Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

26 Samstag, 26. August 2000 
Region 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Vortrag über Hilfe in 
Indien 
BUCHS: Vor Jahren gründete Gritli Schmied 
ein Hilfswerk in Indien. Sie hilft dort - zusam 
men mit vielen Freiwilligen - den Ärmsten in 
der Bevölkerung, den Adivasi in Jobat. Wie 
wichtig diese Hilfe ist, zeigt sich in der momen 
tanen Hitze- und Dürrezeit. Im «Forum für ak 
tive Altersgestaltung Werdenberg» erzählt Frau 
Schmid von ihrer Arbeit, von schneller Hilfe 
und von Hilfe, die eigentliche Entwicklungsar 
beit ist. Die Geschichte, wie Frau Schmied sich 
vornahm, den Ännsten unter den Armen zu hel 
fen, kennt unterdessen fast jedermann. Auf ei 
ner 1970 gewonnenen Weltreise sah sie nicht 
nur die Schönheit der Natur und das pulsieren 
de Leben in den Städten, sondern auch die Ar 
mut und die Hungerbäuche der Menschen in 
Indien. Sie wollte unbedingt zurück kommen 
und helfen. Als Mutter von acht eigenen Kin 
dern schwor sie, weiteren acht Kindern genü 
gend Nahrung und eine Schulbildung zu finan 
zieren. 1972 war es denn soweit, Frau Schmied 
flog nach Indien. 
Unterdessen sind 28 Jahre vergangen. Gritli 
Schmied lernte Hindi und Bhil,den Dialekt der 
Adivasis. Sie gewann des Vertrauen der Men 
schen in Jobet. Unzählige Brunnen wurden ge 
graben, arbeitslose Bauern konnten ihre Felder 
wieder bestellen und damit ihre Familien 
ernähren. Mit Spendengeldern konnte ein Kin 
dergarten gebaut werden. Behinderte können 
sich mit Rollstühlen besser bewegen, das Spital 
wurde mit dem Allernötigsten ausgerüstet. 
Rund 200 Spenderinnen und Spender unter 
stützen das Hilfswerk und unzählige Freiwillige 
haben schon in Jobet gearbeitet. Am Dienstag, 
den 29. August um 15.15 Uhr ist Gritli Schmied 
Gast im «Forum für aktive Altersgestaltung» im 
BZB Berufsschulzentrum Buchs. In einem Dia 
vortrag wird sie von ihrem Hilfswerk erzählen 
und davon, wie ein einzelner Mensch viel bewe 
gen kann. (Eing.) 
Eröffnung des 
Solarwegs Ostschweiz 
ST. GALLEN/STEIN: Zwischen St. Gallen und 
der Hundwiler Höhe wird am Samstag der So 
larweg Ostschweiz eröffnet. An 14 Stationen 
entlang dieser Wanderroute wird gezeigt, wie 
sich Sonnenenergie nutzen lässt - vom Backofen 
bis zur Heubelüftung. Der Solarweg wolle an 
Hand von praktischen Beispielen über die Mög 
lichkeiten der Solarenergie-Nutzung informie 
ren, schreibt Projektleiter Gallus Cadonau von 
der Arbeitsgemeinschaft «Solar 91» zur Eröff 
nung. Der Weg sei speziell für Jugendliche als 
Beitrag zur Umwelterziehung gedacht. Den 
Ausgangspunkt bildet der Empa-Neubau im 
Westen der Stadt St. Gallen, der für seine Strom 
produzierenden Fassadenelemente mit dem So 
larpreis 1997 ausgezeichnet wurde. Von dort 
führt die Route über St. Gallen-Haggen und 
Stein auf die Hundwiler Höhe zum ebenfalls so- 
larpreis-gekrönten Wohn- und Berggasthaus. 
Beispiele für alte und neue Sonnenenergie-Nut- 
zung sind der historische Tröckneturm unweit 
der St. Galler Empa, eine mittels Sonnenkollek 
toren betrieben Heubelüftung in der Kochegg 
oder der Solarbackofen der Schaukäserei Stein. 
Eine Übersicht über den ganzen Solarweg be 
findet sich beim Bahnhof St. Gallen-Bruggen. 
Die heutige Eröffnung findet in zwei Teilen statt. 
Treffpunkte: um 9 Uhr beim Empa-Neubau St. 
Gallen, um 11 Uhr bei der Schaukäserei Stein. 
