Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT 
Montag, 4. September 2000 1 5 
sport 
Philipp Eberie siegt auf dem Lausitzring 
Theo Hoch setzte sich erneut durch 
Tennis: Lokaj und Schädler Einzel-Meister 
Rad: Olano neuer Vuelta-Leader 
LFV-Team mit Licht und Schatten 
Liechtenstein verliert im ersten WM-Ausscheidungsspiel gegen Israel mit 0:2 (0:1) 
Der frühe Gegentreffer 
nach 24 Sekunden lähmte 
Liechtensteins Fussball- 
Nationalteam zu Beginn 
des WM-Qualifikations 
spieles gegen Israel. Mit 
Fortdauer der Partie 
wurde unsere Auswahl 
stärker, vermochte sich 
aber kaum zwingende 
Chancen zu erarbeiten - 
somit geht der 2:0-Sieg, 
der auch nicht gerade 
überzeugenden Israelis, in 
Ordnung. 
Heinz Zöchbauer aus Tel Aviv 
Bis auf Frederic Gigon («er ist 
nicht in der richtigen körperli 
chen Verfassung», so Ralf Loo 
se) vertraute der Nationaltrai 
ner der gleichen Startformation 
wie beim Länderspiel gegen 
Deutschland. 
Für Gigon rückte Michael 
Stocklasa in die Anfangself. 
Allerdings nahm Loose inner 
halb des Teams Änderungen 
vor: Statt der zuletzt versuch 
ten Viererkette vor dem Libero, 
nominierte er mit Martin 
Stocklasa und Patrik Hefti zwei 
Manndecker vor Harry Zech 
(Libero). Im defensiven Mittel 
feld waren mit Jüigen Ospelt 
(rechts), Daniel Hasler (Mitte - 
Sonderbewacher für Berkovich) 
und Michael Stocklasa drei 
Akteure hinter Martin Telser 
Captain Mario Frick (links) sorgte oft für Unruhe im gegnerischen Strqjmum. 
fekt nach 24 Sekunden: Banin ■ - ! 2 
(halbrechts) und Christoph 
Frick (halblinks) positioniert. 
Das Sturmduo bildeten Thomas 
Beck auf links und Captain 
Mario Frick rechts. Im Tor ver 
traute Loose auf Peter Jehle. 
Schneller Rückstand 
Rekordverdächtig: Knallef- 
Israel - Liechtenstein 
2:0 (1:0) 
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spielt den Ball auf Mizrahi die- - 
ser bringt Nimni ins Spiel und 
dessen Pass landet wiederum 
bei Mizrahi der aus kurzer Di 
stanz das Leder zur 1:0- 
Führung für Israel in die Ma 
schen drückt. Ermutigt durch 
die frühe Führung zeigten die 
technisch begabten Israelis ge 
konnten Angriffsfussball und 
sorgten somit auch in den fol 
genden Startminuten fiir einige 
brenzlige Situationen vor dem 
Gehäuse der Liechtensteiner. 
Die gefährlichste hatte Mizrahi 
nach idealem Zuspiel vom star 
ken Berkovic nach neun Minu 
ten, doch der herauseilende 
Peter Jehle kann schlimmeres 
verhindern. 
FL-Team kam besser 
ins Spiel 
Liechtenstein kam nun nach 
dem frühzeitigem «Schock» et 
was besser ins Spiel, versuchte 
einige Entlastungs-Konter, die 
aber nicht in zwingenden 
Torchancen endeten. Lediglich 
Mario Frick und Martin Telser 
verstanden es, in der 29. bezie 
hungsweise 31. Minute in den 
Strafraum der Israelis einzu 
dringen und für den Hauch ei 
ner Gefahr zu sorgen. Die LFV- 
Defensivabteilung setzte die 
Taktik von Trainer Ralf Loose 
besser um, agierte couragierter 
und störten das Aufbauspiel 
der Gastgeber früher. Bestens 
zeigte sich, die von Libero 
Harry Zech organisierte Ab 
seitsfalle an der die «Gwuza» 
immer wieder hängenblieb. 
Deutliche Steigerung 
Nach der Pause stellte Loose 
um: Frederic Gigon kam für 
Christoph Frick, nahm aber die 
linke Position von Michael 
Stocklasa ein, welcher auf 
Fricks Posten aufrückte. 
Liechtenstein versuchte vom 
Wiederanpfiff an mehr zu agie 
ren, zeigte sich selbstbewusster 
und kam in der 47. Minute 
durch Thomas Beck zu der 
ersten Möglichkeit - doch sein 
satter Schuss wurde vom israe 
lischen Keeper sicher gehalten. 
Die LFV-Elf legte auch in punk- 
to Zweikampfverhalten mehr 
ah Robustheit zu, konnte so das 
geschickte Kurzpassspiel der 
Israelis besser unterbinden und 
fiir sich deutlich mehr Spielan 
teile verbuchen als im ersten 
Durchgang. 
Gastgeber ausgepfiffen 
Die Gastgeber, von den 
12 000 Fans mehr ausgepfiffen 
als angespornt, erwiesen dem 
jetzt toll kämpfenden Liechten 
steiner Team mehr Respekt und 
kamen in dieser Phase nur 
durch einen Kopfball von Keisi 
und einen Direktschuss von 
nen Sololauf über die linke 
Seite in Szene setzen, doch 
seine Flanke findet keinen Ab 
nehmer. 
