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Liechtensteiner
Dienstag
10. Oktober 2000
Fr. 1.-
VOLKSBLATT
Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.233
Vekbuhdi Südostschweiz
Durch Spende des Fürsten Institut
DIENSTAG
Heute
Sonderbeilage
zu «Joseph»
V Liechtensteiner
VOLKSBfeaff
Vinn nehme von aDnn das Beste
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SONDERDRUCK: Bereits
gestern Montag sollte ein
Sonderdruck zum Musical
«Joseph» dem Volksblatt
beiliegen. Aufgrund einer
Nachlässigkeit bei unserem
Druckpartner in Chur ka
men Sie, geschätzte Leserin
nen und Leser, noch nicht
in den Genuss der schön
sten Bilder aus dem erfolg
reichen Musical, welches
am Wochenende nach 16
vollbesetzten Vorstellungen
zu Ende ging. Der Verlag
«Liechtensteiner Volksblatt»
hofft, dass der gelungene
Sonderdruck auch heute
noch viel Spass und Freude
beim Lesen bereitet. Beilage
Krankenkasse mit
Tradition
BALZERS:Im Jahre 1925
wurde die Freiwillige Kran
kenkasse Balzers (FKB) ge
gründet und genau mit dem
Datum der diesjährigen
Generalversammlung, dem .
9. Oktober, wurde vor
75 Jahren das erste Proto
koll der Balzner Kranken
kasse datiert. Gestern wurde
in Balzers das Jubiläum der
Kasse gefeiert. Seite 9
Renato Frick holt
Schach-Titel
SCHACH: Renato Frick
(Bild) krönte sich bei den
am Wochenende abgehalte
nen Schach-Landesmeister
schaften in eindrücklicher
Manier zum neuen Meister.
Titelverteidiger Harald
Elkuch klassierte sich
vor Kurt Studer auf Rang
Zwei. Seite 13
Überfall auf
Crossair
LUXEMBURG: Bei einem
Überfall auf einen Geld
transport auf dem Luxem
burger Flughafen sind ges
tern fünf Personen verletzt
worden. Seite 24
zur Selbstbestimmung gegründet
Liechtenstein-Institut für Selbstbestimmung in den USA gegründet - 12 Mio.-Dollar-Spende des Fürsten
Landesfiirst Hans-Adam II.
spendete der Universität
von Princeton/USA 12 Mio.
Dollar, um ein Liechten
stein-Institut zur Selbstbe
stimmung zu schaffen. Die
ses Institut soll als Zentrum
fiir Forschung, Lehre und
Publikationen im Zusam
menhang mit Themen zur
Selbstbestimmung gelten.
Der Landes fürst bezeichnete
diese Spende in einem Brief
als eine gute Investition zu
gunsten der Menschheit
Alexander Batliner i
Die Universität von Prince
ton/USA vergrössert durch ei
ne 12-Millionen-Dollar-Spen
de des Landesfiirsten ihr En
gagement zum Sclbstbestim-
mungsrecht. Dies geht aus ei
ner Pressemitteilung der Uni
versität Princeton hervor. Im
Mittelpunkt dieser Vergrösse-
rung steht die Schaffung eines
Liechtenstein-Institutes für
Selbstbestimmung. Damit
wird das bereits existierende
Forschungsprogramm zur
Selbstbestimmung, welches
ebenfalls vom Landesfürsten
gegründet wurde, weiter aus
gebaut. Das neue Institut
möchte erreichen, dass Stu
denten und andere auswärtige
Experten ihre Arbeit mehr
verbreiten können. Zudem
Durch die Spende des Landesfiirsten von 12. Millionen Dollar konnte an der Universität Princeton ein
Liechtenstein-Institut fiir Selbstbestimmung gegründet werden. (Archivbild)
sollen Gelder in neue Projekte
im Kosovo, in Tschetschenien
und in Pakistan investiert
werden. Des Weiteren versteht
sich das Institut als eine
Brücke zwischen Wissen
schaftlern, Politikern und Dip
lomaten. Hierzu verpflichtet
sich das Institut sowohl
grundlegende Forschung zu
betreiben als auch Lösungen
fiir gegenwärtige Weltproble
me im Zusammenhang mit der
Selbstbestimmung zu suchen.
Wolfgang Danspeckgruber,
Gründungsdirektor des Insti
tutes, drückte die Hoffnung
aus, dass Gewalttätigkeiten
Sanktionen gegen Serbien aufgehoben
EU-Reaktion auf den Machtwechsel in Jugoslawien
LUXEMBURG: Die EU hat nach
dem Machtwechsel in Belgrad
die Sanktionen gegen Jugosla
wien weitgehend aufgehoben.
Über Hilfe an Jugoslawien soll
am EU-Gipfel in Biarritz ge
sprochen werden, wozu auch
Jugoslawiens Präsident Kostu
nica eingeladen wurde.
Unverzüglich aufgehoben wur
den das Flug- und das Öl-Em
bargo gegen Jugoslawien. Dar
auf verständigten sich die Aus-
senminister der Europäischen
Union (EU) gestern in Luxem
burg.
