Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
REGION 
Dienstag, 5. Dezember 2000 1 9 
Verkehrsmeilenstein der IBK: 
Ab 2002 Bodensee-Tageskarte 
Appenzell Ausserrhoden übernimmt erstmals Vorsitz 
Thema Nummer eins am 
Bodensee ist die Verkehrs 
problematik. Bei der 21. 
Tagung der Internationalen 
Bodenseekonferenz (IBK) 
am Montag in Bregenz be 
schlossen die Regierungs 
chefs Zukunftsweisendes: 
die Bodensee-Tageskarte. 
Sie gilt für (fast) alle Ver 
kehrsträger der Region und 
das noch zum einheitlichen 
Tarif. Zwei Haken hat die 
Geschichte: Die Karte wird 
es erst ab April 2002 geben 
und die Deutsche Bahn will 
wichtige Züge einstellen. 
Jutta Bcrqcr 
Die Karte für Bahn, Bus und 
Schiff soll, so der scheidende 
IBK-Vorsitzende Herbert Saus- 
gruber, «zu einem vernünftigen 
Preis, etwa ab 30 Schweizer 
Franken» angeboten werden. 
Die Bodensee-Region wird da 
zu in sieben Tarifzonen von 
Schaffhausen bis zum Arlberg 
eingeteilt. 
Will man tatsächlich rund 
um den gesamten Bodensee mit 
öffentlichen Verkehrsmitteln 
unterwegs sein, sind rund 40 
Franken für eine Tageskarte zu 
berappen. In der Schweiz und 
in Österreich wird .die Karte 
auch in Fernreisezügen gelten. 
In Deutschland sind die Interre- 
gio-Züge ausgenommen. 
Die Interregios sind auch 
sonst ein Sorgenkind der IBK. 
Landeshauptmann Sausgruber übergab den Vorsitz an den Landammann des Schweizer Kantons 
Appenzell Ausserrhoden, Hans Althen. 
Will doch die Deutsche Bahn 
mit Fahrplanwechsel im näch 
sten Frühjahr wichtige Verbin 
dungen an Südbahn und 
Schwarzwaldbahn streichen. 
Rudolf Böhmer, Ministerialdi 
rektor aus Baden-Württem- 
berg: «Die geplante Einstellung 
von Interregio-Verbindungen 
ist ein grosser Schaden für die 
Wirtschaftsregion.» 
Böhmer hofft nun, dass das 
Angebot der SBB und Mittel- 
thurgau-Bahn, die Linien zu 
übernehmen, «bei der Deut 
schen Bahn als Drohung ange 
sehen wird». Die IBK-Regie- 
rungsschefs jedenfalls lehnen 
den Plan der Deutschen Bahn 
AG ab, die Interregios zwischen 
Ulm und Lindau und zwischen 
Konstanz und Offenburg einzu 
stellen. Ganz im Gegenteil: Die 
IBK fordert von der Deutschen 
Bahn sogar den Ausbau der 
Strecke München-Lindau. 
Neuer Vorsitzender 
Bei der 21. Konferenz der Re 
gierungschefs wechselte der 
Vorsitz turnusmässig wieder an 
die Schweiz. Nachfolger des 
Vorarlberger Landeshauptman 
nes Herbert Sausgruber ist Hans 
Althen; Landammann von Ap 
penzell Ausserrhoden. Der 
Schweizer Halbkanton hat damit 
zum ersten Mal den Vorsitz inne. 
Altherr versprach, die IBK in 
den nächsten zwei Jahren «be 
scheiden, pragmatisch und mit 
Sinn flir das Realisierbare» zu 
leiten. Sein Programm, «wie die 
Region Bodensee als Lebens 
raum weiter entwickelt werden 
kann» will Altherr im Januar 
vorlegen. 
Kunstpreis an 
Liechtensteiner 
Wie jedes Jahr vergab die IBK 
auch heuer Fördergaben an Kul 
turschaffende. Diesmal kam die 
Sparte Literatur in den Genuss 
der Förderungen. Die Juiy aus 
Literatur-Professoren, Pen-Club- 
Funktionären und Schriftstellern 
wählte sechs aus 18 Texten aus. 
Schecks über 10 000 Franken 
erhielten Stefan Sprenger aus 
Schaan, Tim Krohn, Sabine Mei 
er und Ralf Schlatter aus Zürich, 
Christian Uetz aus Romanshorn 
und Joachim Zelter aus Tübin 
gen. 
Der 38-jährige Liechtenstei 
ner Kunsterzieher Stefan Spren 
ger erhielt die Fördergabe für 
seinen Prosatext «Drei Orte in 
Grönland». Ein «impressives 
Stück erzählender Reiselitera 
tur», wie Juror Manfred Schlapp 
lobte. Besonders Sprengers 
«malerische Beschreibung» der 
Eiswelt Grönlands hatte es der 
Jury angetan. 
im nächsten Jahr wird die 
IBK die Sparte Tanz berücksich 
tigen. Vorgetanzt werden darf 
dann in Lindau. 
Alpenrhein-Kommission forciert Grundwassermodell 
Landeshauptmann Sausgruber: Beispielgebende grenzüberschreitende Zusammenarbeit 
CHUR: Zum siebten Mal tagte 
gestern Montag in Chur die 
Internationale Regierungs 
kommission Alpenrhein. Im 
Rahmen dieser Partnerschaft 
bemühen sich die Kantone 
Graubünden und St. Gallen, 
das Fürstentum Liechtenstein 
und das Land Vorarlberg ge 
meinsam um den Schutz und 
die nachhaltige Nutzung des 
internationalen Flusssystems 
Alpenrhein. Laut Vorarlbergs 
Landeshauptmann Herbert 
Sausgruber konnten in Chur 
die Weichen für eine Fortset 
zung der erfolgreichen Zu 
sammenarbeit gestellt wer 
den. 