Trogener Fünfeck- 
Palast wird saniert 
HER1SAU: Der Fünfeck-Palast in Trogen soll 
für weitere 5,97 Millionen Franken saniert wer 
den. Nach Renovationen zwischen 1993 und 
1998 folgt jetzt die vierte Sanierungsetappe, die 
vor allem das «Gesindehaus» betrifft, wie es in 
der Vorlage vom Freitag heisst. 1991 bewilligte 
das Kantonsparlament einen Kredit von rund 
drei Millionen Franken für den Kauf des Fünf- 
eck-Palasts in Trogen. Für die ersten drei Sanie 
rungsetappen wurden brutto 7,13 Millionen 
Franken verbaut. Im Fünfeck-Palast sind Kan 
tonsgericht, Obergericht, Verwaltungsgericht, 
Verwaltungspolizei und Kantonsbibliothek un 
tergebracht. In der vierten Etappe sollen nun 
Fassaden, Dach und Umgebung erneuert und 
das Gesindehaus innen saniert werden. Dazu 
gehören die Ladenfläche im Erdgeschoss, drei 
Wohnungen in den Obergeschossen und der 
Einbau eines neuen Treppenhauses samt Lift. 
Ausserdem wird im Herrschaftshaus das Trep 
penhaus renoviert. Schliesslich wurden im Kon 
torflügel und in der Kantonsbibliothek noch 
dringende Ergänzungsarbeiten eingeplant, wie 
es in der Botschaft der Regierung an den Kan- 
Baugesetz: Weniger Bürokratie 
Vorarlberger Baubehörden erwarten Entlastung 
BREGENZ: Bauen soll in Vor 
arlberg unbürokratischer wer 
den. Das ist die Absicht des 
neuen Vorarlberger Baugeset 
zes, dessen Details die beiden 
ÖVP-Landtagsabgeordneten 
Adi Concin und Hans Kohler 
am Fteitag den Medien vor 
stellten. 
Die beiden, ein Rechtsanwalt und 
ein Bürgermeister, sind zwei der 
«Väter» des neuen Gesetzes. Sie 
verlagern Verantwortung auf die 
einzelnen Bürger: «Die Nachbarn 
sollen - wieder - miteinander re 
den.» 
Gartenschopf und Bienenhaus 
In einer Vielzahl der Fälle soll es 
künftig genügen, dass die Nachbarn 
einem Projekt zustimmen und dies 
mit einer Unterschrift auf dem Plan 
bestätigen. Beispielsweise wenn ein 
Bauvorhaben nur noch anzeige- 
und nicht mehr bewilligungspflich- 
tig ist. 
«Bei einem Gartenschopf, einem 
Bienenhaus, einem kleinen Anbau 
und anderen Kleinvorhaben wer 
den sich die Gemeinden etwa 20 
Prozent der Verfahren ersparen», so 
Kohler als Bürgermeister von 
Rankweil. 
«Der Bauwerber soll durch einen 
sanften Druck des Gesetzgebers da 
zu bewogen werden, frühzeitig den 
Das Vorarlberger Baugesetz soll einfacher und somit unbürokratischer gestaltet werden. 
(Archivbild) 
Kontakt mit seinen Nachbarn 2u su 
chen und mit diesem intensiv sein 
Bauprojekt zu kommunizieren», er 
klärt Adi Concin. 
Schneller 
Erteilt er seine Zustimmung, ver 
liert der Nachbar allerdings seine 
Parteistellung. Dadurch sollen Bau 
verfahren beschleunigt werden, 
denn Einwände im Nachhinein zie 
hen Bauverhandlungen heute im 
mer wieder in die Länge. 
Die umstrittene Frage der Bauab 
stände wurde neu geregelt: In Zu 
kunft gilt nicht mehr der projektier 
te, sondern der tatsächliche Bauab 
stand. Damit würden zahlreiche be 
kannte Tricks der Bauwerber zu 
Lasten der Nachbarn unterbunden. 
Nach Ansicht der ÖVP-Abge- 
ordneten bringe das neue Bauge 
setz, das das alte aus dem Jahr 1972 
ersetzen wird, «Verbesserungen für 
alle, für den Bauwerber, für die 
Bauwirtschaft und die Baubehör 
den». Der Fahrplan sieht so aus, 
dass das Gesetz im Frühjahr be-l 
schlössen und im Sommer 2001 in; 
Kraft tritt. 
Informatik-Weiterbildung: Geballte Ladung 
Neu£s ^eiterbildungsangebot des IbW Graubünden 
CHUR: Wohl in keiner anderen 
Branche wird so laut nach qualifi 
zierten Arbeitskräften gerufen, wie 
in der Informatik. Das IbW 
Graubünden bietet seit zehn Jahren 
den Studiengang zum Informatik- 
Techniker TS an und seit vier Jah 
ren den Lehrgang zum PC Suppor 
ter SIZ. Es hilft auf diese Weise mit, 
Informatik-Fachleute auszubilden. 
