Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT WIRTSCHAFT Mittwoch, 4. Oktober 2000 1 1 
Umsätze - mal so, mal so 
Detailhandel in der Schweiz: Zunahmen bei Nahrungs- und Genussmittel 
NEUENBURG: Die Zunah 
me der Detailhandelsum 
sätze im August geht auf 
das Konto der Nahrungs 
und Genussmittel. Im 
Vergleich zum Voijahres- 
monat sanken dagegen 
die Verkäufe von Kleidern 
und Textilwaren recht 
deutlich. 
Die wertmässigen Detailhan- 
delsumsätze im Total der unter 
suchten Betriebe legten im Au 
gust im Vergleich zum Voijah- 
resmonat um 4,4 Prozent zu. 
Dies entspricht einer realen, 
teuerungsbereinigten Zunahme 
um 1,6 Prozent. Dies teilte das 
Bundesamt für Statistik (BFS) 
am Dienstag mit. 
Wie im Vormonat hatten sich 
die Umsätze in den drei Haupt 
gruppen unterschiedlich ent 
wickelt. Während die Nah 
rungs- und Genussmittel ein 
Plus von 4,5 Prozent verzeich 
neten,' sanken die Umsätze für 
Bekleidungsartikel und Textil 
waren um 3,6 Prozent. Beim 
Total der übrigen Branchen re 
sultierte ein Umsatzzuwachs 
um 7,0 Prozent. 
Real (teuerungsbereinigt) 
legten die Umsätze für Nah- 
rungs- und Genussmittel um 
2,3 Prozent zu, während dieje 
nigen für Bekleidung und Tex 
tilwaren um 3,2 Prozent ab 
nahmen. Im Total der übrigen 
Branchen betrug die Zunahme 
2,2 Prozent. 
Die grosse Differenz zwi 
schen den nominalen (+ 7 %) 
und realen (+ 2,2 %) Umsätzen 
in dieser Gruppe fuhrt das BFS 
hauptsächlich auf die innert 
Jahresfrist stark gestiegenen 
Preise für flüssige Brenn- und 
Treibstoffe zurückzuführen. So 
kletterten die Umsätze mit die 
sen Produkten im Berichtsmo 
nat um 47 Prozent. 
Tabakwaren sind 
rückgängig . 
Bei den Nahrungs- und Ge 
nussmitteln verzeichneten die 
Artikelgruppen Früchte und 
Gemüse (+ 11 %) und Fleisch 
und Wurstwaren (+ 10 %) die 
grössten Umsatzzunahmen. 
Milch und Milchprodukte 
verzeichneten hingegen einen 
leichten Rückgang um 1,2 Pro 
zent. Der Rückgang der Umsät 
ze für Tabak und Tabakwaren 
(- 1,5 %) hält an. Allerdings ist 
er laut BFS schwächer ausge 
fallen als in den beiden voran 
gehenden Monaten. 
Die Entwicklung bei den Be 
kleidungsartikeln und Textil 
waren verlief, wie bereits im 
Juli, deutlich negativ. Die 
stärksten Umsatzeinbussen 
verzeichneten dabei die Da- 
men- und Mädchenkonfektion 
(- 10 %) sowie die Herren- und 
Knabenkonfektion (- 9 %). 
«Offensichtlich hat das Som 
merwetter im August die Kon 
sumenten nicht zum Kauf der 
neuen Herbstkollektionen ani 
miert», schreibt das Bundesamt 
für Statistik dazu. 
Eine starke Umsatzsteigerung 
im Non-Food-Segment ver 
zeichneten die Büromaschinen 
(+28 %) und die Sportartikel 
(+15 %). Auch die Uhren- und 
Bijouteriewaren (+12 %), die . 
Möbel sowie die Küchen- und 
Haushaltgegenstände (je +8 %) 
legten überdurchschnittlich zu. 
Insgesamt positive Entwick 
lung seit Jahresbeginn. Kumu 
liert stiegen <Jie wertmässigen 
Umsätze von Januar bis August 
im Vergleich zur Vorjahresperi 
ode insgesamt um 2,6 Prozent. 
Bei den Nahrungs- und Genuss 
mitteln betrug der Zuwachs 2,2 
Neues Mitglied im 
Bankenverband 
Bank Vontobel (Liechtenstein) AG 
Die Bank Vontobel (Liechten 
stein) AG, die im Juli dieses 
Jahres ihre Banklizenz erhielt, 
wurde gestern als zwölftes 
Mitglied des Liechtensteini 
schen Bankenverbandes auf 
genommen. 
