8 Mittwoch, 27. September 2000
LAND UND LEUTE
Liechtensteiner VOLKSBIATT
NACHRICHTEN
Das LSVA
Komitee dankt
Das LSVA Komitee bedankt
sich bei all seinen Mitglie
dern für ihr Engagement
und die vielen Stundeji
Einsatz. Danke auch den
Wählern für ihr Votum. Das
Liechtensteinische Stimm
volk ist nicht dem Vor
schlag des Initiativkomitees
gefolgt. Trotzdem war der
Einsatz aller Beteiligten
wichtig für Liechtenstein.
Ohne das Referendum wäre
die LSVA ohne grosse Dis
kussion in der Bevölke
rung, auch in Liechtenstein
eingeführt worden. Die
Wähler hatten Gelegenheit
sich eine Meinung zu bil
den, und haben entschie
den. LSVA Komitee
Beziehungen zu
der Schweiz
Die beiden Nachbarländer
Schweiz und Liechtenstein
pflegen schon seit längerer
Zeit gute Kontakte mitein
ander. Jüngstes Beispiel ist
der im September-Landtag
verabschiedete Vertrag über
die Zusammenarbeit zwi
schen den Polizei- und
Zollbehörden. Und so wie
sich der Bundesrat über das
kräftige Ja der Liechten
steinerinnen zur LS\/A ge
freut hat, gratuliert auch
die Liechtensteiner Regie
rung der Schweiz zum Ab-
schluss der bilateralen Ver
träge.
Der gute Kontakt zwi
schen den beiden Ländern
ist u.a. auch der Grund für
den Schweizer Bundesprä
sident Adolf Ogi, am Don
nerstag dem Fürstentum
Liechtenstein einen Besuch
abzustatten.
Radio L nimmt diesen
Staatsbesuch zum Anlass
für eine Serie im Vorfeld
über die Beziehungen zwi
schen der Schweiz und
Liechtenstein.
Bis zum 29. September
2000 hören Sie jeweils im
Mittagsreport um 12.40
Uhr verschiedene Beiträge
zu diesem Thema, und am
Donnerstag, den 28. Sep
tember begleitet Radio L
Bundespräsident Adolf Ogi
auf seinem Besuch in
Liechtenstein. Serie zu den
Beziehungen Schweiz -
Liechtenstein - auf Ihren
Power-Frequenzen aus
Liechtenstein - Radio LI
Radio L
Windows
98/2000
ESCHEN: Dieser Kurs rich
tet sich an jene Personen,
die einen Personalcomputer
einsetzen, aber nur über
wenig Grundkenntnisse
verfügen. Die Teilnehmen
den vertiefen die Kenntnis
se über die Arbeitsweise
und Anwendungsbereiche
der Windows-Bedienungs
oberfläche, des Windows-
Explorers sowie der mitge
lieferten Hilfsprogramme.
Der Kurs 512 unter der Lei
tung von Erich Batliner be
ginnt am Freitag, den 29.
September um 13.30 Uhr
bei der Infor-Tele-Matik
AG in Eschen.
Anmeldung und Aus
kunft bei der Erwachsenen
bildung Stein-Egerta in
Schaan, Telefon-Nummer
232 48 22 oder e-mail:
info@erwachsenenbil-
dung.li. (Eing.)
Mehr als nur eine Panne
Forum: Stellungnahme des Vereins für eine offene Kirche
zur Erklärung «Dominus Jesus»
Was tun bei
hyperaktiven Kindern?
Abendvortrag in der Stein-IZgerta in Schaan
Die römische Kongregation
für die Glaubenslehre un
ter der Leitung von Kardi
nal Joseph Ratzinger hat
mit ihrer Erklärung «Do
minus Jesus - Über die
Einzigkeit und die Heilsu
niversalität Jesu Christi
und der Kirche» in der Öf
fentlichkeit bereits viele
negative Reaktionen pro
voziert. Der umfangreiche
Text wendet sich an die
Bischöfe, Theologen und
darüber hinaus auch an al
le Gläubigen in der rö
misch-katholischen Kirche.
