Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

1 6 Dienstag, 12. September 2000 
WIRTSCHAFT 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 

NACHRICHTEN 
Japans Wirtschaft 
erholt sich 
TOKYO:) Die gebeutelte 
Wirtschaft in Japan erholt 
sich schneller als erwartet. 
Gegenüber dem Vorquartal 
sei das Bruttoinlandspro 
dukt um 1 Prozent gewach 
sen, teilte die Wirtschafts 
planungsbehörde am Mon 
tag in Tokio mit. Ökonomen 
hatten lediglich ein Plus 
von 0,8 Prozent erwartet. In 
den Monaten von April bis 
Juni wuchs die Wirtschaft 
mit einer Jahresrate von 4,2 
Prozent. Trotz der guten 
Zahlen warnte der Unter 
nehmerverband JFEA vor 
Optimismus: «Es gibt zu 
viele Unabwägbarkeiten. 
Dazu zählen der Wechsel 
kurs, Börsenschwankungen 
sowie eine hohe Arbeitslo 
senquote», sagte der JFEA- 
Präsident Hiroshi Okuda. Fi 
nanzminister Kiichi Miyaza- 
wa kündigte zusätzliche 
Haushaltsmittel an, um die 
japanische Wirtschaft wie 
der in Schwung zu bringen. 
An der Börse sorgten die 
Konjunkturdaten ebenfalls 
für keine Euphorie. Der Nik 
kei-Index fiel nach schwa 
chen Vorgaben der US-Bör 
sen um 2,2 Prozent auf 16 
130,90 Punkte. 
Ölkartell beendet 
Wiener Tagung 
WIEN: Auch nach der Er 
höhung der Ölfördermenge 
durch die OPEC erwarten 
Experten keine Entspan 
nung auf dem Rohölmarkt. 
Analysten bezweifelten am 
Montag, dass sich die Er 
höhung der Menge ab dem 
1. Oktober um täglich 
800 000 Barrel spürbar auf 
die Verbraucherpreise aus 
wirken werde. Sie wiesen 
darauf hin, dass die OPEC 
bereits bisher täglich etwa 
700 000 Barrel mehr geför 
dert habe als offiziell ver 
einbart. Die beschlossene 
Erhöhung diene daher nur 
als nachträgliche Legitimie 
rung der Fördermenge. 
Händler der Londoner Inter 
nationalen Petroleumbörse 
erwarteten, dass der Preis 
für Rohöl der Marke «Nord 
see Brent» pro Barrel (159 
Liter) um etwa 50 Cents sin 
ken werde. Die OPEC-Mit 
glieder trafen sich unterdes 
sen zu einer zweistündigen 
Sitzung in Wien, um die Er 
höhung der Förderquote of 
fiziell zu beschliessen. Die 
eigentliche Entscheidung 
war bereits vor dem Treffen 
bei informellen Gesprächen 
am Sonntag getroffen wor 
den. 
Stromimporteure 
FRANKFURT: Frankreich ist 
vor der Schweiz der grösste 
Stromexporteur in Europa. 
Italien importiert dagegen 
am meisten Elektrizität aus 
dem Ausland. Wie die Ver- > 
einigung Deutscher Elektri- 
zitätswerke (VDEW) am » 
Montag in Frankfurt mit 
teilte, hat Frankreich 1999 
fast 69 Mrd. Kilowattstun 
den (kWh) Strom ausge 
führt, aber nur 5 Mrd. kWh 
eingeführt. Der Exportüber- 
schuss betrug fast 64 Mrd. 
kWh. Auf dem zweiten 
Rang lag die Schweiz mit 
einem Stromexportüber- 
schuss von rund zehn Mrd. 
kWh vor Schweden im ho 
hen Norden mit mehr als 
sieben Mrd. kWh. 
r 
Einigung bei Crossair 
Crossair und Pilotengewerkschaft einigen sich auf neuen GAY Schrittweise mehr Lohn 
BASEL: Der fast ein Jahr 
lang dauernde Arbeits 
kampf bei der Regional 
fluggesellschaft Crossair 
dürfte beigelegt sein. Die 
Crossair und die Piloten 
gewerkschaft CCP haben 
sich auf einen neuen Ge 
samtarbeitsvertrag (GAV) 
geeinigt. 
