Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Joumal 
AZ FL-9494 Schaan 
Viccbtcnfttfucr 
Donnerstag, 
27. Januar 2000/Fr. 1.- 
Ivoütöb 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 21 
, th 
-r- - >1 

vummisüoosisanm 
Das Wetter bei uns 
Ziemlich 
sonnig 
■3° 
•9° 
Heute 
Teilweise 
sonnig 
Morgen 
SMA- 
METEO Schweiz 
Weitere Wetterinfos - Letzte Seite 
Freizeit-Extra 
«Malbun live» 
am Samstag 
Zum Ski- Event «Malbun live» 
am Samstag, den 29. Januar 
werden mehr als 1000 Perso 
nen erwartet. Seite 25 
Donnerstag 
Beiträge für begrünte 
Dächer in Triesen 
TRIESEN: Die Gemeinde Wesen trägt aktiv 
zur Erhaltung der Natur und Umwelt bei. Be 
reits im Jahre 1997 entschloss sich der Gemein 
derat, DachbegrUnungen mit entsprechenden 
finanziellen Beiträgen zu fördern. Die TViesner 
Dachgärten sind nicht nur ein Genuss für das 
Auge, sondern leisten auch einen effektiven 
Beitrag zur Retention von Regenwasser. Seite 3 
Reparaturarbeiten 
dauern an 
TRIESEN: Die Repara 
turarbeiten an der Strom 
hauptzuleitung zum Um 
spannwerk Triesen neh 
men noch längere Zeit in 
Anspruch. Der orkanarti 
ge Sturm am Stephanstag 
hatte das Stromnetz der 
Nordostschweizerischen 
"Kraftwerke stark in Mit 
leidenschaft gezogen. Da 
von betroffen war auch 
die Stromversorgung in 
Liechtenstein, weil durch umgeknickte Masten 
auf schweizerischer Seite eine der drei Zulei 
tungen unterbrochen war. Die Reparaturarbei 
ten sind in vollem Gange und werden noch ei 
nige Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Mit ei 
ner Wiederinbetriebnahme ist im März zu rech 
nen. Seite 9 
Liechtenstein-Preis 
verliehen 
VADUZ: In Innsbruck findet man nicht nur das 
«Goldene Dachl», sondern auch eine grosse An 
zahl liechtensteinischer Studentinnen und Stu 
denten. Ein kleines Dankeschön dafür, dass seit 
vielen Jahren junge Menschen aus Liechten 
stein an der Leopold-Franzens-Universität in 
Innsbruck akademische Bildung bekommen, 
symbolisiert der Liechtenstein-Preis für wissen 
schaftliche Forschung, der gestern für ausseror 
dentliche Arbeiten vergeben wurde. Seite 11 
«Legionär» Roland Beck 
bestens integriert 
FUSSBALL: Die Eli 
te der Schweizer 
Schiedsrichter absol 
viert in dieser Woche 
ihr 12. Trainingslager 
auf der spanischen At 
lantikinsel Gran Ca- 
naria. Einziger Vertre 
ter aus dem Ländle ist 
auch in diesem Jahr 
der arrivierte Routi 
nier Roland ' Beck 
(Bild). Der lYiesenberger ist in der Schweizer 
Schiedsrichter-Familie, welche auf Gran Cana- 
ria rund 200 Personen umfasst, bestens integ 
riert. Seite 17 
Österreich vor neuer 
politischer Ära 
WIEN: Nach dem Verzicht der österreichischen 
Sozialdemokraten auf die Bildung einer Min 
derheitsregierung steht das Land vor einer neu 
en Ära. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg 
schickt sich eine rechte Partei an, Regierungs 
verantwortung mit zu übernehmen. Zusammen 
mit der konservativen Österreichischen Volks 
partei (ÖVP) will die Freiheitliche Partei von 
Jörg Haider innerhalb einer Woche eine Koali 
tionsregierung bilden. Die ÖVP gehe davon 
aus, dass die FPÖ ihre politische Kultur und 
ihren politischen Stil ändern werde, sagte Gene 
ralsekretärin Maria Rauch-Kallat. Seite 31 
Konsultativabstimmung in 
Vaduz gar nicht erlaubt? 
