Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT 
Montag, 25. September 2000 15 
sport 
Motorsport: Philipp Eberle in Topform 
Der FC Vaduz bleibt weiter ungeschlagen 
Schaan feierte einen 7:1-Sieg gegen Flums 
Alle Olympia-Resultate vom Wochenende 
Marion Jones und Mo Greene 
holten mit Fabelzeiten Olympiagold 
Leichtathletik: Grossartiger Zelezny zum 3. Mal in Folge Olympiasieger 
Die amerikanischen 100- 
m-Weltmeister Marion 
Jones und Maurice Greene 
gewannen mit unwider 
stehlichen Sprints erst 
mals olympisches Gold 
auf der klassischen Kurz 
distanz. Beide waren mit 
hohen Erwartungen nach 
Sydney gereist und erfüll 
ten sich vor 110 000 Zu 
schauern im Stadium 
Australia einen grossen 
Wunsch. Die Siegerzeiten: 
10,75 für Jones, 9,87 für 
Greene. 
Marion Jones lief ihren Erfolg 
bei leichtem Gegenwind (0,4 
m/s) heraus. Ihr Start war über 
durchschnittlich gut; nach 
zwölf Schritten holte sie erst 
mals Atem. Die 10,75 bedeuten 
Jahresbestzeit, drei Hundertstel 
unter ihrer diesjährigen Best 
leistung, ihr insgesamt achtbe 
stes Resultat. Nur ein Trio (Flo- 
rence Griffith-Joyner, Christine 
Arron und Merlene Ottey) war 
schon schneller. Jones liess die 
griechische Silbergewinnerin 
Ekaterini Thanou um eine 
halbe Weltreise, nämlich um 
37/100 hinter sich. Dies war 
der zweitgrösste Olympiavor 
sprung aller Zeiten, Männer 
eingerechnet. 1952 in Helsinki 
siegte Marjorie Jackson (Au) 
mit 0,38 Vorsprung. 
Bronze schnappte die Jamai 
kanerin Tanya Lawrence in 
11,18 um ein Hundertstel ihrer 
40-jährigen Landsfrau Merlene 
Ottey weg, die sich in einem 
Dopingprozess das Startrecht 
bei ihren 6. Olympischen Spie 
len in Sydney erkämpft hatte. 
HSI-Doppelsieg bei den 
Männern 
Der einzige Gegner, der mit 
Mo Greene einigermassen mit- 
erstmals wieder Marathon- 
Gold für Japan, wo der 
Langstreckenlauf einen gewal 
tigen Stellenwert besitzt. Sie 
blieb auf dem welligen Stadt 
kurs mit 2:23:14 nur um 55 Se 
kunden über ihrer eigenen Jah- 
res-Weltbestzeit und liess sich 
auch von der Osaka-Siegerin 
Lidia Simon (Rum) nicht stop 
pen. Das Duo hatte sich nach 
25 km von der WM-Zweiten 
Ari Ichihashi (Jap) gelöst. Mit 
Tempowechseln zermürbte 
Takahashi die Rumänin und er 
reichte das Olympiastadion al 
lein. , 
Sotomayor vom Regen 
gebremst 
Dem 26-jährigen Russen Ser 
gej Kljugin, EM-Dritter 1998, 
kam im Hochsprung-Final der 
Regen zu Hilfe. Er hatte als 
Erster die 2,35 m überquert, als 
der Regen einsetzte und der 
Konkurrenz keine Chance mehr 
liess, diese Höhe auch noch zu 
meistern. Weltrekordler und 
Barcelona-Sieger (1992) Javier 
Sotomayor (Kuba), der nach ei 
nem Kokain-Vergehen «gna 
denhalber» in Sydney starten 
durfte, wurde Zweiter, Abder- 
rahmane Hammad (Alg) Dritter 
- mit 2,32 wie vier weitere 
Springer. Nur auf Rang 10 mit 
2,29 kam der Jahres-Weltbeste 
(2,40), Wjatscheslaw Woronin 
(Russ). 
