Liechtensteiner VOLKSBLATT LAND UND LEUTE Mittwoch, 25. Oktober 2000 9
LESERBRIEFE
Wer einmal lügt,
dem glaubt man
nicht...
An diese Weisheit erinnern die
zahlreichen Verharmlosungs-
versuche diverser Vorarlberger.
Landespolitiker zu S18 und
Letzetunnel. ÖVP-Verkehrs-
spreeher Schröekenfuchs, Lan
desstatthalter Gorbach und
Landeshauptmann Sausgruber
überschlagen sich geradezu mit
der Feststellung, dass S18 und
der Letzetunnel nur örtliche
Umfahrungen und keineswegs
hochrangige Strassenprojekte
wären. Vor den letztjährigen
Landtagswahlen haben aber so
wohl FPÖ als auch ÖVP unter
den Themen Strassenverkehr
bzw. Verkehrspolitik schriftlich
festgehalten und versprochen :
«Lückenschlüsse bzw. Netz-
sclüuss im hochrangigem
Strassennetz durch den, Bau der
S18 und des Letzetunnels!»
Der noch im letzten Jahr für
den Strassenbau zuständige
Minister Fahrnleitner hat in
seinem Masterplan für die
Strassenbauprojckte in Öster
reich noch darauf gepocht, dass
sowohl die SI8 als auch die
Südumfahrung Feldkirch hoch
rangige Strassenbauprojckte
sind und auch schnell realisiert
werden sollen.
Und wenn dann noch Bun
deskanzler Schüssel an seine
Versprechungen als Vizekanz
ler in Vaduz erinnert wird, wo
nach gegen den Willen Liech
tensteins kein Letzetunnel ver
wirklicht wird und jetzt alles
ganz anders ist, darf man sich
nicht wundern, wenn die
Glaubwürdigkeit der Politik in
dieser Sache mehr als erschüt
tert ist. Und da sollen wir als
verantwortliche Gemeindepoli
tiker noch Vertrauen zu solchen
Politikern haben?
Die Frastanzer Gemeindever
tretung hat aus guten Gründen
sich bereits zweimal gegen das
Projekt Letzetunnel auf Frastan
zer Gebiet ausgesprochen, wir
sind uns auch über die Verkehrs
problematik in Feldkirch bewusst,
ich habe aber jedenfalls eine
andere, Vorstellung von «offenem
Dialog und sachlichem Zugang»
zu diesen Themen.
Franz Lutz SPÖ-Gemeinde-
rat, Frastanz
Zum Heulen
Vor sechs Jahren hat das Volk
von Vaduz beschlossen auf
Quartierstrassen mit hohem
Wohnanteil Tempo 30 einzu
führen. Das war ein Beschluss
Wohhquartiere ruhiger und vor
allem sicherer zu machen.
Zum Heulen ist, dass noch
keine einzige Tafel 30 aufgestellt
ist. Zum Heulen wäre es, wenn
es aus Unfähigkeit der verant
wortlichen Behörden unterblie
ben wäre, aber ich befürchte es
geschieht mit Absicht. Die Ver
antwortlichen empfinden Tempo
30 als Schikane und statt einen
Völksentscheid zu akzeptieren,
wird verzögert so lange es geht.
Ein Vergleich gefällig? Mobilfun
kantennen wurden im ganzen
Land aufgestellt, ohne dass es
dafür einen Volksentscheid gäbe.
Um das Volk ganz auszuschalten
hat die Regierung sogar be
schlossen, die Baubewilligungen
für die strahlenden Antennen
provisorisch zu erteilen. Gegen
provisorische Baubewilligungen
kann nämlich kein Einspruch er
hoben werden. Auch das ist zum
Heulen.
Wo ist der Zusammenhang?
In beiden Fällen spielt die De
mokratie nicht. Bei Tempo 30
bietet die Regierung keine Hilfe
zur Umsetzung des Volksent
scheides (trotz Ermahnung der
VBl) und bei- der Mobiltelefonie
verhindert sie demokratische
Einsprachemöglichkeiten.
Wenn das nicht zum Heulen ist.
Helen Marxer-Bulloni, Vaduz
O Schreck:
Halloween kommt
Wer eine Halloweenparty orga
nisiert oder daran teilnimmt
sollte sich an den Ohren neh
men.. Halloween (sprich Hällo-
wieti) ist ein nichtssagendes
amerikanisches Wort und steht
für maskierte Gartenlampen
und eine Party am 31. Oktober,
bei welcher mit Masken, Kitsch
und Plastik die Wurzeln des
Anlasses verschüttet werden.
Die Wurzeln' wären eigentlich
recht tief.
Das keltische Jahr endete am
31. Oktober, und man kann
sich denken, dass der Jahres
wechsel gifeiert wurde. Insbe
sondere kam aber die Vermu
tung auf dass in der Macht vom
31. Oktober Tote als Geister aus
den Gräbern kriechen und He
xen ihre Besen besteigen. Der
Brauch, mit Kurzen ausge
leuchtete Kürbisgesichter
(Kürbsalälli) vors Haus zu stel
len, welche die Geister fernhal
ten sollten, könnte durchaus
auf diesen Geisterglauben
zurückzufuhren sein. Das Som
merende wurde allerdings in
besonderer Weise als der nun
beginnende Tod der Natur ver
standen. Damit verbunden war
natürlich auch die Erinnerung
an den Tod des Menschen. Es
entstand Allerheiligen/Aller
seelen, Gedenktage für die
Märtyrer, die Heiligen und die
verstorbenen Angehörigen. Al
lerheiligen wurde bei uns zu ei
nem Fest der Ruhe und Besin
nung; die Familien treffen sich
zum gemeinsamen Grabbesuch.