Gemeindegesetz untersagt gemäss Regierung die Durchführung einer Konsultativabstimmung 
Der Gemeinderat von Vaduz 
hat letzte Woche die Durch 
führung einer Konsultativab 
stimmung über den Bau einer 
Ersatzstrasse am landseitigen 
Fuss des Rheindamms im Be 
reich alte Rheinbrücke bis 
Rheinpark-Stadion beschlos 
sen. Die Regierung hat jedoch 
am ll~ April 1997 Konsultativ 
abstimmungen untersagt, da 
sie als rechtsstaatlich fragwür 
dig abzulehnen seien. Dies 
wurde allen Gemeinden brief 
lich mitgeteilt. Bürgermeister 
Karlheinz Ospelt glaubt, dass 
diese Aussage der Regierung 
überholt ist. Für andere Vor 
steher hat das Verbot der Re 
gierung jedoch noch Gültig 
keit. 
Alexander Batliner 
Die Gemeinde Triesenberg gelan- 
gate 1997 mit der Frage an die Re 
gierung, ob es nach dem neuen Ge 
meindegesetz noch möglich sei, Ge 
schäfte, die dem Gemeinderat zu 
stehen und dem Referendum unter 
liegen, direkt der Gemeindever 
sammlung unterbreitet werden 
dürften. Im Namen der Regierung 
ging Regierungschef Mario Frick im 
Antwortschreiben auch auf Konsul 
tativabstimmungen ein. Er führte 
aus: «Auch die Durchführung einer 
Konsultativabstimmung ist in sol 
chen Fällen nach geltender Rechts 
lage nicht möglich, da konsultative 
Volksbefragungen ohne entspre 
chende gesetzliche Grundlage als 
rechtsstaatlich fragwürdig abzuleh 
nen sind.» Das heisst: Gemäss die 
ser Aussage der Regierung dürfte 
die Gemeinde Vaduz ihre Konsulta 
tivabstimmung nicht durchführen. 
Das Qemeindegesetz sorgt für Meinungsdifferenzen. Es ist nicht klar, ob die, von Vaduz anberaumte Konsultativ 
abstimmung erlaubt ist oder nicht. (bild: bak) 
Verschiedene Meinungen 
Der Vaduzer Bürgermeister Karl 
heinz Ospelt sieht den Brief der Re 
gierung als überholt an. Er führte 
auf Anfrage des Volksblatts aus: 
«Dies war einmal eine Auffassung. 
Nach weiteren Abklärungen ist man 
darauf zurückgekommen. Man sag 
te, dass Konsultativabstimmungen 
möglich seien. Nicht aber solche, die 
rechtsgültig erfolgen sollten, sofern 
sie unter dem, Betrag sind, der im 
Gemeindegesetz steht. Der Brief 
der Regierung von .1997 ist über 
holt.» Diese Meinung wird jedoch 
von anderen Vorstehern nicht ge 
teilt. Hansjakob Falk, Vorsteher von 
Schaan, betonte auf Anfrage: «Ich 
kenne den Brief der Regierung vom 
2. April 1997. Darin sagt die Regie 
rung, dass gemäss Gemeindegesetz 
Kon'sultativabstimmungen nicht 
möglich seien. Das Gesetz wurde 
bis heute nicht geändert. Wenn man 
dies anders gewollt hätte, wäre eine 
Gesetzesänderung nötig gewesen. 
Da diese bis heute nicht erfolgt ist, 
bin ich der Meinung, dass die Aus 
führungen der Regierung über Kon 
sultativabstimmungen bis heute 
Gültigkeit haben.» Diese Meinung 
von Hansjakob Falk zu dieser 
Rechtslage wird von Johannes Kai 
ser, Vorsteher von Mauren, gestützt. 
Er führt aus: «Die Thematik von der 
Konsultativabstimmung ist in der 
Vorsteherkonferenz diskutiert wor 
den. Man hat eine Vernehmlas- 
sungsrunde in den Gemeinderäten 
gemacht. Man fragte, ob die Ge 
meinderäte den Passus, es geht um 
die Artikel 25 und 40, so ändern 
möchten, dass Konsultativabstim 
mungen möglich wären. Fünf Ge 
meinden haben dies klar abgelehnt. 
