilie verdient. Zugleich ist der reich 
bebilderte Band wiederum für Fachleute und 
für Laien ein hochinteressantes Nachschlage 
werk, das von viel Freude an der Arbeit zeugt. 
Wer sich für'die Flora des Landes Liechtenstein 
interessiert, wird sehr viel Freude an diesem 
Buch haben. Das Buch ist ab sofort bei folgen 
den Stellen zum Preis von Fr. 23.00 zu beziehen: 
Amt für Wald, Natur und Landschaft, Vaduz, 
Büro vom Liechtenstein Tourismus, Vaduz, 
Buchhandlung Bücherwurm, Vaduz, Buchhand 
lung Harlekin, Schaan,sure-T publications,Trie- 
sen. Für Fragen und Auskünfte steht das Amt 
für Wald, Natur und Landschaft unter Telefon 
236 64 00 zur Verfügung. (Eing.) 
Fotowettbewerb für 
Jugendliche 
BALZERS: Im Rahmen des 53. Liechtensteini 
schen Verbandsmusikfestes organisiert die Har 
moniemusik Balzers einen Fotowettbewerb für 
Jugendliche. Das Patronat hat die Firma ITW 
Ingenierunternehmung AG, Balzers, übernom 
men. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendli 
chen im Alter von 10 bis 20 Jahren (Jahrgang 
1980 bis 1990). Die eingereichten Fotos müssen 
im weitesten Sinne das Thema «Musik» bein 
halten. Es gibt tolle Preise zu gewinnen. Die 
Preisverleihung findet im Rahmen des Jugend 
tages vom 20. Mai 2000 statt. Alle Preisträger 
werden schriftlich benachrichtigt. Die prämier 
ten Fotos werden vom 21. Mai bis 2. Juli 2000 im 
Foyer des Gemeindesaals Balzers ausgestellt. 
Einsendeschluss ist der 20. April 2000. Die 
Spielregeln wurden in den Schulen im Lande 
Liechtenstein verteilt und die Schüler können 
sich vor Ort bei den Lehrpersonen oder in den 
liechtensteinischen Fotofachgeschäften infor 
mieren. Weitere Informationen unter www.su- 
pra.net/hmb oder bei Valery Wolfinger, Telefon 
384 40 75. Das Organisationskomitee 
«Verbandsmusikfest 2000» 
Kunstführung im 
Engländerbau 
VADUZ: Am Mittwoch, den 16. Februar findet 
um 18.00 Uhr in der Staatlichen Kunstsammlung 
in Vaduz eine öffentliche Führung zur Ausstel 
lung «Chewing in Venice», Raumarbeiten von 
Simone Decker, statt. Dr. Friedemann Malsch, 
Direktor der Sammlung, wird Sie auf dem Weg 
durch die Ausstellung begleiten. (Eing.) 
Besuch im Kirchner- 
Museum 
SCHAAN:'Am Samstag, den 26. Februar lädt 
die Erwachsenenbildung zu einer kompetenten 
Führung anlässlich der Sonderausstellung in 
Davos ein,die dem Spätwerk Ludwig Kirchners 
gilt (1926 -1938). Anhand von ca. 40 Gemälden 
und ca. 60 Aquarellen, Zeichnungen und 
Druckgraphiken gibt die Ausstellung erstmals 
einen Uberblick zur späten Davoser Schaffens 
zeit Kirchners. Im Zentrum der Ausstellung 
steht die Frage nach den Ursachen und Konse 
quenzen der bis heute noch gewagt anmuten 
den stilistischen Entwicklung, die der Künstler 
zwischen 1926 und 1938 als neuen Weg der Dar 
stellung von Wirklichkeit - zwischen Realismus 
und Abstraktion - wählte. Anhand der Expona 
te, die teilweise noch nie gezeigt wurden, wird 
dargestellt, dass die sowohl von der Kunstge 
schichte als auch von der Öffentlichkeit bisher 
nur in Ausschnitten wahrgenommene Werkpha 
se als eine der eigenständigsten Leistungen der 
klassischen Moderne zu werten ist. Zu dieser 
reizvollen Fahrt mit der Rhätischen Bahn über 
Klosters nach Davos und zum Besuch der se 
henswerten Ausstellung laden wir alle Interes 
sierten sehr herzlich ein. (Abfahrt ab Landquart 
12.42 Uhr). Auskünfte und Anmeldungen unter 
23248 22. (Eing.) 

Nachhaltige Holzwirtschaft 
Förster, Säger, Schreiner, Zimmerer gründeten Vereinigung «Holzkreislauf» 
Die Projektgruppe «Holz 
kreislauf» präsentierte gestern 
Abend im Schaaner Rathaus 
saal die neu ins Leben gerufe 
ne Vereinigung «Holzkreis 
lauf», deren lYägerschaft sich 
aus neun Forstverwaltungen 
des Landes, Firmen aus dem 
Sägerei-, Zimmerei- und 
Schreinergewerbe zusammen 
setzt. Ursprünglich initiiert 
wurde das Projekt von der 
LGU, deren Impulsprogramm 
darin besteht, regionale Pro 
dukte zu fördern. 