Sprache und Argumentation
dürften allerdings für die meis
ten Zeitgenossen schlicht un
verständlich sein und sie wohl
kaum interessieren. Eine Frage
aber weckt ihre Aufmerksam
keit und die der Medien - näm
lich das, was «die Subsistenz
der einen Kirche Christi in der
katholischen Kirche» genannt
wird. In der katholischen Kir
che, wird erklärt, lebe die Kir
che Christi. Andere christliche
Glaubensgemeinschaften seien
«nicht Kirchen im eigentlichen
Sinn», da sie «den gültigen
Episkopat und die ursprüngli
che und vollständige Wirklich
keit des eucharistischen Myste
riums nicht bewahrt haben». In
unserer Gesellschaft sind vor
allem die reformatorischen Kir
chen gemeint. Schliesslich will
eine eigene «Nota» sogar ver
bieten, sie als Schwesterkirchen
zu bezeichnen.
Dabei gibt es eine funda
mentale Einheit: den gemein
samen Glauben an Christus im
Reichtum aller geschichtlichen
und kulturellen Ausfaltungen;
den Bezug auf die eine Bibel
und die eine Taufe; die ge
meinsame Sorge um Welt und
Menschen im Auftrag Christi.
Die Früchte der langjährigen
ökumenischen Bewegung sind
ein Geschenk Gottes. Was soll
nach allen ihren Bestrebungen
und Ergebnissen dieser
Rückenschuss? Es ist unver
ständlich und unannehmbar,
dass Sprache und Inhalt offizi
eller Dokumente Schwesterkir
chen verletzen und zudem
auch viele Gläubige in der ka
tholischen Kirche. Die Schritte,
die aufeinander zu und mit
einander geschehen sind, im
■J/olk Gottes und durch die Kir
chenleitungen, dürfen sich
nicht durch solche Papiere
desavouieren lassen. Im Ge
genteil: Wir sehen uns heraus
gefordert, die ökumenischen
Bemühungen der Kirchen auf
dem Weg des vollen gegensei
tigen Respekts und in der Lie
be Christi jetzt erst recht zu in
tensivieren.
Verein für eine offene Kirche
.*• -•* 1 1
Unter der Rubrik «Forum».
veröffentlichen wir - Zu- <
Schriften und Beiträge von 1
Verbänden, Vereinen, Aktio- ;
nen und Institutionen; Das
«Forum» drückt aus; dass die:
in den Beiträgen geäusser- =-
ten Meinungen nicht mit der .
Haltung der Zeitung über
einstimmen müssen. -
Religionsunterricht in
staatlicher Verantwortung
Der GLLV begrüsst Erklärung Regierungsrats Norbert Marxer
Die Erklärung des Regierungs
rat Norbert Marxer, wonach
ein zukünftiger Religionsunter
richt weiterhin den Grund
werten von Toleranz, Frieden,
Gerechtigkeit und Bewahrung
der Schöpfung verpflichtet
sein soll, zielt für die Ge
werkschaft Liechtensteini
scher Lehrerinnen und Lehrer
in die richtige Richtung. Nach
Meinung des GLLV kann nur
eine möglichst klare Tren
nung von kirchlichen und
staatlichen Aufgaben und
Zuständigkeiten im umstrit
tenen Bereich Religionsun
terricht - Katechese aus der
Sackgasse führen.
Die Wünschbarkeit von Religi
onslehre / Ethik steht ja bei der
Bevölkerung (inklusive
Schülerschaft) ausser Zweifel;
Handlungsbedarf wäre weder
inhaltlich noch formal not
wendig. Eine Rückkehr zu ei
ner enggeführten dogmatisier-
ten Katechese hingegen - wie
es offenbar der bischöfliche
Entwurf vorsieht - lehnen die
Religionslehrerinnen und Reli
gionslehrer zusammen mit ei
ner grossen Mehrheit der ka
tholischen Bevölkerung ent
schieden ab.
