Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

-ktober 2000 
20 Mittwoch, 18. Oktr 
KULTUR 
Heinz Spoerli und Compagnie 
Das Zürcher Ballett gastiert auch in dieser Saison wieder im TaK-Spielplan 
Wiedersehen mit 
Spoerli und seiner 
ttcompagnie gibt es 
aduzer Saal am Don 
stag, dem 19. Oktober, 
20 Uhr. Bereits vor ei- 
aem Jahr begeisterte das 
Ensemble bei seinem 
Gastspiel in Liechtenstein. 
Nun geben die Tänzerinnen 
und Tänzer mit «Phase», «Ap 
proaching Clouds», «Szenen» 
und «Folk Songs» erneut einen 
Einblick in die aktuellen Cho 
reographien des Zürcher Bal 
lettdirektors. 
Minimal Music und neo 
klassischer Tanz 
Die musikalische Spanne der 
gezeigten Arbeiten reicht dabei 
von den «Kinderszenen» Robert 
Schumanns bis hin zu Steve 
Reichs Minimal Music «Phase». 
Beide Kompositionen werden - 
wie Alfred Schnittkes 1. Sonate 
für Violoncello und Klavier» 
zum Ballett «Approaching 
Clouds» - live gespielt. 
Als vierte Komposition wur 
den Luciano Berios «Folk Son 
gs» ebenfalls Grundlage für eine 
Choreographie. Heinz Spoerli 
setzt die Kompositionen in at 
mosphärisch dichte Tanzszenen 
um. Dank seiner Arbeiten ge- 
niesst das Zürcher Ballett auch 
ausserhalb des Alpenraums ei 
nen ausgezeichneten Ruf. Im 
mer wieder wird das Ensemble 
zu Festivals Und Gastspielen in 
die Tanzzentren der Welt einge 
laden. Unterstützt von der VP 
Bank, Vaduz, kommen die Tän 
zerinnen und Tänzer nun wie 
der nach Liechtenstein und prä 
sentieren den Freunden des 
neoklassischen Tanzes ein Er 
lebnis der Sonderklasse. 
Vom Tänzer zum 
Choreographen 
Der gebürtige Basler absol 
vierte seine tänzerische Ausbil 
dung bei Walter Kleiber. Schon 
bald tanzte Heinz Spoerli als 
Sojist bei Todds Bolender in 
Köln, beim Royal Winnipeg 
Ballett und den Grands Ballets 
Canadiens in Montreal, am 
Basler Theater und am Grand 
Thdätre de Gen£ve. Hier cho- 
Heinz Spoerli setzt die Kompositionen in atmosphärisch dichte Tanzszenen um. 
reograpbkrte er 1973 «Lc Chr- 
min». In gkickn Jahr wmde 
er Ballcftdnrktor in BasrL Seit 
her hat Heinz Spoerii zahlrei 
che Choreographien aalbatet; 
die Staatsopem in Wien und 
Stuttgart sowie die Pariser Oper 
verpflichteten Dm ebenso wie 
die Mailänder Sola oder das 
chinesische Nationalballett. 
Gastspiele biachten ihn und 
seine Bader Compagnie nach 
Dresden nnd Berlin sowie nach 
New Yprk. Nach fünf Jahren als 
Ballettdirrktor der Deutschen 
Oper am Rhein in Düssekloif 
übernahm Heinz Spoerii 1996 
die Direktion des Zürcher Bal 
letts. 
Karten für die Aufführung im 
Vaduzer Saal am 19. Oktober 
gibt es beim VtavtifcanT des 
TaK. Kassenständen in der Rc- 
berastrasse 10, Schaan, sind 
von montaf£ bis freitags zwi 
schen 10 und 12 llhr sowie 
zwischen 15 und 18 Uhr. Tele 
fon: (00423)237 59 69, Fax: 
(00423) 237 59 61. Die Abend 
kasse im Vaduzer Saal öffnet 
eine Stunde vor Vbiseflungs^ 
beginn. 
Volksblatt Kultur-Informations-Service 
Wo gibts was die nächsten Tage? 
