Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Amtliches Publikationsorgan . 122. Jahrgangs Nr. 207 VERBUNDISÜDOSTSCHWNZ 
SAMSTAG 
Sprache bedeutet 
Leben 
VADUZ: Tagtäglich wenden 
wir unsere Sprache als 
natürliches Kommunikati 
onsmittel an. Miteinader re 
den ist selbstverständlich, 
solange man die Mutter 
sprache verwenden kann. 
Die Reibungslosigkeit der 
Kommunikation nimmt aber 
oft sehr schnell ein Ende, 
wenn in einer Sprache 
agiert werden soll, die 
fremd und unbekannt ist. 
Die EU will mit dem «Jahr 
der Sprachen 2001» ein Ge 
genruder setzen. Seite 3 
Stelldichein am 
Volksblattstand 
Am Lihga-Volksblattstand 
war gestern zeitweise kein 
Durchkommen mehr. Die 
Einladung an Gemeinde 
land Landesvertreterinnen 
und -Vertreter zur Happy 
Hour wurde gerne ange 
nommen. Seiten 6 und 7 
Zentralfeier zum 
Heiligen Jahr 
ESCHEN: Bei herrlicher 
Witterung fanden sich ge 
stern anlässlich der Zentral 
feier zum Heiligen Jahr 
2000 zahlreiche Besucherin 
nen und Besucher auf dem 
Sportpark Eschen-Mauren 
zu einem Festgottesdienst 
mit dem Erzbischof und den 
Pfarrherren unseres Landes 
ein. Seite 9 
Kleinkunst gross 
geschrieben 
SCHAAN: Zu einem Eröff 
nungsabend hatte das TaKi- 
no eingeladen - das neue 
TaKino. Denn es hat sich 
nicht nur äusserlich verän 
dert, auch die Programmge 
staltung zeigt sich in erwei 
tertem Gewand. Seite 13 
Viel Glück 
In Sydney! 
SPORT: Heute Abend erfolgt 
in Zürich der planmässige 
Abflug des Liechtensteiner 
Olympiateams mit den bei 
den Athleten Oliver Geiss 
mann (Schiessen) und Ulri 
ke Kaiser (Judo) ans andere 
Ende der Welt nach Austra 
lien. Dort werden 'die Liech 
tensteiner am kommenden 
Freitag bei ihrer 13. Teil 
nahme an Sommerspielen 
als All Blacks ins Olympia- 
Stadion einmarschieren - 
schwarz in schwarz geklei 
det. Seite 17 
«Das hat es seit dem Krieg 
nicht mehr gegeben!» 
Heizöl leicht: Die Branche rechnet weiter mit Preisanstiegen 
Selbst hartgesottene Ge 
schäftsleute sind über 
rascht und fast schockiert 
über die Preisentwicklung 
auf dem Treibstoff- und 
Heizölmarkt: So einen ra 
santen Anstieg, wie. wir 
ihn derzeit erleben, das 
hat es bisher noch nicht 
gegeben. Die Menschen 
sind verärgert, auch hier 
zulande, und fordern, 
dass auch der Staat oder 
die Staatengemeinschaft 
des EWR aktiv wird, 
Druck ausübt und etwas 
unternimmt. 
Erich Walter de Meijer 
Beim Konsumenten herrscht so 
etwas wie Resignation. Als sich 
das Liechtensteiner Volksblatt 
umhörte in der Bevölkerung 
und sich erkundigte, ob die 
Preiserhöhungen bei Sprit und 
Heizöl leicht noch gerechtfertigt 
seien, war überall zu hören, dass 
man sich wohl fugen müsse - 
und: «Der kleine Mann kann eh 
nichts machen.» Manch einer 
ändert sein Verhalten, Fährt we 
niger Auto, dafür aber mehr Bus 
- und manch anderer geht über 
die Grenze nach Österreich tan 
ken, wenn er ein Dieselauto be 
sitzt. Diesel ist in Österreich 
nämlich (noch) billiger. 
