Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
ßiccWmfteittet 
Montag, 
14. August 2000/Fr. 1.- 
Isolhoblatt 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 185 
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Familien-Extra 
Wie sicher sind 
Präservative? 
Die Materialsicherheit von 
Präservativen ist so hoch wie 
noch nie! Weshalb gibt es 
trotzdem «Pannen»? Seite 10 

Gelungene Unterhaltung 
für Jung und Alt 
MALBUN: Es war wirklich was los, am vergan 
genen Samstag in Malbun. Der vom Malbuner 
Gemeinderat organisierte 2. Malbunlauf und 
das beliebte Eselfest, lockten zahlreiche Zu 
schauer in die herrlich erfrischende Alpenwelt. 
Während die ersten la-Iaa-Laute der angereis 
ten Grautiere durchs Malbuntal hallten, eröff 
neten um 10 Uhr bereits die ersten Teilnehmer 
den 2. Malbunlauf. Seite 2 
EM-Titel für Ewald Wolf 
RAD: Ewald Wolf 
(Bild) gelang bei der 
Rad-Europameister 
schaft in der Katego 
rie Masters 4 (45 bis 
50 Jahre) in Deutsch 
landsberg (Öster 
reich) der ganz grosse 
Coup. Wolf setzte sich 
vor dem Polen Rys- 
zard Grygonis und 
dem Tschechen Josef 
Burgr durch und holte sich den Europameister- 
titel. Seite 11 
> . t\ 
Waldbrände wüten 
weiter 
50 Jahren gelassen. 
BOISE/VANCOU- 
VER: Hohe Tempera 
turen und auffri 
schender Wind haben 
den Löschmannschaf 
ten im Westen der 
USA an diesem 
Wochenende keine 
Atempause in ihrem 
Kampf gegen die 
schlimmsten Wald- 
und Buschbrände seit 
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Staatsfeiertag im Zeichen der 
Wirren und des Booms 
Gedanken zum ersten Liechtensteiner Staatsfeiertag im neuen Jahrtausend 
Liechtenstein feiert morgen den 
ersten Staatsfeiertag im neuen 
Jahrtausend. Dieser wird wohl 
einerseits, im Zeichen der 
Wirren der letzten 10 Monate 
und andererseits im Zeichen 
des Wirtschaftsbooms stehen. 
Während die politischen Mass 
nahmen bezüglich der Wirren 
bald abgeschlossen sein werden, 
ist in Bezug auf die Entwicklung 
Liechtensteins durch den Wirt- 
schaftsboom weder eine Diskus 
sion im Gange noch ein Konzept 
vorhanden. Doch genau dies 
hätte Liechtenstein dringend 
nötig. 
Alexander Batliner 
Liechtenstein boomt! Fast schon mo 
natlich siedeln sich in Liechtenstein 
Banken und Unternehmungen an. 
Diese brauchen zum einen Platz und 
zum anderen Personal. In der Volks- 
blatt-Beilage zum Staatsfeiertag 
wurde von allen Seiten mahnende 
Worte geäussert. So sagte unter an 
derem Landtagspräsident Peter 
Wolff: «Ein Stadtstaat sollten wir auf 
keinen Fall werden. Diesbezüglich 
müssen gesetzgeberische Riegel vor 
geschoben werden ... Meiner Mei 
nung nach bleibt einer verantwor 
tungsvollen Politik nichts anderes 
übrig, als den Bürgern zu sagen, dass 
wir gewisse Mindesteinschränkun 
gen brauchen, da sonst die Zukunft - 
überspitzt ausgedrückt - ein Hoch 
haus nach dem anderen von Ruggell 
bis Balzers ist.» 
Meines Erachtens hat der Land 
tagspräsident mit dieser Aussage den 
Kern der Problematik erfasst. Übe 
rall in Liechtenstein wird gebaut. 
Triescn, Vaduz und Schaan sind 
schon zusammengewachsen. Ein En 
de der Bautätigkeit ist nicht in Sicht. 
So positiv der Wirtschaftsboom mit 
dem daraus resultierenden Bau 
boom sein kann bzw. ist, so negativ 
sind die langfristigen Entwicklun 
gen. Und wo ist das Konzept, welches 
die Entwicklung Liechtensteins in 
die gewünschte Bahn lenken soll? Es 
gibt keines. Schlimmer noch: Die Re 
gierung fällt die grosse Mehrzahl ih 
rer Entscheidungen mit dem Argu 
ment: «Das ist gut für die Wirt 
schaft!» Sicher ist es von grundsätzli 
cher Wichtigkeit, dass die Wirtschaft 
unseres Landes gesund ist und stetig 
wächst. Doch soll dies ohne Konzept 
und ohne Gedanken Uber die Folgen 
geschehen? 