MITTWOCH, 
18. OKTOBER 
20 Uhr, Montforthaus Feld 
kirch: Jazznight mit Starbeset 
zung. Die Jan Garbarek Group 
entführt auf einen Trip in Rich 
tung Weltmusik. 
19.30 Uhr, Kleiner Gemeinde 
saal Balzers: Das Gutenberg-Ge- 
spräch zum Thema «Das Recht 
auf den eigenen Tod? Sterben 
in Würde!» Mit dem Tod, dem 
eigenen und dem der anderen, 
werden wir alle konfrontiert. 
Das Gespräch führen Dr. Anton 
Wille, Franz-Josef Jehle, Sr. Eri 
ka Oertie, Sr. Marianne Vogt. 
Leitung: Pater Alfons Bauser. 
DONNERSTAG, 
19. OKTOBER 
20 Uhr, Vaduzer Saal, Vaduz: 
Das Zürcher Ballett. Heinz 
Spoerli gastiert mit seiner 
Ballett-Compagnie im Vaduzer 
Saal mit Ausschnitten aus den 
aktuellen Produktionen 
«Phase» (Komposition für 
Violine und Tonband von 
Steve Reich), «Approaching 
Clouds» (Alfred Schnittkes 
1. Sonate für Violoncello und 
Klavier), «Szenen» («Kinder 
szenen» von Robert Schumann) 
und «Folk Songs» (für Mezzo 
sopran und Kammerensemble 
von Luciano Berio). 
FREITAG, 
20. OKTOBER 
20.15 Uhr, Theater am Sau 
markt, Feldkirch: «DARWIN». 
Gegen die volkstümliche 
Kolonialisierung der Alltags 
sprache, den Zwang zur 
Nivellierung und Vereinheit 
lichung. Die Lieder erschliessen 
den Hörern sowohl musi 
kalisch als auch textlich eine 
kleine Welt. 
Von 20 bis 2 Uhr «Musik in der 
Pforte» in der Kapelle und im 
Festsaal des Landeskonserva 
toriums Feldkirch: «Die lange 
Nacht der Komponistinnen», 
ein Kaleidoskop von Frauen 
kompositionen aus 1000 Jahren 
Musikgeschichte. Um diese 
Entdeckungsreise zu einem Fest 
werden zu lassen, wird 
während der Veranstaltung für 
das leibliche Wohl der Gäste 
gesorgt. Die Abendkasse ist bis 
24 Uhr geöffnet. 
18.00 Uhr im Druckzentrum 
Lampert, Vaduz: «Ikebana-De 
monstration». Der verfeinerte 
Umgang mit Blumen und Pflan 
zen öffnet uns das Verständnis 
zum schonenden Umgang mit 
der Natur und unserer Umwelt. 
SAMSTAG, 
21. OKTOBER 
20.15 Uhr, gastiert in der Tan 
gente in Eschen «ZLOM»: Art 
Lande (p), Günter Wehinger (fl), 
Rätus Flisch (b), Alfred Kramer 
(dr), feat. Paul McCandless (Sa 
xophone, oboe, bassclarinet). 
20 Uhr, Götzis, Kulturbühne am 
Bach: «Maria Bell spielt und 
singt Jacques Brei». Eine wun 
derschöne Mischung aus Thea 
ter und Chansons wird Maria 
Bell präsentieren. 
18.30 Uhr, Pfarrkirche Vaduz: 
Wiltener Sängerknaben unter 
der Leitung von Johannes Ste 
cher. 
21. bis 29. 10., Festspielhaus 
Bregenz: Vorarlberger Kunst- Et 
Antiquitätenmesse. Die Galerie 
«Altesse» finden Sie beim Stand 
11 und 12. 
SONNTAG, 
22. OKTOBER 
10.30 Uhr, Theater am Sau 
markt, Feldkirch. Edgar 
Schmidt spricht mit Günter Po- 
lanec, der zuerst mit Sport in 
Verbindung gebracht wird, 
doch der pointenreiche Char- 
meur in Rundfunk und Femse 
hen ist von enormer Vielseitig 
keit. 
