Liechtensteiner VOLKSBLATT
SPORT
Freitag, 27. Oktober 2000 25
sport
LSV-Weltcupfahrer im Interview
5. Liechtensteiner an der Schacholympiade
Abschluss der Metzgerei Ospelt-Trophy
SRCV 11 will den ersten Sieg
Berechtigter Optimismus im LSV
Der Liechtensteinische Skiverband gab die Saisonziele 2000/2001 bekannt
tein
obal Tru
LSV-Chef-Alpin Klaus Büchel (links), LSV-Vize-Priisident Stefan Dürr (2. v. I.), LSV-Chef-Nordisch Michael Schiidler (2. v. r.) und LSV-
infonnierlen über die Saisonziele des Liechtensteinischen Skiverbandes.
Morgen fällt der Startschuss
zur neuen alpinen Weltcup
saison. Eine Saison, die
dem Liechtensteinischen
Ski-Verband (LSV) ähnliche
Erfolge bescheren soll wie
die vergangene. Die Aipinen
wollen neben einer WM-
Medaille auch im Weltcup
gewinnen. Die Nordischen
legen ihre Priorität klar auf
die WM in Lathi und wollen
sich in den Top-Ten klassie
ren.
Heim Zöchbauer
Die Pressekonferenz des LSV
brachte ausser bereits Bekann
tem einige neue Fakten. Laut
LSV-Vize-Präsident Stefan Dürr
liegen die Schwerpunkt-Ziele für
die Saison 2000/2001 bei der
Umsetzung Sponsoring/Events,
Umsetzung Skipool, Profes-
sionalisierung der Verbands
struktur. Ausserdem Jugend-
und Nachwuchsförderungskon-
zept langfristig und die Finanz
struktur nachhaltig verbessern.
Unter dem Motto «wer rastet, ro
stet» sollen die neuen Zielset
zungen sowie die Abläufe inner
halb des Verbandes umgesetzt
und optimiert werden. «Wir
müssen gerade in den Bereichen
Sponsoring/ Events» und «Um
setzung Skipool» - der neu im
LSV integriert ist, Verantwortli
che und deren Tätigkeit definie
ren, um weitervoranzu kommen.
An der Professionalisierung der
Verbandsstrukturen wird lau
fend gearbeitet, denn unsere
hervorragenden Rennläufer dür
fen auch den Anspruch haben,
dass die Verbandsorganisation
gut ist. Das Nachwuchsförde-
rungskonzept ist uns natürlich
ganz wichtig, es soll weiterhin
ein Garant sein, dass es auch
zukünftig gute Skifahrer im Für
stentum gibt. Und auch die Ver
besserung der Finanzstruktur ist
uns ein grosses Anliegen und
daran wird intensiv gearbeitet»,
erläuterte Stefan Dürr die einzel
nen Punkte.
Weltcupsieg und
WM-Medaille
Als <wegweisend> für die
nächsten Jahre, bezeichnete
Klaus Büchel die morgen begin
nende Rennsaison der Alpinen.
Der LSV-Alpinchef wies darauf
hin, dass die Vorbereitung nach
Wunsch verlief und die Rah
menbedingungen stimmen, da
mit die Vorjahresergebnisse «zu
mindest» wiederholt werden
Nachwuchsprojekt
Mit der Ernennung von Pascal
Hasler (Bild) als vollamtlichen
Nachwuchstrainer hat der LSV
einen langjährigen Plan ver
wirklicht. Hasler erfüllt das
hohe Anforderungsprofil, das
an diese Schlüsselposition ge
stellt wird. Er verfügt über
langjährige Trainererfahrung
im Jugend- und Schülerbe
reich und ist selbst im Aus
bildnerteam der staatlichen
Skilehrerausbildung in Öster
reich. Seine Hauptaufgabe ist
die skitechnische Grundaus
bildung der Jugendrennläufer
sicherzustellen und die hoff
nungsvollen Nachwuchstalen
te behutsam an die internatio
nale Spitze heranzuführen.
können. Büchel sprach von der
bevorstehenden Weltmeister
schaft in St. Anton, bei der Birgit
Hccb und Marco Büchel im Ric-
sentorlauf die grössten Liechten
steiner Medaillenhoffnungen
sind, und dass Heeb im Sommer
Super-G trainiert hat und in die
sem Winter auch in dieser Diszi
plin im Weltcup starten wird.
