36 Donnerstag, 7. September 2000
KULTUR
Liechtensteiner VOLKSBUTT
Konzert zu
Gunsten
benachteiligter
Kinder
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Liechtensteinischen^ Musik',
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in diesem Benefizkonzert
bieten -17 Lehrerihheh? uftd :<
Lehm ! * v d^s^'' ,v ^i^iN|
Programm mit Perlen |jlier|
Musikliteratur. , Schuberts:^
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Felsen» steht neben'Mozartsl
Divertimento für zwei Klari-f
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barocken Kantate' für ?BäSs||
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für Altflöte und basso conti- •
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Besuch ; i^$^;ftelftuii|$
Spende köniien Sie, verehrte^
Musikfreunde, dazu "britra-.";
gen, die Freude die 1 Sle\im^
Konzert . (/erleben,iinr.denj
begünstigten Kindernzu-J
kommen zulassen. Helfen^
Sie unszu helfen. (
SpendenköririaillUCh'
das Konto^ «Stipenj^sti^
tung der Musiklehrer» bei 1
derLLB Nr. 521.555.02 über
wiesen werden. ■(. (Bing.)
Ein grosses Orchester und ein
grossartiger Pianist
Konzert mit der Slowakischen Philharmonie aus Brätislawa im Vaduzer Saal
Die Slowakische Philharmonie unter der Leitung von Ondrej Lenard eröffnete am Dienstag die TaK-Spieheit mit einem wunderschönen Konzert.
(Bild: Ingrid)
Mit einem sinfonischen
Konzert, ausgeführt von
der Slowakischen Phil
harmonie unter der Lei
tung von Ondrej Lenard
und mit dem Pianisten
Mikhail Rudy, eröffnete
das Theater am Kirchplatz
am Dienstag seine Spiel
zeit. Auf dem Programm
standen Werke von Franz
Liszt und Antonin Dvo
rak.
Gerolf Hauser
«Keine Angst», sagte Intendant
Georg Rootering in seiner An
sprache, «das Konzert findet
statt. Ich möchte Sie aber im
Anschluss daran ins Foyer zu
einem Umtrunk einladen, zu
•Smali Talk», auch mit den Mu
sikern.»
Keinen «Small Talk» bot die
Slowakische Philharmonie mit
«Mazeppa» von Franz Liszt
(1811-1886). Liszt hatte in den
zwölf Jahren Aufenthalt in Pa
ris u.a. auch Victor Hugo ken
nengelernt, der ein Gedicht
über den Kosakenführcr Ivan
Stepanovich Mazepa geschrie-) (
ben hatte. Liszt vertonte dies itf'
«Mazeppa» zu einer Vielfalt
musikalischer Bilder. Da liess
Ondrej Lenard die schwebenden
Streicherklänge der Slowaki
schen Philharmonie zu einem
Fortissimo steigern, die An
kunft der Reiterscharen zeU
gend, spielten die Blechbläser
das Thema in herrlichem «Por-
tato», also leicht verzögert, da
mit die Gewalt der Reiterhorde
unterstreichend, wurde das
idyllische Zwischenspiel des La-
gerns abgelöst von wilden Tän
zen der Trunkenen, hörte man
das Wecksignal der Trompete,
spürte die «Katerstimmung» des
nächsten Morgens und den Ruf
zum Morgenappell. Abgesehen
von nicht immer sauberen
Einsätzen der Celli und einem
nach dem Schlussakkord weiter
klingenden Kontrabass, malte
die 1949 gegründete Slowaki
sche Philharmonie alle Bilder
sehr plastisch.
Musikalischer Gestalter
Anschliessend spielte der
Pianist Mikhail Rudy aus Usbe
kistan das «gewalttätige» Kla
vierkonzert Nr. 2 in A-Dur von
Franz Liszt. Liszts Klavierkom
positionen nutzen die gesamte
Klaviatur, fordern damit vom
Solisten ein hohes Mass an
technischer Virtuosität, lassen
aber, zumindest im Klavierkon
zert Nr. 2, wenig Spielraum für
Interpretationen. Die Verwen
dung komplexer, chromatischer
Akkorde «nerven» fast ein we
nig, wenn sie so massiv auftre
ten. Da tauchte für einen Mo
ment ein Glücksgefühl auf, als
sich der wunderbarer Dialog
zwischen dem Solo-Cello und
dem Klavier entwickelte. Be
wundernswert war das Zusam
menspiel von Orchester und
Solist. Mikhail Rudy konnte
dann in der Zugabe, ein Stück
von Igor Strawinski, zeigen,
dass er ausser technischer Vir
tuosität, die dieses Stück aller
dings ebenfalls forderte, auch
ein hervorragender musikali
scher Gestalter ist.
Geringes Auskosten
Nach der Pause stand Anto
nin Dvorak's 7. Sinfonie in d-
moll auf dem Programm. Es ge
lang der Slowakischen Philhar
monie nur ansatzweise, Span-
nungsbögen zu schaffen und
zu halten. Da zeigten sich
manchmal die 1. Geigen als ho
mogene Einheit, auch im Klang
jubelnd, um plötzlich und un
motiviert «uneins» zu werden
oder «schwierige» Einsätze zum
Schluss des 1. Satzes (übrigens
auch im Horn) zu liefern. Da
vermisste man schmerzlich das
«Verweile, du bist so schön».
