Liechtensteiner VOLKSBLATT
SPORT
Montag, 16. Oktober 2000 1 5
Polverino 3 - Fischer 3
1. Liga: Tabellenführer FC Vaduz deklassiert den FC Tuggen auswärts 0:8 (0:4)
Die zweiwöchige Pause hat
dem FCV offensichtlich
ganz gut getan. Der Akku
war wieder voll, es herr
schte viel Spielfreude und
Torlaune. Und der Torhun
ger hatte erfreulicherweise
genau die Richtigen erwi
scht: Polverino und Fi
scher, zuletzt öfters auf der
Bank, trugen mit je drei
Treffern den Hauptanteil
zu diesem Kantersieg bei.
Rainer Ospelt
Dem Platzspeaker nebenan fehl
ten die Worte zusehends und
nach dem Schlusspfiff musste er
nicht lange recherchieren. Das
war zweifellos die höchste Nie
derlage, die sein Verein in seiner
so erfolgreichen 1. Liga-Ge
schichte kassieren musste und
dies noch auf eigenem Platz.
Andererseits war dies für den
Vaduz nach dem denkwürdigen
1:11 letzte Saison beimUSV der
zweithöchste Sieg in der noch
längeren 1. Liga-Geschichte, be
zeichnenderweise wiederum
auswärts.
Zenit überschritten
Ohne die Leistung des FCV zu
schmälern, das war nicht mehr
1. Liga, Gruppe 3
12. Runde.: Tuggen - Vaduz 0:8; >
Kreuzlingen - Sursee 5:0. Gossau - 1
Freienbach 0:0. Widnau - Buochs:
0:2; Rappeiswll-Jona - Schötz 1:2.'j
Mendrislo - Rorschach, Chiassa r , : ;
Zu(? 94 und Malcantone • Agno' -v'j
Schötz vtrschobenT i ; '
1. Vaduz 11 38:11 25
2. Schötz 12 ' 28:13 24
3; Gossau 12 22:17 23
4. SU Gallen 11 U2l;1l 22
5. Chiasso II 13:11 18
6. Kreuzlingen 1220:11 18
7. Frcienbach 1221:23 18 ' j
8. Malcantone Agno 1113:917 '
9.Buochs 12 15:21 16,
10. Zug 94 11 20:15 15
11. Mendrisio 11 19:18'l# ' '
' 12. Rorschach 11,8:10 13
13. Tuggen 13 13:29 II
14. Rapperswil-Jona 12 13:29 7,
15. Sursee 13 13:31 7
16. Widnau 13 9:27/ 7
der FC Tuggen, der in den letz
ten Jahren immer an der Spitze
mitmischte und letzte Saison
nur knapp die Aufstiegsrunde
, (gegen Vaduz) verpasste. Die
Mannschaft ist überaltert, nur
ein Spieler unter 25 Lenzen,
und durch den schlechten Sai
sonstart zusätzlich verunsi
chert. Einige Zuschauer waren
sich denn auch schon bei Halb
zeit einig: das ist eine harmlose
Truppe.
Endlich mal Fischer
Spielertrainer Wegmann hat
te eine druckvolle Startoffensi
ve des Gastgebers prognosti
ziert, doch nichts da. Der FCV
bestimmte von Beginn weg
Tempo und Spiel, zeigte mehr
Biss in den Zweikämpfen und
vor allem mehr Fantasie beim
Spielaufbau. Und als Zarn mit
einem Lochpass die schlecht
disponierte Viererkette ein ers
tes Mal aushebelte, war der
Bann vorzeitig gebrochen. Fi
scher zog allein auf Taini lös
und setzte die Kugel, ganz
trocken, flach ins Eck (4.). End
lich, das erste Saisontor des
letztjährigen Torschützenkö
nigs (15 Saisontore).
Vorne hilflos
Tuggen hatte, soviel vorweg,
in der ersten Hälfte gerade mal
zwei Torszenen und beide Male
war wie schon gewohnt Tor
mann Crespo zur Stelle. Sowohl
den Freistoss des 33-jährigen
Ugras (15.) als auch den Kopf
ball des 31-jährigen Häsler
(17.) parierte er sicher. Die
früher offensiv so gefürchteten
Schwyzer wirkten vorne hilf
los. Ganz anders natürlich die
Vaduzer. Durch die frühe
Führung beflügelt, kam die
FCV-Tormaschine immer besser
in Schwung, erarbeitete sich
Chance um Chance.
