Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Wirtschaft 
Dienstag, 1. Februar 2000 13 
Nachrichten 
Paketzusteller UPS 
steigert Umsatz 
ATLANTA: Der weltgrösste Paketzusteller 
United Parcel Service (UPS) hat seinen Umsatz 
1999 dank der stark steigenden Auslieferungen 
für Internet- und andere Firmen um 9,1 Prozent 
auf 27,05 Mrd. Dollar gesteigert. Der Gewinn 
des in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia an 
sässigen Unternehmens fiel allerdings auf 883 
Mio. Dollar gegenüber 1,74 Mrd. Dollar im Vor 
jahr, teilte UPS am Montag mit. Der Grund für 
den starken Gewinnrückgang war nach den An 
gaben eine Steuerbelastung von 1,44 Mrd. 
Dollar, die im zweiten Quartal veranschlagt 
wurde. Diese ausgeklammert, wäre der Gewinn 
um 33,5 Prozent auf 2,33 Mrd. Dollar gestiegen, 
hiess es. UPS hat 1999 im Schnitt täglich 12,92 
Millionen Päckchen und Pakete zugestellt. «Wir 
erwarten, dass 2000 ebenfalls ein gutes Jahr 
wird», erklärte UPS-Finanzchef Robert J. Cla 
nin. 
Katjes schluckt Villosa 
und Hustelinchen 
EMMERICH: Der deutsche Lakritz-Hersteller 
Katjes-Fassin übernimmt zum 1. März die Mar 
ken Villosa, Sallos und Hustelinchen von der 
Leaf-Gruppe, die zum niederländischen 
Zuckerwarenkonzern CSM gehört. Durch den 
Zukauf soll der Umsatz des Familienunterneh 
mens mit Sitz in Emmerich (D) um 30 Mio. DM 
auf mehr als 200 Mio. DM (162 Mio. Fr.) steigen, 
sagte ein Firmensprecher am Montag. Die Pro 
duktion der neuen Marken bleibe in Finnland 
und Italien und werde von einer Tochterfirma 
verwaltet. Katjes ist nach eigenen Angaben die 
Nummer zwei im deutschen Fruchtgummi- und 
Lakritzmarkt und beschäftigt in Emmerich 
rund 300 Mitarbeiter. 1999 betrug der Umsatz 
etwa 180 Mio. DM. 
Deutsche Bank weiter 
auf Partnersuche 
DAVOS: Die Deutsche Bank ist nach den Wor 
ten von Vorstandssprecher Rolf Breuer weiter 
auf der Suche nach Kooperationspartnern für 
ihr Filialgeschäft. «Wir sprechen derzeit mit 
fünf bis sechs anderen Instituten, darunter auch 
ausländischen», sagte Breuer am Montag am 
Rande des Weltwirtschafts-Forums in Davos. 
Namen nannte Breuer nicht, stellte jedoch klar, 
dass die Ende 1999 abgebrochenen Gespräche 
mit der Dresdner Bank nicht wieder aufgenom 
men worden sind. Im Filialgeschäft kann sich 
Breuer auch mehr als einen Partner für die 
Deutsche Bank vorstellen. 
Keine Einigung bei den 
Lohnverhandlungen 
ZÜRICH: Der Schweizerische Kaufmännische 
Verband (SKV) fordert weiterhin für das kauf 
männische Personal im Bauhauptgewerbe eine 
generelle Lohnerhöhung von 100 Fr. bis zu ei 
nem Lohn von 5900 Franken sowie 1,7 Prozent 
mehr Lohn ab dieser Lohnsumme. Die Beschäf 
tigten in der Baubranche hätten während der 
vergangenen Rezessionsjahre schwere Lohnop 
fer hinnehmen müssen, hält der SKV in seiner 
Mitteilung vom Montag fest. 1999 sei die 
Bautätigkeit und der Arbeitsvorrat erstmals seit 
mehreren Jahren wieder angestiegen. Von die 
ser Entwicklung sollten nach einer langen 
Durststrecke auch die Angestellten profitieren. 
Der Baumeisterverband machte ein abschlies 
sendes Angebot von 1,7 Prozent individueller 
Lohnerhöhung. Dieses Angebot, das nach Ab 
zug der Jahresteuerung noch eine durchschnitt 
liche Lohnerhöhung von 0,4 Prozent bedeute, 
sei für den SKV inakzeptabel, schreibt die Ge 
werkschaft. 
Aktientausch 
vereinbart 
MADRID: Die spanische Grossbank Banco 
Santander Central Hispano (BSCH) und das 
französische Geldinstitut Societe Generale wol 
len ihre Zusammenarbeit verstärken. Beide 
Banken vereinbarten einen Aktientausch und 
den Aufbau gemeinsamer Unternehmen. Mit 
dem Aktientausch übernimmt die Societe Ge 
nerale bis zu drei Prozent der BSCH-Anteile 
und die BSCH stockt ihre Beteiligung an der 
französischen Bank auf bis zu sieben Prozent 
auf. Wie die Banken mitteilten, wollen sie ge 
meinsame Unternehmen zur Vermögensver 
waltung und für spezialisierte Finanzdienste 
aufbauen. Diese Zusammenarbeit soll sich un 
ter anderem auf Bereiche wie die Finanzierung 
von Investitionen oder die Abwicklung von Ge 
schäften über Internet erstrecken. 
