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AFebruaf 2000/Fr. 1.-
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 27
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F R EI TA G
Seniorenbund reichte
Petition ein
Nach dem Motto «Alle Generationen - eine
Gesellschaft» wollen sich auch die Senioren ak
tiver an der Gestaltung unseres Landes beteili
gen und ihr Wissen und ihre Erfahrung einbrin
gen. Sie schlagen daher in einer Petition unter
anderem die Bildung eines Seniorenbeirats vor,
der inskünftig der Regierung als beratendes Or
gan dienen könnte. Seite 3
Aussagen zu
Problembereichen
BND-Dossier, Tblefo-
nie, Gesundheitsre
form und das Verhält
nis der Regierung zum
LandesfUrsten be
herrschten die politi
sche Agenda der letz
ten Wochen. Das
Volksblatt befragte
Regierungschef Mario
Frick zu diesen The
men. Hierbei kam eine Uberraschende Aussage.
Der Regierungschef schliesst staatliche Subven
tionen zur Telefonie nicht aus. Seite 4 und 5
Renoviertes Walserhaus
Im heutigen Teil der
Volksblattserie, «alte
Häuser und ihre Be
wohner» wird das
Haus Müli 48 in Trie-
senberg vorgestellt.
Das Ehepaar Anton
und Barbara From-
melt-Schädler mit den
drei Kindern und den
vierbeinigen Hausgenossen haben sich in den
alten, liebevoll renovierten Räumen ein gemüt
liches Daheim geschaffen. ' Seite 11
Bischof A. Grab; Manp
des Dialogs
CHUR: Kein Zweifel: Im Bistum Chur ist ein
neuer Stil eingekehrt. Taumelte die Diözese un
ter. ihrem umstrittenen Oberhirten Wolfgang
Haas jahrelang von einer Krise in die andere,
sind nun ruhigere Zeiten eingekehrt. Bischof
Am6d6e Grab dürfte daran einen wesentlichen
Anteil haben. Gestern feierte Am6d£e Grab,
dem der Dialog, das Hinhören und das «Aufneh
men» ein wichtiger Grundsatz ist, seinen siebzigs
ten Geburtstag. Herzliche Gratulation! Seite 30
federer
AUGENOPT1
CH-9471 BUCht, Ttl. 081/750 05 40
FL-9495 TrtaMn. Trt. «423/399 10 40
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CMall: Iftfo«f*tftrtr-Mftftoptik.cti
i-.
REKLAME
DER AUSDRUCKSSTARKE
VON RAHEL WIRD DANK
UNSEN NICHT VERÄN npBI
KONTAKTLIN:
VOM anpassungsprof
Landesfürst dementiert ffiqpchterstattung des Väterlandes
Erbprinz Alois (links) und Fürst Ftyütf-Adam
dementierte gestern auf Anfrage des Volksblati
Verfassungsfrage schrieb. Das Vaterland berief,s
ngten mit einem Brief an alle Haushalte. Fürst Hans-Adam II.
Ue Aussagen des Vaterlandes, das von einem neuen Zeitplan in der
ypeiyeitttr Aussage auf den Brief des Fürstenhauses. (Archivbild)
Die Verfassungsfrage wird im
Jahr 2000 geklärt werden. Dies
betonte Landesfürst Hans-
Adam II. auf Anfrage des
Volksblatts.
Alexander Batliner
Das Liechtensteiner Vaterland
schrieb gestern: «Neuer Zeitplan:
Verfassungsfrage soll bis zum
Herbst 2001 geklärt werden» Diese
Meldung sei nicht richtig, betonte
Fürst Hans-Adam II. auf Anfrage.
Der Landesfürst führte aus: «Es gibt
keinen neuen Zeitplan. Die Verfas
sungsfrage würde sich gar nicht so
lange aufhalten lassen.»
Das > Liechtensteiner Vaterland
überraschte gestern mit der Mel
dung, dasstier Landesfürst und der
Erbprinz die Entscheidung in der
Verfassungsfrage auf das Jahr 2001
verschöbet habe, da sie sich mehr
Zeit für (Jen direkten Dialog mit
dem Vplk (nehmen möchten. Diese
Aussage entspricht nicht der Wahr
heit. Der Landesfürst betonte auf
Anfrage des Volksblatts: «Es gibt
keinen"neüen Zeitplan. Die Verfas
sungsfrage lässt sich gar nicht so lan
ge aufhalten. Der Erbprinz und ich
tendieren zu einer raschen Ent
scheidung in dieser Frage.» Der
Landesfürst führte zudem aus, dass
bis zum Herbst nächsten Jahres das
k' ■
Fundament für das Fürstentum'
Liechtenstein im 3. Jahrtausend er
arbeitet werden solle. Die Verfas
sungsfrage sei hierfür die Grundla
ge, auf welcher man aufbauen wolle.
Die Zukunftsfragen würden unter
anderem die Steuerpolitik, die
Schulpolitik und die Europapolitik
betreffen. Diese müssten bis im
Herbst 2001 geklärt werden. Das sei
das Fundament für unser Land im 3.
Jahrtausend. Der Landesfürst be
tonte zudem, dass mit dem Versand
seines Verfassungsvorschlags und
dem Anmeldeformular für die Dis
kussionsrunden weitere Erklärun
gen und Details der Bevölkerung
mitgeteilt würden.
Klage gegen
«Spiegel»
und «ZDF»
VADUZ: Liechtenstein hat
wegen der Geldwäscherei-Vor-
würfe wie angekündigt Unter-
lassungsklage gegen das Nach
richtenmagazin «Der Spiegel»
und das «ZDF» eingereicht.
