Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
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Lieehliensteiner 
Samstag 
18. November 2000 
Fr. 1.- 
BLATT 
Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.266 
Verbund iSQdostschwhz 
SAMSTAG 
Prominente Im 
Big-Mac-Stress 
TRIESEN: «Ihr müsst die 
Pommes probieren», ruft 
Ginny Voigt ganz aufgeregt. 
Zusammen mit vielen ande 
ren Persönlichkeiten aus 
Liechtenstein arbeitete sie 
gestern über den Mittag im 
McDonald's. Seite 7 
Strategien für 
den Finanzplatz 
Liechtenstein 
VADUZ: Die Fachhoehschu- 
le Liechtenstein führt am 
Montag, den 27. November 
im Vaduzer Rathaussaal 
ein Seminar über die US- 
Quellensteuer-Regelung 
durch. Seite 19 
Gore will Wahl 
ergebnis in 
Florida anfechten 
TALLAHASSEE: Der demo 
kratische Präsidentschafts 
kandidat AI Gore will das 
Wahlergebnis in Florida an 
fechten, das heute Samstag 
bekannt gegeben werden 
soll. Dies gelte für den Fall, 
dass die Nachzählungen per 
Hand dabei nicht berück 
sichtigt würden. Seite 36 
REKLAME 
«Weil es sonst keiner macht» 

\ Hilti Möbel 
1 AG 
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Mario F.Broggi, Kuratoriumsmitglied, Stiftungsratspräsident Peter Ooop, Stiftungsrat Andreas Adank, Georg Grabherr, Universität Wien, 
Preisträgerin Hildegard Breiner, Professor Michael Schnitzer, Preisträger des Grossen Binding-Preises, Preisträger Pfarrer Josef Schildknecht, 
Preisträger Jürgen Kühnis, Stiftungsrat S.D. Prinz Nikolaus und das Kuratoriumsmitglied Martin Boesch (von links). (Bild: Ingrid) 
Bereits zum 15. Mal konn 
ten gestern in Vaduz die 
Binding-Preise für Natur- 
und Umweltschutz verlie 
hen werden. Bisher waren 
es 65 Preisträgerinnen 
und Preisträger, die ganz 
im Sinne von Prinz Niko 
laus «Intellekt und Herz 
miteinander verbinden». 
Adi Lippuner 
Nach dem Willen der Stifter So 
phie und Karl Binding werden 
alljährlich Menschen ausge 
zeichnet, die durch hervorra 
gende Leistungen im Natur- 
und Umweltschutz auf sich auf 
merksam machen. Wie der Stif 
tungsrat der Binding Stiftung, 
S.D. Prinz Nikolaus, in seiner 
Ansprache, betonte, sei es iih 
Umweltschuzt wichtig, Intellekt 
und Herz miteinander zu ver 
binden. 
Seit der ersten Verleihung der 
Preise vor 15 Jahren, das Kura 
toriumsmitglied Mario F. Broggi 
sprach von einer halben Men 
schengeneration, konnten 65 
Auszeichnungen vergeben wer 
den. «Dies ergibt ein tragfähiges 
Netzwerk.» Die Bindig Stiftung 
engagiere sich aber auch über 
die Preisverleihung hinaus für 
die Anliegen und Aktivitäten 
der Preisträger. Neu in den Kreis 
der mit dem renommierten 
Preis Ausgezeichneten aufge 
nommen wurde Professor 
Mithael Schnitzler, Vorsitzen 
de/ und Gründer des Vereins 
Regenwald der Österreicher. Er 
erhielt den mit 50 000 Franken 
dotierten grossen Binding-Preis 
20Ö0. Seine Begründung, wes 
halb sich ein Musikprofessor für 
den Regenwald einsetze, klang 
ganz einfach: «Weil es sonst 
keiner macht.» 