Sozialrechte berücksichtigen 
WEF WTO-Reform: Gewerkschaften fordern nach den Worten auch Taten 
DAVOS: Gewerkschaften ha 
ben am Davoser Forum (WEF) 
die Wirtschaft und Politik auf 
gefordert, die fundamentalen 
Sozialrechte bei der Reform 
der Welthandelsorganisation 
(WTO) zu berücksichtigen. 
Den wohlwollenden Worten von 
US-Präsident Bill Clinton und dem 
britischen Premier Tony Blairsollen 
Taten folgen, forderten Gewerk 
schaften am WEF. 
Das Einhalten von Sozialstan 
dards - wie das Recht einer Gewerk 
schaft beizutreten oder das Verbot 
von Kinder- und Zwangsarbeit - soll 
bei den am WEF beteiligten Firmen 
bis zum nächstjährigen Forum über 
prüft werden, erklärte Philip Jen 
nings, Generalsekretär des Union 
Network International, gegenüber 
den Medien. «Häufig sprechen die 
Wirtschaftsführer sozial und agieren 
dennoch brutal», so Jennings. 
Bill Jordan, Generalsekretär des 
internationalen Gewerkschaftsver 
bandes (ICFTU), kritisierte, dass 
viele Entwicklungsländer die gefor 
derten Sozial- und Umweltstan 
dards in der WTO ablehnten. «Die 
Regierungen dieser Länder reprä 
sentieren nicht die Interessen der 
Arbeiterinnen und Arbeiter in den 
Entwicklungsländern», so Jordan. 
Die ICFTU vertrete hingegen über 
Nach den wohlwollenden Worten Clintons in Davos, sollen nun Taten folgen. Dies wird von Gewerkschaftern ge 
fordert. (Bild: Keystone) 
125 Mio. Arbeitende in über 100 
Ländern. 
«Es geht hier nicht um einen Min 
destlohn,sondern um fundamentale 
Menschenrechte wie das Verbot von 
Kinderarbeit», sagte Ursula Enge- 
len-Defer, Vizepräsidentin des 
Deutschen Gewerkschaftsbundes. 
Die Gewerkschaften sprachen 
sich ferner für Schritte zu einer sta 
bileren Finanzarchitektur aus. Die 
wirklichen Opfer der Asienkrise sei 
die arbeitende Bevölkerung in den 
betroffenen Ländern gewesen und 
nicht die Akteure an der Wall 
Street, betonte Jennings. 
Schlacht um Internet-Geschäft 
Übernahmekampf zwischen Mannesmann und Vodafone spitzt sich zu 
DÜSSELDORF: Eine Woche vor 
Ablauf des Kaufangebots von Vo 
dafone für den deutschen Mannes 
mann-Konzern hat sich der Über- 
nahmekampf zwischen den zwei Te- 
lekommunikationsunternehmen 
zugespitzt. 
Peter Lessmann 
Nach dem Motto, Spieglein, Spiel 
ein an der Wand - wer ist der 
schönste im ganzen Land? - kon 
zentriert sich die Schlacht immer 
mehr auf das Internetgeschäft. Wer 
am Ende die Nase vorn hat, ist ge 
genwärtig offen. 
Derzeit sehen allerdings die Bri 
ten wie der strahlende Sieger aus: 
Am Sonntag hatte Vodafone eine 
Kooperation im Internetgeschäft 
mit dem französischen Misch 
konzern Vivendi angekündigt. 
Voraussetzung: Mannesmann 
wird zu mehr als 50 Prozent von Vo 
dafone übernommen. Damit kon 
terte der weltgrösste Mobilfunkbe 
treiber die Pläne von Mannesmann, 
sich durch eine Zusammenarbeit 
mit dem Onlinedienst AOL Europe 
gegen die feindliche Übernahme zu 
wappnen. 
Beobachter erwarten, dass Man 
nesmann in den nächsten Tagen 
noch einmal nachlegt. «Vivendi hat 
sich für unser Konzept entschie 
den», sagt Vodafone-Sprecher 
Clark Richards. Und er wiederholt 
die immer wieder gestellte Frage: 
Was könne Mannesmann alleine ei 
gentlich besser als mit Vodafone zu 
sammen? 
Bei den Düsseldorfern steckt der 
Frust über den Deal vom Wochen 
ende offenbar tief. Die französisch 
britische Internet-Allianz hat Man 
nesmann voll in den Würgegriff ge 
nommen. Dabei hatte das Unter 
nehmen doch gerade von Vivendi 
Schützenhilfe im Abwehrkampf ge 
gen die Übernahme von Vodafone 
erwartet. 
«Es geht nur noch um Ausver 
kauf», sagt Konzernsprecher Man 
fred Söhnlein schon fast verbittert; 
und zwar bei der britischen Man 
nesmann-Tochter Orange und bei 
den Festnetzbeteiligungen Arcor, 
Infostrada und Cegetel. 