Benno Büchel, Präsident des 
Bankenverbandes, hiess nach 
der Vorstandssitzung die Vertre 
ter der Bank Vontobel (Liechten 
stein) AG, Ueli Dubs, Vizepräsi 
dent des Verwaltungsrates, und 
Ruth Egeter-Woerz, Vorsitzende 
der Geschäftsleitung, in Anwe 
senheit des Vorstandes willkom 
men. Er begrüsste die Bank Von 
tobel (Liechtenstein) AG als 
zwölftes Mitglied und wies auf 
REKLAME 
die vielfältigen Aufgaben des 
Bankenverbandes hin. Ueli Dubs 
dankte für die Aufnahme und 
sagte, dass es der Bank Vontobel 
wichtig sei, die Gepflogenheiten 
des Bankenplatzes zu erkennen 
und somit auch der Standesor 
ganisation anzugehören. Die 
Bank kenne den' Bankplatz 
Liechtenstein aus bestehenden 
Geschäftsbeziehungen sehr gut 
und werde sich als fairer Mit 
streiter qualifizieren. Auch Ruth 
Egeter-Woerz bedankte sich für 
die Aufnahme in den Verband 
und bekräftigte, dass die Bank 
Vontobel sich in Liechtenstein 
mit ihrem Know-how positio 
nieren werde und eine aktive 
Mitarbeit im Verband anstrebe. 
Gespräche und Internet billiger 
EU befasst sich mit der Konkurrenz im Telekom-Bereich 
■ 1 — o —■- 


Inventarwert vom 3. Oktober 2000 
Ineome 
CHF 
108.27* 
Global Portfolio 
CHF 
108.61 4 
America Growth 
USD 
105.12* 
Europe Equity Growth 
EUR 
93.28* 
Far East Equity Growth 
JPY 
9'159.39 * 
'plus Aüsgabekommission 
<S> 
SERICA FONDSLEITUNG 
AKTIENGESELLSCHAFT 
POSTFACH 725 ■ PFLUGSTRASSE 12 ■ FL-9490 VADUZ 
TELEFON +423 - 236 54 99 • WWW.SERICA.COM 
LUXEMBURG: Die EU kurbelt 
die Konkurrenz im Telefon- 
Ortsnetz an und verbilligt da 
mit Gespräche und das Inter 
net-Surfen in Europa. Die EU 
möchte damit beim Internet 
nicht den Anschluss an die 
USA verlieren. 
Die Fachminister der Europäi 
schen Union einigten sich am 
Dienstag in Luxemburg auf ei 
ne baldige Öffnung der «letzten 
Meile» im Telefonnetz bis zum 
Kunden. Dabei geht es um das - 
vielfach noch in der Hand der 
ehemaligen Monopolunterneh 
men liegende - Anschlussstück 
der Festnetz-Telefone an das 
Leitungsnetz. Mit der Grund 
satzeinigung werden die EU- 
Länder verpflichtet, die Orts 
netze bis zum Jahresende zu 
öffnen. Mehr Konkurrenz gibt 
es dann bereits vom kommen 
den Jahr an. Der Parlamentari 
sche Staatssekretär im deut 
schen Bundeswirtschaftsminis 
terium, Siegmar Mosdorf, 
sprach von einen wichtigen 
Schritt Europas hin zu einer di 
gitalen Wirtschaft. Auch der 
Bürger werde von mehr Wett 
bewerb in den Ortsnetzen pro 
fitieren: «Wir werden Preisdivi 
denden bei den Kunden haben.» 
Das Europaparlament wird 
sich voraussichtlich noch im 
Oktober mit dem Thema befas 
sen. Eine endgültige Entschei- 
Regionale Telefonnetze sind in Europa vielfach noch in der Hand 
von Staatskonzernen oder früheren Branchenmonopolisten. Orts 
netze sind deshalb oft noch nicht liberalisiert. (Bild: Nokiaj 
dung der EU-Minister wird 
dann für Dezember erwartet. 
Lokale und regionale Tele- 
fortnetze sind in Europa viel 
fach noch in der Hand von 
Staatskonzernen oder früheren 
Branchenmonopolisten. Orts- 
KEKLAME 
PanAlpina Sicav 
Alpina V 
Preise vom 3. Oktober 2000 
Kategorie A (thesaurierend) 
Ausgabepreis: € 55.10 
Rücknahmepreis: € 53.95 
Kategorie B (ausschüttend) 
Ausgabepreis: € 54.20 
Rücknahmepreis: € 53.05 
Zahlstelle In Liechtenstein: 
Bank Wegelln (Liechtenstein) AG 
Heiligkreuz 49, FL-9490 Vaduz 
Jim 
Fortuna 
Investment AC Vaduz 
Inventarwert vom 3. Oktober 2000 
FORTUNA 
Etirope Balanced Fund Euro 
EUR 108.29' 
FORTUNA 
' Europe Balanced Fund 
, Schweizer Franken 
CHF 102.73* 
SAuwpbekommiuion 
O 
CtNTWJMIVLNK 
netze sind deshalb oft noch 
nicht voll liberalisiert. Die Orts 
netz-Preise sind für das Inter 
net von zentraler Bedeutung, 
da sich die Nutzer meist über 
lokale Nummern ihres Anbie 
ters einwählen. 
