Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

28 Samstag, 12. August 2000 
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Liechtensteiner Yolksblatt 
Nachrichten 
Badeverbot an zwölf 
Stränden in Spanien 
MALAGA: Wegen der Verseuchung von Teilen 
der Costa del Sol mit Erdöl-Resten haben die 
Behörden in SUdspanien bis auf weiteres an 
zwölf Stränden ein Badeverbot verhängt. Der 
Küstenschutz teilte am Freitag mit, die an Land 
;etriebenen Öl-Klumpen stammten von einem 
ltanker, der vor etwa zehn Tagen die Meer 
enge von Gibraltar durchfahren habe. Welches 
Schiff das Öl ins Meer geleitet hatte, konnte bis 
lang nicht ermittelt werden. Nach Angaben der 
autonomen Regierung der Region Andalusien 
sind insgesamt 25 Strände von der Öl-Verseu 
chung betroffen. 
Stümperhafter Segler 
LONDON: Die britische KUstenwache fürchtet 
einen Segler, der regelmässig in Seenot gerät. Er 
wagt sich mit Strassenkarten aufs Wasser - und 
funkte kürzlich zum zehnten Mal in diesem Jahr 
das SOS. Dieses Mal war er vor der walisischen 
Küste mit seinem Segelboot auf Grund gelau 
fen. Trotz eindringlicher Ermahnungen will der 
56-jährige Brite aber weiter segeln. Er benutzt 
entweder keine oder falsche Karten und ist zu 
dem offensichtlich nicht einmal in der Lage, das 
Funkgerät richtig zu bedienen. Allein im ver 
gangenen Jahr verursachte der widerspenstige 
Segler der KUstenwache Kosten in Höhe von 
umgerechnet 70 000 Franken. «Dieser Mann ist 
unverantwortlich», sagte ein Sprecher der Küs 
tenwache. «Aber wir können nur eindringlich 
an ihn appellieren, sich zusätzliche seemänni 
sche Kenntnisse anzueignen.» 
Mindestens zwei Tote 
bei Helikopter-Absturz 
WASHINGTON: Beim Absturz eines Helikop 
ters der US-Marine in den Golf von Mexiko 
(auf unserem Bild wird ein Wrackteil an Land 
gebracht) sind mindestens zwei der sechs Insas 
sen ums Leben gekommen. Wie die Marine mit 
teilte, wurden zwei weitere Insassen verletzt ins 
Spital gebracht. Zwei Menschen würden noch 
vermisst, meldete die Marine am Donnerstag 
weiter. Die Mannschaft des Helikopters vom 
Typ MH-53E Sea Dragon sei bei einem 
Übungsflug vor der Küste der texanischen Ha 
fenstadt Corpus Christi verunglückt. Die Ursa 
che des Unglücks ist unklar. Es herrschte klares 
Wetter. Der MH-53E Sea Dragon ist der grösste 
Helikopter der US-Streitkräfte. Mit ihm kön 
nen 55 Passagiere und mindestens drei Besat 
zungsmitglieder befördert werden. Er wird 
hauptsächlich eingesetzt, um Wasserminen auf 
zuspüren. 
Pizzeria im 
Präsidentenflugzeug 
ROM: Luigi Stecca, italienischer Unternehmer, 
hat ein ausrangiertes Präsidenten-Flugzeug in 
eine Pizzeria umfunktioniert. Die DC-6-Propel- 
lermaschine von Ex-Staatschef Giovanni Leone 
lädt bei Rovigo in der Nähe von Verona zum 
gastronomischen Genuss ein. Dort sind 92 rote 
Sitze um Tische postiert. Das Flugzeug war vor 
mehr als 20 Jahren aus dem Verkehr gezogen 
und später verkauft worden. «Als ich die Ma 
schine sah, hatte ich sofort die Idee mit der Piz 
zeria», sagte Stecca Zeitungsberichten vom 
Freitag zufolge. 
Fahrstuhl stürzte 
in die Tiefe 
NEW YORK: Ein Fahrstuhl im World TVade 
Center in New York ist am Freitagmorgen mit 
elf Menschen in die Tiefe gestürzt. Vier Fahr 
gäste wurden mit Verletzungen geborgen, die 
anderen kamen mit dem Schrecken davon. «Wir 
haben Glück gehabt, nur ein paar gebrochene 
Beine», erklärte Greg Taylor, Mediensprecher 
der New Yorker Verkehrsbehörde Port Autho- 
rity. Wie es zu dem Unglück kam und wie viele 
Stockwerke der Fahrstuhl fiel, bevor er zum 
Halt kam, wird noch untersucht. 
Grösste Weltkriegsbombe 
seit 1967 in Berlin entschärft 
1,8Tonnen-Mine britischer Herkunft —2000 Anwohnerwaren zeitweise evakuiert 
BERLIN: In Berlin ist am Frei 
tag einer der gewaltigsten 
Blindgänger aus dem Zweiten 
Weltkrieg erfolgreich ent 
schärft worden. Wie die Polizei 
mitteilte, dauerte die Aktion 
am Fundort im Bezirk Treptow 
über eine Stunde und gestalte 
te sich schwierig, weil einer der 
drei Zünder verbogen war. 