650 Arbeitsplätze 
Novartis: Unterstützung für 20 neue Firmen 
BASEL: Der Novartis Venture 
Fund hat im dritten Jahr seiner 
Tätigkeit 20 neue Firmen unter 
stützt. Die Zahl der geförderten 
Jungunternehmen beläuft sich auf 
insgesamt 66. Der Fonds hat so zur 
Schaffung oder Erhaltung von rund 
650 Arbeitsplätzen beigetragen. 
Bis Ende 1999 hat der Risikokapi 
tal-Fonds des Basler Pharmaunter 
nehmens insgesamt 79 Mio. Fr. zu 
gesprochen, wie dem Tätigkeitsbe 
richt zu entnehmen ist. Die Mehr 
heit der Unternehmen entwickelten 
sich nach Plan, so Novartis. 
Rund 90 Prozent der bisher ge 
sprochenen Gelder seien in 40 Fir 
men im Bereich Life Sciences ge 
flossen, heisst es weiter. Die übrigen 
26 Unternehmen sind in der Dienst 
leistungsbranche, der Informations 
technologie oder auf dem Gebiet 
der Polymere tätig. 
Erstmals floss 1999 auch Geld in 
den Fonds zurück, indem der Ventu 
re Fund bei einem Firmenzusam- 
menschluss eine Beteiligung mit 
Gewinn verkaufen konnte. Diese 
Mittel würden erneut für die Förde 
rung von Firmengründungen einge 
setzt,schreibt Novartis. Von den bis 
her 650 neu geschaffenen Arbeits 
plätzen entstanden 420 alleine im 
letzten Jahr. 1999 wurde die Grün 
dung von Firmen in der Hirn- oder 
Genomforschung ebenso unter 
stützt wie ein in der Personalschu 
lung tütiges Unternehmen oder ein 
Malergeschäft. 
Ebenfalls zu den geförderten Jung 
unternehmen gehört die aus den Wis 
senschaftlichen Diensten der Novar 
tis entstandene Firma Solvias. 
Dachdecker: 
Auftragsflut 
BERN: Die Dachdecker werden 
von Hausbesitzern bestürmt, ih 
re Dächer zu reparieren. Denn 
der Orkan «Lothar» hat an Ge 
bäuden und damit vor allem 
Hausdächern Millionenschaden 
verursacht und so der Branche 
ein Vierteljahr Mehrarbeit be 
schert. Genaue Zahlen liegen 
dem Schweizerischen Verband 
Dach und Wand (SVDW) noch 
nicht vor. Doch schätzt dessen 
Direktor Werner Meier, dass die 
Sturmschäden den Dach 
deckern drei bis vier Monate 
Zusatzarbeit verursacht. In nor 
malen Jahren machten Dach 
decker häufig um den Jahres 
wechsel Ferien, weil in dieser 
Zeit im Geschäft relativ wenig 
los sei, sagte Meier der Nach 
richtenagentur sda. 
Zudem müssten die Gewerk 
schaften künftig von ihrem Einfluss 
auf wirtschaftliche Entwicklungen 
via Pensionskassen Gebrauch ma 
chen. Diese Macht biete gerade bei 
Fusionen neue Möglichkeiten für 
die Arbeitnehmer, ihre Interessen 
und Forderungen zu verteidigen. 
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Durchschnitt 26,07'^Dollar ge-■■ 
kostet, nachdem es eine Woche ; 
zuvor noch für 25,58 Dollar zu. 
: habenwar,benchtete dasOpec-:; 
- Sekretariat am Montage 
«Das, was unsere Stärken sind 
und Wert schafft, wird schlicht zer 
stört». Für die Mannesmann-Ak 
tionäre habe sich die Unattrakti- 
vität des Kaufangebots noch erhöht, 
unterstreicht Söhnlein. 
Vodafone und Mannesmann sind 
•bereits seit längerem in der Tele 
kommunikation mit Vivendi ver 
bunden. So halten die Briten 20 Pro 
zent an dem zweitgrössten Mobil 
funkbetreiber SFR, der wiederum 
zum Telekommunikationsunterneh 
men Cegetel gehört. Bei Cegetel ist 
Vivendi mit 44 Prozent der grösste 
Aktionäre, Mannesmann sitzt mit 
15 Prozent im Boot. 
Die Hälfte dieses Anteils möchte 
Vodafone-Chef Chris Gent für den 
Fall einer erfolgreichen Übernahme 
den Franzosen überlassen, die dann 
die Mehrheit an Cegetel bekämen. 
Gleichzeitig ist geplant die Fest 
netzaktivitäten von Vodafone und 
Mannesmann (Arcor, Otelo, Infost 
rada) zusammen zu legen und an die 
Börse zu bringen. Vom Mannes- 
mann-Konzern bliebe damit in der 
Telekommunikation nicht mehr viel 
übrig. 
Hirst, 

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& Förtuna 
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Inventarwert vom 31. |anuar 2000 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund Euro 
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IM UMTtftttCHUCN MM itoTMl« Vf 
Inventarwert vom 27.1.2000 
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LAwenfond» Aktiengesellschaft 
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