Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Liechtensteiner 
Montag 
18. Dezember 2000 
Fr. 1.- 
Amtliches Publikatio|sorganr • 1 22. Jahrgang, Nr.290 
VmundiSOdostschwiiz 
MONTAG 
Toller Erfolg: 126 
Geschichten sind 
elngotroffenl 
SCHAAN: Die vielen 
Volksblatt-Lescrlnnen ha 
ben einmal mehr bewiesen, 
wie kreativ und fantasie 
voll sie sind. Vor vier Wo 
chen wurde erstmals die 
Erzählung «Wo ist der 
schwarze Nikolaus zu fin 
den?» im Volksblatt veröf 
fentlicht. Der Schluss der 
Geschichte war aber noch 
nicht erzählt... . Seite 2 
Senioren-Advent 
mit Schülern 
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V fb. 
GAMPRIN: «Alle Jahre wie 
der...» lädt das Komitee «Eh 
re dem Alter» die Seniorin 
nen und Senioren von Ben- 
dern-Gamprin zu fröhli 
chem Beisammensein im 
Advent ein. Am vergange 
nen Samstagnachmittag be 
gegneten sich viele ältere 
Menschen an den schön ge 
deckten Tischen im vor 
weihnachtlich dekorierten 
Gemeindesaal. Seite 4 
Mindestens zehn 
Tote bei Tornados 
In Alabama 
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TUSCALOOSA: Mehrere Tor 
nados haben am Wochenen 
de im US-Staat Alabama ei 
ne Spur der Verwüstung 
hinterlassen und mindestens 
zehn Todesopfer gefordert. 
In einer Wohnwagensied 
lung südlich von Tuscaloosa 
tobte ein Sturm am Samstag 
so schlimm, dass einige 
Wohnwagen durch die Luft 
geschleudert und völlig zer 
stört wurden. Letzte Seite 
Grenzgänger in Aufruhr 
Eine Änderung der Besteuerung von Pensionsguthaben sorgt bei den Grenzgängern für Unmut 
Während Jahrzehnten 
haben die zahlreichen 
Grenzgänger, welche in 
Liechtenstein ihrer beruf 
lichen Tätigkeit nachge 
hen, zum wirtschaftlichen 
Aufschwung unseres Lan 
des beigetragen. Ab Janu 
ar könnte sich deren An 
zahl, heute rund 5000 
Personen, vermindern, 
denn durch eine Gesetzes 
änderung verliert Liech 
tenstein für Grenzgänger 
an Attraktivität. 
Tino Quaderer 
Bereits jetzt können einige 
liechtensteinische Industrie- 
und Dienstleistungsbetriebe die 
ersten Auswirkungen dieser 
Änderung erkennen, denn eine 
beträchtliche Anzahl von in 
Vorarlberg wohnhaften Mitar 
beitern, in erster Linie solche, 
die nur wenige Jahre vor der 
Pension stehen, haben auf Ende 
Jahr gekündigt. 
Mehrbelastung 
Der Grund hierfür liegt in der 
ab Anfang nächsten Jahres in 
Kraft tretenden Neuregelung 
der Besteuerung von Pensions 
guthaben der Grenzgänger, 
welche diese bei den Betrieben 
in Liechtenstein erarbeitet ha 
ben. Wurden in Vorarlberg 
Pensionsguthaben aus Liech 
tenstein und der Schweiz bis 
anhin begünstigt besteuert (ein 
Viertel mit einem Steuersatz 
von 6 Prozent und der Rest mit 
Die 5000 in Liechtenstein tätigen österreichischen Grenzgänger werden in ihrer Heimat bald stärker 
zur Kasse gebeten. (Archivbild) 
dem halben Durchschnittssteu 
ersatz), so sollen die Pensions 
guthaben ab nächsten Januar 
gemäss der Gesetzesänderung 
durch die ÖVP/FPÖ-Bundesre- 
gierung stärker besteuert wer 
den: Ein Viertel der Pensions 
abfertigung ist zwar steuerfrei, 
aber der Rest wird mit dem 
Normaltarif der Einkommens 
steuer (bis 50 Prozent) besteu 
ert, was letztlich zu einer er 
heblichen Mehrbelastung führt. 
Der Handlungsspielraum der 
betroffenen Personen, um die 
sen Missstand abzuwenden, ist 
recht gering, neben der Kündi 
gung, oder eben der frühzeiti 
gen Pensionierung bieten sich 
derzeit keine akzeptablen Lö 
sungen an. 
Kampfansage 
Nach Aussagen der Grenz 
gängervereinigung in Bregenz 
will man diese Situation - die 
«Vorarlberger Nachrichten» be 
zeichnet sie als einen Zustand 
des Raubrittertums - jedoch 
nicht kampflos hinnehmen. 
Das Gespräch mit den ver 
antwortlichen Politikern in 
Österreich soll gesucht werden, 
um so die höhere Besteuerung 
doch noch abwenden oder zu 
mindest verringern zu können. 
Des Weiteren soll in Informati 
onsveranstaltungen auf die un 
zähligen Fragen und auch 
Ängste der Betroffenen einge 
gangen werden. Gerade die Art 
und Weise, wie die Gesetzesän 
derung eingeführt worden ist, 
sorgt unter den Grenzgängern 
für besonders viel Unmut: Was 
vorerst nur als undifferenzier 
tes Gerücht kursierte, wurde 
plötzlich Realität, ohne dass 
dabei aber die Betroffenen aus 
reichend in Kenntnis gesetzt 
wurden. 