MONTAG, 
23. OKTOBER 
19.30 Uhr, Pförtnerhaus Feld 
kirch: Jackys Jazzcritters fea- 
turing the Tubafreaks. Das Jazz- 
ft Poptubaensemble kombiniert 
mit der souligen Stimme der 
Sängerin Isabella Pincsek, be 
gleitet von der Studiomusiker- 
Rhythmsection der Jazzcritters. 
MITTWOCH, 
25. OKTOBER 
19.30 Uhr, Pförtnerhaus Fetd- 
kirch (neben der Musikschule): 
Das ungarische Academia Brass 
Quintet mit Zoltan Moinar 
(Trompete), Janos Kirsch 
(Trompete), Tatnas Adamik 
(Horn), Andras Fqer (Posaune), 
Gabor Adamik (Tuba) und An 
na Adamik (Klavier). Auf dem 
Programm stehen Werkr von 
Lutoslawski, Kurtag oa. 
20.15 Uhr, Theater am Sau 
markt, Feldkirch «Die Nacht des 
Vorarlberger Kabaretts». 
FREITAG. 
27. OKTOBER 
20 Uhr, Lichthof des Berufs- 
bildungszentrums, Buchs: «Os 
Fränzlis da Tschlin», traditio 
nelle Engadiner Musikgnippc. 
Kultureller Austausch sorgt für gutes Liechtenstein-Image 
«Kulturkreis Liechtenstein-Weimar» setzt Zeichen gegen negative Pauschalierungen 
Eine Konferenz des «Kultur 
kreises Liechtenstein-Weimar» 
fand dieser Tage im Restau 
rant «Linde» in Schaan statt. 
Teilnehmer waren auch Kul 
turministerin Andrea Willi, 
Kulturbeiratspräsident Arnold 
Kind und KLW-Vizepräsident 
Eberhard Neumeyer aus Wei 
mar. 
Die von KLW-Präsident Hen 
ning K. Frhr. v. Vogelsang initi 
ierte und geleitete Konferenz 
diente einer engeren Zusam 
menarbeit und Koordinierung 
jener kulturellen Kräfte und In 
stitutionen in Liechtenstein, in 
deren Wirkungsbereich die In 
tentionen des KLW liegen. Die 
ser bemüht sich um die Zusam- 
menfiihrung von Einrichtungen 
und Persönlichkeiten im kultu 
rellen Bereich, dadurch werden 
und wurden Kontakte und Ver 
anstaltungen möglich, in Liech 
tenstein wie in Weimar und sei 
nem Umfeld. Ausserdem stan 
den die Vorbereitungen für ein 
Programm aus Anlass des zehn 
jährigen Bestehens des KLW im 
kommenden Jahr im Mittel 
punkt des Interesses. Zudem soll 
eine eigene Homepage mit Links 
zu den beiderseiten kulturellen 
Institutionen die Effizienz dieser 
Bemühungen erhöhen. 
Beeindruckende Bilanz 
Eine beeindruckende Bilanz 
des bisher möglich Gemachten 
konnten der Präsident und der 
Vizepräsident den Teilnehmern 
vorlegen. Eberhard Neumeyer 
belegte dies anhand des soeben 
aktualisierten Prospekts, in dem 
die seit zehn Jahren geleistete 
Tätigkeit des KLW aufgelistet ist. 
Zu sehen sind dort auch ausge 
wählte Schlagzeilen der um 
fangreichen Medienberichter 
stattung, die deutlich erkennen 
lässt, welch positives Echo die 
KLW-Arbeit ausgelöst hat und 
wie sehr vor allem in Thüringen 
der Name Liechtensteins mit be 
eindruckt zur Kenntnis genom 
menem kulturellem Wirken ver 
bunden ist, während die Be 
richterstattung in anderen Län 
dern und Bundesländern meist 
nur negative Liechtenstein- 
Schlagzeilen umfasst. 
Teilnfehmer waren neben den 
liechtensteinischen KLW-Mit- 
gliedent auch Georg Rootering, 
Intendant des Theaters am 
Kirchplatz, und Karl Gassner, 
Leiter der Tangente in Eschen. 