Zum Abschluss gekommen sind 
die Arbeiten an einem umfas 
senden grenzüberschreitenden 
Grundwassermodell. «Damit 
können Einflüsse auf das 
Grundwasser, aus dem mehr als 
60 Prozent des Trinkwassers 
stammen, wesentlich besser be 
urteilt werden», so Sausgruber. 
Als nächster Schritt soll die 
Nutzung und Weiterentwick 
lung des Modells im Rahmen 
eines internationalen War 
tungsvertrages geregelt wer 
den. 
In den nächsten Jahren wer 
den sich verschiedene Projekte 
der Kommission mit der weite 
ren Verbesserung des Hochwas 
serschutzes, des Geschiebe 
haushaltes und der nachhalti 
gen Umgestaltung der Gewäs 
ser auseinandersetzen. Dabei 
geht es nicht nur um den Al 
penrhein selbst, sondern auch 
um seine Zuflüsse und die 
Bäche im Alpenrheintal zwi 
schen Reichenau und Boden 
see. 
Weiterhin beachtet werden 
Fragen der Energienutzung. 
Sausgruber: «Die Kommission 
hat entschieden, dass bei allen 
Projekten die Auswirkungen 
auf das Wasserkraftpotential 
untersucht werden. Auch wird 
sich eine Studie speziell mit der 
thermischen Nutzung des 
Grundwassers und der Ober 
flächengewässer befassen.» 
Die grenzübergreifende Or 
ganisation und Arbeitsweise 
der internationalen Regie 
rungskommission ist beispiel 
gebend für die Lösung von 
Problemen, die an Landesgren 
zen nicht Halt machen. So wird 
in der neuen EU-Wasserrah 
menrichtlinie eine länderüber 
greifend koordinierte Arbeits 
weise für die Zukunft vorge 
schlagen. Im Gebiet des Alpen 
rheins könnte die internationa 
le Regierungskommission dazu 
einen Beitrag leisten. 
NACHRICHTEN 
Saisoneröffnung 
am Pizol 
WANGS: Am vergangenen 
Samstag wurde die Winter 
saison am Pizol gestartet. 
Vorläufig ist die Sesselbahn 
anlage Furt-Gaffia sowie der 
Übungslift am Wangser Pi 
zol geöffnet. Vorerst nur 
Wochenendbetrieb. Sämtli 
che weiteren Anlagen in 
Wangs oder Bad Ragaz blei 
ben geschlossen. Die Gon 
delbahn Wangs-Furt ist von 
8 bis 17 Uhr durchgehend 
geöffnet. Sesselbahn und 
Übungslift von 8.30 bis 
16.15 Uhr. Infos unter Tele- 
text SF DRS Seite 543 (oder 
www.pizol.com). (Eing.) 
Skiopening In 
Lech und Zürs 
LECH/ZÜRS: Die weisse 
Jahreszeit beginnt am Arl 
berg in diesem Jahr mit tol 
len Angeboten. Nun werden 
auf die Hänge wieder Pisten 
gezaubert, für deren Vielsei 
tigkeit der Arlberg so 
berühmt ist - von der 
gemütlichen, breiten Famili 
enabfahrt bis zur steilen 
Buckelpiste für Könner. 
Rechtzeitig zum 1. Dezem 
ber könnten Lech und Zürs 
einen Grossteil der wichtig 
sten Pisten öffnen, obwohl 
der Winter den Arlberg die 
ses Jahr nicht so sehr mit 
Schnee verwöhnt hat wie in 
den letzten zwei Jahren. Bis 
zum 7. Dezember gewährt 
das Skigebiet Lech/Zürs 
50 % Rabatt auf den Arlberg- 
Skipass; zusätzlich dazu ist 
der Tagesparkplatz am 
Schlosskopf dieses Wochen 
ende gratis. Das Wochenen 
de vom 8. bis 10. Dezember 
bringt dann das grosse Ju 
biläum 75 Jahre Skischule 
und 60 Jahre Skilifte Lech 
mit einer grossen Skishow 
und Feuerwerk. Wer nicht 
nur ein Wochenende am 
Arlberg verbringen möchte, 
kann sich für die Arlberger 
Wedelwochen «Ski B Fit» 
entscheiden. Bis zum 23. 
Dezember werden Kurse 
und Pistenspass für die 
ganze Familie - zum Skifah 
ren, Boarden oder Carven - 
angeboten. Ein Doppelzim 
mer mit Halbpension inklu 
sive Skipass in einem Mit 
telklassehotel ist bereits ab 
6090.- ATS zu buchen. Der 
Arlberg-Skipass für 84 Lifte 
und Bahnen erschliesst ein 
fantastisches Gebiet mit 260 
bestens präparierten Pisten 
für jedes Können, 180 km 
Geländeabfahrten und Fun 
sport-Einrichtungen. (Eing.) 
REKLAME 
In den nächsten Jahren werden sich verschiedene Projekte der Kommission Alpenrhein mit der weiteren Verbesserung des Hochwassser- 
schutzes, des Geschiebehaushaltes und der nachhaltigen Umgestaltung der Gewässer auseinandersetzen. 
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