Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAND UND LEUTE
Samstag, 21. Oktober 2000 7
Einakter mit Witz und Humor
LGT-Theaterabend «En schwaarze Taag» im Gemeindesaal Triesen
Am Donnerstagabend,
den 19. Oktober 2000, lud
die Theatergruppe der
LGT Bank in Liechtenstein
zu einem geselligen Thea
terabend in den Gemein
desaal nach Triesen ein.
Die engagierten Laien
schauspieler, alles Mitar
beiterinnen und Mitarbei
ter der Bank, brachten
den Schwank «En
schwaarze Taag» von Fritz
Klein vor 420 Theaterbe
suchern zur Auffuhrung.
Dieser Einakter begeisterte die
Angestellten der LGT Bank in
Liechtenstein, deren Angehöri
ge sowie die geladenen Gäste
des Betreuungszentrums St.
Mamertus restlos. Im Ansehluss
an die gelungene Vorstellung
im vollbesetzten Gemeindesaal
konnte sich das Publikum bei
einem lmbiss stärken.
Der jährliche Theaterabend
der LGT Bank in Liechtenstein
ist bereits zur Tradition gewor
den, und so zeigten auch dieses
Jahr alle Mitwirkenden (Giulia
Bernegger, Norbert Bieder
mann, Daniel Hobi, Petra Ma-
rock, Barbara Stockei, Angelika
Stockei, Heinz Senn und Ernst
Tinner) ausgezeichnete schau
spielerische Leistungen.
«En schwaarze Taag» •
Bei dem Einakter handelt es
sich um einen Schwank, der
Die Mitwirkenden am bereits traditionellen Theaterabend der LGT Bank in Liechtenstein hinten
v.l.n.r. Albin Kohler, Ernst Tinner, Giulia Bernegger, Barbara Stöckel, Petra Marock, Daniel Hobi, An
gelika Stockei und Heinz Senn, vorne Denise Büchel und Norbert Biedermann sqrgten mit ihrem
schauspielerischen Talent für unterhaltsame Stunden im Triesner Gemeindesaal.
sich durch Witz und treffende
Pointen am laufenden Band
auszeichnet.
Die Tante (Angelika Stöckel)
von Steiner (Ernst Tinner), ei
nem Anwalt, ist reich, und sie
liebt geordnete Familienver
hältnisse und vor allem Kinder.
Wenn der Kindersegen bei
Steiners eintrifft, hat sie ihrem
Neffen versprochen, als Zu-
stupf CHF 50 OOO,- zu offerie
ren. Da die Anwaltspraxis
nicht so gut läuft, hat Steiner
der Tante geschrieben, dass sie
nun Nachwuchs bekommen
haben. Leider war seine Frau
(Giulia Bernegger) gegen diese
Lüge. Nachdem er in der Dun
kelheit noch das Dienst
mädchen mit seiner Frau ver
wechselt hat, läuft ihm seine
Frau im Krach davon. Un
glücklicherweise meldet sich
nun seine Tante zu Besuch an.
Wo aber bekommt er auf die
Schnelle ein Kind und eine
Frau? Sein neueingestellter
Hausbursche (Daniel Hobi) be
sorgt ihm dann ein «paar» klei
ne Kinder, wie auch seih Onkel
(Heinz Senn), der ihm aus die
ser Misere helfen möchte. Zu
letzt kommt noch sein Freund
(Norbert Biedermann), der ihm
seine Frau (Barbara Stöckel)
zur Verfügung stellt. Soweit so
gut, man glaubt, die Tante mit
all diesen Tricks überlisten zu
können. Leider hat niemand
damit gerechnet, dass die Tan
te zusammen mit der richtigen
Frau von Steiner auftaucht.
Und so nimmt das Verhängnis
seinen Lauf. Zu guter Letzt ist
jedoch das Familienglück von
Sandra (Petra Marock) und Ja
kob, dem Hausburschen sowie
von Anwalt Steiner und seiner
Gemahlin wieder im richtigen
Lot.
