Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAND UND LEUTE
Dienstag, 19. September 2000 1 1
«Ich hab mein Herz
in Heidelberg verloren»
Ruggeller Seniorenausflug führte ins mechanische Musikmuseum Lichtensteig
«Ich hab mein Herz in
Heidelberg verloren ...»
... so stand es auf einem
der zahlreichen Orches-
trions, die wir im mecha
nischen Musikmuseum in
Lichtensteig bestaunen
konnten und deren Musik
uns gleichzeitig faszinier
te und nostalgische Ge
fühle auslöste. Mechani
sche Handwerkskunst der
20er- und 3 Oer-Jahre in
höchster Vollendung, mit
einer Tonqualität und ei
ner Lautstärke, die ver
blüffte.
Karin Büchel
Diejenigen Seniorinnen und
Senioren, die sich trotz des
spätsommerlichen, wunder
schönen Wetters nach dem fei
nen Mittagessen in Ebnat-Kap
pel doch zum Museumsbesuch
entschlossen, bereuten es sicher
nicht. Der weitaus grössere Teil
der über 80 Seniorinnen und
Senioren Hess sich eine Städtle-
ftihrung im schmucken Zen
trum von Lichtensteig nicht
entgehen.
Gut gelaunt waren wir, nach
erfolgtem Gemeinschaftsfoto,
bereits kurz nach 10 Uhr in
Ruggell gestartet und genossen
die Fahrt im Bus, der uns über
Wildhaus nach Ebnat-Kappel
führte. Das Hotel Kappeler Hof
präsentierte sich durch seine
besonders schönen und freund
lichen Räumlichkeiten in einer
sehr angenehmen Weise, wie
auch das hübsche, gepflegte
Städchen Lichtensteig.
Von Lichtensteig aus führte
»Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren»
genburg und Appenzell teil.
Mehr als 80 Seniorinnen und Senioren aus Ruggell nahmen am Seniorenausflug ins Tog-
uns der Weg durch das hügeli
ge Appenzellerland. Von unse
rem angenehmen Bussitz aus
konnten wir den vielen tüchti
gen Bauernfamilien bei ihrer
überaus strengen Arbeit beim
Heuen an übersteilen Hängen
zusehen. Manch eine und
manch einer kam beim Zuse
hen fast ins Schwitzen - und
Erinnerungen wurden wach;
schliesslich haben auch die
Ruggeller mit ihrer Studa und
Limsa ihre Hügel- und Hanger
fahrungen.
Im Städtchen Appenzell run
dete ein kurzer Spaziergang
unseren Ausflug ab, und hung
rig setzten wir uns zum Zvieri
in den Appenzellerhof.
Wie bereits beim Mittagessen
wandte sich der Vorsteher
nochmals an die Seniorinnen
und Senioren, gratulierte den
drei Geburtstagskindern und
bedankte sich bei allen herzlich
fürs Mitkommen.
Der Seniorenkommission
sprach er ebenfalls seinen bes
ten Dank aus. Zum zweiten
Mal organisierte die Senioren
kommission diesen Anlass her
vorragend. Ein weiterer Dank
galt auch unserem «Hof-Foto-
, grafen» Josef Heeb sowie den
Bus-Chauffeuren.
Nun brachte uns der Bus ge
gen 19 Uhr wieder wohlbehal
ten in unser lebenswertes Rug
gell zurück.
Die organisierende Seniorenkommission zusammen mit dem
ältesten Teilnehmer und der jüngsten Teilnehmerin: von links
Irene Schädler, Jakob Büchel, Rosmarie Hoop, Ruth Riedlechner,
Martha Bischof, Anton Büchel, Johann Oehri und Herta Oehri.
Eindrückliche Bilder eines Pressefotografen
Am Sonntagvormittag fand
im Treffpunkt der evangeli
schen Kirche Ebenholz eine
gut besuchte Vernissage des
Photojournalisten Sven Be-
ham statt. «Augenblicke» be
zeichnet Sven Beham seine
Bilder, Augenblicke aus seiner
journalistischen Tätigkeit in
Liechtenstein.
Horst Enssle
Die Eröffnung der Photoaus
stellung wurde feierlich vom
Quartett «eccol» der Liechten
steiner Musikschule eingeleitet.
Karin Ritter, Pfarrerin der
evangelischen Gemeinde, be-
grüsste die anwesenden Gäste
und eröffnete nun die dritte
Ausstellung im Treffpunkt der
Ebenholz-Kirche. «Die Besucher
sollen sich in dieser Ausstel
lung finden und in diesem Ka
leidoskop Liechtensteiner Foto-
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Sven Beham «Augenblicke» in der Evangelischen Kirche Ebenholz
Fähigkeit, schon früh Situatio
nen zu erkennen und Bilder mit
höchster Aktualität zu erzeu
ge^. Beham weiss, dass Bilder
aufnahmen sich wieder erken
nen.»
Günter Fritz vom Liechten
steiner Vaterland, als Auftrag
geber für Sven Beham, hielt die
Vernissagerede.
Treffend formulierte er
«Svens Augenblicke» als aus
dem vollen liechtensteinischen
Leben gegriffen. «Seine Bilder
beleben den assoziativen Frei
raum des Betrachters und ent
falten somit ein Eigenleben.
Svens Ziel ist es, dass sich die
Besucher in dieser Ausstellung
wieder finden und erkennen.»'
Sven Beham, ausgebildeter
Industrie- und Werbefotograf,
entschied sich vor drei Jahren,
in den hektischen Alltag des
Fotojournalisten einzutreten.
Im Gegensatz zur erlernten
Werbefotografie erlaubt derFo-
tojournalismus selten gestalte
rische Freiheiten, denn das un
mittelbar Geschehene muss
vermittelt werden.