Lewis im Siebenkampf 
Den Siebenkampf gewann 
die britische WM-Zweite des 
letzten Jahres und Olympiadrit 
te 1996, Denise Lewis (28), mit 
6531 Punkten vor der Russin 
Jelena Prochorowa (6531) und 
der weissrussischen Atlanta- 
Zweiten Natalja Sassanowitsch 
(6527). 
Weitere Infos: 
www.olympics.com 
Marion Jones präsentiert ihre erste Goldene bei Olympia. 
halten konnte, war sein Trai 
ningsgefährte Ato Boldon (Tri 
nidad) aus dem HSl-Team von 
John Smith. In 9,87 war Greene 
in leichtem Gegenwind (0,3 
m/s) nur 1/100 langsamer als 
bei seiner Jahres-Weltbestzeit. 
Insgesamt wars das sechstbest,e 
Resultat von Greene, und nur 
ein Sextett ist schon schneller 
gelaufen als der Weltrekordler 
(9,79) an diesem Abend in Syd 
ney. Boldon ging ebenfalls 
noch unter 10 Sekunden durch 
(9,99), Brohze ging an Obadele 
Thompson (Barbados) in 10,04. 
Jon Drummond (USA), der drit 
te HSl-Mann, wurde Fünfter in 
10,09. 
Grossartiger Zelezny 
Neben den 100-m-Finals mit 
den Triumphen von Marion Jo 
nes und Maurice Greene fanden 
am Wochenende im Stadium 
Australia insgesamt weitere 
sechs Entscheidungen in der 
Leichtathletik vor jeweils 
110 000 Zuschauern statt. Der 
34 Jahre alte Tscheche Jan Ze 
lezny schrieb dabei mit dem 
Speer olympische Geschichte. Die 
Finals vom Sonntag litten unter 
erstmals einsetzendem Regen. 
Als erster Speerwerfer 
schaffte Zelezny den Hattrick, 
den dreimaligen Gewinn von 
Olympiagold de suite! Er über 
traf mit 90,17 als Einziger die 
90-m-Marke und triumphierte 
vor Steve Backley (Gb, 89,85) 
und Sergej Makarow (Russ, 
88,67). 
Nach 64 Jahren Mara- 
thon-Gold nach Japan 
Die 28-jährige Naoki Taka 
hashi gewann nach 64 Jahren 
Geschafft: Mo Greene (links) gewinnt den 100-m-Final. 
Triathlon: Bronze für Christoph Sauser 
Während ,40 von 50 km hat 
sich Thomas Frischknecht in 
Sydney auf Goldkurs befun 
den. Dann erlitt der Zürcher 
Oberländer einen rätselhaften 
Einbruch, der ihn auf den 6. 
Platz zurückwarf. Dafür ge 
wann Christoph Sauser hinter 
Miguel Martinez (Fr) und Filip 
Meirhaeghe (Be) die Bronze 
medaille. Frischknecht schien . 
das Rennen seines Lebens zu 
REKLAME 
bestreiten. Mit einem Blitz 
start setzte er sich von den 
Gegnern ab und baute seinen 
Vorsprung auf über eine Mi 
nute aiis. Dies ist eine Reserve, 
die bei den Bikern gewisse 
Perspektiven bietet, obwohl 
im Cross-Countiy als einzige 
Sportart weltweit der Athlet 
im Defektfall selber Hand an 
legen rauss, aber es sollte 
nicht sein. • 
de Bruijn dreifache Olympiasiegerin 
Schwimmen: Goldener Schlusstag für Amerikaner und Aussies 
Am Schlusstag der olympi 
schen Schwimmwettkämpfe 
setzten die USA und Australi 
en, die beiden weltweit 
fuhrenden Nationen, noch 
einmal die goldenen Akzente. 
Beide amerikanischen Lagen- 
Staffeln gewannen Gold, die 
«Aussies» sicherten sich über 
1500 m Crawl die ersten bei 
den Plätze. 
33 Medaillen, exakt die Hälfte 
aller möglichen Auszeichnun 
gen, dürfen die US-Profis in ih 
rer Olympia-Bilanz 2000 aus 
weisen. Mit zwölf Olympiasie 
gen dekoriert, treten sie die 
Heimreise an - selbst für die 
erfolgsgewohnten Amerikaner 
eine vorzügliche Ausbeute. In 
ähnlichen Sphären bewegten 
sich nur die Gastgeber. Mit 18 
Podestplätzen hatten sie sich die 
Ehrenrunden mehr als verdient. 