Grandioser Lachschlager
Nach dem wirklich unterhalt
samen und spannenden Stück,
bei dem die Lachmuskeln der
Zuschauer aufs äusserste stra
paziert wurden, gab es Blumen
und Wein für die Hauptdarstel
ler sowie verdienten Dank der
Souffleuse Denise Büchel, dem
«Mann für alle Fälle» Albin
Kohler und seinem Team sowie
dem Regieleiter Ernst Tinner. Es
war ein gelungener, amüsanter
Theaterabend, der allen in bes
ter Erinnerung bleiben wird.
NACHRICHTEN
Kreuz- und Rücken-
beschwerden?
SCHAAN: Am Donnerstag,
den 26. Oktober, beginnt um
19 Uhr im Kindergarten Re-
bera in Schaan ein Seminar
an fünf Donnerstagabenden
zum Thema «Was tun im
Alltag bei Kreuz- und
Rückenbeschwerden?» unter
der Leitung von Marlen
Hürlimann aus Triesenberg.
«Dank» unserer vorwiegend
sitzenden Lebensweise ist
der untere Rücken für viele
Menschen zu einem Pro
blempunkt geworden. Fehl
stellung von Becken und
Wirbelsäule, Disbalance von
Rücken- und Bauchmusku
latur, Unbeweglichkeit, ver
spannte, verkürzte Hüftbeu
ger können mögliche Ursa
chen von Rücken-, Kreuz
oder Hüftbeschwerden sein.
Sie lernen an diesen fünf
Kursabenden, gezielte Übun
gen (Entspannen, Kräftigen,
Atmen) und neue Bewe
gungsmuster in Ihren Alltag
zu integrieren, weil nur so
eine nachhaltige Besserung
Ihrer Probleme zu erzielen
ist. Die Kursleiterin, Marlen
Hürlimann, ist Sekundarleh-
rerin, dipl. Ideokinese-Bewe-
gungspädagogin (Eric
Franklin) und Atemlehrerin
(nach Dr. R. Dahlke). Sie bie
tet Einzel- und Gruppenun
terricht für Bewegung, Ent
spannung und Atmen an.
Anmeldungen: Erwachse
nenbildung Stein-Egerta,
Schaan, Tel. 232 48 22.
Schnee von gestern in Malbun
Stellungnahme der Freien Liste zu Beschneiungsanlagen in Malbun
Im Liechtensteiner Vaterland
vom 14.10.2000 vertritt Louis
Gassner von der Malbunbahn
AG die Ansicht, dass Be
schneiungsanlagen in Malbun
die Chance des Wintertouris
mus wahren sollen und be
hauptet schliesslich, dass das
Malbun nur so überleben kön
ne. Im Liechtensteiner Volks
blatt ist am gleichen Tag ein
Umweltbericht des Schweize
rischen Nationalfonds nach
zulesen, der nachweist, dass
Schneekanonen in Skigebie
ten unter 1500 m bereits mit
telfristig keine Lösung dar
stellen.
Ursache dafür ist die Klimaver
änderung, welche die Schnee
grenze in den Alpen bereits in
den nächsten fünf bis zehn
Jahren nach oben verschieben
wird. Die Untersuchungen des
Nationalfonds haben ergeben,
dass dadurch dem Schweizer
Skitourismus in den nächsten
Jahrzehnten Einbussen von bis
zu 40 Prozent drohen. Die Stu
die des Nationalfonds kommt
zu dem Schluss, dass in tiefer
gelegenen Skigebieten ein kon
sequenter Rückbau der Skian
lagen und eine Belebung des
Ganzjahrestourismus eine klu
ge Strategie seien.
Es ist verständlich, dass das
arg gebeutelte Malbun eine
Überlebensstrategie sucht. Es
kann aber mit Fug und Recht
bezweifelt werden, ob ein weis
ser Streifen Kunstschnee in ei
ner grünen Landschaft das pro
bate Mittel ist, die Attraktivität
des Malbuns als Tourismusregi
on zu erhalten.'Louis Gassner
von der Malbunbahn AG lässt
auch keinen Zweifel darüber
aufkommen, dass die Beschnei
ungsanlagen und der Ausbau
der technischen Infrastruktur
nur mit Unterstützung der öf
fentlichen Hand zu realisieren
sind. Schneekanonen als Servi
ce public - das will auf dem
Hintergrund der Erkenntnisse
der Studie des Schweizerischen
Nationalfonds aber sehr wohl
überlegt sein. Was in der
Schweiz die Tourismusstrategi
en beschäftigt, wird auch
Liechtenstein nicht erspart blei
ben.
