pp/Journal
AZ •FL-9494-Schaan
Redaktion und Verlag:
Fcldklrchcr Strasse 5, FL-9494 Schaan
Telefon +423 237 51 51
Fax Redaktion +423 237 51 55
Mall Redaktion: redaktinn®volkshlatt.li
Fax Inserate +423 237 51 66
Mail Inserate: lnseratc@volksblatt.li
Internet: http://www.volksblatt.li
Liechtensteiner
Samstag
4. November 2000
Fr.!.-
VOLKSBLATT
Amtliches Publikationsorgan • 1 22. Jahrgang, Nr. 2 54 VlRtUNDISÜDOSTSCHWEIZ
SAMSTAG
Kindern eine
Zukunft weisen
Katrin Imhof ist in Gamprin
aufgewachsen, promovierte
an der Uni Zürich in Neuro
biologie mit der Dissertation
«Hirnstrommessung bei hy
peraktiven Kindern». Nach
einem Sprachaufenthalt in
Costa Rica arbeitete sie in
Loja, einer Provinzhaupt
stadt Ecuadors, im Entwick
lungsdienst der Fundacion
CISOL, Partnerorganisation
der in der Schweiz für Süd
amerika tätigen APIA. Seite 7
Unterricht unter |
freiem Himmel
Der Wald verbirgt viele j
Schätze und Geheimnisse. [
42 Drittklässler der Primär- ■
schule Schaan machten sich !
vergangene Woche auf die j
Suche nach ihnen und er- j
lebten dabei einen ganz be- j
sonderen Unterricht. Ob Re- (
gen oder Sonnenschein, die [
Kinder tobten durch das j
bunte Herbstlaub und
lernten in ihrer Waldwoche
alles über Fledermaus,
Baum und Co. Seite 9
Zwei Top-Plätze
für Thomas
Batliner in Wien
REITEN: Mit zwei absoluten
Top-Plätzen feierte Thomas
Batliner (Bild) beim erstklas
sig besetzten «Fest der Pfer
de» in der Wiener Stadthalle
einen gelungen Auftakt. Im
Eröffnungsspringen landete
das Liechtensteiner Reiter-
Ass mit einem Nullfehler-
Ritt mit Jeriko auf den 15.
Rang. Im internationalen
Springen mit Stechen ver
buchte Batliner mit «Wahre
Liebe» den tollen 11. Rang
und blieb dabei sowohl im
Umlauf als auch im Stechen
ohne Abwurf. Seite 21
Design-Urnen
RELIGION: Es gibt Zeitgenos
sen, denen es egal ist, was
mit ihrem Körper «nach dem
Leben» geschieht. Andere
wiederum beschäftigen sich
mit diesem Tabuthema. Auch
die Schaedler Keramik AG in
Nendeln befasst sich mit die
sem Thema. Das älteste Un
ternehmen Liechtensteins
produziert nicht nur Kera
mikgeschirr, sondern auch
neu Design-Urnen. Seite 29
Liechtenstein soll aktive
Katastrophenhilfe leisten
FBP-Fraktion reicht Postulat zur humanitären Hilfe in Katastrophenfallen ein
Liechtenstein soll in Zu
kunft vermehrt aktive
Hilfe in Katastrophenfäl
len leisten. Diese Forde
rung erhebt die Fraktion
der FBP in einem Postulat,
mit welchem jene Anre
gungen und Vorschläge
abgeklärt werden sollen,
die an der FBP-Veranstal
tung Katastrophenhilfe
vom 16. Oktober ange
sprochen wurden. Die FBP
wünscht, dass die Regie
rung eine Zusammenar
beit mit Partnerorgani
sationen, beispielsweise
dem Schweizerischen Ka-
tastrophenhilfekorps, an
strebt.
Alexander Batliner
Zum zweiten Male innert weni
ger Wochen setzt die Bürger
partei Anregungen und Vor
schläge, die an einer Veranstal
tung zur Sprache kamen, in die
Tat um. Nach dem Postulat zum
Stipendiengesetz, welches von
Jugendlichen während einer
Veranstaltung ausgearbeitet
wurde, reicht die Fraktion der
Bürgerpartei erneut ein Postu
lat ein, welches Vorschläge und
Anregungen, die während einer
Veranstaltung zur Sprache ka
men, in die Tat umsetzen soll.
Mit diesem Postulat soll die Re
gierung aufgefordert werden,
abzuklären, «auf welche Weise
Liechtenstein Strukturen erar
beiten und personelle sowie
materielle Ressourcen bereit
stellen kann, die für Direkt
einsätze im Bereich der huma-
Die Fraktion der FBP reichte ein Postulat zur aktiven Katastrophenhilfe ein. *Liechtenstein sollte», so
die Bürgerpartei, «sinnvolle, grössenverträgliche Formen des Engagements entwickeln, um Soforthilfe
feisten zu körnten.» (Bild: Keystone)
nitären Hilfe eingesetzt werden
können. Dabei soll die huma
nitäre Hilfe mit Vorbeugungs
und Nothilfemassnahmen zur
Erhaltung gefährdeten mensch
lichen Lebens sowie zur Linde
rung von Leiden beitragen»,
wie die FBP betont. Diesbezüg
lich sei gemäss der Fraktion der
Bürgerpartei die Zusammenar
beit mit Partnerorganisationen,
wie beispielsweise dem Schwei
zerischen Katastrophenhilfe-
korps, vorzusehen.