Damit ist klar gewesen, dass Kon 
sultativabstimmungen gemäss heu 
tigem Gemeindegesetz nicht mög 
lich sjnd.» Tatsache ist jedoch, dass 
die Gemeinde Vaduz schon einmal 
unter dem neuen Gemeindegesetz 
am 28./30. Juni 1996 eine Konsulta 
tivabstimmung durchführte. Dies 
war jedoch vor dem Brief der Re 
gierung aus dem Jahre 1997. Das 
heisst: Die Meinungen gehen aus 
einander, ob die Konsultativabstim 
mung, welche die Gemeinde Vaduz 
anberaumt hat, rechtswidrig oder 
rechtskonform ist. Es scheint, dass 
die Regierung hierzu nochmals 
Stellung beziehen muss. Seite 5 
«Jegliche Sensibilität fehlt» 
PUK-Bericht über die LKK: Kritik am Vorgehen der Regierung 
Noch bevor ihn die Abgeordneten 
überhaupt zu Gesicht bekamen, hat 
die Regierung den PUK-Bericht 
über die LKK bereits kommentiert 
und vorab veröffentlicht. «Hochgra 
dig unsensibel», meint PUK-Mit- 
glied Dr. Gabriel Marxer zu diesem 
Vorgehen, gegen das sich auch 
Landtagsvizepräsident Otmar Has 
ler mit Entschiedenheit wehrt. 
Manfred öhri 
Nach dem ausdrücklichen Willen 
der Parlamentarischen Untersu 
chungskommission, die sich aus den 
Abgeordneten Dr. Peter Sprenger, 
Rudolf Lampert, Dr. Gabriel Mar 
xer, Dr. Egon Matt und Dr. Walter 
Hartmann zusammensetzte, sollte 
zunächst der Landtag die Untersu 
chungsergebnisse der PUK zur Af 
färe der Liechtensteinischen Kran 
kenkasse beraten und den Bericht 
anschliessend öffentlich zugänglich 
machen. Die Regierung setzte sich 
jedoch darüber hinweg und gab am 
Dienstag Details aus ihrer Sicht be 
kannt. Gleichzeitig wurde der PUK- 
Bericht verteilt. 
Nach übereinstimmender Auffas 
sung von Dr. Gabriel Marxer und 
Landtagsvizepräsident Otmar Has 
ler lässt dieses Vorgehen jede Sensi 
bilität vermissen. Es sei nicht zu ak 
zeptieren, erklärten sie gegenüber 
dem Volksblatt, dass die Regierung 
als in diesem Fall untersuchte 
Behörde vorab eine einseitige Wer 
tung abgebe und den Bericht bereits 
in Umlauf bringe, noch bevor ihn 
die Abgeordneten als «Auftragge 
ber» überhaupt in den Händen hät 
ten. 
Die Unterscheidung der Gewal 
ten, die gerade im Bereich der Kon 
trolle wichtig sei, werde so mit Füs- 
<t 
sen getreten, hält Otmar Hasler in 
einer Stellungnahme fest. Er erwar 
tet nun, dass zumindest im Nach 
gang dieser Ereignisse auch die Un 
tersuchungskommission an die Öf 
fentlichkeit tritt und Stellung be 
zieht. 
Die PUK gelangte in jhrem Be 
richt zum Schluss,dass sämtliche in 
volvierten staatlichen Stellen die ih 
nen zugewiesenen Aufgaben nicht 
in genügender Weise erfüllt haben 
(gestern im Volksblatt). Seitens der 
Regierung habe man es offenbar 
nicht für notwendig erachtet, effi 
ziente Normen im Bereich der Auf 
sicht und Überwachung der Kran 
kenkassen zu schaffen. Hätten effi 
ziente Kontrollmechanismen be 
standen, so wären laut PUK die 
Probleme der LKK früher erkannt 
worden und man hätte früher Ge 
gensteuer geben können, um das 
Schlimmste zu vermeiden. Seite 3
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.