Das bestätigte eine Sprecherin
im Presseamt von Vaduz am
Donnerstag. Ein AnwaltsbUro
sei am 15. Dezember damit be
auftragt worden. «Der Spiegel»
hatte im November erstmals
aus einem vertraulichen Be r
rieht des deutschen Bundes
nachrichtendienstes (BND) zi
tiert, in dem schwere Vorwürfe
gegen Liechtenstein ' erhoben
werden. Beamte, Richter, Politi
ker und Bankdirektoren aus
dem Fürstentum Liechtenstein
wurden darin bezichtigt, in die
Abwicklung illegaler Geldge
schäfte verstrickt zu sein. Das
Fürstentum lade Kriminelle ge
radezu ein, Geld zu waschen.
Die Regierung in Vaduz hatte
den Bericht empört zurückge
wiesen.
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Österreich: 4 Monate Warten nimmt heute Ende
WIEN: Apf den Tag genau vier Mo
nate nady der letzten Parlaments-
wahl steht es fest: Österreich erhält
ungeachtet' der Proteste gegen eine
Beteiligung der FPÖ von Jörg Hai
der eine neue Regierung.
/
Die nfcufl« blau-schwarze Koalition,
die am hielte Freitag offiziell verei
digt wir<j, symbolisiere eine «Zei
tenwende», hatten die Medien des
Landes übereinstimmend die Be
deutung beschrieben. Das «sozial
demokratische Zeitalter» geht nach
drei Jahrzehnten zu Ende. Die neue
rechtskonservative Regierung will
nach eigener Darstellung jetzt ver
suchen, die Verkrustungen in Wirt
schaft v und Gesellschaft aufzubre
chen.
Seite 33
Händ
Augei
dfäck zwischen Wolfgang Schüssel (links) und Jörg Haider vor den
österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil.
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Onune-Extwa
LOL Im neuen
Kleid
Liechtenstein Online präsen
tiert sich seit 1. Februar in neu
em Look: schlank, übersicht
lich und schnell. Seite 29
Kommentar
Die Innenpolitik unseres Landes
ist momentan von zwei zentralen
Problemen beherrscht. Hierzu
gehört zum einen die Telefonie und
zum anderen der Exodus an aus
ländischen Krankenkassen. Diese
zwei Problembereiche waren ne
ben der BND-Problematik der
Grund, weshalb das Volksblatt den
Regierungschef um ein Interview
bat (Seite 4 und 5). Die Aussagen
des Regierungschefs zu diesen zwei
Problemen überraschen. Zur Tele
fonie sagte Mario Frick: »Subven
tionen, vielmehr staatliche Beiträge
überhaupt, wären das letzte Mittel
Ich hoffe, dass es nicht nötig wird.
Ich kann es aber nicht mit absolu
ter Sicherheit ausschliessen.» Noch
überraschender waren die Aussa
gen zur Gesundheitsreform Der
Regierungschef führte aus: «Als
wir die Reform diskutierten, habe
ich mir keine grossen Gedanken
gemacht, welche Auswirkungen
das neue KVG auf ausländische
Versicherungen hat.» Des Weiteren
betonte Mario Frick bezüglich der
Abschaffung von Kollektivversi
cherungen: «Dies bedeutet, dass
diejenigen, die in der Kollektivver
sicherung waren, in Zukunft etwas
mehr zahlen müssen.»
Gescheiterte Politik
Die Aussagen bezüglich Ge
sundheitsreform sind ein Einge
ständnis, dass die Gesundheitsre
form unüberdacht und ein Schnell-
schuss war. Die Regierung hat sich
also keinerlei Gedanken gemacht,
welche Auswirkungen das KVG
auf die Krankenkassen .hat. So et
was ist verantwortungslos. Maines
Erachtens ist es aber noch schlim
mer, dass die Regierung nicht die
Courage besitzt, diesen Fehler aus
zumerzen und das neue Kranken
versicherungsgesetz nochmals zu
überarbeiten. Alle diejenigen, die
bei einer ausländischen Kranken
kasse versichert sind, müssen nun
Nachteile in Kauf nehmen, nur weil
die Regierung zu wenig überlegte '
Des Weiteren haben die Fraktionen
der VU und der Freien Liste diese
Misere zu verantworten. Sie waren
es, die mit ihren 15 Stimmen, gegen
die Btßrchtungen der FBPL-
Fraktion, im Landtag diesem Ge
setz die Zustimmung erteilten. Des
Weiteren gibt die Regierung nun
endlich zu, dass wegen der Ge
sundheitsreform ab dem I. April
Prämienerhöhungen zu erwarten
sind. Zumindest ftir diejenigen, die
kollektiv versichert sind - das ist je
doch die überwiegende Mehrheit.
In der Telefonie scheint das ein
zutreten, was beßrehtet wurde: Es
werden wohl Subventionen, also
Steuergelder, gesprochen werden
müssen, damit wir billiger telefo
nieren können. Dies dürfte wohl
weltweit eine einmalige Tatsache
sein, da sonst überall Millionener
träge aus diesem Bereich erzielt
werden.
Aus diesen Aussagen kann nur
zweierlei resultieren: Bei der Tele
fonie muss der Weg zurück zur
Swisscom angestrebt werden, und
bei der Gesundheitsreform muss
die Regierimg dieses Gesetz über
arbeiten. Alles andere wäre verant
wortungslos. Alexander Batliner