Theres Matt 
Das Projekt «Holzkreislauf» wurde 
in einer Vorphase den Forstamtslei 
tern und Vorständen der vorgenann 
ten drei Gewerbe präsentiert, die fol 
gende Projekt-Teilnehmer ernann 
ten: Bernhard Frommelt, Christoph 
Frommelt, Peter Hasler, Gerhard 
Konrad, Beat Nigg, Werner Schädler 
und als Leiter Peter Kranz. Dem Vor 
stand gehören an: Gerhard Konrad 
(Förster) Präsident, Werner Schädler 
(Schreiner) Kassier, Christoph From 
melt (Zimmermann) Schriftführer, 
Bernhard Frommelt (Schreiner), Pe 
ter Hasler (Zimmermann), Beat Nigg 
(Säger) als Beisitzer. Projektziel ist 
vor allem die regionale Förderung ei 
ner nachhaltigen Holzwirtschaft im 
Land. Grundlage bilden die drei 
Hauptleistungen des Waldes: die 
Schutz-, Erholungs- und Nutzfunkti 
on, die voneinander abhängig sind. 
Exportanteil verkleinern 
Heute gelangt ein grosser Teil 
liechtensteinischen Holzes in den 
Export. Das Projekt «Holzkreislauf» 
ist bestrebt, diesen Anteil zu verklei 
nern und die nachhaltige Nutzung 
des Holzverbrauches im Land zu 
steigern. Dies soll durch bessere 
Der Vorstand der Neuen Vereinigung Holzkreislauf präsentiert das neue T-Shirt. 
(Bild: bak) 
Kommunikation innerhalb der be 
teiligten Bereiche, vor allem aber 
auch zwischen der Forstwirtschaft 
und dem Gewerbe erreicht werden. 
Um die nachhaltige Nutzung ent 
scheidend zu beeinflussen, braucht 
es die «Repositionierung» des Ima 
ges vom heimischen Holz, wie auch 
der einzelnen Beteiligten: Wald, Sä 
ger, Schreiner, Zimmermann. 
Finanzierung und Auswirkung 
An der Finanzierung des Projektes 
beteiligen sich die holzverarbeiten 
den Gewerbebetriebe, die dadurch 
eine Image-Verbesserung der 
Holzwirtschaft, Steigerung des Holz 
marktes, verbesserte Zusammenar 
beit innerhalb der Branche (Forst 
wirtschaft-Gewerbe), sowie Wieder 
gewinnung und Stärkung der Iden 
tität erreichen. Des weiteren sind die 
Gemeinden mit dem «Waldfranken» 
pro Einwohner beteiligt, sehen das 
Ziel der Steigerung des Holzmarktes 
mit einheimischen Hölzern, die nach 
haltig genutzten Wälder (Schutz 
wald) und die Förderung der regio 
nalen, nachhaltigen Wirtschaftsent 
wicklung. Als Hauptsponsor beteiligt 
sich die Liechtensteinische Landes 
bank mit dem Slogan «Im Land, für 
das Land». Neben Sport und Kultur 
unterstützt die LLB den Bereich So- 
zio/Oekologie. Sie unterstreicht die 
lange Tradition der liechtensteini 
schen Holzwirtschaft. Und des weite 
ren: Einheimisches Holz in Zusam 
menarbeit mit Förstern, Sägereien 
und Zimmerein hier zu verarbeiten 
und auch einzusetzen bringt starken 
Marktauftritt, wirtschaftliche Vortei 
le, verringert die langen Transportwe 
ge. Mit ökologischer, nachhaltiger 
Holzwirtschaft wird auch die Überal 
terung des Waldes vermieden. 
Es geht alle an 
Dem Vorstand ist neben der 
Beteiligung der Unternehmer, die 
Mitwirkung der Mitarbeiter beson 
ders wichtig. Die Öffentlichkeit 
kann am Besten mit «Mund zu 
Mund»-Propaganda aufmerksam 
gemacht werden. Das erste Projekt 
hat der Sturm «Lothar» ergeben, ei 
ne zweifache Jahresnutzung zu 
Boden geworfen. Das weitere Pro 
jekt ist der «Holz-Oskar», der in den 
Kategorien: Architekt/Ingenieur, 
öffentliche Bauträger, besondere 
Verdienste verliehen wird. Ein Wett 
bewerb zur Gestaltung des «Holz- 
Oskars» ist ausgeschrieben. 
Zum Schluss - vor dem von der 
Gemeinde Schaan offerierten Ap6ro 
- meldeten sich Berufsleute zum 
Thema «Warum mache ich mit?». 
Eine Aussage: «Ich finde den Verein 
«Holzkreislauf» eine gute Sache, weil 
sich Fachleute aus verschiedenen 
Branchen der Holzproduktions- und 
-verarbeitungskette für die Verwen 
dung von Holz im jeweils geeigneten 
Verwendungsbereich einsetzen». 