Die etwa 1,8 Tonnen schwere briti 
sche Luftmine mit dem Sprengstoff 
TNT ist zwei Meter lang und 1,2 
Meter im Durchmesser. Blindgän 
ger dieses Ausmasses wurden nach 
Angaben von Sprengstoffexperten 
in Berlin zuvor erst vier Mal gefun 
den, der letzte im Jahr 1967. 
Bei der Aktion zur Beseitigung 
des ungewöhnlichen Schwerge 
wichts waren 400 Polizeibeamte ab 
08.00 morgens eingesetzt. Im Um 
kreis von einem halben Kilometer 
wurden die Häuser geräumt und die 
Anwohner evakuiert. Die meisten 
der rund 2000 Betroffenen hätten 
nach den vorherigen Hinweisen 
schon von selbst die Gefahrenzone 
verlassen gehabt, berichtete die Po 
lizei. Einige der noch Zurückgeblie 
benen seien während des Einsatzes 
in einer Schule untergebracht wor 
den, rund 50 hilfsbedürftige Mieter 
in verschiedenen Einrichtungen. 
Vorübergehend waren auch Fahr 
zeug* und Fussgängerverkehr ge 
sperrt, auch die Bahnen und der 
Schiffsverkehr im Einsatzgebiet 
wurden gestoppt. 
Die Luftmine war am Mittwoch 
bei einer routinemässigen Suchakti 
on im Stadtpark Plänterwald im öst 
lichen Bezirk Treptow in zwei Meter 
Die etwa 1,8 Tonnen schwere britische Luftmine mit dem Sprengstoff TNT ist zwei Meter lang und 1,2 Meter im 
Durchmesser. (Bild: Keystone) 
Tiefe gefunden worden. Bisher sei 
en zumeist Fliegerbomben mit ei 
nem Gewicht von 200 bis 500 Kilo 
aufgespürt worden, erklärte die Po 
lizei. Sie hatte die Bevölkerung be 
reits am Vortag vor möglichen Ge 
fahren gewarnt und Anweisungen 
zu richtigem Verhalten gegeben. Im 
Umkreis von 500 Meter des Bom 
benfunds müsse «im schlimmsten 
Fall mit Splitterwirkung gerechnet 
werden», hiess es 
Taucher suchen nach 
NS-Schatz 
Er wurde vor griechischer Küste versenkt 
Athen: Vor der griechischen Küste 
haben Taucher am Freitag mit der 
Suche nach einem Schatz begon 
nen, den ein SS-Kommandant dort 
versenkt haben soll. 
Die griechische Tageszeitung «Eth- 
nos» hatte im Juni berichtet, dass 
der SS-Kommandant Max Merten 
1943 vor der Südwestküste der Pe- 
loponnes jüdisches Raubgut in ei 
nem Fischerboot versenkt habe. 
Die Besitzer der Wertsachen, da 
runter angeblich 50 Schmuckkästen 
und Gold, seien Juden aus der nord 
griechischen Stadt Saloniki gewe 
sen. 
Merten habe den Schatz später 
bergen wollen, starb jedoch 1976 in 
Deutschland, berichtete die Zei 
tung. Der Zentralrat der Juden in 
Griechenland war durch einen ano 
nymen Hinweis auf den Schatz auf 
merksam geworden. Die Taucher 
sollen bis Dienstag unter der Auf 
sicht einer staatlichen Kommission 
nach dem Schatz suchen. Die Akti 
on war zuvor bereits mehrmals ver 
schoben worden. 
Nach Angaben des Zentralrats 
der griechischen Juden war wegen 
der Sommerferien bislang keine 
Kommission zur Beaufsichtigung 
zustande gekommen. 
Unter den sechs Mitgliedern der 
Kommission sind auch auf Meeres 
forschung spezialisierte Archäolo 
gen. «Ethnos» schätzt den Wert des 
Schatzes auf rund 850 Milliarden 
Drachmen (rund vier Milliarden 
Franken). 
In Saloniki lebten früher 50000 
Juden. Fast alle wurden in den Ver 
nichtungslagern der Nazis getötet. 
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Die Wetterlage 
Die Druckunterschiede über Europa sind ge 
ring. Mit dieser flachen Druckverteilung steigt 
die Gewitterneigung vor allem in den liechten 
steinischen und schweizerischen Bergen an. 
Sonnig und heiss 
Die Wettervorhersage für die ganze Schweiz 
und das Fürstentum Liechtenstein: sonnig und 
heiss, im Laufe des Tages vor allem über den 
Bergen Bildung von Quellwolken und gegen 
Abend einzelne, zum Teil kräftige Gewitter. 
Die Temperaturen steigen tagsüber auf Uber 30 
Grad, in der Nacht auf Sonntag um 16 Grad. 
Allgemein schwache Winde. Die Temperaturen 
laden zum Besuch im Schwimmbad oder einen 
Spaziergang im kühlen Wald ein. 
Die Wetteraussichten 
Gemäss den Prognosen der Schweizerischen 
Meteorologischen Anstalt SMA ist im allge 
meinen ziemlich sonniges Sommerwetter, aber 
am Sonntag und Montag vor allem in den Ber 
gen einige Schauer oder Gewitter wahrschein 
lich. 
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