Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Donneritag 
7. September 2000 
Fr> 1." 
Amtliches Publlkatlonsorgan • 122. Jahrgang, Nr,20S 
ViMmiSOtomcitwtii 
DONNERSTAG 
Volksblatt- 
Sonderausgabe 
Am morgigen Feiertag er 
scheint das Liechtensteiner 
Volksblatt als Sonderaus 
gabe. Die Auflage beträgt 
4000 Stück und wird nur an 
der Llhga verteilt oder 
kann am Volksblatt-Stand 
Halle 5 / Stand 6 bezogen 
werden. Die Zeitung vom 
Samstag finden unsere 
Abonnenten und Abonnen 
tinnen dann wieder wie ge 
wohnt In Ihren Briefkästen. 
421 Pertonen 
wollen Greencard 
Liechtenstein hat kaum an 
Beliebtheit elngebüsst, be 
trachtet man die Anzahl an 
Personen, welche durch ein 
spezielles Auslosungsver 
fahren eine Aufenthaltsbe- 
wllligung In unserem Land 
erhalten wollen. Seite 7 
Grosses Orches 
ter und ein gross 
artiger Planist 
Mit einem sinfonischen 
Konzert, ausgeführt von der 
Slowakischen Philharmonie 
unter der Leitung von 
Qndrej Lenard und mit dem 
Pianisten Mlkhall Rudy, 
eröffnete das TaK am Diens 
tag seine Spielzelt. Auf dem 
Programm standen Werke 
von Franz Llszt und Anto- 
nln Dvorak. Seite 36 
REKLAME 

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LSVA.: Argumente auf dem 
Volksblatt-Streitgespräch zwischen Michael Ritter Und Han^jörg Goop zur LSVA 
In zwei Wochen findet die 
Abstimmung zur LSVA 
statt. Aus diesem Anlass 
brachte das Volksblatt VI- 
zereglerungschef Michael 
Ritter und den Vorsitzen 
den des Referendumsko 
mitees Hansyörg Qoop, an 
einen Tisch. Hän^jürg 
Qoop äusserte hierbei, 
dass ein Nein zur LSVA 
die Aufforderung an die 
Regierung sei, mit der 
Schweiz neu zu verhan 
deln. 
Alexander Batllner 
Belm Streitgespräch zur Volks 
abstimmung Uber die Ein 
führung der leistungsabhängi 
gen Schwerverkehrsabgabe 
(LSVA) kam deutlich zum Aus 
druck, dass bei einem Ja zur 
LSVA die Preise in Liechten 
stein steigen werden. Dies wur 
de auch von Regierungschef- 
Stellvertreter Michael Ritter be 
stätigt. Er schränkt jedoch ein, 
dass die Konsumentenpreise 
auch bei einem Nein ansteigen 
werden. «Glauben sie wirklich», 
so Michael Ritter, «dass bei uns 
nachher ein Joghurt oder eine 
Waschmaschine oder ein Auto 
billiger zu haben Ist als In der 
Schweiz? Das sind doch Preise 
des gemeinsamen Wirtschafte- 
raumes.» Han^jürg Qoop Hess 
dieses Argument nur teilweise 
gelten. Er antwortete hierauf: 
«Es Ist sicher richtig, dass bei 
uns wegen des gemeinsamen 
Wirtschaftsraumes die Preise 
Hansjörg Qoop, Präsident des Re/vrendumskomitees (links), und Vitereglerungschtf Michael Ritter 
beim Streitgespräch tur LSVA. (Blldibak) 
auch steigen werden. Aber mit 
der LSVA steigen auch Jene 
Preise, die nur mit Liechten 
stein in Zusammenhang ge 
bracht werden können.» 
Was macht die EU? 
Heftige Kritik musste sich die 
Regierung in Bezug auf die Re 
aktion der EU bei einer Ein 
führung der LSVA gefallen las 
sen, Wenn das Stimmvolk die 
se Abgabe annimmt, werden 
Gespräche mit Vertretern der 
EU notwendig sein. Bis heute 
ist Jedoch nicht klar, wie die 
EU auf die Einführung der LS 
VA in Liechtenstein reagieren 
wird. Hanstförg Qoop betont 
hierzu, dass wir nicht nur ei 
nen Vertrag mit der Schweiz 
hätten,'sondern auch mit der 
EU. Man dürfe nicht nur auf 
den Partner Schweiz Rücksicht 
nehmen, sondern auch auf den 
Partner EU. Diesbezüglich stellt 
sich die Frage nach der 
EU-Wegekostenrlchtllnlc. Re 
gierungschef-Stellvertreter Mi 
chael Ritter bestätigt im Streit 
gespräch, dass mit der EU noch 
Gespräche geführt werden 
müssten. Eine Übernahme von 
neuen Richtlinien sei sowohl In 
der EU als auch im EWR nor 
mal. 
Technische Kontrollen 
machbar 
Des Welteren diskutierten die 
beiden Vertreter heftig über das 
angekündigte Szenario von be 
mannten Grenzkontrollen auf 
den RhcInbrUcken. Für Han^jörg 
Goop Ist diese Ankündigung der 
Schweiz nur ein politisches 
Druckmittel. Die Schweiz kon 
trolllere im Landeslnnem die Er 
hebung der LSVA auch nur 
durch Bakken. Deshalb würde er 
nicht einsehen, weshalb dies an 
der Grenze zu Liechtenstein 
nicht möglich wäre. Michael 
Ritter betont diesbezüglich, dass 
«in der Schweiz der politische 
Wille vorhanden Ist und auch In 
der Vergangenheit vorhanden 
war, alles zu unternehmen, um 
eine optimale Lösung zu An 
den.» Seiten 3 bis 5 
Förderung des Fondsplatzes Liechtenstein 
Liechtensteiner Fondsleitungen gründen Verband 
2.-10. September 
messe 
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Die Liechtensteiner Fondslei 
tungen haben einen Interes 
senverband gegründet. Die 
von Dr. iur, Sigrid Launois 
(Anwaltsbüro Rltter-Wohl- 
wend-Wolf, Trlesen) präsi 
dierte GrUndungsversamm- 
lung entschied, den Verein als 
LAFV (Liechtensteinischer 
Anlagefondsverband) eintra 
gen zu lassen. 
