Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)



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pp/Journal 
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Liechtensteiner 
Freitag 
15. Dezember 2000 
Fr. 1.- 
VOLKSBLATT 
Amtliches Publikationsorgan • 1 22.Jahrgang, Nr.288 VtRBUNDI SÜDOSTSCHWEIZ 
FREITAG 
Lebendige 
Geschichte im 
Dorffmuseum 
SCHAAN: «Freude herrscht!» 
sagte Vorsteher Hansjakob 
Falk bei der gestrigen Neu 
eröffnung des Schaaner 
Dorfmuseums im Rathaus 
mit einer kleinen Feierstun 
de. Im DoMus lässt sich er 
lebte Geschichte erfahren, 
in der mit dem Museum 
verbundenen Galerie wer 
den Werke neuzeitlicher 
Künstler ausgestellt. Seite 9 
Wohnhaus 
auf alten 
Kfrchenmauern 
SERIE: Das Wohnhaus von 
Emanuel und Michaela Ban 
zer an der Runkelsstrasse in 
Triesen wurde auf den Mau 
erresten der ehemaligen Sa 
kristei errichtet. In der heu 
tigen Folge der Serie «Alte 
Häuser und ihre Bewohner» 
wird ein Beispiel gezeigt, 
wie alte und neue Gebäude 
gekonnt kombiniert werden 
können. Seite 15 
Markus Hasler in 
Brusson mit 
vollem Risiko 
LANGLAUF: In Brusson im 
Aostatal wird an diesem 
Wochenende der Langlauf- 
Weltcup fortgesetzt. Von 
den zwei Wettkämpfen wird 
Markus Hasler (Bild) nur 
den Sprint am Sonntag be 
streiten. «Volles Risiko» 
heisst dieses Vorgehen 
gemäss Trainer Emil Hoch. 
Früher, als zu erwarten war, 
kommt Martina Negele zu 
ihrem ersten Weltcup-Ein 
satz. Die Triesnerin wird am 
Samstag in Les Saisies im 
Rahmen des Continental- 
cups über 10 km in der 
klassischen Technik an den 
Start gehen. Seite 21 
Intel stösst In neue 
Dimensionen vor 
FRANKFURT: Mit dem Vor- 
stoss in unvorstellbar kleine 
Chip-Strukturen will Intel 
in den kommenden vier 
Jahren die Leistungsfähig 
keit des Computers verzehn 
fachen. Seite 33 
Vorwürfe gegen Polizeichef und 
Regierung stehen weiter im Raum 
PUK zur Landespolizei konnte aus «Zeitmangel» Untersuchungen nicht abschliessen - Neue Kommission nötig 
Die Vorwürfe gegen Poli 
zeichef Reto Brunhart und 
den verantwortlichen Mi 
nister Michael Ritter ste 
hen weiter im Raum. Dies 
brachte ein Zwischenbe 
richt der Parlamentari 
schen Untersuchungs 
kommission (PUK) an der 
gestrigen Landtagssitzung 
hervor. Aus «Zeitmangel» 
konnten die Anhörungen 
der beiden betroffenen 
Personen nicht zu Ende 
geführt werden. 
Peter Kindle 
Die PUK, weiche vom Landtag 
den Auftrag erhielt, die Verant 
wortung um die «tiefe Krise» 
der Landespolizei in den Jahren 
1997 bis 2000 aufzuklären und 
die Vorgänge im Zusammen 
hang mit der Reorganisation 
der Polizei zu durchleuchten, 
konnte «aus Zeitmangel» den 
erwünschten Abschlussbericht 
nicht vorlegen. 