Vier Torschützen
So war diese Partie bei Halb
zeit bereits entschieden, wobei
sich erfreulicherweise vier ver
schiedene Spieler als Torschüt
zen auszeichneten. Für Tor
Nummer zwei war der Spieler
trainer besorgt: ein Flachschuss
aus gut 25 Metern, wie am
Strich gezogen (25.), sein fünf
tes Saisontor. Tor Nummer drei
nach einer Ballstaffette durch
Slekys (30.) und Tor Nummer
vier, in seiner typischen Art,
Das Führungstor von Benjamin Fischer in der 4. Minute war
gleichzeitig sein erstes Saisontor. (Bild: Dietmar Stiplovsek)
Wie sein Sturmpartner Fischer
war auch Daniele Polverino (Bild)
in Tuggen dreimal erfolgreich.
nach einer Drehung im Straf
raum, durch Polverino (40.)
Und noch zweimal
, Nach dem Seitenwechsel hat
te der Uhrzeiger noch nicht
einmal eine Umdrehung ge
macht, da zapellte das Leder
schon wieder im Netz. Polveri
no hatte von der Strafraum
grenze abgezogen (46.). Und als
der Tormann den Schuss von
Fischer noch mit Mühe abweh
ren konnte, war Polverino als
Abstauber wieder zur Stelle
(62.). Dieser Hattrick hat ihm
wohl besonders gut getan.
Zweistellige möglich
Und auch Fischer weiss jetzt
wieder, wie man Tore erzielt.
, Wieder konnte er allein auf Tai
ni losziehen, wieder bewies er
Tuggen - Vaduz
Nervenstärke und setzte die
Kugel wie schon beim
Führungstor, flach ins Eck
(67.). Und drei Minuten vor
Schluss erzielte er im Nach-
schuss ebenfalls sein drittes
Tor. Hätten die Vaduzer, bei de
nen noch Büchel, Bossi und
Gerster eingewechselt wurden,
alle Chancen genutzt, wäre das
«Stengeli» voll gewesen.
0:8 (0:5)
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Schiedsrichter: Stefan Bühlmann, Luzem
Sportplatz Linthstrasse
Zuschauen 300
Tore: 4. Fischer 0:1,25. Wegmann 0:2.30. Slekys 0:3,40. Polverino 0:4,46. Pol-
verino 0:5.62. Polverino 0:6.67. Fischer 0:7.87. Fischer 0:8.
Ecken: 4:3 (1:2)
Auswechslungen: 34. Beh für Bernet. 52. Langer für Urgas, 65. Büchel für
Telser, 66. Heblig für Häsler. 70. Bossi für Wegmann. 71. Gersler für Müller.
Verwarnungen: 14. Müller (Handspiel). 19. Ruoss (Foul). 36. Milano (Foul).
Bemerkungen: Vaduz ohne Moitzi (gesperrt). Burgmeier (verletzt), auf der
Bank Cabral.
Spielwertung: Überraschend einseitig-Vaduz spielerisch und torhungrig.
Auffallend und sehenswert: Daniele Polverino und Benjamin Fischcr mit je
drei Treffern.
Beim USV läuft's derzeit überhaupt nicht
Klare 1:4 (0:1)-Heimniederlage gegen FC Frauenfeld/USV - Torschütze Ofentausek
Beim USV läuft's derzeit nicht
gerade rund: Gegen Frauen
feld kassierten die Unterlän-
• der bereits die dritte Heimnie
derlage im sechsten Meister
schaftsspiel. Obwohl - die
Schweizer keine Übermann
schaft sind, reichte es am En
de zu einem klaren 1:4-Sieg.
Die Tore erzielten Burger, Mi
chel, Ofentausek und zweimal
Lampert durch Eigentor.
Herbert Oehri
Seit dem Ausscheiden der
Schlüsselspieler Zech und
Fuchsbichier, ist die USV-Elf
um einiges schwächer gewor
den. Besonders im Mittelfeld
fehlen die beiden Langzeitver-
letzten an allen Ecken und En
den. So auch im gestrigen
Spiel, in dem die Gastgeber ab
der 34. Minute - nach dem
Platzverweis von Leandro - mit
zehn Mann weiter spielen
mussten.
Dennoch schlugen sie die
USV'ler bis zum Platzverweis
recht gut und kamen in der 16.
Minute zur ersten Riesenchan
ce. Müslüm, herrlich von Ofen
tausek eingesetzt, verpasste die
glasklare 1:0-Führung solo vor
Sutter. Frauenfeld seinerseits
profitierte von einem Ab
wehrschnitzer in der USV-
Deckung. Doch auch Burger
vergab aus sieben Meter solo
vor Heeb.