Die drei weiteren Preise für 
Natur- und Umweltschutz, do 
tiert mit je 10 000 Franken, ge 
hen an die Umweltaktivistin 
Hildegard Breiner, Bregenz, an 
den Amphibien- und Reptilien- 
forscher Jürgen B. Kühnis, Va 
duz, und an den evangelischen 
Pfarrer Jakob Schildknecht aus 
Oberegg im Kanton Appenzell 
Innerrhoden, als Anerkennung 
seines Lebenswerkes im Bereich 
Kirche und Umwelt. 
Die Preisverleihung vermag 
alljährlich Gäste aus der nähe 
ren und weiteren Region 
anzulocken. Traditionsgemäss 
wird die Feier in der Aula des 
Liechtensteinischen Gymnasi 
ums durchgeführt. Beim gestri 
gen Festanlass sorgte Josef 
Frommelt mit seiner «Tresner 
Husmosig» für den musikali 
schen Rahmen. Seiten 4 und 5 
Marco Büchel Neunter 
Von Grünigen gewinnt in Park City 
Nach Platz 10 beim Saison- 
Auftakt in Sölden belegte 
Marco ' Büchel mit Rang 9 
beim Riesenslalom von Park 
City (USA) wiederum eine 
Top-Ten-Platzierung. Den 
Sieg sicherte sich Michael von 
Grünigen vor Lasse Kjus und 
Hermann Maier. Achim Vogt 
schied im ersten Lauf aus. 
Büchel ärgerte sich im Ziel, 
denn flir ihn schien die Aus 
gangsposition nach dem ersten 
Lauf, als er bei schlechter Sicht 
mit Nummer eins auf Platz vier 
gefahren war, ideal. «Ich wollte 
mir heute einfach nicht viele 
Gedanken machen, einfach Gas 
geben.» Doch dieses Vorhaben 
für den zweiten Durchgang 
schlug fehl. «Bis zum Steilhang 
war alles tip top, danach wird 
es rutschig und ich hab' mir ge 
dacht, fahr lieber von hinten.» 
Doch aus dem Dosieren wur 
de ein Sicherheitslauf, wie er 
ihn gerade nicht machen woll 
te. «Ich habe dann einfach 
nicht mehr alles riskiert. Und 
das schmerzt eben, wenn man 
dann ins Ziel kommt und auf 
der Tafel sieht, dass es nicht ge 
reicht hat.» Seite 21 
Marco Büchel fuhr in Park City 
erneut in die Tcp-Ten. 
Gedenken an Opfer 
Klestil dankt Rettungskräften 
SALZBURG: Sechs Tage nach 
der Brandkatastrophe am 
Kitzsteinhorn haben am Frei 
tag Angehörige der Opfer, 
Rettungskräfte und Vertreter 
aus Politik und Kirche in ei 
nem ökumenischen Trauer 
gottesdienst Abschied von den 
155 Toten genommen. 
Neben dem österreichischen 
Bundespräsidenten Thomas 
Klestil, Kanzler Wolfgang 
Schüssel und dem Salzburger 
Landeshauptmann Franz 
Schausberger nahmen an dem 
Gottesdienst im Salzburger 
Dom auch Bundeskanzler Ger 
hard Schröder sowie der 
bayerische Ministerpräsident 
Edmund Stoiber teil. 
Ein Kreuz aus 155 Rosen er 
innerte an die Opfer, vor dem 
Altar waren Fotos der Verun 
glückten aufgestellt. «Die To 
desschreie aus dem Tunnel hör 
te niemand», sagte Erzbischof 
Georg Eder und fügte hinzu, 
Gott habe alle 155 Opfer in sei 
ne Arme genommen und zu 
sich emporgehoben. 
Frage nach dem Grund 
quält 
«Es quält die Frage nach 
Grund und Ursache, die Frage 
nach Schuld», sagte Dietmar 
Orendi von der Notfallseelsorge 
Salzburg im Rahmen der Anru- 
fungen. Der österreichische 
Bundespräsident Thomas Klestil 
sprach den Angehörigen sein 
Beileid aus und dankte in seiner 
Ansprache auch den Rettungs 
und Bergungsmannschaften. 