Bruno Gerster, Chef bei der 
Liechtensteinischen Öl-Ver 
triebs-GmbH, zeigt sich schon 
etwas schockiert über die Preis 
entwicklung am Ölmarkt: «Ehr- 
f-.w' 
Landauf, landab haben die Autofahrer nichts mehr zu lachen: Die Spritpreise sind hoch wie nie zu 
vor. Auch wer sich wohlige Wärme durch Heizöl leicht besorgt, muss immer tiefer in die Tasche grei 
fen. Das Geschäft der Treibstoßhändler blüht. 
lieh - so etwas habe ich noch 
nicht erlebt. Der Andrang an 
Kunden ist massiv wie nie zu 
vor.» Während in den vergange 
nen Tagen und Wochen von den 
Kunden anscheinend noch zuge 
wartet wurde, weil man hoffte, 
dass das begehrte Heizöl doch 
noch billiger werden könnte, 
werde nun intensiv eingekauft. 
Anscheinend sind die Konsu 
menten jetzt wirklich davon 
überzeugt, dass es erstens auf 
keinen Fall mehr billiger wird 
und zweitens vermutlich noch 
teurer, wenn man weiter zögert. 
«Der Dollar steht im Moment 
zwar ziemlich hoch», erklärt 
Bruno Gerster, «aber ich glaube 
nicht, dass das die wirkliche 
Ursache ist für die Preisexplosi 
on am Ölmarkt. Ich bin viel 
mehr davon überzeugt, dass da 
künstlich manipuliert wird. Der 
Ölpreis wird künstlich hochge 
trieben. Bisher waren das täg 
lich ein bis zwei Franken. Das 
ist unglaublich. Seit das letzte 
Mal etwas Ähnliches passierte, 
ist über 50 Jahre her - im 
Krieg. Und jetzt haben wir doch 
keinen Krieg, oder?» 
Bruno Gerster ist davon über 
zeugt, dass der Plafond noch 
(Bild: de Meijer) 
nicht erreicht ist: «Es wird noch 
teurer. Derzeit steigt der Preis 
für 100 Liter Heizöl leicht pro 
Tag um 50 bis 60 Rappen an. 
Das ist immer noch sehr viel.» 
Der Konsument muss sich 
viel gefallen lassen. Noch vor 
zwölf Monaten kosteten 100 Li 
ter Heizöl leicht 27 Franken, 
heute muss der Kunde atembe 
raubende 56 Franken hinblät 
tern - mehr als verdoppelt hat 
sich der Preis. «In den nächsten 
Tagen», ist Bruno Gerster über 
zeugt, «wird sich der Preisan 
stieg vermutlich um 70 Rappen 
täglich einpendeln. Das ist mei- 
• • 
Sanktionen gegen Osterreich aufheben 
EU-Weise übergaben gestern ihren Bericht an französische EU-Präsidentschaft 
WIEN: Die von den EU-Staa 
ten gegen Österreich verhäng 
ten Sanktionen haben sich 
nach Ansicht des so genann 
ten Weisenrats als kontrapro 
duktiv erwiesen und sollten 
aufgehoben werden. 
Das geht Medienberichten zu 
folge aus dem vorab bekannt 
gewordenen Bericht der zur Be 
gutachtung der innenpoliti 
schen Lage in Österreich einge 
setzten «Drei Weisen» hervor, 
der am Freitagabend dem fran 
zösischen Staatspräsidenten 
Jacques Chirac Übergeben wur 
de. Die. Strafmassnahmen hät 
ten das Gegenteil von dem be 
wirkt, was eigentlich* eneicht 
werden sollte, hiess es. Kritik 
wird aber auch an der rechtsge 
richteten Freiheitlichen Partei 
(FPÖ) geäussert, deren Regie 
rungsbeteiligung Anlass für die 
Sanktionen war. 
Die drei EU-Experten, der 
deutsche Völkerrechtler Jochen 
Frowein, der frühere finnische 
Präsident Martti Ahtisaari und 
der ehemalige spanische Aus- 
senminister Marcelino Oreja, 
sagten bei der Übergabe nichts 
zum Inhalt ihres Gutachtens. 