Dies wird nun durch Halloween
genau ins Gegenteil verkehrt.
Mit nicht zu überbietendem
Kitsch, wie elektrische Hexen,
die ihren Trank aus Plastik
rühren, Totenköpfen, die mit
den Zähnen klappern oder Ske
lette, deren Augen grün blin
ken, werden die Partyräume
ausgestattet, und die Partygäste
lärmen verkleidet und hinter
Masken versteckt, wie es bei
uns an der Fasnacht Brauch
und Mode wäre. Die Nachäf
fung dieser amerikanischen
Halloweenparties ist eine Fehl
leistung. Stell dir vor, jemand
organisiert so einen verfehlten
Anlass, und keiner geht hin!
Georg Kieber, Mauren
KURSE
Acrylmalerei für
Einsteiger
VADUZ: Am Donnerstag, 26.
Oktober 2000, 20.00 Uhr beginnt
in der Primarschule Ebenholz in
Vaduz der Kurs 150 unter der
Leitung von Hedy Ulrich. Zu Be
ginn besprechen wir Grundle
gendes über Acrylfarben, die
notwendigen Arbeitsutensilien
und Maluntergründe. Dann geht
es schon direkt ans Malen, bei
dem wir auf kreative Weise von
Farben mischen und Pinsel
führung über Bildaufbau und
Maltechniken bis in die Geheim
nisse der Farblehre fortschreiten
werden. Anmeldung und Aus
kunft bei der Erwachsenenbil
dung Stein-Egerta in Schaan,
Tel. 232 48 22 oder per E-Mail:
info@erwachsenenbildung.li.
Schlank mit
Vollwertkost
VADUZ: Schlank werden und
schlank bleiben - Sie wollen ab
nehmen? Sie haben es schon oft
versucht? Und ein paar Wochen
später zeigte die Waage noch
mehr an? Nicht eine strenge, un
natürliche Diät, sondern eine ab
wechslungsreiche Vollwertkost
ist die einfache Lösung Ihres
Problems. Sie dürfen alle natür
lichen Lebensmittel essen; Sie
müssen nicht hungern; Sic kön
nen sich satt essen! Geniessen
Sie «Lebensmittel»; erleben Sie,
wie herrlich es schmeckte, bevor
wir uns dem «Frass-Food» und
sonstigem halbkünstlichem Fer
tigfutter der Grosskonzerne hin
gegeben haben, der uns nur
«wohlstandskrank» und fett
machte.
Erfahren Sie an drei Abenden
durch viel Information, gemein
sames Kochen und Essen der
herrlichen Gerichte, wie leicht es
eigentlich ist, gesund schlank zu 1
werden und zu bleiben. Ich
wünsche Ihnen viel Erfolg! Der
Kurs 149 unter der Leitung von
Hansjörg Jandl beginnt am Don
nerstag, 26. Oktober 2000, 18.30
Uhr in der Primarschule Äule in
Vaduz. Anmeldung und Aus
kunft bei der Erwachsenenbil
dung Stein-Egerta in Schaan,
Tel. 232 48 22 oder per E-Mail:
info@erwachsenenbildung.li.
Neue deutsche
RecKtschreibung
Seit 1998 gültig, mit einer Über
gangsfrist bis 2005, ist die neue
deutsche Rechtschreibung auch
für uns verbindlich. An Schulen
längst praktiziert, hält sie in un
serem Alltag Einzug. Was ist
nun wirklich neu? Was muss ich
anders schreiben? Und was
bleibt beim Alten? In diesem
Kurs erfahren Sie all das und
können anschliessend in prakti
schen Übungen das Gelernte
festigen. Der Kurs 536 unter der
Leitung von Andrea Borer findet
am Freitag, 27. Oktober 2000
statt und dauert nur 1 Abend zu
3 Std. Der Kurs findet in der
Oberschule in Vaduz statt. An
meldung und Auskunft bei der
Erwachsenenbildung Stein-
Egerta in Schaan, Tel. 232 48 22.
Encaustlc -
Wachsmalerei
MAUREN: Am Mittwoch, 25.
Oktober, 19.30 Uhr beginnt im
Kindergarten Wegacker in Mau
ren der Kurs 201 unter der Lei
tung von Jenny Beck. Encaustic
Art ist ein faszinierendes Hobby,
das sich zu einer Kunstform ent
wickeln kann. Auch dann, wenn
Sie nicht malen können, können
Sie sich schöpferisch betätigen.
Encaustic malen macht Spass.
Jeder kann sich diese Technik zu
eigen machen und damit Bilder
sowie Karten fiir jeden ge
wünschten Anlass fertigen.
Wenn Ihnen ein Motiv nicht ge
fällt, können Sie's leicht wieder
verändern. Encaustic also eine
heisse Idee, die Sie unbedingt
ausprobieren sollten. Anmel
dung und Auskunft bei der Er
wachsenenbildung Stein-Egerta
in Schaan, Telefon 232 48 22
oder per E-Mail: info@erwach-
senenbildung.li.
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