Der neue GAV bringe den Pi 
lotinnen und Piloten zahlreiche 
Verbesserungen, wie Crossair 
und CCP am Montag mitteilten. 
Dazu gehören auch Lohner 
höhungen in drei Jahreschrit 
ten. Der Vertrag soll fünf Jahre 
in Kraft bleiben. Die CCP-Mit- 
glieder müssen dem GAV aller 
dings noch zustimmen. 
Beide Seiten erfreut 
Sowohl Crossair wie auch 
CCP zeigten sich am Montag 
über die Einigung sehr zufrie 
den. Während die Crossair von 
einem «erfreulichen Verhand 
lungsresultat» spricht, wertet 
auch die CCP das Ergebnis als 
Erfolg. Der Einigung war eine 
Woche intensiver Verhandlun 
gen zwischen Crossair und CCP 
vorausgegangen. 
Langwieriger Konflikt 
Neben den Lohnerhöhungen 
sieht der Vertrag bessere Versi 
cherungsleistungen, mehr Feri 
en und Freitage, Entschädigung 
für Mehrarbeit, bessere Flug 
dienstregelungen und eine 
Laufbahnplanung vor. Die CCP 
erhält nach eigenen Angaben 
ausserdem ein Mitspracherecht 
bei wichtigen operationellen 
Entscheidungen. 
Der Auftrag für eine Studie 
der Universität St. Gallen über 
Einsatzbedingungen und Löhne 
europäischer Fluggesellschaf- 
Freie Bahn für die Crossair: Fast ein Jahr lang hat der Arbeitskampf gedauert, jetzt ist er beigelegt: 
Die Crossair und die Pilotengewerkschaft CCP haben sich auf einen neuen Vertrag geeinigt. Dieser 
bringt den Piloten zahlreiche Verbesserungen. (Bild: Keystone) 
ten wird laut Crossair wieder 
zurückgezogen. Der Streit zwi 
schen der Crossair und ihren 
Piloten um höhere Löhne 
schwelt bereits seit Oktober 
letzten Jahres. Die Pilotenge- 
werksehaft CCP hatte den Ge 
samtarbeitsvertrag per 30. Juni 
2000 aufgekündigt. 
Gesamtarbeitsvertrag [ 
Im Juni war es zu einer zwi 
schenzeitlichen Entspannung 
gekommen, als sich die Partei 
en einigten, den bestehenden 
GAV provisorisch bis Ende Au 
gust zu verlängern. Die Univer 
sität St. Gallen sollte in der 
Im freien Fall 
Euro stürzt weiter ab 
Zwischenzeit als Grundlage für 
den neuen GAV eine Studie zu 
den Einsatzbedingungen und 
Löhnen europäischer Flugge 
sellschaften ausarbeiten! 
Fünf Stunden lang wurde 
verhandelt ... 
Ende August hatte sich der 
, Streit dann wieder zugespitzt, 
alS die CCP eine weitere Verlän 
gerung des alten GAV verwei 
gerte. Vor einem Treffen vom 
Montag letzter Woche schien 
gar ein Streik der Crossair-Pilo- 
ten kaum mehr abwendbar, wie 
die CCP schreibt. Nach fiinf- 
• stündigen Verhandlungen im 
I 
REKLAME 
Mrr:; 
VV*0J3c«ffn, täuutr>■Vfiüi-- 1 
Beisein von SAir-Chef Philipp 
Bruggisser hatten sich die Par 
teien vergangene Woche dann 
auf die Intensiv-Verhandlurigs- 
woche geeinigt. Die Einigung 
konnte nun an diesem Wo 
chenende erzielt werden. 