«Für den Staat und seine Behör 
den muss die Katastrophe vom 
Kitzsteinhorn ein unaufschieb 
barer Auftrag sein, alles daran 
zusetzen, ähnliche Vorfälle in 
Zukunft zu verhindern», sagte 
Klestil, «das schreckliche Un 
glück soll aber auch Mahnung 
sein zu einem behutsamen und 
massvolien Umgang mit der Na 
tur.» l, Seite 40 
KOMMENTAR 
*Selten so gelacht». Unter die 
ses Motto könnte man die Be 
richterstattung des Liechten 
steiner Vaterlandes über 
die VU-Nominationsver- 
sammlung in Balzers stellen. 
Denn: Was VU-Vizepräsident 
Norbert Vogt gesagt haben 
soll, gehört eher in die Kate 
gorie *Ich muss doch was sa 
gen, es ist Wahlkampf», als zu 
einer angeblich seriösen Aus 
sage eines Vizepräsidenten ei 
ner Partei. Besonders ein Satz 
brachte einige Mitarbeiter des 
Volksblatts zum Schmunzeln. 
Gemäss Vaterland soll VU- 
Vizepräsident Norbert Vogt 
folgende Aussage getätigt ha 
ben: tEr sei höchst erstaunt 
ob der vielen Halb- und Un 
wahrheiten, die im Liechten 
steiner Volksblatt und im 
Wahlprogramm stünden.» 
Selten so gelacht 
Leider wurde diese Aussage 
nicht während der Fasnacht 
getätigt. Dann hätte man sie 
nämlich als Fasnachtsgag abtun 
können. Somit muss davon aus 
gegangen werden, dass Norbert 
Vogt diese Aussage ernst ge 
meint hat. Dies macht diese 
Aussage noch unverständlicher. 
Herr Vogt, wenn Sie schon 
von Halb- und Unwahrheiten im 
Liechtensteiner Volksblatt spre 
chen, dann bitte ich Sie, diese zu 
benennen. Die Redaktion würde 
es brennend interessieren, in 
welcher Ausgabe des Volksblatts 
und zu welchem Thema Haib 
und Unwahrheiten verbreitet 
worden sind. Die Redaktion des 
Volksblatts ist der Meinung, kei 
ne Halb- und Unwahrheiten ver 
öffentlicht zu haben. Schliesslich 
ist jede Redaktion verpflichtet, 
wahrheitsgetreu zu berichten. 
Wenn wir dem nicht nachge 
kommen sein sollten, so ersu 
chen wir Sie, diese Anschuldi 
gungen nicht ohne Beispiele 
kundzutun. Ihren Leserbrief mit 
entsprechenden Belegen werden 
wir gerne veröffentlichen. 
Erschrocken bin ich hingegen 
ob der Aussage, dass Halb- und 
Unwahrheiten im Wahlpro 
gramm der FBP stehen sollen. 
Habe ich diesbezüglich etwas 
verpasst? Die FBP hat doch 
noch gar kein Wahlprogramm 
veröffentlicht, da sie demokra 
tisch die Kandidatinnen und 
Kandidaten in das Wahlpro 
gramm einbinden möchte und 
nicht, wie die VU, diktatorisch 
den Kandidaten das Wahlpro- 
gramm vor die Nase setzt. 
Wenn nun Norbert Vogt ein 
Wählprogramm zu kennen 
glaubt, welches noch gar nicht 
existiert, dann finge ich mich 
emsthaft, ob er das Volksbbtt 
überhaupt liest. Wenn eres le 
sen würde, hätte er erfahren 
können, dass die FBP demokra 
tisch die Kandidaten einbindet 
und nicht diktatorisch ihnen 
das Programm aiffdiktiert. Da 
er das Volksblatt offensichtlich 
nicht liest, wie will der dann 
wissen, dass Halb- und Un 
wahrheiten darin stehen sollen? 
Alexander Batliner
	        

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