Mit Befremden nimmt aus
serdem der GLLV zur Kenntnis,
dass die bischöflichen Vor
schläge bis heute der betroffe
nen Religionslehrerschaft
nicht zur Diskussion unter
breitet wurden. Um so unver
ständlicher scheinen ihm die
publikgewordenen Attacken
des Generalvikars, welcher ge
gen die regierungsrätliche
Politik der Offenlegung pole
misiert.
Der GLLV und die darin or
ganisierten Religionslehrerin
nen und Religionslehrer treten
weiterhin ein für einen weltof
fenen, diskursiven Religions
unterricht ein - eingebunden
In die Schul- und Lebenswirk-
lichkeit der Schülerinnen und
Schüler. Er begrüsst aber ein
freiwilliges schulisches Ange
bot für eine Unterweisung
konfessionsspezifischer Inhal
te.
Für den GLLV: Wilfried
Vogt, Realschule Balzers
LESERBRIEF
Weitere fünf Jahre
aufgebrummt
Sehr geehrte Leserinnen und
Leser. Ich möchte hier mal den
Grund für meine *Nicht-Ein-
bürgerung» erörtern.
Ich bin seit 1988 in diesem
Land, d.h. seit ich 7 Jahre alt
bin. Ich bin hier aufgewachsen,
habe alle meine Freunde in die
sem Land und ich spreche bes
ser Deutsch, sogar besser FL-
Unterländerdialekt als meine
sogenannte *Muttersprache»
Türkisch und als mancher mit
der Muttersprache Deutsch.
Aber das alles hat nichts zu sa
gen gehabt bei der Abstimmung
am Wochenende. Wichtig war
für die meisten nicht der Fakt,
dass ich fast liechtensteinischer
bin als so mancher, sondern die
Tatsache, dass meine Haarfarbe
braun und mein Herkunftsland
die Türkei ist. Ich habe die Tür
kei das erste Mal mit 4 Jahren
gesehen, denn ich bin in Öster
reich (Hohenems) auf die Welt
gekommen. Als der Doktor mir
auf den Popo geklopft hat, hat
er Deutsch mit mir gesprochen.
Es ist schade, dass nicht Tat
sachen berücksichtigt worden
sind. Wenn vor ein paar Jahren
die Bedingungen wie heute ge
wesen wären, wäre ich jetzt ein
Alteingesessener, dann wäre
mein Vater nach seiner Heirat
mit meiner Mutter nicht ge
zwungen gewesen, 10 Jahre ge
trennt zu leben, sie mit mir in
Österreich und er hier. Denn
aufgrund der damaligen FL-Ge-
setze war es einem Ausländer
nicht erlaubt, seine Familie
gleich zu sich zu holen.
Dank diesen Gesetzen habe
ich 7 Jahre lang meinen Vater
nur an Sonn- und Feiertagen
gesehen, diese Zeit war für
meine ganze Familie nicht
leicht.
Und jetzt bin ich dem Hohn
der Stimmbürgerinnen und
Stimmbürger ausgesetzt gewe
sen. Es war für mich lustig zu
zusehen, wie entschieden wur
de. Die Gemeinde Eschen hat
mich abgelehnt, weil die Bürger
mich nicht kennen. Ein witziges
Argument, denn wenn die
liechtensteinische Staatsbür
gerschaft nur durch Popularität
zu erlangen ist, dann muss
auch jeder, der die Staatsbür
gerschaft behalten will, populär
sein, d.h. jeder Bürger sollte
fjk
" : FÜMtjtertssiertt < besteht die-'
' Möglichkeit v der;VVerdefimg'
rafti Ppfi Dietmar-Dörfer. am.
90. ;Scpttoifo£ in.