Gebot der Solidarität
unseres Landes
Die Fraktion der Bürgerpartei
spricht in ihrer Postulatsbe
gründung, dass aktive huma
nitäre Hilfe in Katastrophen-
lallen zu leisten ein Gebot der
Soli iarität unseres Landes
gegi nüber der internationalen
Sta; tengemeinschaft sei. Es
würde nicht reichen, dass sich
die Solidarität nur auf finanzi
elle Hilfe beschränke. Vielmehr
mü:se aktive Hilfe geleistet
werien. «Liechtenstein sollte»,
so lie Bürgerpartei «sinnvolle,
grö isenverträgliche Formen
des Engagements entwickeln,
um Soforthilfe leisten zu kön
nen. Wir denken dabei an
Einsätze zur Rettung, Bergung
und Versorgung von Verletzten
ebenso wie zur Sicherung der
überlebenswichtigen Bedürf
nisse wie Trinkwasserbeschaf
fung, Lieferung und Verteilung
von Nahrungsmitteln, Bereit
stellung von Unterkünften und
medizinische Betreuung der be
troffenen Bevölkerung.»
Persönliche Hilfe hat
mehr Gewicht
Die Fraktion der Bürgerpar
tei glaubt, dass persönliche
Hilfe mehr Gewicht hat als
finanzielle. FBP-Fraktionsspre-
cher Marco Ospelt führt auf
Anfrage des Volksblatts aus:
«Das Engagement mit Geld
spenden ist sehr wertvoll und
wichtig. Wenn sich aber je
mand persönlich helfend ein
bringt, ist das sicher mehr
wert. Das Postulat soll nicht
bezwecken, dass Liechtenstein
keine finanzielle Hilfe mehr
leistet. Die aktive Hilfe soll zu
sätzlich zur finanziellen mög
lich gemacht werden. Im Aus
land sagt man immer, Liech
tenstein habe viel Geld. Dies
bedeutet dann, dass sich die
Leistung einer Geldspende re
lativiert. Persönliche aktive
Hilfe ist für alle gleich wertvoll
- egal ob man von einem rei
chen oder armen bzw. kleinen
oder grossen Staat kommt.
Da gibt es dann keine Unter
schiede.»
Keine eigene
Organisation
Für die Bürgerpartei kommt
es nicht in Frage, dass Liech
tenstein eine eigene Organisa
tion zur Katastrophenhilfe auf
baut. Vielmehr sollen diejeni
gen, die bereit sind, Hilfe zu
leisten, ins Schweizerische Ka-
tastrophenhilfekorps integriert
werden. «Es wäre sehr schwie
rig», so Marco Ospelt, «eine
vollständig autonome Organi
sation aufzubauen. Diesbezüg
lich müssen wir auf unsere
Ressourcen Rücksicht nehmen.
In einer Zusammenarbeit mit
dem Schweizerischen Katastro-
phenhilfekorps könnten sich
jedoch Einzelne oder Einsatz
gruppen in die Partnerorgani
sation einbringen und sich
darin integrieren. Diesbezüg
lich würde es viele Möglichkei
ten einer Zusammenarbeit ge
ben.» Seite 3
FBP-Nomination in Triesenberg
Wendelin Lampert und Alois Beck kandidieren für den Landtag
Schlag auf Schlag folgen die FBP-Nominationen aufeinander. In Triesenberg wurde gestern Wendelin
Lampert (links) einstimmig nominiert. Mit Alois Beck (rechts) stellt sich der Wunschkandidat des
Biirgerpartei-Präsidiums wieder zur Wahl. Seite 5
50 Jahre Menschen
rechtskonvention
Dr. Josef Wolf und Andrea Willi in Rom
Am Freitag, 3. November ha
ben in Rom die Feierlichkeiten
zum 50-jährigen Bestehen der
Europäischen Menschen
rechtskonvention begonnen.
Für Liechtenstein waren Aus-
senministerin Andrea Willi
und Botschafter Josef Wolf in
Rom anwesend.
Die Konferenz widmet sich fol
genden zwei Themen: «Institu
tionelle und funktionelle Ein
richtungen für den Schutz der
Menschenrechte auf nationaler
und europäischer Ebene» und
«Respekt vor den Menschen
rechten, ein Schlüsselelement
für demokratische Stabilität
und Kohäsion in Europa».
Regierungsrätin Andrea Willi
lobte die Europäische Men
schenrechtskonvention als mit
Sicherheit eine der grössten
Leistungen des Europarates. Sie
führte aus, dass Liechtenstein
als Vertragspartei der Konven
tion sich deren Zielsetzungen
streng verpflichtet fühle und
sich weiterhin auf internatio
naler Ebene für einen wirksa
men Schutz der Menschenrech
te einsetze. Die Bestimmungen
der Konvention hätten sich
auch fruchtbar in der liechten
steinischen Gesetzgebung nie
dergeschlagen. Sie wies darauf
hin, dass sowohl der Gerichts
hof wie das Ministerkomitee
auch in Zukunft weitere Her
ausforderungen zu bewältigen
haben werden, da die Arbeit
des Gerichtshofes ständig zu
nehme. Seite 34