Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

36 Donnerstag, 7. September 2000 
KULTUR 
Liechtensteiner VOLKSBUTT 
Konzert zu 
Gunsten 
benachteiligter 
Kinder 
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Liechtensteinischen^ Musik', 
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um 20: Uhr im < Peter-Kai: 
Saal der Musikschule Uhfeir 
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Aus dieser SÜpendienstif-?; 
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ohne eine solche Hilfe deri' 
Musikunterricht,-'der 'Ihneri-i 
viel bedeutet/' .nicht-'besu-!' 
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in diesem Benefizkonzert 
bieten -17 Lehrerihheh? uftd :< 
Lehm ! * v d^s^'' ,v ^i^iN| 
Programm mit Perlen |jlier| 
Musikliteratur. , Schuberts:^ 
verträumter «Hirt? «iuf dem;; 
Felsen» steht neben'Mozartsl 
Divertimento für zwei Klari-f 
netten und Bass oder ;ein«1 
barocken Kantate' für ?BäSs|| 
zwei Altflöten und General^ 
bass, einer virtuosen Sonate! 
für Altflöte und basso conti- • 
nuo von Telemann und zar-*j 
ten Zitherklängen.:' ; 'Einge«J 
rahmt wird das ganzen Pro-| 
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aus den ? eindrucksvollen' 
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Rota. EinabwechSlungsrei-* 
ches Programm also) das nilt| 
Sicherheit viel Ureude berei-,1 
Besuch ; i^$^;ftelftuii|$ 
Spende köniien Sie, verehrte^ 
Musikfreunde, dazu "britra-."; 
gen, die Freude die 1 Sle\im^ 
Konzert . (/erleben,iinr.denj 
begünstigten Kindernzu-J 
kommen zulassen. Helfen^ 
Sie unszu helfen. ( 
SpendenköririaillUCh' 
das Konto^ «Stipenj^sti^ 
tung der Musiklehrer» bei 1 
derLLB Nr. 521.555.02 über 
wiesen werden. ■(. (Bing.) 
Ein grosses Orchester und ein 
grossartiger Pianist 
Konzert mit der Slowakischen Philharmonie aus Brätislawa im Vaduzer Saal 
Die Slowakische Philharmonie unter der Leitung von Ondrej Lenard eröffnete am Dienstag die TaK-Spieheit mit einem wunderschönen Konzert. 
(Bild: Ingrid) 
Mit einem sinfonischen 
Konzert, ausgeführt von 
der Slowakischen Phil 
harmonie unter der Lei 
tung von Ondrej Lenard 
und mit dem Pianisten 
Mikhail Rudy, eröffnete 
das Theater am Kirchplatz 
am Dienstag seine Spiel 
zeit. Auf dem Programm 
standen Werke von Franz 
Liszt und Antonin Dvo 
rak. 
Gerolf Hauser 
«Keine Angst», sagte Intendant 
Georg Rootering in seiner An 
sprache, «das Konzert findet 
statt. Ich möchte Sie aber im 
Anschluss daran ins Foyer zu 
einem Umtrunk einladen, zu 
•Smali Talk», auch mit den Mu 
sikern.» 
Keinen «Small Talk» bot die 
Slowakische Philharmonie mit 
«Mazeppa» von Franz Liszt 
(1811-1886). Liszt hatte in den 
zwölf Jahren Aufenthalt in Pa 
ris u.a. auch Victor Hugo ken 
nengelernt, der ein Gedicht 
über den Kosakenführcr Ivan 
Stepanovich Mazepa geschrie-) ( 
ben hatte. Liszt vertonte dies itf' 
«Mazeppa» zu einer Vielfalt 
musikalischer Bilder. Da liess 
Ondrej Lenard die schwebenden 
Streicherklänge der Slowaki 
schen Philharmonie zu einem 
Fortissimo steigern, die An 
kunft der Reiterscharen zeU 
gend, spielten die Blechbläser 
das Thema in herrlichem «Por- 
tato», also leicht verzögert, da 
mit die Gewalt der Reiterhorde 
unterstreichend, wurde das 
idyllische Zwischenspiel des La- 
gerns abgelöst von wilden Tän 
zen der Trunkenen, hörte man 
das Wecksignal der Trompete, 
spürte die «Katerstimmung» des 
nächsten Morgens und den Ruf 
zum Morgenappell. Abgesehen 
von nicht immer sauberen 
Einsätzen der Celli und einem 
nach dem Schlussakkord weiter 
klingenden Kontrabass, malte 
die 1949 gegründete Slowaki 
sche Philharmonie alle Bilder 
sehr plastisch. 
Musikalischer Gestalter 
Anschliessend spielte der 
Pianist Mikhail Rudy aus Usbe 
kistan das «gewalttätige» Kla 
vierkonzert Nr. 2 in A-Dur von 
Franz Liszt. Liszts Klavierkom 
positionen nutzen die gesamte 
Klaviatur, fordern damit vom 
Solisten ein hohes Mass an 
technischer Virtuosität, lassen 
aber, zumindest im Klavierkon 
zert Nr. 2, wenig Spielraum für 
Interpretationen. Die Verwen 
dung komplexer, chromatischer 
Akkorde «nerven» fast ein we 
nig, wenn sie so massiv auftre 
ten. Da tauchte für einen Mo 
ment ein Glücksgefühl auf, als 
sich der wunderbarer Dialog 
zwischen dem Solo-Cello und 
dem Klavier entwickelte. Be 
wundernswert war das Zusam 
menspiel von Orchester und 
Solist. Mikhail Rudy konnte 
dann in der Zugabe, ein Stück 
von Igor Strawinski, zeigen, 
dass er ausser technischer Vir 
tuosität, die dieses Stück aller 
dings ebenfalls forderte, auch 
ein hervorragender musikali 
scher Gestalter ist. 