Die Fluggesellschaft will nun 
mit den übrigen Personalverei 
nigungen Gespräche über Ver 
besserungen der Arbeitsbedin 
gungen aufnehmen. Im August 
hatten Mitglieder des Crossair- 
Bodenpersonals unter dem Na 
men GATA «Groundstaff, Avia 
tion, Technics, Administration» 
eine eigene Gewerkschaft ge 
gründet. 
HÖHENFLUG 
'Aktien j&t&'Jlscoin 
Holding AG; haben am Mon- 
ta^ 'hachcder'Beüegung des 
Streits um die Einführung der 
Einheitsaktie kräfög . zuge-< 
legt Die Inhaberaktien star-1 
teten mit,, 6850»Fr., um ■ 7,8 * 
. Prozent^über demCSdiluss- • 
kuü vom. letzten Freitag. Bis 
zum Mittag fiel der Kurs wie 
der auf 6600 Fr. zurück, was 
immer noch einem Puls von■; 
3,4 Prozent entspricht. Die 
Namenaktien schnellten bis . 
.11,Uhr, um 13,7 Prozent auf 
1647 Fr. in die Höhe. Dann , 
setzten auch hier Gewinn 
mitnahmen ein, die den Titel 
wieder auf 1500 Fr. (+ 3,5 
Prozent) drückten. Der Ge 
samtmarkt notierte gehalten:' 
Am letzten Freitag, eine Wo 
che, vor der ausserordentli 
chen Ascöm- Generalver 
sammlung, hatten sich die 
beide Grossaktionäre, die Er 
bengemeinschaft . Müller- 
lyiöhl und die Hasler-Stif- 
itting, äuf die Elnführung der 
Einheits-Namensaktie gei 
nigt. 
Diese Einigung nach einem 
zwei jährigen Streit sei allge- 
• mein positiv aufgenommen 
worden, erklärte ein Analyst. 
Es werde im Markt begrüsst, 
dass mit d6r Einheitsaktie der 
Einfluss der Hasler- Stiftung 
zurückgehen werde. Die Zür 
cher Kantonalbank {ZKB) 
schreibt in ihrem Kommen 
tar, dass die Einführung der 
Einheitsaktie dem Titel kurz 
fristig Aufwärtspotenzial ge 
ben werde. Akquisitionen 
und, Allianzen würden stark. 
vereinfacht 
Die ZKB gibt jedoch zu be- 
fheitsaktje irniäit yjorbessert J 
■ imd die Strategie vorersi un- 
: klar bleibt. Die Eibenge- 
. meinschaft dürfte mit der 
jetzigen Leistung nicht zu 
frieden sein. 
FRANKFURT/M.: Der Sturzflug 
des Euros ist nicht zu stoppen: 
Am Montagmittag sackte die 
Gemeinschaftswährung mit 
0,8599 Dollar erstmals unter 
die Marke von 86 Cent. 
Die Europäische Zentralbank 
setzte den Referenzkurs am 
Nachmittag auf 0,8609 Dollar 
fest. Das bisherige Rekordtief 
hatte bei 0,8635 Dollar gelegen. 
Auch das Treffen der Finanz 
minister der Euro-Zone am 
Wochenende konnte dem Euro 
offenbar nicht helfen. 
Die Minister hatten sich be 
sorgt über die Talfahrt der eu 
ropäischen Währung geäussert 
und eine Intervention an den 
Devisenmärkten nicht ausge 
schlossen. Nach Einschätzung 
von Finanzexperten hat sich 
die negative Stimmung ge 
genüber dem Euro an den Devi 
senmärkten verfestigt. 
Aufschwung? 
Es handele sich derzeit um 
eine Marktübertreibung, urteil 
ten sie übereinstimmend. Nach 
Einschätzung von Michael 
Holstein von der DG Bank rei 
chen «Seelenmassagen» von 
Politikern nicht aus, um den 
Euro zu stärken. Erst wenn sich 
zeige, dass der Aufschwung im 
Euro-Land tatsächlich robust 
sei, könnte sich die derzeit ne 
gative Stimmung umkehren. 