Ab dem Herbst 2000, respektive Ja 
nuar 2001 erweitert das IbW 
Graubünden nun das Weiterbil 
dungsangebot in der Informatik mit 
neuen Studien- und Lehrgängen. 
Vor rund vier Jahren wurde die Zer 
tifikatsprüfung PC Supporter SIZ 
(Schweizerisches Informatik Zerti 
fikat) eingeführt. Ende des Jahres 
2000 werden gemäss Angaben der 
Genossenschaft SIZ ca. 4700 Perso 
nen diese Prüfung abgelegt haben. 
Die Weiterentwicklung in der In 
formatikwelt sowie die Verände 
rung des Anforderungsprofils ha 
ben nun die Genossenschaft SIZ 
veranlasst, die Struktur und den 
Stoffplan der Ausbildung PC Sup- 
porter SIZ zu überarbeiten und an 
zupassen. Ab Januar 2001 wird der 
Lehrgang PC Support SIZ durch die 
Lehrgänge Office Support SIZ so- 
. wie PC/LAN Support SIZ abgelöst. 
Das IbW Graubünden, welches seit 
1997 acht Klassen auf die gesamt 
schweizerische Prüfung vorbereitet 
hat und deren Schüler jeweils über 
dem Schnitt abschlössen, wird ab Ja 
nuar 2001 sowohl den Lehrgang Of 
fice Support SIZ, wie auch den 
Lehrgang PC/LAN Support SIZ an 
bieten. 
Der Lehrgang PC/LAN Support 
SIZ beschäftigt sich intensiv mit der 
Netzwerkumgebung. So gehören 
unter anderem die Installation, die 
organisatorischen, die methodi 
schen wie auch die technischen 
Aspekte einer PC/LAN-Umgebung 
zum Ausbildungsinhalt. 
Der Office Supporter SIZ setzt 
sich vor allem mit den Themen Be 
schaffung und Implementierung 
von Software, Anwendungen und 
Optimierung von Arbeitsplatzsoft 
ware, Erstellen und Pflegen.von Da 
tenbanken, Automatisierung von 
Informationsfluss und Arbeitsab 
läufen. Datensicherheit und -schütz 
auseinander. 
Die Lehrgänge starten erstmals 
im Januar 2001, Anmeldefrist ist der 
29. September 2000. 
Cisco Certifled Networking 
Associate CCNA 
Qualifizierte Netzwerktechniker 
sind weltweit sehr gefragte Leute 
und bis heute eine Rarität. Laut ei 
ner IDC-Studie sind bis ins Jahr 
2002 allein in der Schweiz 20 000 
Networkingstellen zu besetzen. Für 
den US-Netzwerker Cisco war dies 
ein Grund, dass er vor rund zwei 
Jahren in den Staaten ein «Selbst 
hilfeprogramm» startete und ein na 
tionales Lernprogramm einführte. 
Das Konzept wurde mittlerweile für 
die hiesigenVerhältnisse angepasst. 
Mit der HTA in Luzern fand Cisco 
in der Schweiz einen kompetenten 
Partner, welcher die Ausbildung mit 
drei Ausbildungszentren (Techni 
kerschule TS in Zürich, Zuger Tech 
niker- und Informatikschule ZTI in 
Zug sowie dem Institut für berufli 
che Weiterbildung Graubünden in 
Chur), welche als Local Cisco Aca- 
demie auftreten, die Ausbildung 
zum Cisco Netzwerktechniker an 
bietet. 
Mit dem im Januar 2001 erstmals 
startenden Vorbereitungskurs für 
das Cisco Certified Networking As 
sociate 'CC^A-Examen erweitert 
das IbW GraubUnden damit sein 
Weiterbildungsangebot für Infor 
matikerinnen mit einem weiteren 
Studiengang. Dieser richtet sich ins 
besondere an Absolventen der TS 
Informatik , und Berufsleute mit 
gleichwertigen Grundkenntnissen. 
Das berufsbegleitende Studium 
dauert ein Semester ä ca. 280 Lek 
tionen, beginnend am 15. Januar 
2001 bis 25. Juni 2001 und bereitet 
die Teilnehmer auf das Cisco Certi 
fied Networking Associate CCNA- 
Examen vor. 
WebMaster SIZ 
Das Internet ist mittlerweile zu 
einem Medium geworden, das nicht 
mehr wegzudenken ist. Bald jeder 
Haushalt verfügt über einen priva 
ten Anschluss und welches Unter 
nehmen kann es sich heute noch lei 
sten, im Internet nicht mit einer ei 
genen Website vertreten zu sein? 