Dreimal Gold: Inge de Bruijn. 
Den einzigen Gegenpart zur 
amerikanisch-australischen 
Übermacht bildete das hollän 
dische Sprint-Duo Inge de 
Bruijn und Pieter van den Hoo- 
genband. De Bruijn, die schon 
über 100 m Crawl und Delfin 
gewonnen hatte, erreichte mit 
dem Erfolg im abschliessenden 
50-m-Crawl-FinaI als einzige 
aller Teilnehmer drei Einzelsie 
ge. Im - hochklassigen Männer- 
Feld feierte van den Hoogen- 
band über 100 und 200 m spek 
takuläre Triumphe. 
Grant Haekett und Kieren 
Perkins trieben den Adrenalin 
spiegel ihrer Landsleute zum 
Ende nochmals in die Höhe. 
Vor allem der aus Queensland 
stammende Crawler, im Vorfeld 
der Spiele im selben Atemzug 
wie Ian Thorpe genannt, packte 
bei wiederum fantastischer At 
mosphäre die letzte Gelegen 
heit beim Schopf und rehabili 
tierte sich eindrücklich ftlr die 
schweren Niederlagen im 
200er- und 400er-Rennen. 
OLYMPIA-SPLITTER 
FINLALTICKET. Mama Laci- 
ga muss nicht sterben. Ver 
zweifelt versuchte Judith 
Laciga, die Mutter der 
Beachvolleyballer Martin 
und Paul Lagica, ein Final 
ticket zu erlangen. Verge 
bens. «Ich sterbe, wenn ich 
eine Finalbeteiligung mei 
ner Söhne nicht live mitver 
folgen könnte», meinte die 
noch am Sonntagmorgen 
verzweifelt. Nach dem bitte 
ren Ausscheiden ihrer Söh 
ne in den Viertelfinals ist 
ihr Interesse für den Män 
nerfinal wohl geringer ge 
worden, und sie darf weiter 
leben. 
MOTTEN. Die bis zu 5 cm 
langen Begong-Motten, de 
ren massenhaftes Erschei 
nen viele Olympia-Zuschau 
er beunruhigt hatte, sind 
ungefährlich. «Sie beissen 
und stechen nicht und sind 
ungiftig», erklärte eine OK- 
Sprecherin. Die Insekten 
werden durch grelles blaues 
und weisses Licht angelockt. 
Diese Farben werden nun 
bei der Ausleuchtung der 
Arena heruntergepegelt. In 
sektenforscher Rob Floyd 
wies in diesem Zusammen 
hang daraufhin, dass diese 
Motten eine Lieblingsspeise 
der Aborigines seien: «Am 
besten schmecken Sie ge 
röstet oder als Popcorn.» 
OFFERTEN. Die farbenfrohe 
Bekleidung der 47 000 Vol- 
unteers ist heiss begehrt. 
Den freiwilligen Helfern in 
der Olympiastadt werden 
Unsummen für ihre nicht 
käuflichen Bekleidungs 
stücke offeriert, die sie gra 
tis für ihre Dienste erhielten. 
Für die komplette Uniform 
wurde schon 5000 Franken 
geboten, für T-Shirt und 
Jacken 500 und für die 
weissen Sonnenhüte mit 
dem Olympia-Emblem 100 
Franken. 
THORPEMANIA. Australi 
ens Schwimm-Superstar Ian 
Thorpe bricht nicht nur im 
Becken Rekorde. Der belieb 
teste australische Sportler 
erhielt seit Beginn der 
Olympischen Spiele nicht 
weniger als 180 559 Fan- 
Mails, davon allein am ver 
gangenen Mittwoch 21 521. 
^ ^ folienschnitte 
autobeschriftungen 
firmentafeln 
messeständc 
W9 
transparente 
wachtcrschriften. Schaan 
fon 232 02 86. fax 232 02 87
	        

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