Vorwürfe nicht entkräftet 
Aus dem Zwischenbericht 
der PUK, welcher vom Vorsit 
zenden der Untersuchungs 
kommission, Landtagspräsident 
Peter Wolff, verlesen wurde, 
geht deutlich hervor, dass die 
Vorwürfe gegen Polizeichef Re 
to Brunhart und gegen den zu- 
Der Zwischenbericht zur Misefe bei der Landespolizei konnte we 
der Regierungschefstellvertreter Michael Ritter (Bild) noch Polizei 
chef Reto Brunhart entlasten. 
ständigen Minister, Regierungs 
chefstellvertreter Michael Rit 
ter, nicht entkräftet werden 
konnten. «Es stehen Vorwürfe 
im Raum gegen die Verant 
wortlichen in der Regierung 
und gegen Polizeichef Ret» 
Brunhart, so dass aufgrund de 
Gesetzes vom 23. Mai 1969 
über die Kontrolle der Staats 
verwaltung (Art. 15 Abs. 3) 
nach Abschluss der Ermittlun 
gen und vor der Berichterstat 
tung an den Landtag diesen 
(Bild: Brigitt Risch) 
Personen Gelegenheit zu geben 
Ist, sich dazu vor der Untersu- 
chungskommission zu äussern. 
Aus Zeitmangel konnten diese 
Anhörungen bisher nicht abge 
schlossen werden», ist wörtlich 
aus dem Zwischenbericht zu 
entnehmen, den Landtagspräsi 
dent Peter Wolff verlas. 
Wer hatte keine Zeit? 
Über die Frage, welchen Per 
sonen es an Zeit gefehlt haben 
mag, die Untersuchungen um 
die Misere innerhalb der 
Führung der Landespolizei 
endgültig aufzuklären, kann le 
diglich spekuliert werden: An 
den Mitgliedern der Untersu 
chungskommission kann es 
kaum gelegen haben, geht doch 
aus dem Zwischenbericht her 
vor, dass diese insgesamt 51 
Stunden an Arbeit opferten, um 
die relevanten Akten einzuse 
hen und insgesamt 34 Perso 
nen zu den Vorgängen in der 
Landespolizei befragten. Für 
den Zeitmangel, um die An 
hörungen durchzuführen, kom 
men weiter also nur noch Poli 
zeichef Reto Brunhart selbst 
oder Regierungschefstellvertre 
ter Michael Ritter in Frage. 
Diese beiden Möglichkeiten 
wären - betrachtet man den 
Zwischenbericht, der keine 
Worte einer eventuellen Entlas 
tung der beiden Verantwortli 
chen findet - einleuchtend. 
Parteipolitisches Kalkül? 
Ob die fehlende Zeit für die 
Fertigstellung des Abschlussbe 
richtes über den Skandal bei 
der Führung der Landespolizei 
durch die Mitglieder der Kom 
mission verursacht wurde, oder 
ob vielleicht im Hinblick auf die 
kommenden Landtagswahlen 
parteipolitisches Kalkül des Re 
gierungschefstellvertreters für 
das Ausbleiben des wahr 
scheinlich belastenden Ab 
schlussberichtes ausschlagge 
bend war, wird man erst im 
kommenden Jahr erfahren. 
Möglicherweise ist auch ein 
eventuelles Nichterscheinen 
von Polizeichef Reto Brunhart 
bei den Anhörungen für das 
Ausbleiben des Abschlussbe 
richtes ausschlaggebend. «Zum 
Bedauern der Kommission wird 
es deshalb notwendig sein, in 
der kommenden Mandatsperi 
ode des Landtages erneut eine 
Parlamentarische Untersu 
chungskommission einzuset 
zen, um die Arbeit zu Ende zu 
führen», ist dem nun öffentli 
chen Zwischenbericht zu ent 
nehmen. 
Zu Verzögerungen in der 
Aufklärung der Polizeiaffäre 
führte auch ein Berichtsent 
wurf des PUK-Vorsitzenden Pe 
ter Wolff. Dieser Entwurf «führ 
te zu langen Diskussionen und 
war für die Mehrheit der Kom 
mission nicht akzeptabel», so 
der Zwischenbericht wörtlich. 
Die offenen Fragen, deren 
Klärung die Landtagsabgeord 
neten der PUK in Auftrag ga 
ben, bleiben also weiter unbe 
antwortet. Auf die Antworten, 
wer für die Evaluation, Ernen 
nung und Führung der leiten 
den Offiziere der Polizei ver 
antwortlich ist und wo die 
«Hauptursachen für die seit 
Jahren andauernden Probleme 
bei der Landespolizei» liegen, 
wird die Öffentlichkeit weiter 
geduldig warten müssen. 