Ein Abseitsstehen wird je länger je 
mehr zu einer wirtschaftlichen Fra 
ge. 
Der WebMaster ist der technische 
Kopf eines Internet Auftrittes und 
dafür verantwortlich, die Daten auf 
das Netz zu bringen. Installationen, 
vor allem aber eine laufende, enge 
Betreuung und der technisch not 
wendige Ausbau dieser Infrastruk 
tur benötigen Fachleute, die über 
das notwendige Sach- und Fachwis 
sen verfügen. Gerade auch mittlere 
und kleinere Betriebe sehen sich 
immer mehr gezwungen, eigenes 
Personal dafür einzusetzen. Nur so 
kann sichergestellt werden, dass 
Änderungen und Upgrades in der 
technischen Internet-Umgebung 
speditiv vorgenommen und die be 
trieblichen Voraussetzungen mit 
berücksichtigt werden. Die Erfül 
lung dieser Bedürfnisse verlangt 
nach Mitarbeitern mit einer 
zweckorientierten Ausbildung. 
Die Genossenschaft SIZ hat des 
halb in Zusammenarbeit mit Wirt 
schafts- und Informatik-Fachver-* 
bänden Ausbildungsrichtlinien für 
einen Lehrgang erarbeitet, welcher 
mit dem anerkannten Zertifikat 
WebMaster SIZ abschliesst. 
Ab dem Januar 2001 kann das 
IbW Graubünden den 1-semestri- 
gen Lehrgang zum WebMaster SIZ 
erstmals anbieten. Die Ausbildung 
beinhaltet ca. 240 Lektionen und 
bereitet die Teilnehmer auf die Prü 
fung der Genossenschaft SIZ vor. 
PC Power User 
Dieser vom IbW Graubünden 
neu entwickelte Kurs richtet sich an 
Personen, die als Informatikanwen 
derinnen tätig sind. Ziel des Lehr 
ganges ist die Vermittlung der 
Kenntnisse, um einen Arbeitsplatz 
computer selbstständig einzurich 
ten, die notwendigen Peripherie 
geräte anzuschliessen und einfache 
Fehler zu beheben sowie den An 
schluss an ein bestehendes Netz 
werk vorzunehmen. 
Der Kurs PC Power User startet 
erstmals am 6. September 2000 und 1 
dauert 12 Nachmittage ä je 5 Lek 
tionen (13.20 bis 17.30 Uhr). An- 
meldeschluss ist der 15. August 
2000. 
«Alt bewährt» - Informatik 
Techniker TS 
Seit bereits zehn Jahren bietet das 
IbW GraubUnden den Studiengang 
zum Informatik Techniker TS an, 
dieser ist vom BBT anerkannt und 
dauert sechs Semester ä ca. 280 Lek 
tionen, respektive drei Jahre. Die 
Ausbildung ist berufsbegleitend, die 
Schultage sind auf einen Abend und 
den anschliessenden Wochentag 
festgelegt. 
Nebst den allgemeinbildenden 
Fächern wie Deutsch, Englisch, 
Wirtschafts- und Rechtskunde, be 
triebliches Rechnungswesen, Ar 
beitstechnik, Arbeitspsychologie 
und Führungslehre gehören die 
Grundlagenfächer Mathematik, 
Physik und Elektrotechnik genauso 
zum Ausbildungsinhalt wie die i 
Fachausbildung mit Betriebssyste 
men, Installationspraxis, IT-Pra 
xis/Projekte, Netzwerke, Datenban 
ken und Programmieren. Der Studi 
engang wird jeweils mit einer zwei 
wöchigen, fächerübergreifenden 
Diplomarbeit abgeschlossen. 
Aufnahmebedingungen sind eine 
abgeschlossene Berufslehre mit 
Fähigkeitszeugnis oder ein gleich 
wertiger Ausweis sowie eine Auf-! 
nahmeprüfung in den Fächern In 
formatik-Grundlagen, Mathema 
tik, Algebra, Physik und Geome 
trie. Als Vorbereitung auf die Auf 
nahmeprüfung bzw. den Studien 
gang führt das IbW GraubUnden je 
weils von Januar bis Mai einen Vor 
kurs durch. 
Der nächste Vorkurs startet im Ja 
nuar 2001, Anmeldefrist ist der 11. j 
Dezember 2000. Der nächste Studi-! 
engang ist auf August 2001 geplant, j 
Anmeldefrist ist der 31. März 2001. j 
Informationen: Tel. 081/286 62 62, 1 
Fax 081/286 62 63 (Internet: ibw.ch 
E-mail: ibw@ibw.ch). 
(IbW^
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.