Igl^e^icB'a^ajteiiiVoii hy- j ."der Zdt&van; 9,4>is f 12 iJJhr,
^^äivetrkih'dän im alltägli-; ebenfalls,im Haiis^tein-Eger-
t'ch^r^kch^^huliischen ta. Zu^diesefo-Seminar älnd'
''Leben'stellen; werden' häufig Anmeldungen ^. > erforderlich
- unterschätzt. * Dieser * Vortrags unter TeL-232j48 22/
befföndelt in vier; Kapiteln vier/ Der iRefcrent^ Dietmar' Dörler;
Problemkreise von Hternhy-; Ist Professor filriPädagogische ,
peraktiver Kinderiand versudbti - Psychologie undßAllgemelne, -
teilnehmerorientiert > 'konkrete* Sonderpädagogik '?>' an 11 < I deV'
Ein2eifallbilfe'aiuübieten:i^ . Pädagogischen Akademie-
1. Merkmalsbestimmung der r Feldkirch* Pädagogischer Be«
Hyperaktivität (Verhaltens- rater der Lebenshilfe Vorarl-
merkmalei. und Verursa- berg üiid UniversitStslektoran"
chungsmomente) derJohannes^Kepler-Univer-
. 2. 'Therapeutische'Interven-sität Linz. r-.> «<. , n .. J ,
tionsmöglichkeltenr l(Medika- Weitere 'AuskQoftcjf und An-;
mente? ünd^ Diät,i Entspann,. meldüngeii bei der Erwachse* !
nungsverfahreni ; - Verhaltens-,', - nenbildung i/^Steia-äEgöta,
modiflkation.Therapiespezi- Scfiaari, Tel..232 48 22. '
fischer Funktionen) - > v <■' • ' - *' r V (eing) '
TODESANZEIGE
Wir trauern um unseren ehemaligen Mitarbeiter
Herrn Josef Oehri
(Pensionist)
Er starb am 24. September 2000 in seinem 82. Lebensjahr.
Herr Oehri war während 29 Jahren bei den Liechtensteini
schen Kraftwerken beschäftigt.
Wir werden seiner stets ehrend gedenken.
LIECHTENSTEINISCHE KRAFTWERKE
sich mal auf den Gemeinde
platz vor das Gemeindehaus
stellen und ausrufen, wer er ist
und was er seit Jahren in die
sem Land gemacht hat. Aber
ich bin mir sicher, dass ich zu
einem Opfer der Vorurteile ge
worden bin, denn es wurde si
cher nicht über Savas Kahveci
abgestimmt, sondern über einen
Türken.
Glauben Sie mir, der Staat
hat durch die Trennung meiner
Familie mir noch weitere fünf
Jahre aufgebrummt, aber nach
fünf Jahren bin ich ein Altein
gesessener, dann wird niemand
mehr über mich abstimmen. Ich
hatte nicht einen Einbürge
rungsantrag gestellt, um den
türkischen Pass loszuwerden,
sondern um mich zu integrieren
und somit ein noch stärkeres
Gefühl der Zugehörigkeit hier
in Liechtenstein zu erlangen.
Ich wollte eine Bestätigung von
den Bürgerinnen und Bürgern,
dass sie mich auch ßnf Jahre
vorher akzeptieren können, was
jedoch nicht der Fall gewesen
ist.
Nun meine Meinung zu der
ganzen Farce an diesem Wo
chenende ist: Schade.
Savas Kahveci, Eschen
DANKSAGUNG
Für die vielen Beweise herzlicher und aufrichtiger Anteilnah
me, die wir beim Abschied unseres lieben Vaters, Grossvaters,
Bruders und Onkels
Rudolf Meier-Zeller
erfahren durften, danken wir allen von ganzem Herzen!
Ein besonderer Dank gilt dem Pflegepersonal im 1. Stock des
Betreuungszentrums St. Martin für die liebevolle Pflege, sowie
Herrn Dr. Dieter Meier für die medizinische Betreuung.
Ebenso danken wir auch Paul Deplazes, Pfarrer von Eschen,
für den Besuch in der letzten Stunde des Abschieds und die
Erteilung der Sterbesakramente, sowie auch Verwandten,
Nachbarn, Freunden, Bekannten und allen, die ihn auf seinem
letzten Weg begleitet haben.
Ein herzliches Vergelts Gott für die gestifteten hl. Messen, Ga
ben für späteren Grabschmuck, Spenden an die Heilpädagogi
sche Tagesstätte und für die zahlreichen Kondolenzschreiben.
Wir sind dankbar, wenn Sie den Heimgegangenen in guter Er
innerung behalten und seiner im Gebete gedenken.
Schaanwald, im September 2000
Die TVauerfamilien