Das französische Aussenmini- 
sterium erklärte, der Bericht 
würfle «zu einem geeigneten 
Zeitpunkt» veröffentlicht. «Die 
Massnahmen haben in Öster 
reich bereits nationalistische 
Gefühle hervorgerufen, vor al- 
lem deshalb, weil sie in einigen 
Marcelino Oreja (links) und Martti Ahtisaari (Mitte) Übergaben 
gestern dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac den 
Bericht der sogenannten BÜ-Weisen. (Bild: Key.) 
Fällen irrtümlicher Weise als 
gegen die österreichischen Bür 
ger gerichtete Sanktionen emp 
funden wurden», zitierten meh 
rere österreichische Medien 
und die spanische Zeitung «EI 
Pais» aus der 45-seitigen spani 
schen Fassung des Berichts. 
Der Europäische Menschen 
rechtsgerichtshof hatte im Juli 
die Experten beauftragt, einen 
Bericht über die Natur der FPÖ 
und das Festhalten der öster 
reichischen Regierung an eu 
ropäischen Werten vorzulegen. 
Ihr Bericht ging an Chirac, weil 
Frankreich derzeit die Präsi 
dentschaft der Europäischen 
Union innehat. 
Der Bericht stellt der öster 
reichischen Regierung unter 
Bundeskanzler Wolfgang 
Schüssel (ÖVP) durchgehend 
gute Noten aus und bescheinigt 
ihr, dass sie sich weiter dem 
Kampf gegen Rassismus, Anti 
semitismus und Fremdenfeind- 
lichkeit verpflichtet fühle. 
ner Meinung nach realistisch.» 
Das Liechtensteiner Volksblatt ' 
fragte auch bei der Heizöl- und 
Transport AG Rieser in Balzers 
nach, und dort meinte man: 
«Bei uns geht's zu wie nie zu 
vor. Die Leute kaufen ein wie 
verrückt - und ich kann das 
verstehen: Man hat zugewartet 
- und weiss jetzt, das die Preise 
aller Wahrscheinlichkeit nach 
nicht mehr runtergehen. Sicher 
ist sicher...» Der Herr war kurz 
angebunden am Telefon, ent 
schuldigte sich auch vielmals 
dafür - anscheinend bleibt ob 
des Kundenandrangs über 
haupt keine Zeit für andere Ge 
spräche. Verständlich... 
Während die Kunden für 
Heizöl leicht in Liechtenstein 
selbst einkaufen, gehen offen 
sichtlich einige Autofahrer, die 
ihren Motor mit Diesel befeu 
ern, hinüber nach Österreich, 
um zu tanken. Ein Tankstellen 
leiter in Feldkirch erklärte ge 
genüber dem Liechtensteiner 
Volksblatt, dass die Zahl der 
Liechtensteiner Kunden in den 
vergangenen Tagen schon an 
gestiegen sei, und zwar merk 
lich: «Bei uns ist der Diesel 
zwar schon fast so teuer wie 
Bleifrei normal, aber immer 
noch merklich günstiger als in 
Liechtenstein.» 
Das Thema Benzin- und 
Heizöl-leicht-Preisanstieg ist 
auch Gegenstand unserer Um 
frage der Woche. Lesen Sie in 
unserer heutigen Ausgabe, was 
die Bevölkerung dazu meint, 
wie sie sich verhält und was sie 
denkt, was zu tun ist. Seite 11 
UN-Gipfel 
beendet 
Einen intensiveren Kampf 
gegen die Armut, stärkere 
; Anstrengungen, uri Umwelt 
schutz und./eine Verbesse 
rung ihrer Möglichkeiten zur 
Friedensbewahrung haben 
sich die Vereinten Nationen 
für dasneue Jahrhundertauf 
ihre Fahtien- geschriebeju Ei 
ne entsprecnende Weit rei 
chende Aufgabenliste, zu der 
auch die .Stärkung von De 
mokratie und Menschenrech 
ten und der Kampf gegen die 
Ausbreitung' von . Aids 
gehören," würd«; gestellt in 
[New York von den" Staats 
und Regierungschefs verab 
schiedet • Seite 30 
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1 x Eintritt = 3 x Disco = 3 x Party 
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Pii nbibb fawiwwTY-hn 
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