Das 1998 verhängte Flug-
Embargo galt für die jugoslawi
sche JAT wie auch für europä
ische Flüge nach Jugoslawien,
war indes schon im Februar sis-
tiert worden. Das seit 1999 gel
tende Öl-Embargo hatte wegen
Lieferungen aus osteuropäi
schen Ländern eher geringen
Erfolg.
Nicht aufheben wird die EU
dagegen Massnahmen, die sich
direkt gegen den früheren ju
goslawischen Präsidenten Slo
bodan Milosevic und dessen
Anhänger richten. «Niemand
denkt darüber nach, Milosevics
Konten freizugeben», sagte der
deutsche Aussenminister
Joschka Fischer.
Die EU will Jugoslawien zu
dem rasch finanzielle Hilfen
zukommen lassen. Auch Jugos
lawien solle vom sogenannten
CARDS-Hilfsprogramm der EU
für den West-Balkan profitieren
können, heisst es in einer Er
klärung vom Montag. Laut dem
Koordinator des Stabilitäts
pakts für Südosteuropa, Bodo
Honibach, soll Serbien zudem
in den Pakt einbezogen werden.
Wie und in welchen Fristen
die Hilfe erfolgen soll, wurde
jedoch nicht präzisiert. EU-
Aussenkommissar Chris Patten
kündigte indes noch fiir diese
Woche ein Treffen mit Vertre
tern Jugoslawiens in Belgrad
an. Dabei soll insbesondere
auch über Soforthilfe gespro
chen werden.
Gegen ein Abwarten der Ent
wicklung in Serbien sprach sich
zudem Fischer aus. Die Stärkung
Der deutsche Aussenminister Joschka Fischer (rechts) im Ge
spräch mit dem französischen Aussenminister Hubert Verdine.
der Demokratie in Serbien hän
ge vbn der Verbesserung der Le
bensbedingungen der Bevölke
rung ab, betonte er. Bis zum EU-
Gipfel in Biarritz vom kommen
den Freitag und Samstag müss-
ten «die Dinge geklärt sein.»
Die EU-Kommission hatte
im Rahmen des CARDS-Pro-
gramms bis 2006 5,5 Milliarden
Euro für den West-Balkan vor-
. ; /,
gesehen; der Betrag blieb indes
im Ministerrat bislang strittig.
Als vordringlich erachtet die EU
im weiteren die Räumung der
Donau fiir die Schifffahrt. Be
dingungen fiir die Hilfe stellt
die EU nicht; fprmell gebe es
auch keine Verknüpfung mit
der Auslieferung Milosevics ans
UNO- Kriegsverbrechertribunal
in Den Haag, hiess es.
und Tumulte in Zusammen
hang mit der Suche nach ver
mehrter Autonomie gemindert
werden können.
Drei bevorzugte Projekte
Im Mittelpunkt der Arbeit
stehen drei konkrete Projekte.
Ein Projekt wurde schon im
Juni dieses Jahres gestartet. Es
hat die Staatsmacht, die Gren
zen und die Autonomie in der
Region der früheren Sowjet
union zum Inhalt. Als Ende
dieses Projektes soll nächstes
Jahr eine Konferenz durchge
führt werden, bei welcher Lö
sungen und Empfehlungen zu
dieser Problematik präsentiert
werden sollen. Bei einem wei
teren Projekt sollen Forscher
Strategien zur Prävention und
zum Umgang mit Krisen be
züglich der Selbstbestimmung
entwickeln. Das dritte Projekt
soll sich dem Konflikt zwi
schen Pakistan und Indien an
nehmen. Hierbei steht die Re
gion um Kaschmir im Mittel
punkt. Zudem ist vom Institut
geplant, mitzuhelfen, eine
friedliche Lösung für das ehe
malige Jugoslawien zu finden.
Des Weiteren plant das Liech
tenstein-Institut fiir Selbstbe
stimmung, eine internationale
Konferenz zu organisieren, bei
welcher über die begriffliche
und sachliche Verwicklung
der Selbstbestimmung zu Be
ginn des 21. Jahrhunderts ge
sprochen werden soll.
Terroranschlag
in Südspanien
GRANADA: Bei einem An
schlag in der södspianischen
Stadt Granada ist am;Montag
der Chef-Staatsanwalt des an-
dalusischen ' Regionalgerichts
ermordet worden. Wie das
staatliche FemsehenTVE be-
richteteiStriag der 59-jähiige
Luis Portero im Spital seinen
Schusswunden. Der Jurist war
vor seiner Wohnung; von drei
Tenoristen : angegriffen wor
den. Dabei wurde er von einer
Kugel Im Nacken getroffen, die
ihm tödliche Verletzungen zu
fügte. Zunächst waren über
seinen Zustand widersprüchli
che Angaben gemacht worden.
Der Radiosender RNE berichte
te zuerst unter Berufung auf
die Pr&fektur, der Jurist sei vor
seiner Wohnung getötet wor-.
den. Rettungskräfte widerspra
chen diesen Angaben und sag
ten, Pörtero sei schwer verletzt
ins Spital gebracht viförden.
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