Wichtig ist der zweite Blick 
Ausstellung mit Werken von Günter Schöch in der Galerie DoMus in Schaan 
Voller Humor und Ideen präsen 
tierte der in Schaan lebende Ma 
schinenbauingenieur und Künstler 
Günter Schöch gestern Abend in 
der Galerie DoMus in Schaan seine 
Werke unter der Überschrift 
«Wandobjekte». Unter dem Titel 
«Erotik und anderer Unfug» zeigte 
der Künstler, dass Vernissagen auch 
fröhliche Anlässe sein können. 
Gerolf Hauser 
Beeindruckend war die Ungezwun 
genheit und Fröhlichkeit, mit der Gün 
ter Schöch unter dem Titel «Kabarett 
programm» seine Gedichte vortrug - 
es war weder literarisches, noch politi 
sches Kabarett war, es waren Gedich 
te, über die man herzlich lachen konn 
te. Die Spannung einer Premiere, er 
hatte seine Texte und Gedichte noch 
nie öffentlich dargeboten, verbarg 
Günter Schöch geschickt unter der an 
steckenden Fröhlichkeit, mit der er 
seine literarisch nicht anspruchsvollen 
aber heiteren Verse, Witze und Lime- 
ricks präsentierte. 
Freude und Vergnügen 
Gemeinderat und Nachbar des 
Künstlers Rudolf Wächter beschrieb 
in seiner Vernissagerede die Arbei 
ten von Günter Schöch so: «Bei den 
ausgestellten Objekten hängen, 
schweben oder schwingen filigrane 
Formen, Figuren und Netzwerke in 
einer eigenen Ebene im Raum. Als 
Elemente verwendet er Linien, Ge 
stricke, Gewirke und schwebende 
Punkte. Die Objekte befinden sich in 
selbstgefertigten Rahmen oder Kas 
ten und sind frei zugänglich, d.h. 
kein Glas stört die Bewegung der 
Objekte. Gegenständliches und 
Nichtgegenständliches hängen fried 
lich und gleichwertig nebeneinan 
der. Die Kasten haben zum Teil 
Türen oder Klappen und damit zwei 
Zustände: Geschlossen und geöff 
net. Geschlossen sind sie ein ästheti 
sches Objekt und bieten Behausung 
und Schutz für das innen Verborge 
ne, geöffnet zeigen die schwebenden 
Punkte, schwellenden Linien und le 
benden Formen ihr ganz eigenes We 
sen. Einige von ihnen geraten durch 
Anblasen in Schwingungen.» Die 
Arbeiten sollen dem Betrachter 
Freude und ästhetisches Vergnügen 
befeiten; sie sollen Kunde geben 
vom Wesen der Dinge und dem Ge 
heimnis von Erotik und Form.» 
Bewegte Formen 
In einem Gespräch mit dem 
VOLKSBLATT bestätigte Günter 
Schöch das Humorvolle seiner Ar 
beit, das sich nicht nur in seiner 
künstlerisch-bildnerischen Tätig 
keit, sondern auch in seinen Texten 
zeigt. Darüber hinaus ist ihm eine 
gewisse Perfektion ein Anliegen: 
«Das ist eine Art Berufskrankheit, 
ich bin kein Maler, ich bin ein 
Zeichner, dem mehr die Formen als 
die Farben ein Anliegen sind. Es 
sind Zeichnungen auf Metall, die 
ich herausätze. So entsteht das Fei 
ne, das Filigrane. Hier kommt es mir 
weniger auf das Humorvolle als auf 
das Transzendente an. Viele meiner 
Arbeiten empfinde ich als Fenster 
zur Transzendenz. Der Betrachter 
muss sich einlassen auf diese 
«Durchsichtigkeit», um das Wesent 
liche meiner Zeichnungen zu erfah 
ren: Zeichnungen, die sich vom Un 
tergrund gelöst haben, sich in einer 
Dreidimensionalität, manchmal fast 
frei schwebend darbieten. Und das 
Ganze in einer «Behausung», einem 
beschützenden Rahmen, der sich 
schliessen und öffnen lässt. um ein 
bewussteres Betrachten zu ermögli 
chen.» 
Die aus Metallplatten heraus 
geätzten filigranen Formen kristalli 
sieren oft erst auf den zweiten 
Blick die Formkompositionen des 
menschlichen Körpers und seine 
Erotik heraus. Dadurch ergibt sich 
eine spannende Entdeckungsreise 
durch wertvolle und hochdekorati 
ve Kunstwerke. 
Die lohnenswerte Ausstellung in 
der Galerie DoMus ist bis zum 
12. März jeden Samstag und Sonn 
tag von 14 bis 18 Uhr zu sehen. 
Günter Schöch zeigt seine Werke in der Galerie Domus in Schaan. 
(Bild: bak)
	        

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