Immer dann, wenn zu spüren
war: Jetzt wird man mitgenom
men, Hessen die Musiker (fast
80 und nur eine Handvoll Frau
en) einen wieder aussteigen
durch zu geringes Auskosten
einzelner Passagen und Töne.
So blieb die Sinfonie eine sau
bere Sache, oft auch elegant,
aber ohne Spannung z. B. in
den getragenen Elementen des
2. Satzes oder Spritziges in den
tänzerischen Elementen des 3.
Satzes.
REKLAME
September 2000
Neueröffnung Tai
Fr 16 Uhr lUrtlwiwäU
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So
18Uhr r .V " * "*
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Roland Düringer«
Bei seiner FkPrMiimi
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Die Feuerwehr
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Symphonisches
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Liechtenstein
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Toni Eberle Group in der
Tangente
Wiederaufnahme der Konzerte am Freitag, den 8. September
Nach erholsamer Sommerpau
se fahren wir mit unserer Ver
anstaltungsserie weiter: am
Freitag, den 8. September
2000, um 20.15 Uhr gastiert
in der Tangente in Eschen die
Toni Eberle Group in folgen
der Besetzung: Toni Eberle, g,
voc; Stefan Suntinger, sax,
Thomas Breuss, b und Carlo
Lorenz!, dr.
Toni Eberles neue Band fährt
in Sachen Groove Et Funk so
ab wie kaum eine andere. Die
phantastischen Vier von Eber
le Et Co. gehen musikalisch zur
Sache, dass man seinen Ohren
nicht zu trauen glaubt: sie er
zeugen einen in allen Ge
schwindigkeitsstufen unheim
lich differenzierten und zu
gleich komplexen Sound, wie
er bislang im Bereich Jazzrock
und Funk kaum zu hören war.
Der Sound auf Toni Eberles
neuer CD «Black Coffe» ist sen
sibel akzentuiert und basiert
auf derart kompakten Arran
gements, die tatsächlich alles
offen, respektive eben zulas
sen: exzessives Tanzen wie
entspanntes Zurücklehnen,
Geniessen und in die Tiefe
hören. Der Adressat hebt ab
oder er bleibt am (Tanz)Boden.
Der neue Tonträger ist in je
dem Falle eine liebevolle
Collage von gewissenhaft ge-
timten Beats und Breaks, die
den Rahmen bilden für höchst
virtuose Bilder eines - durch
aus auch poppigen - Jazz-
Funks. Musik, die Lust macht
auf mehr.
Die Toni Eberle Group ist am Freitag in der Tangente in Eschen zu
Gast.
Sehen und Sichtbar
machen
Schichtwechsel-Schaufenster: Eröffnung
Drei Künstlerinnen und drei
Künstler hatten vom Verein
Schichtwechsel einen «carte-
bianche»-Auftrag erhalten, im
Jahr 2000 das äusserlich
Sichtbare des Vereins Schicht
wechsel wechselweise zu for
men und zu prägen.
Gerolf Hauser
Die sechs Kunstschaffenden sol
len mit einer je 6 Wochen dau
ernden Gestaltung der beiden
Schaufenster(räume) zu Ein
blicken anregen, zu Innensich
ten verlocken, mit ihrer indivi
duellen unverwechselbaren
Handschrift die Verantwortung
für die «Visitenkarte» des Kol
lektivs Schichtwechsel über
nehmen - bis zum nächsten
S(ch)ichtwechsel.
Dieser nächste Sichtwechsel
startet heute abend ab 20 Uhr
im «Schichtwechsel», Landstras
se 73 in Vaduz. Haya Rhyner,
der für die Gestaltung verant
wortlich zeichnet, wird persön
lich anwesend und für Ge
spräche bereit sein. Haya Rhy
ner, 1951 geboren, aufgewach
sen in Buchs, machte eine Lehre
als Dekorateur und besuchte die
kunstgewerbliche Berufsschule
in Zürich. Er arbeitete als Grafi
ker, hat einen Lehrauftrag für
bildnerisches Gestalten an der
Sekundärschule Buchs. Haya
Rhyner sagt: «Als ich meinen
Fuss zum ersten Mal vor 30
Jahren in ein Schaufenster setz
te, schuf ich mein erstes Bild
von Bedeutung. Das war meine
erste Ausstellung. Bis heute hat
sich in meiner Arbeit im We
sentlichen nichts geändert. Ich
erinnere mich, wie ich wohl
hundert Mal vom Fenster auf
die Strasse und wieder zurück
geeilt bin, bis jedes Ding seinen
Platz hatte. Dieses ständige
Pendeln meiner Selbst zwischen
Sehen und Sichtbarmachen
blieb bis heute die zentrale
Energie meiner bildnerischen
Tätigkeit.»