Markus Ganahl, Jürgen Hasler
und Achim Vogt verzeichneten
wichtige Materialwechsel, was
ihnen ermöglicht, einen weiteren
Sprung nach vorne zu schaffen.
In seinem Rückblick verwies
Klaus Büchel noch einmal auf
die grossen Erfolge in der Ver
gangenheit des LSV - seit 1967
55 Siege entsprechen pro 1000
Einwohnern 1,7 Siege (Öster
reich und die Schweiz kommen
in diesem Vergleich auf 0,06
Siege pro 1000 Einwohnern) -
und betonte den hohen Stan
dard in Liechtenstein. «Wenn
man den Weg nach vorne be
trachtet, ist es sehr schwer, vor
ne zu bleiben, ist aber noch viel
schwerer. Beachtet man die
Spitze im Skirennsport, erkennt
man, das es heute zum Beispiel
im Riescntorlauf nicht nur fünf
Sieganwärter, sondern über
zehn Athleten gibt, die ein
Rennen gewinnen können.
Trotzdem haben sich unsere
Läufer und natürlich auch der
LSV das Ziel gesetzt, heuer
mindestens ein Rennen zu ge
winnen.»
Als weiteres Ziel nannte der
Chef-Alpin, dass der LSV bis
zum Frühjahr sechs bis acht Ath
leten in das provisorische Team
für die Winter-Olympiade 2002
integrieren will. Junge Läufer
sollen ganz gezielt weiter im Eu
ropacup und in FIS-Rennen ein
gesetzt und gefördert werden.
Um die gesteckten Saisonziele
erreichen zu können und den
letztjährigen grossen Erfolg der
Alpinen noch zu übertreffen,
braucht es auch die notwendige
finanzielle Unterstützung, und
Büchel bedankte sich hier na
mentlich bei der LGT Bank in
Liechtenstein.
Gezielte Nachwuchsarbeit
Mit der Bestellung von Pascal
1 lasier als vollamtlicher Nach
wuchstrainer soll die gezielte
Nachwuchsarbeit wesentlich in
tensiviert werden. Es soll die Ba
sis für zukünftige Erfolge bilden,
bei der nicht momentane Erfolge,
sondern die behutsame Aufbau
arbeit im Mittelpunkt steht. Flan
kierend wird ein neues Jugend
forderungskonzept erarbeitet.
8 Punkte zum Erfolg
Um dies alles umzusetzen, hat
der LSV einen <8-Punkte-Plan
zum Erfolg» erarbeitet:
• Trainingsgemeinschaft mit
Swiss Ski
• Überseetraining für Leis
tungsträger
• Individuelle Trainingsgestaltung
• Athletik als Grundlage
• qualifiziertes Trainerteam
• medizinische Betreuung
• Mentalprojekt M. POWER 2002
• Aus- und Weiterbildung
Hauptziel WM in Lathi
Für die beiden Liechtensteiner
Spitzenlangläufter Stefan Kunz
und Markus Hasler haben die
Nordischen Weltmeisterschaften
in Finnland (15. - 25. Februar)
oberste Priorität. Als Zielsetzung
wurden klar Rang 1 bis 10 im Ein
zel- und Sprintbewerb definiert.
Unter dem Motto «never chan-
ge a winning team» beziehungs
weise «never change a winning
plan» war die Vorbereitungspha
se (das Volksblatt berichtete) auf
die WM-Saison praktisch iden
tisch mit dem Vorjahr und soll
an die laut LSV-Chef-Nordisch
Michael Schiidler «erfolgreichste
Saison aller Zeiten» anschlies-
sen.
«Die ersten Weltcuprennen im
Dezember werden zeigen wie
gut die Vorbereitung gewesen ist
und ob der Fahrplan zum wich
tigsten Anlass der Saison
stimmt.»