Geringes Auskosten 
Nach der Pause stand Anto 
nin Dvorak's 7. Sinfonie in d- 
moll auf dem Programm. Es ge 
lang der Slowakischen Philhar 
monie nur ansatzweise, Span- 
nungsbögen zu schaffen und 
zu halten. Da zeigten sich 
manchmal die 1. Geigen als ho 
mogene Einheit, auch im Klang 
jubelnd, um plötzlich und un 
motiviert «uneins» zu werden 
oder «schwierige» Einsätze zum 
Schluss des 1. Satzes (übrigens 
auch im Horn) zu liefern. Da 
vermisste man schmerzlich das 
«Verweile, du bist so schön». 
Immer dann, wenn zu spüren 
war: Jetzt wird man mitgenom 
men, Hessen die Musiker (fast 
80 und nur eine Handvoll Frau 
en) einen wieder aussteigen 
durch zu geringes Auskosten 
einzelner Passagen und Töne. 
So blieb die Sinfonie eine sau 
bere Sache, oft auch elegant, 
aber ohne Spannung z. B. in 
den getragenen Elementen des 
2. Satzes oder Spritziges in den 
tänzerischen Elementen des 3. 
Satzes. 
REKLAME 
September 2000 
Neueröffnung Tai 
Fr 16 Uhr lUrtlwiwäU 
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Roland Düringer« 
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Die Feuerwehr 
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Symphonisches 
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Liechtenstein 
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Toni Eberle Group in der 
Tangente 
Wiederaufnahme der Konzerte am Freitag, den 8. September 
Nach erholsamer Sommerpau 
se fahren wir mit unserer Ver 
anstaltungsserie weiter: am 
Freitag, den 8. September 
2000, um 20.15 Uhr gastiert 
in der Tangente in Eschen die 
Toni Eberle Group in folgen 
der Besetzung: Toni Eberle, g, 
voc; Stefan Suntinger, sax, 
Thomas Breuss, b und Carlo 
Lorenz!, dr. 
Toni Eberles neue Band fährt 
in Sachen Groove Et Funk so 
ab wie kaum eine andere. Die 
phantastischen Vier von Eber 
le Et Co. gehen musikalisch zur 
Sache, dass man seinen Ohren 
nicht zu trauen glaubt: sie er 
zeugen einen in allen Ge 
schwindigkeitsstufen unheim 
lich differenzierten und zu 
gleich komplexen Sound, wie 
er bislang im Bereich Jazzrock 
und Funk kaum zu hören war. 
Der Sound auf Toni Eberles 
neuer CD «Black Coffe» ist sen 
sibel akzentuiert und basiert 
auf derart kompakten Arran 
gements, die tatsächlich alles 
offen, respektive eben zulas 
sen: exzessives Tanzen wie 
entspanntes Zurücklehnen, 
Geniessen und in die Tiefe 
hören. Der Adressat hebt ab 
oder er bleibt am (Tanz)Boden. 
Der neue Tonträger ist in je 
dem Falle eine liebevolle 
Collage von gewissenhaft ge- 
timten Beats und Breaks, die 
den Rahmen bilden für höchst 
virtuose Bilder eines - durch 
aus auch poppigen - Jazz- 
Funks. Musik, die Lust macht 
auf mehr. 
Die Toni Eberle Group ist am Freitag in der Tangente in Eschen zu 
Gast. 
Sehen und Sichtbar 
machen 
Schichtwechsel-Schaufenster: Eröffnung 
Drei Künstlerinnen und drei 
Künstler hatten vom Verein 
Schichtwechsel einen «carte- 
bianche»-Auftrag erhalten, im 
Jahr 2000 das äusserlich 
Sichtbare des Vereins Schicht 
wechsel wechselweise zu for 
men und zu prägen. 
Gerolf Hauser 
Die sechs Kunstschaffenden sol 
len mit einer je 6 Wochen dau 
ernden Gestaltung der beiden 
Schaufenster(räume) zu Ein 
blicken anregen, zu Innensich 
ten verlocken, mit ihrer indivi 
duellen unverwechselbaren 
Handschrift die Verantwortung 
für die «Visitenkarte» des Kol 
lektivs Schichtwechsel über 
nehmen - bis zum nächsten 
S(ch)ichtwechsel. 
Dieser nächste Sichtwechsel 
startet heute abend ab 20 Uhr 
im «Schichtwechsel», Landstras 
se 73 in Vaduz. Haya Rhyner, 
der für die Gestaltung verant 
wortlich zeichnet, wird persön 
lich anwesend und für Ge 
spräche bereit sein. Haya Rhy 
ner, 1951 geboren, aufgewach 
sen in Buchs, machte eine Lehre 
als Dekorateur und besuchte die 
kunstgewerbliche Berufsschule 
in Zürich. Er arbeitete als Grafi 
ker, hat einen Lehrauftrag für 
bildnerisches Gestalten an der 
Sekundärschule Buchs. Haya 
Rhyner sagt: «Als ich meinen 
Fuss zum ersten Mal vor 30 
Jahren in ein Schaufenster setz 
te, schuf ich mein erstes Bild 
von Bedeutung. Das war meine 
erste Ausstellung. Bis heute hat 
sich in meiner Arbeit im We 
sentlichen nichts geändert. Ich 
erinnere mich, wie ich wohl 
hundert Mal vom Fenster auf 
die Strasse und wieder zurück 
geeilt bin, bis jedes Ding seinen 
Platz hatte. Dieses ständige 
Pendeln meiner Selbst zwischen 
Sehen und Sichtbarmachen 
blieb bis heute die zentrale 
Energie meiner bildnerischen 
Tätigkeit.»
	        

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