Kurz zuvor hatte ein in Zusam 
menhang mit diesem Treffen 
stehendes Jazzkonzert des re 
nommierten Matthias-Bätzel- 
Trios aus Weimar in der Tan 
gente das dortige Publikum be 
geistert. 
Dank der Regierung 
Besonderes Gewicht erhielt 
die Konferenz durch die Teil 
nahme von Regierungsriitin 
Andrea Willi und Kulturbeinits- 
präsident Arnold Kind. Die 
zehnjährige Veranstaltungs 
vielfalt zur Förderung des re 
gionalen Gedankens und der 
kulturellen wie sozialen Akti 
vitäten zwischen Liechtenstein 
und Weimar fand, wie die 
berichtet, «die ungeteilte Aner 
kennung der Regierung und 
wurde mit grosser Zustimmung 
aufgenommen». Regierungs- 
rätin Andrea Willi nahm die 
Gelegenheit wahr und würdigte 
die Leistungen der ehrenamt 
lich wirkenden Mitglieder des 
KLW mit persönlichen Dankes 
worten und bat den Gast aus 
Weimar, dem dortigen Ober 
bürgermeister ihre Grüsse zu 
übermitteln, was in der Zwi 
schenzeit geschehen ist. 
Bücher gesucht 
Erwähnung fanden auch die 
Büchertransporte aus Liechten 
stein nach Weimar und Umge 
bung: Nach der deutschen Wie 
dervereinigung waren die Bi 
bliotheksbestände in den neuen 
Bundesländern stark dezimiert 
worden, weil sie vom ideolo 
gisch beeinflussten Ballast be 
freit werden mussten. Dank der 
Gebefreudigkeit der liechten 
steinischen Bevölkerung sowie 
der Liechtensteinischen Landes- 
«Thüringische Landeszeitung» bibliothek (Doubletten und Aus 
sonderungen), des Frauenver 
eins Vaduz (Brockenstube) und 
des «Hilfswerks Liechtenstein» 
konnten so durch den Präsiden 
ten des KLW mittlerweile rund 
7000 Bücher nach Thüringen 
gebracht werden, wo sie, wie die 
Dankschreiben belegen, begeis 
tert aufgenommen wurden. 
Nach wie vor freut sich der KLW ' 
über gut erhaltene Bücher aller 
Bereiche. (Tel. 236 16 20 tagsü 
ber und 373 46 22 abends oder 
E-Mail: hw@gmx.li). 
Für die Zehnjahresfeier im 
September 2001 in Weimar 
sagten die liechtensteinischen 
Vertreter ihre Unterstützung 
und Teilnahme zu. Im Mittel 
punkt wird eine Ausstellung 
mit Künstlern aus Tirol, Vorarl 
berg und Liechtenstein als Bei 
trag der Galerie am Lindenplatz 
stehen, deren Direktor Kurt 
Prantl sehr aktiv tätiges Mit 
glied des KLW ist. Gefördert 
werden sollen ausserdem die 
Verbindungen zwischen Liech 
tensteins Theater am Kirchplatz 
und dem Deutschen Natio 
naltheater in Weimar, dessen 
Leitung bereits ihr Interesse 
signalisiert hat, den Kunst 
sammlungen beider Orte, dem 
Stadtmuseum Weimar und dem 
Liechtensteinischen Landesmu- 
seum und verschiedenen Gale 
rien und Jazzinitiativen sowie 
weitere Veranstaltungen . in 
Liechtenstein und Weimar. Das 
genaue Programm des «Kultur 
kreises Liechtenstein-Weimar» 
für 2001 liegt Ende des Jahres 
vor. 
Der KLW war 1991 nach den 
Rheinberger-Musiktagen und - 
noch zu Zeiten der DDR also - 
zwei Jahre nach einer Begeg 
nung zwischen Weimar- 
Preisträger Michael von Hint- 
zenstern und Henning K. Fihr. 
v. Vogelsang gegründet wor 
den, vermittelt durch Rheinber- 
ger-Archivar Harald Wangsa; 
der die freundschaftlichen Be 
ziehungen zwischen Josef 
Rheinberger aus Vaduz und 
Franz Liszt aus Weimar gründ 
lich erforscht und dokumen 
tiert hat
	        

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