Verlust an Attraktivität 
Während unter den Grenz 
gängern in erster Linie Sorge 
um die angesammelten Pen 
sionsguthaben besteht, so hat 
die ganze Situation für das 
liechtensteinische Gewerbe und 
auch die Industrie noch eine 
zusätzliche Dimension, denn in 
einer Phase des wirtschaftli 
chen Aufschwungs, in der die 
Suche nach qualifiziertem Per 
sonal oftmals ein schwieriges 
Unterfangen ist, verliert Liech 
tenstein als Arbeitsplatz für 
Personen aus Vorarlberg an At 
traktivität. Darin wird denn 
auch einer der möglichen 
Gründe für die überhastete Ge- 
setzesänderung vermutet, dass 
damit nämlich von österreichi 
scher Seite ays ein gewisser 
Lenkungseffekt beabsichtigt 
wird, um so das Arbeiten im 
grenznahen Ausland weniger 
attraktiv zu machen. 
In Liechtenstein muss man 
sich daher die Frage stellen, wie 
dieser gefahrvollen Entwick 
lung entgegengewirkt werden 
kann, zumal sich in den letzten 
Jahren die Lohnunterschiede 
zwischen Österreich und Liech 
tenstein in einigen Branchen 
verringert haben und so der 
wesentliche Anreiz, im Ausland 
zu arbeiten, mitunter nur noch 
in den steuerlichen Vorteilen 
besteht. 
Weltcuppunkte für LSV-Athleten 
Marco Büchel 9. im Riesenslalom und Markus Hasler 22. im Sprint 
Marco Büchel konnte sich beim 
RTL von Val d'Isere wiederum' 
in den Topten klassieren. 
Marco Büchel beim Riesentor- 
lauf von Val d'Isere und Mar 
kus Hasler im Langlauf-Sprint 
in Brusson holten am Wo 
chenende Weltcuppunkte für 
Liechtenstein. 
Heinz Zöchbauer 
Trotz dem 9. Rang und damit 
der vierten Topten-Platzierung 
im vierten Saison-Riesenslalom 
Markus Hasler holte beim 
Langlaufsprint in Brusson neun 
Weltcuppunkte. 
zeigte sich Marco Büchel alles 
andere als zufrieden. Wie in 
den vorangegangenen Rennen 
hatte der Balzner nach dem ers 
ten Lauf gute Chancen auf ei 
nen Podestplatz (5.), konnte 
aber wiederum im zweiten 
Durchgang sein Können nicht 
vollends zeigen und fiel auf 
Rang 9 zurück. «Langsam habe 
ich wirklich die Nase voll - ich 
will nicht nur in die Topten, ich 
will endlich wieder aufs Podest. 
Und etwas ist ganz sicher: Ir 
gendwann in dieser Saison 
«fetze» ich zweimal so hinunter, 
dass es zu meinem ersten Welt- 
cupsieg genügt.» 
Neun Weltcup-Zähler 
für Markus Hasler 
Das Risiko, im Langlauf- 
Weltcup in Brusson (It) aus 
schliesslich auf den Sprint zu 
zählen, hat sich für Markus 
Hasler nur halb ausbezahlt. Als 
22. der Qualifikation verpasste 
es der Eschner knapp, sich für 
die Viertelfinals zu qualifizie 
ren. Der 22. Platz trug Hasler 
als Trost aber wenigstens neun 
Weltcup-Zähler ein. 
Erste Weltcup-Erfahrungen 
konnte Martina Negele sam 
meln: In-der Qualifikation des 
Sprints in Brusson erreichte sie, 
die am Vortag tolle 7. beim 
Continentalcup in Les Saisies 
wurde, am Sonntagmorgen un 
ter 69 Teilnehmerinnen den 67. 
Platz. 27 Sekunden betrug ihr 
Rückstand nach 1,5 km auf die 
Zeitschnellste. Seiten 13 bis 15 
Haider beim Papst 
Von heftigen Protesten begleitet 
ROM: Überschattet von hefti 
gen Protesten hat der Papst 
am Samstag den österreichi 
schen Rechtspopulisten Jörg 
Haider kurz im Vatikan emp 
fangen. Dabei überreichte er 
Haider seine Botschaft zum 
Weltfriedenstag, in der er jede 
Form von Rassismus und Aus 
länderfeindlichkeit verurteilt. 
Nach dem Empfang kam es bei 
einer Demonstration gegen den 
Besuch Haiders zu Ausschrei 
tungen. Die Polizei ging mit Trä 
nengas gegen Demonstranten 
vor, die Absperrungen rund um 
den Petersplatz durchbrechen 
wollten. Gemäss einer Bilanz 
vonv Sonntag wurden 26 Polizis 
ten und rund 30 Demonstrie 
rende zumeist leicht verletzt Sie 
ben Demonstranten wurden fest 
genommen. Schon zuvor war es 
zu Demonstrationen gegen Hai 
der gekommen. Ein Sprecher 
von etwa 1500 protestierenden 
Schülern und Studierenden sag 
te, eine Symbolfigur der rassisti 
schen und ausländerfeindlichen 
Rechten dürfe keine Legitimati 
on durch den Papst erhalten. 
«Haider - Nein danke», stand auf 
einem Spruchband. Jüdische Ge 
schäftsleute schalteten zum Zei 
chen des Protests die Beleuch 
tung ihrer Läden aus. Haider war 
zur feierlichen Übergabe eines 
Weihnachtsbaumes in den Vati 
kan gekommen. Die 33 Meter 
hohe Fichte, ein Geschenk Kärn 
tens, war unter Polizeischutz auf 
den Petersplatz gebracht wor 
den. Dort wird sie wegen mögli 
cher Übergriffe rund um die Uhr 
überwacht Der Sprecher von 
Papst Johannes Paul II. sagte, 
der Papst habe Haider eine zwei 
minütige Audienz gewährt. Be 
obachter sprachen von einem 
«kurzen und frostigen» Empfang. 
Seite 21 
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