Generalsekretär Richard Limberg
(Bilder: bakj
C-Kader-Läuferin Martina Ne-
gele wird sich auf den FlS-Con-
tinentel-Cup konzentrieren und
wird versuchen, sich in der FIS-
Punkteliste zu verbessern. Ihr
Ziel ist die Qualifikation für die
Weltcuprcnnen und die Olym
piade sowie eine gute Rangie
rung bei den Schweizer Meister
schaften.
Für den Jugendkader, dem die
Geschwister Anna-Lena, Flurin
und Martin Dermon angehören
gilt, bei den Schweizer Meister
schaften sowie bei den European
Youth Olympic Days (10. - 16.
März in Voukatti/Finnland) gute
Ergebnisse zu erreichen.
Zudem will der LSV weitere
junge Langläufer für den Wett
kampfsport gewinnen.
LSV Kader
2000/2001
LSV-alpin-Kader
Nationalkader: Birgit Heeb,
Marco Büchel, Markus Ga
nahl, Jürgen Hasler.
A-Kader: Tamara Schädler,
Achim Vogt.
B-Kader: Anja Lampert, Sa
rah Schädler, Claudio Spre
cher, J£röme Wagner, Micha
el Riegler.
C-Kader: Andrea Zwinger, Jes
sica Walter, Marina Nigg, Sa
muel Hermann, Sandra Lang,
Andreas Nigg, Rolf Hobi.
S-Kader: Diana Fehr, Martin
Lampert, Michael Guidolin.
Jugendkader: Manuela Hoop,
Andrea Beck, Sabina Sele,
Amanda Ospelt, Desiree
Zogg, Marcel Gebert, Stefan
Büchel, Manuel Eberle, Fre
deric Marxer, Patrick Büchel.
LSV-Nordisch-Kader
Nationalkader: Stefan Kunz,
Markus Hasler.
C-Kader: Martina Negele.
Jugendkader: Anna-Lena
Dermon, Flurin Dermon,
Martin Dermon.
SPORT IN KURZE
US-Boxer erwach
te nicht mehr aus
dem Koma
BOXEN: Der amerikanische
Boxer Robert Benson ist am
Mittwoch gestorben, ohne
das Bewusstsein wieder er
langt zu haben. Der 26-
Jährige aus Massachussetts
war in der Nacht zum
Samstag nach einem Zehn-
Runden-Fight gegen Steve
Potse aus Ghana kollabiert
und ins Koma gefallen.
Benson war in ein nahege
legenes Spital gebracht
worden, wo schwere Hirn
blutungen diagnostiziert
wurden. Auch eine Notope
ration, in der ihm ein Blut
gerinnsel entfernt wurde,
konnte nicht mehr helfen.
Fünf Tage danach erlag er
den schweren inneren Ver
letzungen.
Benson, der seit seiner
Kindheit boxte, hatte eine
14:1-Profibilanz, darunter
acht K.o.-Siege. Der Kampf
am Freitagabend war sein
erster über zehn Runden.
Sampras spielt
heuer nur noch
am Masters
TENNIS: Der Weltrangli-
sten-Erste Pete Sampras
(Bild) hat den Organisatoren
der ATP-Turnierc von Stutt
gart, Paris und Lyon einen
Korb erteilt. Allerdings wird
der Amerikaner seinen Titel
beim Masters-Cup in Lissab
on (27. Novemnber bis 3.
Dezember), dem Saisonfina
le der acht besten Tennis
spieler, verteidigen. Sampras
hat seit seiner Hochzeit An
fang Oktober kein Turnier
mehr bestritten.
Wieder Dopingfäl
le an Paralympics
PARALYMPICS: Drei weitere
Gewichtheber sind bei den
Paralympics in Sydney we
gen Dopings vom Wett
kampf ausgeschlossen und
für vier Jahre gesperrt wor
den. Damit erhöht sich die
Zahl der positiven Doping-
falle auf neun. Bei Uladzi-
mir Buben (WRuss), Jabar T.
Jabir (Irak) undOlatumbo-
sum Sulola (Nig) wurden je
weils anabole Steroide in
den Urinproben gefunden.
SPOWmEPAKTlON
Heinz Zöchbauer
Tel. 237 51 28
Robert Brilstle
Tel. 237 5123
Robert Nntt
Tel. 237 5143
Fax 237 5155
E-mail: sport@volkSblatt.li