Platzverweis brachte
die Wende
In der 34. Minute dann die
Schlüsselszene dieses Spieles:
Leandro, vorher wegen eines
<Dutzendfouls> bereits verwarnt,
hielt Stürmer Burger im
Strafraum am Trikot, was SR Lu-
igi als Foul ahndete. Er stellt Le
andro vom Platz und verhängte
darüber hinaus einen Elfmeter,
der durch Burger zum bis dahin
nicht verdienten 0:1 führte.
In der 43. Minute kam der
beste USV'ler Ofentausek am
Fünfmeter frei zum Schuss, doch
auch er vernebelte den Ball. Eine
Minute später wehrte Heeb einen
Schuss von Burger bravourös ab.
<Unglücksrabe> Lampert
Nach Seitenwechsel produ
zierte Lampert sein erstes Ei-
1 *
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J, A., v. ,J. V > . . '
Für den USV setzte es in dieser Saion bereits die dritte Heimnie
derlage. (Bild: Ingrid)
gentor In diesem Spiel (48.). Er
fälschte den Ball recht unglück
lich in den eigen Kasten ab.
Neun Minuten später dann der
verdiente Anschlusstreffer
durch Ofentausek zum 1:2. Er
wurde vom 18-jährigen, verletzt
angetretenen Kollegen Müslüm,
nach herrlichem Flügellauf per
Rückpass ideal eingesetzt. Ge
gen Schluss Hessen die Kräfte
beim USV mit zehn Mann spie
lend verständlicherweise nach
und der FC Frauenfeld kam zu
einigen guten Chancen. Michel
erzielte in der 76. Minute das
1:3 und Lampert setzte in der
92. Minute mit einem weiteren
Eigengoal zum 1:4 den un
rühmlichen Schlusspunkt.
Alles in allem ist der Sieg der
Gäste verdient ausgefallen,
wenn auch um das eine oder
andere Tore zu hoch. Die USV-
Elf patzte zu häufig in der Hin
termannschaft und Ofentausek
war im Mittelfeld praktisch auf
sich alleine gestellt.
Es wird Zeit, dass das Ver-
letztenlager beim USV sich
schnell lichtet.
Telegramm
Sportpark Eschen-Mauren: ca. 150
Zuschauer; SR Bello Lulgi, Dietikon;
Bemerkungen: USV ohne Zech,
Fuchsbichier, Blumcnthal, Beck, Gas
sner, Lüchinger (alle verletzt); Ver
warnungen: gelbe Karle für Karatay,
Leandro, Müslüm (USV); Michel,
Burger (Frauenfeld); rot (Ampelkar-
te/34. Leandro).
USV Eschen-Mauren: Heeb, Lam
pen, Schraner (Bieberschulte), Mor
scher (Cassutt), Ender, Rissi, Saliha-
gic, Karatay, Leandro, orentausek,
Müslüm.
FC Frauenfeld: Sutter, Kadar,
Perone, Escobar, Michel, Burger, Ba-
gno (Stil), Nikodijevic, Lenhart, Da
miano (Velija), Schai (Dos Santos).
Tore: 0:1 Bürger 34. Min. (Pen.);
0:2 Lampert 48. Min. (Eigentor); 1:2
Orentausek 57. Min.; 1:3 Michel 76.
Min.; 1:4 Lampert (Eigentor) 92. Min.
2. Liga interregional -
Gruppe 6
FC Stv Margrethen - FC Winkeln SG
2:1; Chur 97 - FC Herisau 3:0;FCAm-
riswil - FC Wülflingen 2:1; SC Brühl -
FC Winterthur 2 2:2; FC Uzwil - FC
Bazenheid 1:1; USV Eschen/Mauren -
FC Frauenfeld 1:4.
1. Chur 97
7
18:6
21
2. FC Frauenfeld
8
18:10
15
3. FC St. Margrethen
7
14:8
13
4. FC Herisau
7
15:11
11
5. SC Brühl
8
13:14
9
6. FC Winterthur 11
7
11:13
8
7. FC Wülflingen
7
11:17
8
8. FC Bazenheid
7
11:12
7
9. FC Amriswil
7
7:11
7
10. FC Uzwil
7
7:13
6
II. USV Eschen/Mauren6
11:15
5
12. FC Winkeln SG
6
8:14
3