Der Vorstand setzt sich aus 
Matthlas Voigt (Präsident, Pro- 
fltFundCom AQ), Roland Jan 
sen (LLB Fondsleitung AQ), 
Wolfgang Mayer (VPB Fonds 
leitung AG) und Rolf Pfund 
(Fortuna Investment AQ) zu 
sammen. 
Der LAFV macht sich zur 
Aufgabe, unter Ausschluss Je 
der geschäftlichen Tätigkeit die 
Entwicklung des Fondsplatzes 
Liechtenstein zu fördern und 
ebenso die Interessen des liech 
tensteinischen Anlagefondsge- 
werbes Im In- und Ausland zu 
vertreten. Dies soll Insbesonde 
re durch die aktive Weiterent 
wicklung und den bedürftilsori- 
entlerten Ausbau der gesetzli 
chen Plattform Im Fondsbe- 
reich erreicht werden. Die Ziele 
werden in Kooperation mit 
den zuständigen Behörden und 
den Berußvereinigungen des 
Flnanzdlenstlelstungs-Scktors 
in Liechtenstein angestrebt. 
Ein besonderer Schwerpunkt 
der Tätigkeit des neuen Verban 
des liegt im Aufbau und In der 
Pflege von Beziehungen zu 
den bestehenden Vereinigun 
gen und Verbänden sowie 
Interessengemeinschaften des 
Flnanzdlenstlelstungs-Sektors, 
um übergreifende Interessen zu 
koordinieren und Synergien zu 
nutzen. Der Vorstand freut sich, 
dass alle liechtensteinischen 
Fondsleitungen dem LAFV bei 
getreten sind. Effiziente Unter 
stützung erhielt der neue Ver 
band auch vom Amt für Finanz 
dienstleistungen. 
REKLAME 
Oester» gründeten die Liechtensteiner Fondsleltungen einen Ver 
band. Im Bild der Vorstand ha Matthlas Voigt, Roland Jansen, 
Wo(fgang Mayer und Ro(fPßnq. I (Bild: vcom) 
Kommentar 
In rund swel Wochen hat das 
Stimmvolk unseres Landes 
über die Einführung der lelS' 
tungsabhänglgen Schwerver 
kehrsabgabe (LSVA) tu befin 
den. Damit soll eine Steuer 
elngtfihrt werden, welche 
Liechtenstein gar nicht brau 
chen würde, die aber nach 
Ansicht der Regierung aus 
Solidarität tur Schwelt eln- 
gtflhrt werden soll. Dass das 
Verhältnis tur Schweis hohen 
Stellenwert genlessen soll, Ist 
sicher richtig und grundsätt- 
lieh könnte man deswegen der 
LSVA auch tustlmmen. Der 
LSVA-Vorlage hqften jedoch 
so ulele Mängel und unbeant 
wortete Fragen an, dass flir 
mich eine Zustimmung tur 
LSVA nicht In Frage kommt. 
Zuerst 
antworten 
So Ist beispielsweise bis heu 
te nicht geklärt, wie der andere 
Partner Liechtensteins, die EU, 
auf eine etwaige Einführung 
der LSVA reagieren wird. Mit 
der EU sind diesbciügtlch Ge 
spräche über die EU-Wegekos- 
tcnrichtllnle tu ßhren. Diese 
wurden bisher nicht gtfUhrt, 
Das helsst: Das Stimmvolk un 
seres Landen soll einer Vorlage 
tustlmmen, von welcher es 
nicht einmal die endgültigen 
Folgen kennt, Wurden diese 
Gespräche bisher bewusst ver 
minten, well die Folgen noch 
gravierender wären? 
Sowohl die Schwelt als 
auch die Regierung betonen 
Immer wieder, dass ein Nein 
tur LSVA bemannte Kontrol 
len an den Rheinbrücken nötig 
mac/icn würde, Tatsache ist 
aber, dass die Schwell im Lan 
deslnnem ebenfalls LSVA- 
Kontrollen durchführt - und 
twar unbemannte. Weshalb 
soll es an unseren Orenten 
technisch nicht möglich sein, 
unbemannte Kontrollen tu 
machen und Im Landeslnnem 
der Schwelt ist es technisch 
machbar? 
Die Regierung betont Immer 
wieder, wie geringfügig der 
Preisanstieg durch die LSVA 
sei, Tatsache Ist aber, dass uns 
die Schwelt bis 2005 rund 5 
Millionen Franken Jährlich 
und ab 3005 sogar 9,6 Millio 
nen Franken Jährlich tu- 
rückerstatten Weshalb erstat 
tet uns die Schwelt solche 
Millionenbeträge, wenn die 
Preissteigerung nur sehr ge 
ring awtfhllen soll? Wer be 
fahlt denn diese 9,6 Millio 
nen? 
Bevor die Bevölkerung einer 
neuen Steuer die Zustimmung 
erteilen soll, hat die Regierung 
die grundlegensten Fragen tu 
beantworten, Dies gehört tu 
den Orundvoraussetxungen. 
einer Regierungsarbelt. Da sie 
dies nicht gemacht hat, werde 
Ich mit Nein stimmen. Denn: 
Wer kauft sc ^ on im 
Sack? Alexander Batllner
	        

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