Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
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Liechtensteiner 
Dienstag 
28. November 2000 
Fr. 1.- 
VOLKSBLATT 
Amtliches Publikationsorgan • 1 22. Jahrgang, Nr. 274 VtMlNDlSßDOMCHWtlZ 
DIENSTAG 
Mit Highspeed auf 
Datenautobahn 
SCHAAN: Bis im Sommer 
2001 sollen in Liechtenstein I 
alle öffentlichen Schulen j 
mit Glasfaserkabeln ver- f 
netzt sein und damit in den i 
Gcnuss eines Highspeed- ' 
Zugriffs auf bestehende An 
gebote des Intranets und I 
des Internets kommen. Die ; 
Anschlüsse der Sekundär 
schulen ans Netz sind prak 
tisch abgeschlossen, jene 
der Primarschulen werden 
in Etappen folgen. Seite 3 
Tag für Tag 

Heute setzen wir unsere 
Serie «Tag für Tag» fort. i 
Menschen erzählen ihren ei- ; 
genen Berufs- und Beru- j 
fungsalltag; geben Auskunft [ 
über Engagement und Ge- ; 
fühle, Wünsche und HofT- j 
nungen. Allen gemeinsam ist j 
der Wohnort Liechtenstein, j 
ansonsten ist jede(r) eine ein- • 
zigartige Persönlichkeit Tür 
sich. Begeben Sie sich mit i 
uns in bekannte und weniger f 
vertraute Situationen und le- [ 
sen Sie alle vierzehn Tage i 
unsere spannenden Ta- j 
gesprotokolle «mitten aus j 
dem Leben!». Seite 7 j 
Südostasien ver- | 
sinkt im Wasser 
JAKARTA: Schwere Erdrut 
sche haben in Indonesien 
möglicherweise bis zu 
200 Menschen in den Tod 
gerissen. Laut lokalen 
Medienberichten bargen die 
Helfer bis zum Montag 
mehr als hundert Opfer aus 
den Schlamm- und Wasser 
massen. Letzte Seite 
KP.KI AMI: 
Privatsphäre trotz 
Internetzugang? 
Finanzplatz: Entwicklungen und 
neue Strategien nötig 
Seminar der Fachhochschule Liechtenstein - Vorträge und Diskussionen unter Experten 
Die Diskussionen über 
unseren Finanzplatz sind 
nach wie vor weitgreifend. 
Gestern organisierte die 
Fachhochschule Liechten 
stein ein Seminar, welches 
sich vor allem den neuen 
Regelungen der US-Quel- 
lensteuer und ihren Aus 
wirkungen auf das hiesige 
Stiftungswesen widmete. 
Das Resümee war eindeu 
tig: Unser Finanzplatz hat 
Zukunftschancen, jedoch 
werden Anpassungen und 
strategische Flexibilität 
immer wichtiger werden. 
Peter Kindle 
Internationale Fachkräfte und 
Experten diskutierten gestern 
mit interessierten einheimi 
schen Wirtschafitsvertretern 
anlässlich eines ganztägigen 
Seminars der Fachhochschule 
Liechtenstein über den heimi 
schen Finanzplatz. Im Zentrum 
der Vorträge, Diskussionen und 
Workshops standen die am 1, 
Januar 2001 in Kraft tretenden 
Regelungen der amerikani 
schen Quellensteuer mit ihren 
Auswirkungen auf das liech 
tensteinische Stiftungswesen. 
Die geplanten rechtlichen 
Entwicklungen in den USA ver 
langen von liechtensteinischen 
Banken und Treuhändern An 
passungen in ihren Unterneh- 
Seminar der Fachhochschule Liechtenstein zum heimischen Finanzplatz: (V.l.n.r.) Wolfgang Mayer, 
Vizepräsident des Liechtensteinischen Anlagefondsverbandes, Dr. Peter Marxer jun., Anwalt, 
Dr. Hans Rüdiger Kaufmann, Seminarleiter, und Werner Meissl, Präsident des Liechtensteinischen 
Versicherungsverbandes. 
mensstrategien. So wurden am 
Seminar der Fachhochschule 
vor allem der sogenannte ame 
rikanische Ql-Status diskutiert, 
welcher in Zukunft erforderlich 
sein wird, um amerikanische 
Aktien erwerben zu können. 
Vermehrte Offenlegung 
Dr. Peter Marxer jun., der in 
seinem Referat auf die Konse 
quenzen der neu geregelten 
US-Quellensteuer auf das 
liechtensteinische Stiftungs 
wesen einging, stellte fest, 
dass es den USA mit der Aus 
gestaltung der neuen gesetzli 
chen Regelung im eigentlichen 
Sinne darum gehe, Wirt- 
schaftsinformationen aus dem 
Ausland auf bequemem Weg 
zu sammeln. Die USA hätten 
vor, damit eine Kampfansage 
geg?n den Missbrauch des 
(Bild: H. M.) 
Bankengeheimnisses zu 
lancieren. Die Anerkennung 
der sorgfaltspflichtrechtlichen 
«know-your-customer-rule» sei 
aber eine unerlässliche Vor 
aussetzung für den Erhalt des 
Ql-Status. Das heisst, die US- 
Quellensteuer erhöht die Of- 
fenlegungspflichten des wirt 
schaftlich Berechtigten einer 
Stiftung beim Kauf von US-Ti 
teln. 