Aktuell herrsche an den Märk 
ten der Eindruck, dass die kon 
junkturelle Dynamik in der Eu- 5 
ro-Zone nicht so stark werde, ; 
wie sie in den USA sei. 
Stefan Schneider von der 
Deutschen Bank Research sah ; 
die Schwäche der Gemein 
schaftswährung in Befürchtun 
gen begründet, dass das Eurp- , 
Land den Höhepunkt seines / 
Wachstums bereits überschrit- J 
ten haben könnte. Zudem hät 
ten die Märkte konkretere Äus 
serungen der Finanzminister 
zur Euroschwäche erwartet. Die 
Minister hätten lediglich be-" 
kannte Positionen wiederholt. 
Die Gerüchteküche 5 
brodelt weiter 
In einer Erklärung der Euro- . 
Finanzminister hatte es geheis- ; 
sen, der Wechselkurs des Euros n 
spiegele nicht die guten wirt-* 
schaftlichen Fundamente der 
Währungsunion wider. Die Mi 
nister zeigten sich überzeugt, 
dass das wirtschaftliche 
Wachstum in der Euro-Zone,' 
robust sei. Nicht ausschliessen 
wollten Holstein und Schnei 
der, dass die Devisenmärkte 
noch die Marke von 85 Cent te 
sten wollen. Es gebe Gerüchte, 
dass die Europäische Zentral 
bank dann mit Devisenverkäu 
fen reagieren werde, sagte Hol 
stein. Er erwarte dies allerdings 
nicht. Nach Einschätzung 
Schneiders ist für dieses Jahr 
keine Entlastung für die Preise 
durch Euro und Ölpreisent- 
wicklung zu erwarten. 
< «TIHfff'i* 
"2yrith Crs $f* .w.bv. 
► E-Commerce-u-. 
Sind Sil ichoa d*bei7^v 
► Bnuchtn Shi wtt bn Internet ..v; 
www.ct-wtbdMignJ<.i»> 
*• !•< v . 
► Oder nifM Sit UM 
00423370 1t J5 :.':'>..1or,! .. k:> 
-V -- 
VP BANK FONDSLEITUNG AG 
9490 Vaduz • Schmedgass 6 
Geldmarktfonds 
! 
REKLAME 
£Forium 
■BM Investment AC Vaduz 
Inventarwert vom 11. September 2000 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund Euro 
EUR 109.85« 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund 
Schweizer Franken 
CHF J 03.14* 
•+Au*g»bekommijsk>n 
O 
CENTCU&I BANlc 
VPBank Geldmarktlonds 
Schweizer Franken 
Euro 
US-Dollar 
Obligationenfonds 
CHF 1'039.27 
EUR 1'064.30 
USD T212.82 
VP Bank Obligationenfonds 
Schweizer Franken 
Euro 
US-Dollar 
Aktienfonds 
CHF 981.37 
EUR 994.55 
USD 1'043.08 
VP Bank Aktienfonds 
Schweiz 
Euroland 
USA 
Japan 
Gemischte Fonds 
CHF 1'217.42 
EUR 1'360.16 
USD 1'139.53 
JPY 85'510 
PanAlpina Sicav 
Alpina V 
Preise vom 11. September 2000 
Kategorie A (thesaurlerend) 
Ausgabepreis:' € 60.20 
Rücknahmepreis: € 58.96 
Kategorie B (ausschüttend) 
Äusgabepreis: € 59.20 
Rücknahmepreis: € 57.98 
Zahlstelle In Liechtenstein: 
Bank Wegelln (Liechtenstein) AG 
Heiligkreuz 49, FL-9490 Vaduz 
VP Bank Anlagezielfonds für Stiftungen 
Schweizer Franken CHF 
Euro EUR 
Ausgabe-'/Rücknahmepreise per 11.9.2000 
'plus Kommission 
VPBank Fonds- Die Alternative 
1 '004.53 
1'017.96 
Gerne stehen Ihnen die Kundenbetreuer der VP Bank 
unter der Telefonnummer +423 / 235 66 55 für 
Fragen zur Verfügung. 
\ 
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.