Meines Erachtens handelt die Re 
gierung diesbezüglich höchst fahr 
lässig. Meiner Ansicht nach wäre es 
die Aufgabe einer verantwortungs 
vollen Regierung, ihre Entschei 
dungen einem langfristigen Kon 
zept unterzuordnen. Doch sie hat 
weder ein Konzept noch irgendwel 
che Vorstellungen, wie sich unser 
Land entwickeln soll. So hat sie bei 
spielsweise noch nie kundgetan, wie 
sie mit zukünftigen Konzessionsan 
trägen von Banken umzugehen ge 
denkt. Doch wieviele Banken ver 
trägt ein Kleinstaat wie Liechten 
stein? Auf eine solche Frage hat die 
Regierung keine Antwort. Ist dies 
verantwortungsvoll? Aus diesem 
Grunde muss in Liechtenstein eine 
Diskussion um die Entwicklung un 
seres Landes gefuhrt werden. Eine 
Diversifizierung der Wirtschaft mag 
ihr Gutes haben. Doch wieviel Di 
versifizierung verträgt ein Klein 
staat wie Liechtenstein? Statistiken 
gehen davon aus, dass die Einwoh 
nerzahl Liechtensteins in den näch 
sten 10 Jahren um rund 10000 stei 
gen wird. Wollen wir überhaupt, 
dass unser Land eine solche Ent 
wicklung nimmt? Welche Folgen 
hätte ein solcher Anstieg der Bevöl 
kerungszahl? Würde dies nicht zum 
Verkehrskollaps führen? Welche 
Ausländerpolitik würde daraus re 
sultieren? Fragen über Fragen, wel 
che die Entwicklung unseres Lan 
des betreffen und für deren Ant 
worten bis heute kein Konzept vor 
liegt. Die Regierungspolitik unter 
stützt sogar noch diese Entwick 
lung. Wollen wir das denn? 
Meines Erachtens kann es nicht 
sinnvoll sein, die Entwicklung Liech 
tensteins unkontrolliert voranzutrei 
ben. Dies hat auch Botschafter SD. 
Prinz Nikolaus im Volksblatt-Inter- 
view zur Staatsfeiertagsbeilage 
geäussert, indem er sagte: «Wir brau 
chen ein Wirtschaftsleitbild, das ho 
hen ethnischen Anforderungen ge 
recht wird und den Gegebenheiten 
unseres Landes entspricht. Hierzu 
gehört auch der Schutz der Umwelt. 
Eine Verdoppelung der liechtenstei 
nischen Bevölkerung in den kom 
menden Jahren wäre für mich keine 
glückliche Variante.» Wie recht er 
doch hat. Tatsache ist, dass die Fol 
gen des Wirtschaftsbooms heute 
schon zu sehen und zu spüren sind. 
Deshalb muss man heute schon be 
ginnen, über das Konzept zur Ent 
wicklung unseres Landes nachzu 
denken und zu diskutieren - falls es 
nicht schon zu spät sein sollte. Eine 
verantwortungsvolle Regierung hät 
te schon vor Jahren hierzu ein Kon 
zept und eine Strategie vorgelegt. 
Ein nochmaliges Verzögern kann zur 
Folge haben, dass es zum Handeln zu 
spät ist. Dies muss unter allen Um 
ständen vermieden werden. 
Häkkinen neuer 
WM-Leader 
Erstmals in diesem Jahr hat Micha 
el Schumacher (De, Ferrari) die 
WM-Führung in der Formel-1 abge 
ben müssen. Der Deutsche belegte 
im GP von Ungarn in Mogyorod 
den 2. Platz hinter Mika Häkkinen 
(Bild), der in seinem McLaren- 
Mercedes nach einem Blitzstart zu 
seinem dritten Saisonerfolg, kam 
und in der WM-Wertung jetzt zwei 
Punkte Vorsprung aufweist. Am 
Ende des bei grosser Wärme ausge 
tragenen WM-Rennens machte die 
Differenz zwischen dem Finnen 
und dem Deutschen 7,9 Sekunden 
aus. Dritter wurde der Schotte 
David Coulthard im zweiten 
McLaren-Mercedes Seite IS 
Neubeginn mit 68 Schülern 
Sorinenberg: Neuer unabhängiger|Verwaltungsrat schwört der Gewalt ab 
VILTERS: Das wegen Gewalt ge 
genüber Schülern ins Gerede ge 
kommene Institut Sonnenberg in 
VUters SG beginnt morgen Diens 
tag das neue Schuljahr mit 68 Schü 
lerinnen und Schülern. 18 Eltern ha 
ben ihre Kinder abgemeldet. 
Das Institut hat seit Mittwoch einen 
neuen, von der Schule unabhängi 
gen Verwaltungsrat. Präsident ist 
Rechtsanwalt Peter Bürki aus Alt 
stätten SG. Das St. Galler Erzie 
hungsdepartement genehmigte laut 
Bürki die Zusammensetzung am 
Donnerstag. Ein neuer Schulleiter 
und ein unabhängiger Verwaltungs 
rat waren unter anderem die Bedin 
gungen gewesen, damit die am 3. 
August vorläufig geschlossene Pri 
vatschule weitergeführt werden 
konnte. Der Verwaltungsrat hat an 
seiner ersten: Sitzung Hans-Peter 
Koller als Schulleiter bestätigt. Fer 
ner wurde ein neues Schulkonzept 
genehmigt. Es sieht verschiedene 
Massnahmen vor, die die Kommuni 
kation fördern und Gewalt an der 
Schule künftig zuverlässig verhin 
dern sollen. Zu den wichtigsten 
Neuerungen gehört der Ehrenko 
dex, den alle Lehrer und Angestell 
ten der Schule unterschreiben müs 
sen. Darin verpflichten sie sich, auf 
jegliche Gewalt gegenüber 
Schülern zu verzichten. Neu einge 
führt wir4 die Klassenlehrerstunde, 
an der gemeinsam Probleme be 
sprochen werden. Neu sind auch die 
Sprechstunden beim Schulleiter so 
wie die Schülergespräche. Sie fin 
den zwischen Schülern mit grossen 
disziplinarischen Problemen, dem 
Klassenlehrer und dem Schulleiter 
statt.
	        

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