Welche Alternativen
gibt es?
Nach der Studie des Schwei
zerischen Nationalfonds sehen
Fachleute nur in einem ökolo
gisch ausgerichteten Ganzjah
restourismus eine Zukunft, der
sich an den Bedürfnissen des
modernen Feriengastes orien
tiert. Und dieser sucht in erster
Linie das, was er im Alltag
kaum mehr findet: Ruhe, eine
intakte Landschaft, saubere
Luft, gesundes Wasser und
möglichst keinen Verkehr. Das
Malbun bietet dafür - trotz der
Bausünden der vergangenen
Jahrzehnte - fast ideale Vor
aussetzungen: Ein ruhiger, ab
geschlossener Talkessel um
rahmt von einer herrjichen Al
penkulisse. Wenn wir diese in
takte Natur durch technische
Aufrüstung einmal zerstört ha
ben und dazu in Zukunft erst
noch der Schnee ausbleibt,
wird es bald keinen Gast mehr
geben, der sich für einen Auf
enthalt in Malbun interessiert.
Schneekanonen sind Schnee
von gestern. Die Freie Liste
setzt sich für einen Qualitäts
tourismus auf ökologischer Ba
sis ein. Für die Touristen soll
das Naturerlebnis, die Ruhe
und die Entspannung im Zen
trum stehen. Das bedingt: Ver
zicht auf weitere technische
Aufrüstung, Realisierung einer
autofreien Zone in und für die
Zufahrt zum Malbun, Ausbau
der (öffentlichen Zubringer
dienste, Erweiterung des Ange
bots an naturnaher Ernährung
und Freizeitgestaltung in den
Restaurants und Hotels etc. Nur
wer verstanden hat, dass heut
zutage allein das biologische
Prinzip die Angebotspalette für
Feriensuchende interessant
macht, wird auch nachhaltigen
Qualitätstourismus ernten.
Die Zeiten, in denen man mit
ein paar Liftanlagen und klot
zigen Hotels ohne besondere
Anstrengung das schnelle
Geld machen konnte, sind auch
für unser Malbun endgültig
vorbei.
Wir haben zur Kenntnis zu
nehmen, dass bei uns die Uhren
nicht anders ticken als anders
wo. Der kommende Tourismus
tag wäre eine gute Gelegenheit,
die viel beschworene Nachhal
tigkeit und einen Qualitätstou
rismus, der sich an ökologi
schen Grundsätzen orientiert,
gründlich zu diskutieren.
Freie Liste
Forum?^^*,
! Unter" der Rubrik' «Forum* i
I veröffentlichen? ^Ir* v .Zu- j
Schriften und- Beiträge von j
Verbänden, Vereinen,'Aktlb-'
nen und Institutionen. Das {
«Forum» drückt aus, dass die
r in. den Beiträgen geäussert
[- ten Meinungen nicht mit der
Abschiedskonzert für Fürstl.
Musikdirektor Josef Frommelt
Ende Oktober tritt nach über
37-jähriger Tätigkeit an der
Liechtensteinischen Musik
schule, davon 36 Jahre als Di
rektor, unser Fürstl. Musikdi
rektor Josef Frommelt in den
wohlverdienten Ruhestand.
Zu Ehren seiner Verabschie
dung findet am 29. Oktober
2000 um 17 Uhr im Vaduzer
Saal ein von ihm dirigiertes
Konzert mit Schülern der
Liechtensteinischen Musik
schule als Solistinnen und
Solisten und dem grossen Or
chester der Liechtensteinischen
Musikschule statt. Auf dem
Programm stehen Werke von F.