Sven Beham erkannte seine
vojji Fotojournalisten für die
Masse bestimmt sind, deshalb
besteht für ihn als Journalist
auch eine soziale Verantwor
tung. Augenblicke aus dem All
tag werden von ihm gekonnt in
Szene gesetzt und umgesetzt.
Sven Beham hat filr seine
erste öffentliche Ausstellung
filr Pressefotografien Hunderte
: E ll £■■■■■
Der Fotograf Sven Beham zeigt seit Sonntag im Treffpunkt Ebenholz; in Vaduz unter dem Titel «Au
genblicke» einen Teil seiner Bilder. ' (Bild: Ingrid)
von Negativen ausgewertet, um
aussagekräftige Bilder zu prä
sentieren. Es sind Bilder und
Reportagen aus dem Liechten
steiner Alltag. Bei Beham spielt
das Bild durch seine starke
Aussagekraft die Hauptrolle,
der Text hat da nur noch eine
Nebenrolle. Er projizierte seine
Bilder auf Textilstreifen als
Photobanner. Sven konfrontiert
damit den Betrachter mit einer
ganz anderen Präsentations
technik als sonst üblich. Diese
Art der Bilder-Präsentation ist
für viele neu und ebenso faszi
nierend. Wurden doch Hunder
te von Fotos von ihm und sei
ner Frau Susi minutiös ausge
sucht, digitalisiert und dann
auf Seidenbahnen als Banner
mit vielen Einzelbildern ausge
druckt. Diese Art der Präsenta
tion betont «die Augenblicke»,
gibt aber auch das Vergängli
che der Pressefotografie wieder.
Jede Tageszeitung und jedes
Journal lebt von der Aussage
kraft der Bilder.
Auch wer sich nur am Rande
mit der Arbeit eines Fotojour
nalisten befasst, sollte die Aus
stellung besuchen.
Diese Ausstellung ist bis En
de Jahr im Treffpunkt der
evangelischen Kirche Ebenholz
FQrst-Franz-Josef-Strasse Va
duz gegen Voranmeldung bei
Sven Beham, Telefon: 233 39 31,
oder sonntags jeweils nach dem
Gottesdienst zugänglich.
NACHRICHTEN
Schiffsmodell-
Schaufahren
SCHAAN/VADUZ: Im
Schwimmbad Mühleholz in
Schaan-Vaduz führt der
Schiffsmodellclub Rheintal
am 23./24. September sein
19. Internationales Schiffs-
modell-Schaufahren durch.
Der Schiffsmodell-Club
Rheintal hat sich die Ziele
gesetzt, den Schiffsmodell
bau, die Jugend und die Ka
meradschaft zu fördern. Um
an Schweizer Meisterschaf
ten oder gar Weltmeister
schaften teilnehmen zu
können, ist der SMCR dem
Schweizerischen Schiffsmo
dellverband (SSMV) ange
schlossen.
Bei diesem Hobby haben
selbst die erfahrensten Ken
ner nie ausgelernt. Das Zu
sammentreffen mit Modell
baukollegen aus anderen
Gebieten der Schweiz und
dem Ausland liefert oftmals
neue Ideen, welche beim
Bau des nächsten Modells
verwirklicht werden. Eines
vorweg: Auch ein Modell
aus einem Baukasten kann
zu einem absolut vorbildge
treuen Schiffsmodell aufge
baut werden. Um die ersten
Schwierigkeiten, wie zum
Beispiel die Anfertigung des
Schiffsrumpfes, zunächst zu
ebnen, erspart sich der An
fänger mit dem Kauf eines
Baukastens, in dem schwie
rig zu erstellende Schiffstei
le vorfabriziert sind, Enttäu
schung und Zeit. Jedermann
ist herzlich eingeladen,
auch seine eigenen Modelle
anzumelden und vorzu
führen. Das einzige, was Sie
machen müssen, ist, dass
Sie mit dem Boot zum
Schwimmbad kommen, sich
bei der Anmeldung melden,
damit die Frequenzen abge
stimmt werden können. Wie
gewohnt, ist der Eintritt für
Besucher gratis. Parkplätze
sind beim Schwimmbad
genügehd vorhanden. Für
das leibliche Wohl wird die
Festwirlschaft sorgen. Der
Anlass findet bei jeder Wit
terung statt. Die Öffnungs
zeiten sind am Samstag von
13 bis 18 Uhr {Schaufahren
und Rennen für Elektroboo-
te), 20 bis 22 Uhr (Schau
fahren mit beleuchteten
Modellen) und am Sonntag
von 10 bis 17 Uhr (Schau
fahren, Rennen filr Elektro-
boote, Plausch-Fusballspiel
und Sea-Jet-Rennen).
Leben in der
Zweitfamilie
Am Freitag, 22. 9., von
19.30 bis 21 Uhr beginnt
ein dreiteiliger Zyklus zu
diesem Thema in Altstätten
unter der Leitung von Maja
Graf, Paar- und Familienbe
raterin in eigener Praxis,
und Leo Ghelfi, Sozial
pädagoge an der Jugend-
und Familienberatungsstelle
Winterthur, Paar- und Fa
milientherapeut.
Was unterscheidet das Le
ben in einer Stief- oder
Patchworkfamilie von dem
in der Kernfamilie? Was be
reichert oder belastet die El
tern und die Kinder? Für
solche Fragen und weitere
Aspekte wie komplexe Fa
milienbeziehungen, die spe
zielle Familiendynamik und
der Umgang mit der Mehr-
eltemschaft wollen wir uns
an diesen drei Abenden Zeit
einräumen und Lösungen
finden. Anmeldung: M^ja
Graf, Tel. 071/757 89 83.