36 Freitag, 4. Februar 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
23 Tote durch
Überschwemmungen
MANILA: Auf den Philippinen sind durch
Überschwemmungen und Erdrutsche 23 Men
schen ums Leben gekommen. Ausserdem muss
mit erheblichen Ernteeinbussen gerechnet wer
den, wie die philippinische Zivilschutzbehörde
mitteilte. Von den Überschwemmungen betrof
fen seien die sechs Provinzen auf Mindanao im
Süden der Inselgruppe. Das Wasser sei wieder
zurückgegangen, sodass die rund 20 000 Men
schen, die ihre Häuser verlassen mussten, wie
der zurückkehren könnten.
Mindestens ein Toter
bei Erdbeben in Iran
TEHERAN: Bei einem Erdbeben der Stärke
5,5 auf der Richterskala ist in Iran mindestens
ein Mensch ums Leben gekommen. Es hqbe in
der nordöstlichen Provinz Khorassan auch
mehrere Verletzte gegeben, berichtete die
Nachrichtenagentur IRNA. Ein Behördenspre
cher in Kashmar befürchtete noch weitere Op
fer, da einige Dörfer nahe der Stadt schwer be
schädigt worden seien. Erst vor einer Woche
hatte ein Beben der Stärke 5,2 die nordiranische
Stadt Gorgan erschüttert. Dabei hatte es aber
keine Schäden gegeben.
Fliegerbombe tötete
13 Indonesier
JAKARTA: Bei der Explosion einer Flieger
bombe aus dem Zweiten Weltkrieg sind in
Indonesien mindestens 13 Menschen ums Le
ben gekommen. Bei dem Unglück vom Montag
sind ausserdem acht Dorfbewohner verletzt
worden.
Stadtpolizist: Operation
gut überstanden
ZÜRICH: Der 32-jährige Zürcher Stadtpolizist,
der am Mittwochnachmittag bei einer Per
sonenkontrolle im Stadtkreis 5 angeschossen
wurde, hat die Operation gut überstanden, wie
die Polizei mitteilte. Der Bauchdurchschuss
habe die Wirbelsäule nicht tangiert. Die Schuss
wunde befand sich wenige Millimeter unterhalb
des Schutzbereiches der ordnungsmässig getra
genen Schutzweste. Der genaue Tatverlauf wer
de noch weiter abgeklärt. Der Polizist hatte als
Mitglied der Drogenbekämpfungsgruppe «Tu-
ricum» eine Personenkontrolle durchgeführt.
Bilkei: 14 Jahre Zuchthaus
Verteidiger kündigt Nichtigkeitsbeschwerde an
ZÜRICH: Gabor Bilkei muss
für 14 Jahre ins Zuchthaus. Sei
nen beiden Kindern muss er
Genugtuungs-, Schadenersatz-
und Ersatzzahlungen von weit
über einer Million franken
ausrichten. Zudem muss er
sämtliche Verfahrenskosten
tragen.
Verteidiger Daniel Buff hat bereits
angekündigt, kantonale und eid
genössische Nichtigkeitsbeschwer
de beim Kassations- beziehungs
weise beim Bundesgericht einzurei
chen. Für die Eingaben hat er ab
Urteilsverkündigung zehn Tage
Zeit.
Das Geschworenengericht hatte
am 16. Dezember 1999 nach vier
wöchigem Prozess Bilkei schuldig
gesprochen, in der Nacht zum'30.
April 1996 in der Ferienwohnung in
Emmetten seine Frau Heike vor
sätzlich getötet zu haben. Am Don
nerstag gab es nun das Strafmass be
kannt. Es lag um vier Jahre unter
dem Antrag des Staatsanwalts, der
18 Jahre gefordert hatte.
Staatsanwalt Pius Schmid erklär
te nach Bekanntgabe des Strafmas
ses, er hätte zwar eine längere
Zuchthausstrafe vorgezogen. Er
könne sich aber «mit dem Urteil ab
finden».
Der Verteidiger, der am Schuld
spruch als solchem nichts mehr än
dern konnte, hatte für eine Strafe
von «wesentlich unter acht Jahren»
plädiert. Für vorsätzliche Tötung
sieht das Strafgesetzbuch eine
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Möbelhaus
eingestürzt
SEVILLA: In einem Vorort von
Sevilla sind am Donnerstag min
destens 138 Menschen verletzt
worden, als ein Stockwerk eines
Möbelhauses plötzlich einstürz
te. Wie die Behörden der spani
schen Stadt weiter mitteilten,
schwebten fünf der Verletzten in
Lebensgefahr. Zum Zeitpunkt
des Unglücks hielten sich rund
200 Menschen in der ersten Eta
ge des Gebäudes zu einer Aus
stellung auf, als plötzlich der Bo
den unter ihnen nachgab.
Leiche
identifiziert
GEMPEN SO; Bei der am
Dienstagnachmittag im Gempen-
gebiet, im solothurnischen Schwarz
bubenland, gefundenen Leiche,
handelt es sich um die vermisste
deutsche Studentin. Sie sei aus gros
ser Höhe abgestürzt (unser Bild)
und den dadurch erlittenen Kopf
verletzungen erlegen. Aufgrund in
tensiver gerichtsmedizinischer Un
tersuchungen wird ein Gewaltver
brechen durch Dritte ausgeschlos
sen. Dies teilten das Untersuchungs
richteramt und die solothurnische
Kantonspolizei am Donnerstag mit.