Chancen fiir FL-Finanz- 
platz sind intakt 
Regierungschef Mario Frick, 
der als Gastreferent zu den inter 
essierten Besuchern sprach, be 
tonte, dass die Chancen für einen 
nachhaltigen Finanzplatz in 
Liechtenstein nach wie vor intakt 
seien. Dies auch, obwohl unser 
Land auf der schwarzen Liste der 
FATF steht. Die Frage, ob der 
Verbleib auf dieser unliebsamen 
Liste von längerer Dauer sei, be 
antwortete der Regierungschef 
mit einem klaren «Nein», denn 
unser Land habe bereits in der 
Gesetzgebung die erforderlichen 
Massnahmen umgesetzt, um von 
der Liste wegzukommen. «Allei 
ne im Vollzug gibt es noch eini 
ges zu erledigen», so Mario Frick. 
Die neue Sorgfaltspflicht in 
Liechtenstein könne als Ver 
kaufsargument im Finanz 
dienstleistungsbereich heran 
gezogen werden, weil man da 
mit klar manifestieren könne, 
dass «Kriminalität bei uns 
nichts zu suchen hat». 
Des Weiteren sei es unerläss- 
lich, die hiesigen Finanzpro 
dukte, zu stärken und kritisch 
zu betrachten, aber auch wei 
terzuentwickeln. Ein anderer 
Schritt, der zu einem nachhalti 
gen Finanzplatz führe, sei, dass 
die Kemkompetenzen der Ban 
ken - die Performance und der 
Service - im Ausland besser 
kommuniziert werde. 
Seiten 11, 12 und 13 
SUPRANET ■ umfassender Internet Provider 
FUSSBAU. 
FL-U18-Team 
peilt Sieg an 
Nach der 0:3-Auftaktniederla- 
ge gegen Belgien trifft Liech 
tenstein heute um 11.00 Uhr 
im Hibemians Ground in Cor- 
radino auf das Gastgeberland 
Malta. Gegen die Malteser, die 
ihr erstes EM-Qualifikations 
spiel gegen die Schweiz mit 
0:2 verloren haben, hat Natio 
naltrainer Ralf Loose ein kla 
res Ziel vorgegeben: * Wir wol 
len bei diesem Turnier Platz 3 
erreichen und deshalb müssen 
wir gegen Malta gewinnen. 
Theoretisch könnte auch ein 
Unentschieden reichen, doch 
wir wollen auf Nummer Si 
chergehen und mit einem 
Sieg alles klar machen.» 
Gestern hat Loose noch viele 
Einzelgespräche geführt, um 
zu erkunden warum, unser 
Team gegen Belgien in der 
zweiten Halbzeit (alle drei Ge 
gentreffer fielen im zweiten 
Abschnitt) eingebrochen ist 
und wie sie sich körperlich 
fühlen. Diese Gespräche wa 
ren auch zum Finden der 
Startformation gegen Malta 
mitentscheidend. Seite 15 
EU einigt sich bei 
Zinsbesteuerung 
EU-Finanzminister trafen Regelung 
BRÜSSEL: Die EU-Finanzmi 
nister haben sich im jahrelan 
gen Streit um die Zinsbesteue 
rung geeinigt. Allerdings ste 
hen nun noch Verhandlungen 
mit Drittstaaten wie der 
Schweiz und Liechtenstein be 
vor: Namentlich Luxemburg 
will nur mitspielen, wenn 
auch diese mitziehen. 
Sie trafen folgende scchs Be 
schlüsse: 
1) Die grosse Mehrheit der 
EU-Länder wird nach einer er 
folgreichen Einigung mit Dritt 
ländern, die bis Ende 2002 ge 
plant ist, die Finanzämter in 
den Wohnsitzländern von In 
vestoren über Zinseinkünfte in 
formieren. 
2) Luxemburg, Belgien und 
Österreich haben für die Quel 
lensteuer fiir EU-Ausländer op 
tiert. Sie werden voraussicht 
lich von 2003 an für drei Jahre 
einen Quellensteuersatz von 15 
Prozent und nach 2006 fiir vier 
Jahre von 20 Prozent erheben. 
Danach werden auch sie die Fi 
nanzämter in den Herkunfts 
ländern der Sparer informieren. 
3) Die Quellensteuereinnah 
men werden aufgeteilt. Das 
Land, in dem das Geld liegt, er 
hält 25 Prozent, der Wohnsitz 
staat 75 Prozent. 
4) Unter die Zinssteuer fallen 
generell auch Investmentfonds. 
Technische Einzelheiten müs 
sen noch geklärt werden. 
5) Ausgenommen sind inter 
nationale Anleihen, die vor dem 
1. März 2001 aufgelegt sind. 
6) Anfang kommenden Jah 
res sollen mit der Schweiz, 
Liechtenstein, den USA, Mo 
naco, Andorra und San Marino 
Verhandlungen über «gleich 
wertige Massnahmen» aufge 
nommen werden. Mit den von 
der EU abhängigen Gebieten 
Kanalinseln, der Insel Man und 
den Niederländischen Antillen 
will die EU identische Regelun 
gen vereinbaren. Seite 25
	        

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