Zur Versöhnung aufgerufen 
Bush und Gore wenden sich in Reden an die Nation 
WASHINGTON: Nach dem Ent 
scheid im Streit um die US- 
Präsidentschaft zu Gunsten 
von George W. Bush haben 
Sieger und Verlierer zur Ver 
söhnung aufgerufen. Weltweit 
reagierten Staats-und Regie 
rungschefs mit Zurückhal 
tung. 
Nach fünf Wochen erbitterten 
Rechtsstreits hatte Vizepräsi 
dent AI Gore in der Nacht zum 
Donnerstag sein Aufgeben er 
klärt und Bush zum Sieg gratu 
liert. Der Republikaner Bush 
wird damit 43. Präsident der 
USA und Nachfolger des De 
mokraten Bill Clinton. Bush 
nahm die Präsidentschaft kurz 
nach der Erklärung Gores an. 
Gore war durch ein Urteil des 
Obersten US-Gerichtshofes ge 
gen Stimmennachzählungen 
von Hand zur Aufgabe ge 
zwungen worden. Bush verfiigt 
nun über die nötige Mehrheit 
der Stimmen des US-Wahlmän- 
nerkollegiums, das am 18. De 
zember über den Präsidenten 
entscheidet. Die Vereidigung 
findet am 20. Januar statt. 
Clinton rief das Volk auf, die 
«Verbitterung» der letzten Wo 
chen hinter sich zu lassen und 
seinen Nachfolger zu unterstüt 
zen. In einer Erklärung lobte 
der US-Präsident seinen Vize 
Gore für die Art und Weise, in 
der er den Spruch des Obersten 
US-Gerichtshofes angenom 
men habe, auch wenn er damit 
nicht übereinstimme. Bush 
würdigte in seiner TV-Anspra 
che am späten Mittwochabend 
(Ortszeit) ausdrücklich die Ver 
dienste seines unterlegenen Ri 
valen. Er und Gore hätten ver 
einbart, ihr Bestes zu geben, 
um das Land nach dem harten 
Kampf um die.Präsidentschaft 
zu versöhnen. Seite 37 
Wahlsieger George IV. Bush hat geltem die Amerikaner zur Ein 
heit und Versöhnung aufgerufen. 
Flughafenausbau 
Bundesgericht gab grünes Licht 
LAUSANNE: Das Schweizer 
Bundesgericht hat fiir den 
Ausbau des Flughafens Kloten 
grünes Licht gegeben. 
Die Beschwerden gegen den 
Flughafenausbau selber hat das 
Bundesgericht abgewiesen. Die 
bereits im Frühling begonne 
nen Bauarbeiten können somit 
weitergeführt werden. Schall 
schutzkonzept und Lärmbelas 
tungskataster müssen jedoch 
vom Kanton mit teilweise we 
sentlich tieferen Lärmbelas- 
tungsgrenzwerten neu erstellt 
werden. 
Konzept und Kataster basie 
ren laut Bundesgericht nämlich 
auf den in der Lärmschutzver 
ordnung zu hoch festgelegten 
Lärmgrenzwerten für Landes 
flughäfen. Der Bundesrat habe 
diese Werte unzulässigerweise 
höher angesetzt, als die Kom 
mission für die Beurteilung 
von Lärm-Immissionsgrenz- 
werten vorgeschlagen habe. 
Die Grenzwerte der Lärm 
schutzverordnung seien des 
halb nicht anwendbar. Bei der 
Überarbeitung des Schall 
schutzkonzepts und des Lärm- 
beiastungskatasters sei nun auf 
das Grenzwertschema dieser 
Kommission abzustellen. Zu 
dem sei beim Schallschutzkon 
zept auch der Lärm des Militär 
flugplatzes Dübendorf zu 
berücksichtigen. 
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Sonntag, 17. Dezember 
13.30 bis 17.30 geöffnet
	        

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