Die letzte Meile 
Die Öffnung der «letzten 
Meile» wurde vergleichsweise 
schnell auf den Weg gebracht. 
EU-Industriekommissar Erkki 
Liikanen legte seinen Vorschlag 
im Juli vor, nachdem die EU- 
Staats- und Regierungschefs 
bei ihrem Gipfel in Lissabon im 
März die Richtung vorgegeben 
hatten. Dem finnischen Kom 
missar sind die hohen Preise 
für Ortsgespräche in der Union 
schon seit längerem ein Dorn 
im Auge. 
In der Schweiz wird gerne eingekauft. Nahrungs- und Genussmittel legten um bis zu 11 Prozent zu, 
Tabak-Waren werden weniger gekauft. (Bild: bak) 
Prozent, bei den Bekleidungs 
artikeln 0,7 Prozent und im To 
tal der übrigen Branchen 3,9 
Prozent. Die realen Umsätze la 
gen seit Jahresbeginn mit einer 
Abnahme von 0,1 Prozent 
knapp unter dem Voijahresni- 
veau. Die Nahrungs- und Ge 
nussmittel steigerten die realen 
Umsätze um 0,7 Prozent, die 
Bekleidungsartikel und Textil 
waren um 0,3 Prozent. 
NACHRICHTEN 
EBK weist 
Vorwürfe zurück 
BERN: Die Eidgenössische 
Bankenkommission (EBK) 
weist Vorwürfe zurück, wo 
nach sie im Falle der Aba- 
cha-Gelder verspätet einge 
griffen hat EBK-Direktor 
Daniel Zuberbühler bestritt 
auf Anfrage der AP, dass 
der Aufsichtsbehörde schon 
Anfang 1999 Informationen 
über die Tragweite der Affä 
re angeboten worden seien. 
Das Verhalten der EBK im 
Falle der Fluchtgelder des 
verstorbenen nigerianischen 
Ex-Diktators Sani Abacha 
hatte unter anderem des 
halb für Aufsehen gesorgt, 
weil im Nachhinein bekannt 
wurde, dass die Bankenauf 
seher bereits 1998 einen 
Fall aufgedeckt hatten. 
Und zwar ging es um die 
Schweizer Tochter des be 
kannten Hamburger Ban 
kenkonzerns M.M. Warburg. 
Die EBK hatte in dem im 
April 1999 veröffentlichten 
Jahresbericht 1998 zwar 
über diesen Fall berichtet, 
jedoch in anonymisierter 
Form. Die Schilderung des 
Sachverhalts macht deut 
lich, dass es sich wohl um 
den krassesten Verstoss ge 
gen die Sorgfaltspflichten 
in der gesamten Abacha- 
Affäre handelte. 
BB Biotech 
In Italien 
MAILAND: Die Aktien der 
Beteiligungsgesellschaft BB 
Biotech sind neu auch am 
neuen italienischen Markt, 
dem Nuovo Mercato, für 
den Handel zugelassen. Dies 
teilte die italienische Börse 
am Dienstag mit. BB Bio 
tech investiert in Aktien aus 
dem Bereich Biotechnologie. 
Die Aktien werden bereits 
an der Deutschen und der 
Schweizer Börse gehandelt. 
Arbeitslose In EU 
bei neun Prozent 
BRÜSSEL: Die Arbeitslosen 
quote in der Euro-Zone und 
seinen Ländern lag im Au 
gust gegenüber dem Vormo 
nat unverändert bei neun 
Prozent. Wie die EU-Statis- 
tikbehörde Eurostat am 
Dienstag in Luxemburg mit 
teilte, verzeichneten die 
niedrigsten Arbeitslosen 
zahlen Luxemburg mit 2,2 
Prozent, die Niederlande mit 
2,5 Prozent und Österreich 
mit 3,2 Prozent. Die meisten 
Menschen ohne Beschäfti 
gung registrierte Spanien 
mit einer Quote von 14,5 
Prozent. Deutschland lag 
mit 8,3 Prozent genau im 
Durchschnitt der 15 EU- 
Staaten. In den elf Ländern 
der Euro-Zone suchten im 
August damit 11,8 Millio 
nen Menschen einen Ar 
beitsplatz; in der EU waren 
es 14,3 Millionen. Im Ver 
gleich zum August des Vor 
jahres sank die Zahl der Be 
schäftigungslosen um gera 
de mal 0,8 Prozentpunkte. 
Noch immer hinkt die EU 
allerdings den USA und Ja 
pan hinterher, die Quoten 
von 4,1 beziehungsweise 
4,5 Prozent verzeichnen. 
Am stärksten von Arbeitslo 
sigkeit betroffen sind in der 
EU die Jugendlichen. Die 
Quote für die unter 25- 
Jährigen gab Eurostat mit 
17,5 Prozent für die Euro- 
Zone und 16,5 Prozent für 
die EU an. 
I
	        

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