Fazit 
In einer vor allem in der 
zweiten Halbzeit flotten, spiele 
risch aber nicht hochstehenden 
Partie, erwies sich unsere Nati 
über weite Phasen als ebenbür 
tiger Gegner. Von einer weite 
ren Sensation war die LFV- 
Auswahl auf Grund des ersten 
Durchganges dennoch. weit 
Rekordnationalspieler Daniel Hasler zählte erneut zu den Stützen. 
Mazrahi - der von Jehle in ex 
tremis pariert wurde - zu zwei 
guten Einschussmöglichkeiten. 
Ansonsten liess der grosse Fa 
vorit Israel spielerische Glanz 
lichter und die Durchschlags 
kraft im Angriff vermissen. 
Liechtenstein hingegen wur 
de kombinationssicherer und 
zeigte einige gelungene Ball 
stafetten, ehe dann in der 79. 
Minute doch die entgültige 
Entscheidung durch zwei israe 
lische Einwechselspieler fiel: 
Benayoun spielt ideal auf Bala- 
li und dieser knallt den Ball aus 
zehn Metern unhaltbar ins 
Netz. Fünf Minuten kann sich 
der stets fleissige Mario Frick 
noch einmal mit einem schö- 
entfernt. Die Tatsache, dass sie 
trotz des rekordverdächtig 
frühen Gegentreffers und gros 
sen Anfangsschwierigkeiten 
wieder ins Spiel zurückfanden, 
verdient aber grosse Anerken 
nung für unser junges Team. 
Gruppe 7 
Bosnien - Spanien 1:2 (1:1) 
Israel - Liechtenstein 2:0(1:0) 
1. Israel 
2. Spanien 
3. Österreich 
4. Bosnien 
1 2:0 3 
1 2:1 3 
0 0:0 0 
1 1:2 0 
5. Liechtenstein 1 0:2 0 
Schiedsrichter O'Hanlon (Irl) 
Stadion Raraat Gan 
Zuschauen 12 000 
Tore: 1:0 Mizrahi (l.),2:0 Balali (80.) 
Auswechslungen: 46. Gigon fiir C. Frick, 65. Benayoun für Talker, 77. Balali 
für Tal, 81. Zohar für Berkovich, 85. Hanselmann und Burgmeier für Mi 
chael Stocklasa und Martin Stocklasa 
Ecken: 13:0 (3:0) 
Verwarnungen: 65. Banin 
Bemerkungen: Liechtenstein war Uber weite Phasen ein ebenbürtiger Geg 
ner, vermochte sich aber keine zwingenden Torchancen zu erarbeiten. Der 
Sieg der Israeli geht somit in Ordnung. 
Stimmen 
zum Spiel 
Taktik des Trainers 
zu wenig befolgt 
Jürgen Ospelt: Im Grossen 
und Ganzen können wir ei 
gentlich zufrieden sein, vor al 
lem mit der zweiten Halbzeit, 
in der wir ganz stark gespielt 
haben. Wir haben ein gutes 
Spiel gemacht. In der ersten 
Halbzeit haben wir vielleicht 
die Taktik des Trainers zu we 
nig befolgt, waren zu wenig 
aggressiv und störten nicht 
frühzeitig genug. Gleich zu Be 
ginn haben wir wieder ein sehr 
dummes Tor bekommen, was 
mir persönlich total unver 
ständlich ist. Danach haben 
wir uns eigentlich gefangen.» 
Bitter, einem Rück 
stand nachzulaufen 
Martin Stocklasa: «Nach ein 
paat 4 Sekunden schon das erste 
Tor zu bekommen, war wieder 
einmal das alte Übel von uns. 
Das ist das, was uns im Mo 
ment zu viel Substanz kostet. 
Wenn man den ganzen Match 
betrachtet, vor allem die zweite 
Halbzeit, konnte man sehen, 
dass wir sogar Ballstafetten 
gezeigt haben, und auch das 
Publikum war teilweise auf un 
serer Seite. So sollte es immer 
sein. Wir haben in den letzten 
Spielen immer gleich ein Tor 
kassiert, egal ob in der ersten 
oder zweiten Halbzeit. Es ist 
schon bitter, vor allem bei so 
heissen Temperaturen, einem 
Rückstand nachzulaufen.» 
Konzept geriet 
durcheinander 
Harry Zech: «Es ist schade, 
dass wir bereits in der ersten 
Minute ein Tor kassiert haben. 
Dadurch sind wir hektisch ge 
worden, und das Konzept ge 
riet durcheinander. Nach 10- 
15 Minuten sind wir jedoch 
wieder besser gestanden und 
sind immer besser ins Spiel ge 
kommen. Mit dem 2:0 können 
wir sicherlich gut leben. Wir 
haben in der zweiten Halbzeit 
während 25 Minuten sehr gu 
ten Fussball geboten, das Spiel 
eigentlich gemacht und auch 
nach vorne gespielt. Wir kön 
nen zufrieden sein.» 
Gutes Resultat 
herausgeholt 
Thomas Hanselmann: «Wir 
haben sehr schnell das erste 
Tor bekommen, haben uns da 
nach aber wieder gefangen 
und in der zweiten Halbzeit 
dann eine ganz gute Partie ab 
geliefert und ein gutes Resultat 
herausgeholt. Wir haben da 
mals das Spiel gegen Öster 
reich am TV verfolgt, welches 
Israel mit 5:0 gewonnen hat. 
Wir haben gewusst, dass die 
Israeli eine technisch gute und 
kampfstarke Mannschaft stel 
len.
	        

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