Tierarzt Gabor Bilkei muss für 14 Jahre ins Zuchthaus. Im April 1996 hatte er seine Frau Heike in der gemeinsamen
Ferienwohnung vorsätzlich getötet. (Bild: Keystone)
Zuchthausstrafe zwischen fünf und
20 Jahren vor. Bilkei werden 1253
Tage Untersuchungs- und Sicher
heitshaft angerechnet.
Das Gericht ging bei der Strafzu
messung von einer leichten Vermin
derung der Zurechnungsfähigkeit
Bilkeis bei der Tat aus. Der Ge
richtspsychiater hatte ausgeführt,
da der Tathergang nicht bekannt sei,
sei es schwierig, eine allfällige Ver
minderung der Zurechnungsfähig
keit beziehungsweise deren Aus-
mass festzustellen. Der Ankläger
war von voller Zurechnungsfähig
keit ausgegangen.
Bilkei habe seine Frau Heike
«krass egoistisch» umgebracht, als
er erkannt habe, dass er seinen Wil
len nicht durchsetzen könne, hielt
Gerichtspräsident Hans Mathy? in
der Urteilsbegründung fest. Auch
bei einer Scheidung - es wäre Bil
keis dritte gewesen - wären diesem
keine übermässigen Nachteile ent
stand. Es sei zwar nicht ausgeschlos
sen, dass Bilkei die Tötung seiner
Frau schon früher erwogen habe,
sagte Mathys. Eine eigentliche Pla
nung der Tat sei aber nicht nachzu
weisen. Gerade bei einer Persön
lichkeit wie Bilkei, der stets Wert le
ge auf Selbstkontrolle, sei ein plötz
licher Durchbruch lange zurückge
haltener Aggressionen denkbar.
Bilkei anerkennt die geforderten
Ersatzzahlungen an die Kinder in
Höhe von gut einer Million Franken
sowie je 150 000 Franken Genugtu
ung. Auf dem Zivilweg wird die
Höhe der Schadenersatzforderung
festgelegt.
Geiselnehmer verurteilt
Urteil in Deutschland: Mehr als 13 Jahre Zuchthaus und Verwahrung
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LUZERN: Der Deutsche Norbert
Hagner, der 1995 in Luzern bis zu 13
Menschen als Geiseln genommen
hatte, ist in Deutschland zu 13 Jah
ren und sechs Monaten Zuchthaus
verurteilt worden. Das Urteil
schliesst auch andere Delikte in
Zürich und in Deutschland ein. .
Hagner wurde bereits letztes Jahr
vom Landgericht Trier verurteilt;
rechtskräftig ist das Urteil seit
August 1999. Neben der Zuchthaus
strafe ordnete das Gericht die Ver
wahrung des Täters an. Der Luzer
ner Staatsanwalt Peter Bühlmann
bestätigte einen entsprechenden
Bericht der «Neuen Luzerner Zei
tung» vom Donnerstag.
Der damals 44-jährige Norbert
' Hagner hatte- am Nachmittag des
28. September 1995 ein Radio-TV-
Geschäft im Luzerner Wohnquar
tier Wesemlin überfallen. Das Ge
schäft war von Hagner «per Zufall»
ausgewählt worden. Zeitweise wa
ren bis zu 13 Menschen während
mehrerer Stunden in seiner Gewalt.
Mit dem Geschäftsinhaber, des
sen Frau und einem Mitarbeiter als
Geiseln fuhr Hagner schliesslich im
Auto des Geschäftsinhabers nach
Paris. Dort liess er die Geiseln ge
gen ein Lösegeld von 100 000 Fran
ken frei. Die Schweiz erliess einen
internationalen Haftbefehl. .
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Nordwinde
Das Hochdruckgebiet mit Zentrum über
Frankreich weitet sich nach Mitteleuropa aus.
Mit anhaltend nördlichen Winden werden zum
Teil Wolkenfelder gegen die Alpen geführt.
Ziemlich sonnig
Alpennordseite, Nord- und Mittelbünden, so
wie Fürstentum Liechtenstein: Ziemlich son
nig, zeitweise vorüberziehende Wolkenfelder.
Im Mittelland am Morgen zum Teil Nebel. Tem
peratur in den Niederungen am frühen Morgen
um 0, am Nachmittag um 8 Grad. In 2000 Me
tern 0 Grad. In den Alpen etwas nachlassender
Nordwind. Wallis, Alpensüdseite und Engadin:
Schönes Wetter,
Die Aussichten
Im Norderf: TVotz vorüberziehenden Wolken-
feldern bleibt es weiterhin recht sonnig. Im Mit
telland sind jeweils am Vormittag zum Teil Ne
belfelder zu erwarten. Auch im Süden wird es
meist sonnig sein. In der ganzen Schweiz früh-
lingshaft mild.