A. Boildieu, Franz Doppler, G.
F. Händel, J. Haydn, W. A. Mo
zart, L. v. Beethoven und Max
Bruch. Am Schluss des Konzer
tes werden drei «Liechtenstei
ner Tänze», die von Josef
Frommelt bearbeitet und in
strumentiert wurden, aufge
führt. Zu diesem «seinem»
Schlusskonzert und dem an
schliessenden Apero sind alle
Musikfreunde herzlich eingela
den. Es steht ihnen ein Kon
zertabend bevor, der sicher viel
Freude bereiten und hervorra
gende Leistungen zeigen wird.
Der Eintritt ist frei.
Liechtensteinische Musikschule
NACHRICHTEN
Vortrag im Eltern-
Kind-Forum
SCHAAN: Am nächsten Diens
tag, den 24. Oktober findet um
19.30 Uhr im Eltern-Kind-Fo
rum in Schaan ein Vortrag mit
dem Titel: Flüchtlingskinder in
Liechtenstein - woher sie kom
men - wohin sie gehen statt.
Referent ist Gustav Kaufmann,
Lehrer aus Vaduz. Die Kriege in
Kroatien, Bosnien und zuletzt
im Kosovo haben viele Men
schen in die Flucht getrieben.
Manche von ihnen suchten ihr
Überleben bei Verwandten in
Liechtenstein. Unter den ge
flüchteten Menschen sind auch
Kinder, die während ihres Auf
enthaltes in Liechtenstein mit
einem neuen schulischen Er
fahrungsfeld konfrontiert wur
den. Eine Begegnung nicht oh
ne Spannung, ein Feld lehrrei
cher Konflikte. Gustav Kauf
mann unterrichtete während
rund zehn Jahren Flüchtlings
kinder in Liechtenstein, bereiste
mehrmals den Balkan und hat
auch jene Kinder besucht, die
inzwischen wieder in ihre koso-
varische Heimat zurückgekehrt
sind. Er berichtet von seinen
f
Erfahrungen. Anmeldung unter
Tel. 233 24 38. (Eing.)
«Was trotz Krebs
möglich ist!»
SCHAAN: Am Freitag, den 27.
Oktober, spricht um 20.15 Uhr
im Haus Stein-Egerta in
Schaan Sr. Evelyne Ender aus
Graz zum Thema «Was trotz
Krebs möglich ist: Hoffnungs
perspektiven». Der Abend fin
det in Zusammenarbeit mit der
Krebshilfe Liechtenstein statt.
Sie sind herzlich eingeladen.
Keine Voranmeldung (Abend-
Kasse).
Auch in unserem Land leiden
viele Menschen an verschiede
nen Formen von Krebserkran
kungen. Nach der Diagnose ha
ben diese Betroffenen eine sehr
schwierige Zeit der medizini
schen Behandlung und der see
lischen Belastung durchzuste
hen und stossen dabei nicht
selten an ihre physischen und
psychischen Grenzen. Oft fehlt
ihnen auch die Kraft und der
Mut für eine positive Ausrich
tung in die Zukunft. Sie fühlen
sich gefangen in ihrer Situati
on. An diesem Abendvortrag
wird Sr. Evelyne Ender ver
schiedene Möglichkeiten und
Wege aufzeigen, welche TROTZ
der Krebserkrankung möglich
sind. Sie spricht dabei aus eige
ner Erfahrung, da sie sich vor
mehr als 15 Jahren selbst mit
einer Krebserkrankung ausein
anderzusetzen hatte. Sie will
dabei Hoffnungsperspektiven
aufzeigen, wie Betroffene mit
der Erkrankung und der bela
stenden Situation hoffnungs
voll umgehen können.
Sr. Evelyne Ender, geb. 1951,
stammt aus Götzis/Vbg. und
gehört seit 1980 dem Ordan
Sacr£ Coeur an und arbeitet in
Graz als Dipl. Sozial- und Le
bensberaterin und Superviso
rin. Sie hat in den letzten Jah
ren Fortbildungen in integrati-
ver Gestalttherapie, systemi
scher Familientherapie, partn
erzentrierter Gesprächs
führung, verschiedenen Me
ditationsformen, Einzel-Exerzi
tien, Tanzseminaren, Bioener
getik und Karate-Do absolviert.
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